Moderner Journalismus und seine Folgen

Vorab sei gesagt, dass ich mir nicht sicher bin, in welche Rubrik diese Thematik einzuordnen ist. Ich für meinen Teil denke bei Verschwörung auch an Themata wie "Zunemende Einflüsse religiöser Splittergruppen und Institutionen in weltwirtschaftliche Belange" oder "Kriege als außenpolitische Instrumente".
Folgende Zeilen kamen mir vor einigen Wochen in den Sinn, als ich wie so oft Nachrichten so genannter "renomierter" Fernseh- und Rundfunkanstalten sah.

Der moderne Journalismus informiert die Menschen nichtmehr über Thematiken wie Krieg, Mord oder Folter. Er sensibilisiert auch nicht mehr zu diesen Themen. Vielmehr nahm in den vergangenen Jahren der Journalismus eine Art und Weise an, die an die Abstumpfung gegenüber paranormalen Ereignissen erinnert, die Hollywood und Co. schon seit fast 100 Jahren betreiben.
Als Folge dieser Abstumpfung empfindet der Einzelne sich als Isoliert und machtlos. Und darüber hinaus findet sich der Mensch mit Situationen ab, die ihn schwächen. Nicht länger ist er in der Lage Missstände wahrzunehmen und auf diese in angemessener Weise zu reagieren.
In meinen Augen versuchen die Medien im Allgemeinen all das, was in der Renaissance und der Aufklärung unternommen wurde, zu revidieren, um einen braven kleinen Soldaten Mensch zu schaffen.

Mir geht es weniger um die Frage: Wer? Obwohl auch antworten auf diese Frage interessant wären. Vielmehr allerdings interessiert mich, ob andere ähnliche Beobachtungen gemacht haben. Zudem soll diese Thematik nicht auf den Journalismus und seine Wahrheitsverteiler (Rundfunk- und Fernsehanstalten) beschränkt sein, da ich mir gut vorstellen kann, dass solche Vorkommnisse auch in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens zu beobachten sind.

Ich hoffe auf eine rege Diskussion.

Mit freundlichen
Grüßen
psychocockie

@psychocockie
Der moderne Journalismus macht sich mehr und mehr zum Dienstleister der Wirtschaft und Unterhaltungsindustrie,wenn du das so hören willst.
Dazu kommt das viele Journalisten nur noch Abschreiberlinge der Agenturen sind,selbst recherchieren...nöööö,wozu,wird schon stimmen.
Das Sehen ersetzt bei vielen leuten das Denken,das Medium selbst wird so zur Message...ich empfehle Guy Debord zu lesen...die Gesellschaft des Spektakels...ABER
Wer zu Depression und Selbstaufgabe neigt,der sollte sich diese Lektüre nicht antun,sie ist äusserst schmerzhaft

Viel Spass

http://web.archive.org/web/20050415111604/www.geocities.com/situ1968/spektakel.html

Man sollte aber nicht vergessen das der Jorunalismus gerade in den letzten 2-3 Jahren sehr stark durch das Internet abgelöst wurde.

Kann nur für mich sprechen aber das letzte mal eine Zeitung gelesen oder Nachrichten geschaut habe ich vor zirka 3 Jahren.

Der Journalist ist doch eigentlich nur die Tipp-Nutte des Zuhälter-Verlegers. Der bestimmt, womit der Raum zwischen den Anzeigen gefüllt wird, damit das Blatt seinen Leser bzw. Freier findet und der Anzeigenkunde nicht sauer wird.

Wieso allerdings der "moderne Journalismus" nicht über Krieg, Mord oder Folter informiert, weiss ich nicht. Wahrscheinlich lese ich die falschen Blätter, höre und sehe die falschen Sender. Da wimmelt es nur so von Krieg, Mord und Folter. Fast wie im richtigen Leben.

