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Leben auf anderen Planeten?

838 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Weltall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leben auf anderen Planeten?

13.07.2014 um 16:10
@kuno7
Physikalische und Räumliche Grenzen einmal außen vor, aber es ist nicht OT, wenn man anmerkt, dass ein solches Vorhaben niemals finanziell realisiert werden kann.

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Leben auf anderen Planeten?

13.07.2014 um 16:30
@MadameVastra
Zitat von MadameVastraMadameVastra schrieb:aber es ist nicht OT, wenn man anmerkt, dass ein solches Vorhaben niemals finanziell realisiert werden kann.
Aber es ist OT ob Papiergeld einen Wert hat oder nicht und darauf hatte ich mich bezogen. Das solls dann aber auch endgültig zum Thema gewesen sein.

mfg
kuno


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Leben auf anderen Planeten?

17.10.2014 um 18:42
Ob es da draußen nur tote Welten gibt oder nicht, werden wir nie abschließend erfahren. Dass die Möglichkeit nicht von vornherein ausgeschlossen werden kann, thematisiere ich in meinem Blog "Tote Welten?":

http://totewelten.wordpress.com/ (Archiv-Version vom 14.10.2014)

Weitere Artikel sind in Arbeit und werden in den nächsten Tagen und Wochen ergänzt. Viel Spaß beim Lesen und ggf. kommentieren! :)


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Leben auf anderen Planeten?

30.01.2015 um 02:21
In den Kepler Daten wurden neue vermutlich terrestrische Planeten entdeckt; einer davon ist Kepler 442b, der seine Heimatsonne in 1100 Lichtjahren Entfernung umkreist. Er ist 33 Prozent größer als unsere Erde und liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 97 Prozent innerhalb der habitablen Zone, wo er etwa 2/3 der Energie empfängt, die die Erde von der Sonne erhält...
Insgesamt acht dieser Kandidaten sind nur bis zwei Mal so groß wie unsere Erde und umkreisen ihre Sterne innerhalb deren habitablen Zonen. Von diesen acht Planeten umkreisen wiederum sechs sonnenähnliche Sterne. In nächsten Schritten wollen die Astronomen diese Kandidaten weiterführend untersuchen, um so ihre Existenz exakt bestätigen zu können.
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2015/01/kepler-daten-offenbaren-neue.html (Archiv-Version vom 10.01.2015)

Gleich drei etwa erdgroße Planeten wurden durch die Kepler2- Mission um den nur 150 Lichjahre entfernten Roten Zwergstern EPIC 201367065 entdeckt, von denen der äußere seine Heimatsonne deutlich innerhalb der habitablen Zone umkreist...
Der kleinste und äußerste dieser drei Planeten hat einem Radius vom 1,5-fachen unseres Planeten und umkreist seinen Heimatstern in einer Entfernung, bei der er von diesem in etwa gleich viel Licht und Energie empfängt wie die Erde von der Sonne.
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2015/01/kepler-findet-potentiell.html (Archiv-Version vom 20.01.2015)

Die relativ geringe Entfernung dieses Systems erlaubt es zudem, diesen Kandidaten für eine zweite Erde bald näher unter die Lupe zu nehmen...


Ein Problem bei der Lebensfreundlichkeit erdähnlicher Planeten, deren habitable Zone nahe bei ihrer Heimatsonne liegen, ist eine mögliche gebundene Rotation, also der Umstand, das sie ihrer Sonne immer dieselbe Seite zeigen. Nach einer neuen Studie könnte es aber möglich sein, das genau dies nicht der Fall ist. Demnach könnten einige dieser Welten doch über einen Tag-und-Nacht-Rythmus verfügen, allerdings mit Tageslängen von einigen Wochen oder Monaten...
Die Autoren der aktuellen Studie berichten, dass sich laut den bisherigen Modell eine große Anzahl bekannter, erdartiger Exoplaneten in einem Zustand der gebundenen Rotation befinden sollten, dass das neue Modell aber darauf hindeutet, dass sie stattdessen einen Tag-Nacht-Zyklus besitzen und die Planeten dadurch sehr viel erdähnlicher sind als bislang angenommen.
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2015/01/viele-erdartige-exoplaneten-sind.html (Archiv-Version vom 20.01.2015)

Die "guten Nachrichten" nehmen anscheinend kein Ende...


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Leben auf anderen Planeten?

01.02.2015 um 09:41
Um den 11,2 Milliarden Jahre alten Stern Kepler 444 wurden 5 kleine terrestrische Planeten entdeckt, die zwischen der Größe des Merkur und derjenigen der (fast erdgroßen...) Venus liegen. Auch wenn keiner dieser Planeten seine Heimatsonne innerhalb der habitablen Zone umkreist, macht diese Entdeckung die Existenz von sehr alten lebensfreundlichen terrestrischen Planeten wahrscheinlicher, und damit auch die Entstehung des Lebens in der Frühzeit des Universums...
Es ist ungewöhnlich, dass ein so altes System erdgroße Planeten besitzt. Diese müssen entstanden sein, als das Universum gerade einmal ein Fünftel so alt war wie heute", führt Huber weiter aus. "Kepler-444 ist zweieinhalb mal so alt wie unserer Sonnensystem, das gerade einmal 4,5 Milliarden Jahre alt ist."