"Der moderne Journalismus informiert die Menschen nichtmehr über Thematiken wie Krieg, Mord oder Folter. Er sensibilisiert auch nicht mehr zu diesen Themen. Vielmehr nahm in den vergangenen Jahren der Journalismus eine Art und Weise an, die an die Abstumpfung gegenüber paranormalen Ereignissen erinnert, die Hollywood und Co. schon seit fast 100 Jahren betreiben."

Vielleicht sollte man auber auch weniger Mens Health lesen und RTLII "News" schauen...
^^

@polyprion



Men's Health ist für Männer mit meinem Ausssehen Folter!

[OT Einschub]

@Doors

Ich habe mir dieses Schmierblatt EINMAL gekauft - und werde das nie wieder tun.
Lektüre für Gehirnamputierte, aber hallo!

^^

@psychocockie

Dieser "moderne" Journalismus den Du hier beschreibst, ist der "content managment" Journalismus. Ich kaufe mir Schlagzeilen von den Nachrichtenagenturen wie ddp oder dda und schaufele diesen content in das jeweilige Medium. Diese Form der copy and paste Berichterstattung hat aber nichts mit "modernen" oder "neuem" - Journalismus aller Tom Wolfe, der sich den unangenehmen Teilgebieten der Politik witmet. Genau diese Gebiete die sonst im Mainstream Journalismus vernachlässigt werden.

Wikipedia: New Journalism

@Doors
Das muss es aber nicht sein. :D

Moderner Journalismus ist die Geissel der Abhängigkeit.

Eröffne einen Verlag, schreib was Du denkst und Du wirst weder Interviewtermine wahrnehmen dürfen, noch bekommst Du Akreditierungen, noch wirst Du eingeladen zu informativen Veranstaltungen.

Das funktioniert auf Lokalpolitikebene genau wie auf Lokalsportebene und geht weiter über Landesregierungen sowie Bundesregierungen.

Ab einem gewissen Grad wird es gefährlich für einen Journalist, Quellen aus 1. Hand zu zitieren. Weil es gar nicht mehr geht.

Hinzu kommen die unsäglichen Arschkriechereien einiger grosser Verlage ( siehe Bild ), die sich möglichst gut halten möchten mit der derzeitigen Kanzlerin.

Das Geschehen, was Du jetzt in der Bundesregierung siehst, hätte ich gerne unter Schröder gesehen. Da hätte die Bildzeitung den Laden SPD auseinandergenommen. Das ist alles ein Stelldichein der "wichtigen Herren".

Moderner Journalismus ist u. a. somit auch einfach ausgedrückt die Pflege von Geschäftsbeziehungen. Der eine kann ohne den anderen nicht.

@Doors

Etwas anders gemeint war der Satz schon. Es ging nicht darum, dass niemand darüber Berichtet, denn das tun sie alle. Was mich daran stört ist der nächste Satz. Es wird nichtmehr sensibilsiert, sondern mit purer Kaltschnäuzigkeit dargestellt, wie Menschen erschossen, gefoltert oder hingerichtet werden. Und unter diesem Zusammenhang wundert mich persönlich auch nicht mehr, dass der Grad der Gewalt in der Bevölkerung so derartig angestiegen ist. Es gab seit jeher gewisse "no-go"s im Journalismus...einfach Dinge, die so nicht gezeigt werden dürfen, die jedoch einfach ignoriert werden. Zum Teil habe ich das Gefühl, dass diverse Berichterstattungen vollkommen darauf ausgelegt sind, Gewalt zu einem Alltagsereignis zu machen.

@psychocockie


Ich war fast 20 Jahre lang für diverse Presseorgane in Kriegsgebieten tätig.

Meinst Du wirklich, die Welt wäre besser, wenn dergleichen nicht gezeigt werden würde:



oder sind Bilder wie diese Schuld an Gewalt:



Sollte die Devise also heissen, wir berichten nur noch über dergleichen:



Sonst könnte es ja zu Gewalt kommen, weil Berichte über Gewalt Gewalt verursachen, so wie Berichte über Erdbeben Erdbeben verursachen.