Die Entdeckung zeige, dass auch Planeten dieser vergleichsweise geringen Größe schon immer und sehr früh im Universum entstanden sind. "Diese neue Erkenntnis vorausgesetzt, könnte es natürlich auch sehr viel älteres Leben in unserer Galaxie geben"
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/search/label/Au%C3%9Ferirdisches%20Leben (Archiv-Version vom 05.02.2016)


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Leben auf anderen Planeten?

08.02.2015 um 09:44
Aus den Daten der Kepler-Mission schließen Wissenschaftler mit Hilfe der sogenannten "Titus-Boode-Reihe" auf bisher noch unentdeckte potentiell lebensfreundliche Planeten innerhalb der habitablen Zone in vielen von Kepler untersuchten Systemen. Die "Titus-Boode-Reihe" beschreibt den errechenbaren Abstand von Planeten in einem Sonnensystem. Auf unser Sonnensystem angewandt, entspricht die Anordnung der Planeten "in etwa" der Vorhersage...
Während das Kepler-Weltraumteleskop auf die Suche nach Planeten spezialisiert war, die ihre Sterne vergleichsweise dicht umkreisen und auf denen es deshalb meist viel zu heiß für erdähnliches Leben ist, sagen die australischen Forscher mit Hilfe einer rund 200 Jahre alten Theorie, auf deren Grundlage einst auch die Existenz des Planeten Uranus in unserem Sonnensystem vorhergesagt werden konnte, weitere und potentiell lebensfreundliche Planeten in diesen Systemen voraus.
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2015/02/titius-bode-reihe-sagt.html (Archiv-Version vom 08.02.2015)

Angesichts der Vielfalt möglicher und bisher entdeckter Systeme halte ich diese Vorhersage für etwas optimistisch (die "Titus-Boode-Reihe" ist auch nicht unumstritten...) , trifft sie aber tatsächlich auf viele "Standardsterne" zu, dann könnte das die bisher schon vermutete, sehr hohe Zahl von Planeten, die ihre Heinmatsonne innerhalb der habitablen Zone umkreisen, noch einmal nach oben treiben...


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08.02.2015 um 11:56
Nach der Titius-Bode-Reihe wäre der nächstinnere Planet nach der Venus bei 0,55 AE zu erwarten, nicht erst bei 0,4 AE. Tatsächlich sagt die Titius-Bode-Reihe unendlich viele weitere Himmelskörper zwischen Venus und Merkur voraus, was natürlich absurd ist - was entsprechend für die ganze Titius-Bode-Reihe gilt.

Auch bei den Monden der Gasriesen läßt sich eine solche Reihe der aufeinanderfolgenden Entfernung vom Zentralgestirn erstellen. Nur ist es jedes Mal eine andere Reihe, basierend auf einer anderen Formel. Stets gibt es Abweichungen, und man muß schon entscheiden, ob 0,1% Abweichung oder 15% Abweichung noch ok sind. Letztlich ist die Titius-Bode-Reihe eine schlichte Zahlenspielerei und nichts weiter. Man hat schon ausprobiert, ein hypothetisches Planetensystem zu konstruieren und für dieses dann ebenfalls eine Art Titius-Bode-Reihe zu "finden", mit Erfolg. Wenn man lange genug rummacht, findet man halt was - je nach dem, mit wie viel Abweichung man zufrieden ist.

Wir kennen ja das Phänomen der Gebundenen Rotation. Also der Mond dreht sich einmal um sich selbst, während er sich einmal um die Erde dreht. Dadurch zeigt er der Erde stets die selbe Seite zu. Beim Merkur stehen Eigenrotation und Sonnenumlauf im Verhältnis 1:1,5 bzw. 2:3. Also keine gebundene Rotation, aber dennoch ein wiederkehrendes Muster. Ähnliches gibt es auch zwischen den Umlaufbahnen benachbarter Planeten bzw. Monde, man spricht von Spin-Bahn-Resonanz. Dabei gibt es aber keine Regel, in welchem konkreten Verhältnis zwei benachbarte Trabanten zueinander zu stehen haben. Also nicht A zu B ist 1:2; B zu C ist 2:3; C zu D ist 3:4 usw. Und natürlich gibt es hier wieder Abweichungen. Dafür aber gilt dies für alle Planeten (einschließlich Ceres und Pluto); bei der Titius-Bode-Reihe fällt Neptun ka völlig raus (nicht nur eine zu große Abweichung, sondern Pluto steht dort, wo der nach Uranus nächste Himmelskörper zu erwarten wäre).

Diese Umlaufresonanz zwischen benachbarten Trabanten mag noch nicht ganz verstanden sein, aber daß die Gravitation dies bewirkt, ist immerhin einleuchtend. Da nun die mittleren Abstände notwendig mit der Umlaufdauer korrespondieren, ist es natürlich zu erwarten, daß eben auch diese Abstände im Vergleich miteinander eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen. Aber da das Resonanzverhältnis der Nachbarn von innen nach außen sortiert keine auf- oder absteigende Regel haben, kann so etwas wie die Titius-Bode-Reihe ganz sicher keine naturgesetzliche allgemeingültige Formel darstellen.

Langer Rede kurzer Sinn: Man kann mit der Titius-Bode-Reihe nicht vorhersagen, wo in einem anderen Trabantensystem weitere, bis jetzt noch unentdeckte Himmelskörper zu erwarten sind.

Letztlich bleibt es bei der Faustregel, daß mit zunehmender Entfernung vom Zentralgestirn auch die Abstände benachbarter Trabanten immer größer werden. Und mit Hilfe der Umlaufresonanz kann man eine Handvoll möglicher Bahnen für einen potentiellen äußeren wie inneren Nachbarn eines entdeckten Exoplaneten berechnen und sein Augenmerk darauf richten, ob die Positions- oder Helligkeitsschwankungen des Sternes mit einer dieser errechneten Umlaufdauern korelieren.

Pertti


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Leben auf anderen Planeten?

08.02.2015 um 12:51
Letztlich wissen wir auch noch viel zu wenig über extrasolare Planetensysteme, als das solche Regeln als gültig anerkannt werden könnten.
Schaut man sich beispielsweise mal Systeme an, welche einen sogenannten Hot-Jupiter besitzen und man berücksichtigt die geringe Wahrscheinlichkeit, dass dieser derart nah an seinem Stern entstanden ist, dann kann man sich auch vorstellen, was so ein Riese auf seiner Wanderung von Außen nach Innen mit eventuell vorhandenen erdähnlichen Planeten wird gemacht haben.

mfg
kuno


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Leben auf anderen Planeten?

08.02.2015 um 13:16
Dazu brauchen wir nicht mal die Hot Jupiters. Auf welcher Bahn befand sich Theia, und wie veränderte der Impakt von Theia mit der Protoerde deren - also unsere - Bahn? Und verschoben sich daraufhin dann sämtliche anderen Planetenbahnen, um wieder in eine Bahnresonanz zu gelangen?

Jedenfalls scheint sich kein Naturgesetz darum zu bemühen, den Ausreißer Neptun irgendwie in eine Titius-Bode-Position umzuverschieben.


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Leben auf anderen Planeten?

08.02.2015 um 13:31
Ich bin auch der Ansicht, das man die Angelegenheit eher kritisch sehen sollte, aber andererseits ist anzunehmen, das bei der Entstehung von ähnlichen Sternen, auch ähnliche Sonnensysteme entstehen, wenn die Ausgangsbedingungen vergleichbar sind; das würde sich dann auch auf die ungefähre Verteilung der Planeten auswirken; demnach könnte so etwas ähnliches wie die "Titus-Bode-Reihe" aufgrund naturgesetzlicher Zusammenhänge dennoch existieren...

Der Neptun könnte nur eine Abweichung von einer Regel sein, einfach weil die Bedingungen bei der Entstehung des Sonnensystems nicht "ideal" waren. Die Kollisionen durch die letztendlich die Planeten entstehen, wären auch nicht von Belang, da sie nur als statistische Elemente anzusehen sind, die letztendlich zu einem Ergebnis führen, das einer Form der "Titus-Bode-Reihe" entspricht...

Es stellt sich also einerseits die Frage, ob vergleichbare Ausgangslagen immer auch vergleichbare Sonnensysteme hervorbringen, und andererseits die Frage, ob bei aller Vielfalt der möglichen Entstehungsorte und Abweichungen sich tatsächlich Planeten mittels einer Regel vorhersagen lassen, die möglicherweise nur für ideale Fälle gilt, von denen es vielleicht nicht so viele gibt. Sollte sie aber in irgendeiner Weise zutreffend sein, wäre sie als "Schätzinstrument" und damit als Motivation bei einigen lohnenden Systemen näher hinzuschauen vielleicht gut zu gebrauchen...


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Leben auf anderen Planeten?

08.02.2015 um 14:10
Hi Pertti

"Dazu brauchen wir nicht mal die Hot Jupiters."
Ja klar, war ja auch nur ein Beispiel, es könnte auch durchaus weitere Szenarien geben, auf die bisher aber noch niemand gekommen ist...
Vor den Pioneer/Voyager Missionen hatten, soweit ich weiß, die meisten Astronomen die Monde der äußeren Planeten für geologisch tot gehalten, bis sich dann quasi das Gegenteil bewahrheitete, obwohl man auf sowas an sich simples wie Gravitationsreibung auch vorher hätte kommen können.