@Doors

Bilder sind wohl das einzige objektive was ein Journalist publiziert, aber sie liefern uns keine Hintergrundgeschichten, nicht die Kausalketten die zu dem Ereignis geführt haben - für diese Hintergrundinfos muss der "Geschichtenerzähler" sorgen - tut er dies objektiv? Dein erste Bild ist ein gutes Beispiel. Der Polizeichef Saigons erschießt während der Tet-Offensive einen Vietcong, das Bild wird zum Symbol der Brutalität die auch der Westen ausübt. Was das Bild nicht erzählt, die Familie des Polizeichefs wurde in der Nacht von Vietcongs niedergemetzelt. Wieso findet dies keine Erwähnung? Versteckten sich die Journalisten der 60er Jahre unter dem Rock der Lady Liberty?

@samael23


Auch die Geschichte stimmt so nicht ganz, es war ein Freund und dessen Familie, und nicht seine eigene.


Als er selbst starb hinterlies er sogar eine Witwe.

und so sieht man wie die schemenhafte Wahrheit verwischt. Nur was darf man glauben? Der roten oder der schwarzen Nachrichtenagentur? Oder doch lieber den Anarcho-Blätter

@samael23


Bildern kann man nur selten etwas glauben, ohne die Geschichte dazu zu kennen. Natürlich war es trotzdem falsch, und jeder wollte ihn wegen Kriegsverbrechen anklagen.

Aber es gibt durchaus Bilder ,die für sich sprechen, wo es keinen Erklärung gibt die die Erstwirkung verändern würde.

ja das sagt Wikipedia. Aber wie war es denn wirklich, war einer der folgenden Autoren dabei? Auch wir können nur reflektieren und fallen auf falsche "Spiegelungen" wie aus dem Spiegel rein.

@samael23

Zeig mir deine Version bitte mal. bzw ne Quelle wo das drin steht.

Bei Wikipedia lese ich gerade dass es die Familie von einem anderen Polizeioffizier gewesen sein soll, was ja nicht ausschließen würde dass es auch ein Freund war.

@all
was soll ein journalist denn heute noch schreiben,
wenn der iq eines volkes auf dsds und bb,und busenblitzer reduziert ist?
wer will denn wissen was wirklich los ist,?
wenn einer morgen schreiben-die sonne ginge im westen auf und im osten unter,wer würde s denn lesen-?
ausser hier würde wieder ein tread darüber eröffnet.
wen intressieren denn noch nachrichten und ihre hintergründe?

Ja das Internet, die größte Desinformationsmaschinerei die es gibt. Du findest beide Versionen, und am Schluss weiss keiner was nun stimmt.

Quelle:

http://einestages.spiegel.de/static/entry/als_amerika_das_fuerchten_lernte/7777/hinrichtung_in_saigon.html?o=position-ASCENDING&s=1&r=1&a=1317&c=1

Das Problem liegt wohl darin das Amateure, Amateure zitieren.

Ich vertraue dem Journalismus nicht solange er Geld für seine Tätigkeiten bekommt.
Als unabhängig können sich nur solche bezeichnen, die auch unkommerziell arbeiten.
Zum beispiel Gulli:News und ähnliches.

@samael23

Nur ist in mehreren Quellen von seiner Witwe die Rede, als er dann später starb.Der Fotograf hatte ja angeblich auch Kontakt zu denen.

Wieder ein anderer Bericht sagt aus dass er Tage zuvor mehrere Männer verloren hat, was auch stimmen kann, denn um das ging es damals ja. Nebenbei widerspricht das ja nicht der Geschichte mit dem Freund und dessen Familie.

Wenn ich alle Quellen analysiere, ist die ,dass seine eigene Familie niedergemetzelt wurde, die unwahrscheinlichste.