@wolf359
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:Es stellt sich also einerseits die Frage, ob vergleichbare Ausgangslagen immer auch vergleichbare Sonnensysteme hervorbringen, und andererseits die Frage, ob bei aller Vielfalt der möglichen Entstehungsorte und Abweichungen sich tatsächlich Planeten mittels einer Regel vorhersagen lassen
Ich denke schon, dass es solche Regeln geben wird, blöd ist eben blos, dass man nicht weiß ob die Basis von der man ausgeht (unser eigenes System) eher die Regel oder schlicht eine Ausnahme darstellt, dazu fehlen uns einfach mal die Daten.

mfg
kuno


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Leben auf anderen Planeten?

08.02.2015 um 15:09
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:demnach könnte so etwas ähnliches wie die "Titus-Bode-Reihe" aufgrund naturgesetzlicher Zusammenhänge dennoch existieren
Wie ich schon sagte, so ne Regel wird es sicher geben - nur eben eine völlig andere, die sich nicht mal eben für ein fremdes Trabantensystem ermitteln läßt - außer, man kennt bereits sämtliche Trabanten. Zur Ermittlung noch unbekannter Trabanten ist das also die falsche Herangehensweise. Sollte z.B. jemand unser Sonnensystem von ferne erblicken und sähe einige unserer Planeten, würde er wahrscheinlich nicht die Formel 4+2xX^n entdecken. Und wenn doch, er würde den Merkur bei 0,55 AE suchen statt bei 0,4, und den Neptun würde er auch nicht ermitteln. Wahrscheinlich aber würde er den Neptun sehen, da der ja ein großer Gasplanet ist, und ihn beim Erstellen einer Reihenformel berücksichtigen - und also die Titius-Bode-Reihe nicht finden können.
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:Der Neptun könnte nur eine Abweichung von einer Regel sein, einfach weil die Bedingungen bei der Entstehung des Sonnensystems nicht "ideal" waren.
Wird ein Gleichgewicht gestört, versucht die Natur, das Gleichgewicht wiederherzustellen bzw. in ein neues Gleichgewicht zu kommen. Das schrieb ich bereits. Nur sieht die Neptunbahn nicht so aus, als verschöbe sie sich allmählich, um sich wieder in die Titius-Bode-Reihe oder eine ihr vergleichbare einzugliedern. Aber in die Bahnresonanz hat Neptun sich bereits eingegliedert (oder er war da gar nicht erst herausgefallen durch eine Störung).

Nein, der Neptun tritt nicht wie eine Abweichung von einer natürlichen Regel auf. Er verhält sich regelmäßig.
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:Die Kollisionen durch die letztendlich die Planeten entstehen, wären auch nicht von Belang, da sie nur als statistische Elemente anzusehen sind, die letztendlich zu einem Ergebnis führen, das einer Form der "Titus-Bode-Reihe" entspricht...
Dazu müßte das Sonnensystem schon ein geschlossenes, wenn nicht gar abgeschlossenes System sein. Was es aber nicht ist. Bei der Rotation um das Zentrum der Milchstraße überholt unser Sonnensystem immer wieder benachbarte Sonnensysteme, die ein klein wenig weiter vom Zentrum entfernt sind, und es wird ebenso von anderen überholt, die dem Zentrum ein wenig näher stehen. Diese "vorbeifliegenden Sterne" können durchaus Bahnveränderungen verursachen. Und so, wie es Asteroiden, Kometen und sogar Zwergplaneten gibt, deren Bahn so elliptisch ist, daß sie die Bahn anderer Himmelskörper unseres Sonnensystems überqueren, kann es dergleichen auch in der Milchstraße geben. Es können also ganze Sterne gelegentlich durch unser Sonnensystem geflogen sein oder regelmäßig fliegen, was gewaltige Auswirkungen auf die Bahnen der Trabanten haben dürfte.

Nein, unser Sonnensystem ist garantiert kein (ab)geschlossenes System.

Daß die Titius-Bode-Reihe sich nicht zwangsläufig ergibt, weil das statistische Rauschen der bahnverändernden Planetesimal-Kollisionen sich gegenseitig nivelliert, zeigt spätestens die Neptunbahn deutlich genug.

Mal abgesehen von Bahnstörungen könnte man vielleicht tatsächlich eine Regel für Planeten im Bahngleichgewicht erstellen Man nehme die Materiedichte in der Akkretionsscheibe eines gerade gezündeten Sterns. Je weiter weg vom Zentrum dürfte die Dichte immer geringer ausfallen, aber je weiter weg ist auch das Volumen eines konzentrischen Ringes um das Zentrum herum auch größer. Man könnte also eine Grafik erstellen, auf der X-Achse die Entfernung vom Zentrum, auf der Y-Achse die Materiemenge, die sich in dieser Region befindet. Dann läßt man alle 5km auf der X-Achse sich einen Großteil der Materie zu kleinen Steinchen verklumpen, diese wieder alle 500km zu größeren usw. usf., bis das Zentralgestirn von zahlreichen Planetesimalen umkreist wird. Jetzt kann man mit ein paar Zufällen bestimmte gravitative Schwerpunkte einstreuen, sodaß es eine Grenze gibt, bei der zwei benachbarte Planetesimale in verschiedene Richtungen voneinander weg angezogen werden, hin zum je inneren und äußeren gravitativen Mini-Zentrum. Und wir könnten auch berechnen, wann ein solches Zentrum, ein Protoplanet, so viel Planetesimale gefressen hat, daß es in seiner Nähe dünn wird mit weiterer Nahrung. Oder ab welcher planetaren Größe er so mächtig wird, auch benachbarte Protoplaneten an sich heranzuziehen (und sich damit auch ein stückweit selbst in dessen Richtung zu bewegen). Und selbst wenn er es nicht schafft, dessen Materie zu verschlucken, so könnte er es zumindest schaffen, daß der benachbarte Protoplanet durch die vorbeiziehenden Gravitationskräfte wieder in Planetesimale zerrissen wird, sodaß es hier bei einem Asteroidengürtel bleibt.

Doch sind hier so viele Zufallsfaktoren mit im Spiel, daß so keine Titius-Bode-Reihe herausgebildet wird. Dabei entstünde nur die Faustregel: kleine stabile Planeten können näher beieinander stehen, größere müssen größere Abstände haben. Das einzige, was wir relativ sicher sagen können: Die Materiemenge eines Planeten entspricht der ursprünglichen Materiemenge des Bereiches, über den der jetzige Planet gravitativ dominiert (außer, er hat seine Bahn massiv geändert). Plus des noch immer vorhandenen Staubes und eventueller Trojaner, und abzüglich dessen, was der Sonnenwind weg- bzw. hinzugeblasen hat.


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11.04.2015 um 17:13
Im Weltall entstehen in kalten dunklen Gaswolken leicht komplexe organische Moleküle, darunter auch welche aus der Gruppe der Cyanide. Verdichtet sich eine solche Gaswolke, so bildet sich daraus ein Stern und eine protoplanetare Scheibe. Wissenschaftler gelang es jetzt um den 455 Lichtjahre entfernten jungen Sterns MWC 480 unter anderem das komplexe Molekül Methylcyanid in einer hohen Konzentration nachzuweisen. Die Zahl der komplexen Moleküle scheint hier höher zu sein, als diejenige in einer interstellaren Gaswolke.

Bisher ging man davon aus, das komplexe Verbindungen in der energiereichen Umgebung eines jungen Sterns eher abnehmen, aber die große Menge der aufgefundenen Moleküle scheint zu belegen, das ihre Anzahl sogar zunimmt. Die in den Cyaniden (und besonders in Methylcyanid) enthaltenen Kohlenstoff-Stickstoffverbindungen dienen dabei der Bildung von Aminosäuren.

Die mit dem weltgrößten Teleskop ALMA aufgefundene Konzentration organischer Moleküle ist ähnlich hoch, wie die in den Kometen und Asteroiden unseres Sonnensystems. Derzeit wird davon ausgegangen, das Asteroiden und Kometen einst das Wasser und komplexe Verbindungen auf die Erde brachten. Eingeschlossen in den Kometen und Asteroiden von MWC 480, könnten diese komplexen Verbindungen mit Wasser an jedem Ort gelangen, der für die Entstehung des Lebens günstig ist, vielleicht sogar einmal auf eine zweite Erde.
"Aus den Beobachtungen von Exoplaneten wissen wir, dass das Sonnensystem in ihrer Anzahl an Planeten und Reichhaltigkeit an Wasser nicht einzigartig ist", so Öberg abschließend. "Jetzt wissen wir, dass wir mit unseren organischen Eigenschaften nicht einzigartig sind. Ein weiteres Mal haben wir gelernt, dass wir nicht besonders sind. Aus Sicht des Lebens im Universum sind das tolle Neuigkeiten."
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2015/04/hinweis-auf-universelle-natur-des-leben.html (Archiv-Version vom 14.04.2015)

Wer also noch geglaubt hat, unser Sonnensystem sei aufgrund seiner „biochemischen“ Eigenschaften ein besonderer, vielleicht sogar einzigartiger Ort im Universum, der wurde mit dieser Entdeckung wohl eines besseren belehrt; die Vielfalt der Systeme aber lässt durchaus noch Sonderstellungen zu, in negativer aber natürlich auch in positiver Hinsicht. Es bleibt immer noch zu erforschen, wie viele Systeme sich ähnlich entwickeln, und wie viele davon abweichen; ist das Sonnensystem allerdings auch hier durchschnittlich, dann lässt sich Ansicht von einer weiten Verbreitung von Leben im Universum nicht mehr viel entgegensetzen zur Freude der einen, und zum Leid der anderen...


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11.04.2015 um 17:32
@wolf359
Zitat von wolf359wolf359 schrieb: dann lässt sich Ansicht von einer weiten Verbreitung von Leben im Universum nicht mehr viel entgegensetzen
Würde ich so nicht sagen, da wir ja immer noch nicht wissen, wie wie Leben genau entsteht, Aminosäuren sind noch keine Proteine und Proteine auch noch kein Leben.
Die derzeit besten Thesen, die Biogenese betreffend, gehen von der Entstehung in Gezeitenzonen aus, welche schon mal einen großen Mond bedürfen und selbst wenn wir woanders erdähnliche Verhältnisse haben, wissen wir immer noch nicht, mit welcher Wahrscheinlichkeit sich daraus auch Leben bildet.
Ich sage mal, wir sind immer noch ne ganze Ecke weg davon, beurteilen zu können, wie weit verbreitet Leben im Universum ist.


mfg
kuno


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Leben auf anderen Planeten?

11.04.2015 um 18:07
@kuno7
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:gehen von der Entstehung in Gezeitenzonen aus, welche schon mal einen großen Mond bedürfen
Nein, denn selbst wenn diese "Thesen" zuträfen bräuchte es nur einen Effekt, der ähnlich wirkt wie die Gezeiten eines Mondes und das nicht etwa auf kosmischer sondern auf lokaler, vielleicht sogar nur mikroskopischer Ebene. Dazu sei noch angemerkt, das auch die Sonne Gezeitenkräfte auf die Erde ausübt...
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ich sage mal, wir sind immer noch ne ganze Ecke weg davon, beurteilen zu können, wie weit verbreitet Leben im Universum ist.
"Weite Verbreitung" ist ja auch ein relativer Begriff, wenn es aber "nur" um Leben an sich geht, und nicht um intelligentes Leben, dann bin ich geneigt schon heute an eine "weite Verbreitung" zu glauben...


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11.04.2015 um 19:35
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:Wer also noch geglaubt hat, unser Sonnensystem sei aufgrund seiner „biochemischen“ Eigenschaften ein besonderer, vielleicht sogar einzigartiger Ort im Universum, der wurde mit dieser Entdeckung wohl eines besseren belehrt
Weißt Du, was ein "Strohmann" ist? das ist eine rhetorische Art zu argumentieren. Man baue einen Feind aus Stroh, schön groß und mächtig, und dann vernichte man diesen effektiv und weithin sichtbar. Nur daß es nur ein Strohmann war, das müssen die Leute ja nicht wissen.

Wer sagt denn bittschön, unser Sonnensystem sei besonders, gar einzigartig. Seit ich zur Schule gegangen bin, und das ist schon ein paar Jahrzehntchen her, hab ich solch eine Auffassung nicht gehört. Ich lese nur immer wieder mal, daß jemand sagt, es gebe solche Auffassungen. Klar, wie das mit der mittelalterlichen Erdscheibenauffassung. Und daß Galilei bewiesen habe, daß das nicht stimmt...

Nein, unser Sonnensystem ist Teil dieses Universums, nix besonderes. Die Merkmalskombinationen ändern sich halt immer mal, in diesem Sinne dürfte wohl jedes Sonnensystem geradezu einzigartig sein.

Womöglich gehört zu dieser Art von Einzigartigkeit auch, daß Leben dann doch nicht so dicht gestreut ist, wie die einen sich zu freuen wünschen. Mit Methylcyanid odgl. angereicherte protoplanetare Scheiben finden sich ja auch nicht allenthalben, und in einem Leben beherbergenden Sonnensystem iat auch nicht gleich jeder Klumpen mit Biofilm überzogen wie Mutter Gaja. Gibt offensichtlich ne Art Bedingungsmix. Daß einzelne Bedingungen davon sich in 99,9...% aller Orte im Universum finden lassen, besagt da rein gar nichts. Muß also niemand leiden, kann sich auch niemand freuen. Nicht in dem Sinne, den Deine Äußerung nahezulegen scheint.

Also nehmen wir mal das "Hurra!!!" aus Deiner News raus und freuen uns, daß da was entdeckt wurde, denn jede Entdeckung kann unser Verstehen erweitern, auch ohne daß wir das Entdeckte gleich vor den Karren unserer eigenen Ideologie oder unserer Wünsche spannen wollen.


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29.04.2015 um 21:24
Dem Planetenjäger HAARPS ist es gelungen das Spektrum des Exoplaneten 51 Pegasi b im sichtbaren Licht nachzuweisen. Dazu werden aus den Lichtinformationen des Systems diejenigen Anteile herausgefiltert, die infolge der Bewegung des Exoplaneten leicht phasenverschoben sind. Aus dem reflektieren sichtbaren Licht des Planeten lassen sich dann mehr Erkenntnisse gewinnen, als mit alternativen Methoden und der Planet muß dafür nicht vor oder hinter einem Stern vorüberziehen. Es können also Exoplaneten untersucht werden, die mit anderen Methoden nicht erfasst werden. 51 Pegasi b ist der erste Exoplanet der überhaupt entdeckt wurde; es handelt sich dabei um einen sogenannten "heißen Jupiter", einen Gasplaneten, der durch die Nähe zu seiner Heimatsonne von dieser aufgeheizt wird...
"Diese Art des Nachweises ist von großer wissenschaftlicher Bedeutung, da sie es möglich macht, die reale Masse des Planeten und die Neigung seiner Umlaufbahn zu bestimmen, was für das tiefere Verständnis des Systems unerlässlich ist. Es ermöglicht uns auch den Reflektionsgrad, die sogenannte Albedo, des Planeten abzuschätzen, woraus man wiederum die Zusammensetzung sowohl der Planetenoberfläche als auch der Atmosphäre ableiten kann."

Wie sich zeigt, hat "51 Pegasi b" eine Masse von etwa der Hälfte der des Jupiter und eine Bahnneigung von etwa neun Grad in Richtung der Erde. Außerdem scheint der Planet im Durchmesser größer als Jupiter und stark reflektierend zu sein. Dies sind typische Eigenschaften für einen Heißen Jupiter, der sich sehr nah an seinem Mutterstern befindet und viel Sternenlicht ausgesetzt ist.
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2015/04/harps-liefert-erstes-spektrum-eines.html (Archiv-Version vom 25.04.2015)

Mit den empfindlicheren Instrumenten der nächsten Generation könnte es in naher Zukunft gelingen, das reflektierte Licht einer Supererde oder auch einer "zweiten Erde" aufzufangen und vielleicht sogar einen Hinweis auf mögliche Lebensformen zu finden...


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08.05.2015 um 06:29
Die Nasa richtet eine Expertenkoalition für die Untersuchung außerirdischen Lebens ein. "The Nexus for Exoplanet System Science" oder kurz "NExSS" soll nach Leben auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems suchen und die gegenwärtig verfügbaren Daten und die neu gewonnenen Erkenntnisse zukünftiger Instrumente dafür nutzen. Die interdisziplinäre Gemeinschaft von Wissenschaftlern soll dabei ihr Wissen miteinander kombinieren um die jeweils lebensfreundlichesten Welten zu finden und Anregungen für die Entwicklung der für den Nachweis von Leben nötigen Technologien geben...

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2015/04/nasa-formiert-experten-koalition-zur.html (Archiv-Version vom 30.04.2015)

Die Suche nach außerirdischen Leben hat einen weiten Weg zurückgelegt von dem bunten Glitter der "lupenreinen" Ufologie, "Menschen" von der Venus, Scifi-Romanen und Serien für spezielle Fan- und Randgruppen, über die ersten oft noch belächelten Theorien und Annahmen ernsthafter Wissenschaftler, bis zu einer Koalition von Experten, die sich zusammenfinden um letztendlich zu beweisen, das wir nicht allein im Universum sind...

Wir sind in der Realität angekommen...


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Leben auf anderen Planeten?

08.05.2015 um 18:20
Ach ja, die Realität ...

Gehen wir doch mal ins Detail:
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:Die Nasa richtet eine Expertenkoalition für die Untersuchung außerirdischen Lebens ein.
Dumm nur, dass man außerirdisches Leben auf Exoplaneten nicht untersuchen, sondern allenfalls aus dem Vorhandensein von Biomarkern ableiten kann - und auch das nicht mit 100-prozentiger Sicherheit. Die Experten könnten allenfalls dazu beitragen, außerirdisches Leben mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nachzuweisen, nicht aber zu untersuchen, denn die Biochemie fremder Wesen ist uns damit keinesfalls zugänglich, geschweige denn Morphologien und Evolutionsverläufe der dort heimischen Organismen. Schon der erste Satz ist also eine Fehlinformation, was bei der zu Rate gezogenen Quelle jedoch nicht verwundert, deren Autoren gern und oft die Realität willig in eine zum Zweck der Sensationshascherei genehme Richtung verbogen haben ...
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:um die jeweils lebensfreundlichesten Welten zu finden
Dabei fragt sich nur, welches Wissen man da mühsam kombinieren will, wenn es auf Kohlenstoffchemie in Wasser hinausläuft. Dann kommt es nur noch auf bestimmte Druck- und Temperaturverhältnisse in der Atmosphäre des Exoplaneten an, um Wasser flüssig zu erhalten sowie um den Anteil des Oberflächenwassers pro Planetenmasse, der 1 Promille nicht überschreiten darf, um Polymere wachsen zu lassen. Ob sich dann daraus Organismen entwickeln, ist wiederum ein Lotteriespiel, ebenso, ob im Erfolgsfall die Anreicherung von Biomarkern in der Atmosphäre hoch genug ist, um spektroskopisch detektierbar zu sein. Falls nicht, nützen die besten Experten nichts.
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:Anregungen für die Entwicklung der für den Nachweis von Leben nötigen Technologien geben...
Auch das ist nichts weiter als aufgeblasene Redundanz mit Null Informationswert, weil es bereits jetzt schon klar ist, dass man möglichst große Teleskope benötigt, um Atmosphärenspektren von Exoplaneten direkt zu gewinnen - günstigenfalls sollte man mehrere wirklich große Teleskope im Orbit oder in den Lagrange-Punkten von Erde und Mond stationieren und parallel schalten. Das dauert zwar und kostet einen Haufen Geld, bringt aber dafür um so mehr eine reichliche Datenernte ein, die es auzuwerten gilt. Und hierbei sind dann Experten freilich stets willkommen - ganz ohne "Koalition" ...
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:Die Suche nach außerirdischen Leben hat einen weiten Weg zurückgelegt ...
... der in der gebotenen Version eine höchst individuelle Zurechtlegung ist, die mit der Realität - also mit dem, was wirklich gewesen ist - herzlich wenig zu tun hat. Der wissenschaftliche Weg zur Suche nach außerirdischem Leben begann weit früher als die UFO-Hysterie. Und gerade einer der enthusiastischsten Sucher namens Percival Lowell hat entscheidend dazu beigetragen, dass das Thema für ein halbes Jahrhundert für Wissenschaftler ein verbranntes Terrain gewesen ist. Kann man übrigens nachlesen bei Frank Drake/Dava Sobel ("Signale von anderen Welten").
Zitat von wolf359wolf359 schrieb:Wir sind in der Realität angekommen...
Leute, die über sich selbst im Plural reden, demonstrieren eindrücklich, dass sie offenbar einem Fehlurteil aufgesessen sind. Aber wie bereits erwähnt - wenn man sich als Quelle ausschließlich des Grewi-Blogs bedient, ist das nicht weiter verwunderlich ...


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09.05.2015 um 19:36
@Hoffmann

Aus der Information eines Lichtsprektrums allein lässt sich eine Menge herauslesen; je nach dem wie sich das reflektierte Licht mit der Zeit verändert, kann man auf Kontinente oder Ozeane schließen oder die Tageslänge, ja man könnte sogar Hinweise auf pflanzlichen Bewuchs finden, wie zum Beispiel große Urwälder, einfach deshalb weil diese das Licht anders reflektieren. Die Zusammensetzung der Atmosphäre ist ebenfalls von Interesse; enthält sie große Mengen Sauerstoff und gibt es Hinweise auf Pflanzen, so ist das Vorhandensein von Tieren ebenfalls wahrscheinlich, da der Sauerstoff ja wieder verbraucht werden muß, um den Pflanzen das nötige Kohlendioxid zu liefern. Dazu kommt noch das Alter des Systems aus dem sich gewisse Rückschlüsse auf den Entwicklungstand des Lebens schließen lassen usw. Alle diese Daten sind natürlich relativ unsicher und nur eingeschränkt gültig, sie könnten aber schon ausreichen um in näherer Zukunft Leben auf einer der zahlreichen zu untersuchenden Welten mit einiger Sicherheit annehmen zu dürfen, und das ist schon sehr viel, jedenfalls mehr als wir -bei aller Wahrscheinlichkeit- vorher sagen konnten...

Dazu bedarf es nun mal hochkarätiger Wissenschaftler und Instrumente, und es ist klar, das hier eine interdiziplinäre Gruppe von Experten besser zusammenarbeiten kann, als einzelne Spezialisten, denn der Ansatz ist ein anderer. Es geht nun mal nicht nur darum, die Verteilung von Molekülen unter einem Mikroskop zu untersuchen oder um einfache fachspezifische Modelle. Hier muß auf allen Ebenen gearbeitet werden, um zu einem Ergebnis zu kommen. Dabei ist es selbstverständlich, das die Wissenschaflter einen maßgebenden Einfluss auf die Konstruktion zukünftiger Instumente haben, da sie ja die "Marker" liefern, nach denen gesucht werden muß. Die Zusammenstellung dieser "Koalition" ist einfach nur der nächste logische Schritt bei der Erforschung des Lebens im Universum, und ich bin zuversichtlich, das ihr gesammeltes Wissen und ihre gemeinsame Arbeit irgendwann Früchte tragen wird...

Und ja, wir wissen noch nicht wie genau das Leben auf molekularer Ebene einst entstanden ist, aber auch wenn wir es noch nicht wissen, so ist es doch unzweifelhaft entstanden und allein deshalb ist es von Interesse, ob es sich auf anderen geeigneten Welten auch so verhält; welche Welten das aber im Einzelnen sind, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Es könnten auch durchaus Planeten dabei sein, die wir derzeit nicht im Focus haben. Ich bin außerdem der Ansicht, das alles, was mit fremden Lebensformen zu tun hat und seien es auch aberwitzige Theorien oder seltsame Vorstellungen, einen gewissen Nutzen hat, einfach deshalb, weil sie sich mit dem Unbekannten beschäftigen, und auch wenn der wissenschaftliche Nachweis immer noch der beste ist, und manche geäußerte Vorstellung vielleicht für manchen schwer erträglich ist, so bereitet sie uns doch auf die Realität vor, der wir im Universum noch begegnen werden, und wenn nicht, so ist sie eben nicht zu vermeiden...


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