Angst ist vererbbar laut neuester Forschung

@pokpok
wie sollen mäuse von der straße ähnich wie die labormäuse reagieren?
Die vorfahren der Straßenmäuse haben keine elekroschocks bekommen...

Billy73 schrieb:es geht um spezifische phobien bzw. angsterfahrungen die sozusagen genetisch vererbt werden.

Wird sowas nicht eher anerzogen?
Ein Beispiel: Meine Mutter hat zwei Ängste eine ist die Schlangenphobie, alles was irgendwie aussieht wie eine Schlange, sogar Bindschleiche, wenn sie eine sieht rennt sie schreiend davon.

Sie ist die Einzige von der Familie, die das hat. Ich habe sie immer erschreckt, wenn ich mit einer Blindschleiche nach Hause kam.

Und das Zweite ist die Flugangst, sie hatte uns, als wir noch Kinder waren immer eingetrichtert, fliegen sei gefährlich, die Fugzeuge stürzen ab usw.
Wir haben es geglaubt und gewisse Ängste gehabt, bis ich dann 1993 zum ersten Mal in ein Flieger stieg und flog. Zwei meiner Geschwister haben Heute noch gewisse Ängste, ich glaube nicht, dass es vererbt ist, sondern es wurde "eingeredet", auch anerzogen.
Sie haben es auch nie versucht.

Nahtern schrieb:wie sollen mäuse von der straße ähnich wie die labormäuse reagieren?
Die vorfahren der Straßenmäuse haben keine elekroschocks bekommen...

Da wollte ich auch drauf hinaus.

Billy73 schrieb:
es geht um spezifische phobien bzw. angsterfahrungen die sozusagen genetisch vererbt werden.

Wird sowas nicht eher anerzogen?

das war eben die vorstellung bisher, das scheint sich eben geändert zu haben nach der neuen forschunglage.



ausserdem, bei bestimmten tierarten ist die spezifische angst genetisch integriert. diese muss ja von irgendwoherkommen. indem sinne ist es logisch, dass auch mikroanpassungen genetisch vererbbar sein könnten.

nun ist es wohl eben einigermassen bewiesen zu sein.

@pokpok
auch für dich nochmal: es geht nicht um allgemeine angst sondern speziische angserfahrungen die über generationen vererbt und nachgewiesen werden, dabei wird der nachwuchs direkt nach der geburt getrennt, dass somit lernmöglichkeit durch andere wege ausgeschlossen werden.

@Billy73

Billy73 schrieb:auch für dich nochmal: es geht nicht um allgemeine angst sondern speziische angserfahrungen die über generationen vererbt und nachgewiesen werden, dabei wird der nachwuchs direkt nach der geburt getrennt, dass somit lernmöglichkeit durch andere wege ausgeschlossen werden.

Okay,ich habe keine Ahnung davon da ich kein Wissenschaftler bin.

@pokpok

braucht man nicht sein. bin ich ja auch nicht. ist auch nicht so kompliziert:

bisher dachte man, man vererbt genetisch mehr oder weniger sowas wie hautfarbe, augenfarbe also hardware sozusagen, aber keinesfall erfahrungen.

nun, durch die neue entdeckung ändert sich sozusagen die software. die muttermaus kriegt elektroschock bei einem bestimmten duft. sie wird traumatisiert auf diesen duft hin. - der clue ist, sie vererbt das auch mehrere generationen weiter, also dieses spezifische dufttrauma.

@Billy73

Auch das ist nicht ganz korrekt. Spezifische Verhaltensweisen werden auch vererbt, zum Beispiel der Nestbau bei Vögeln oder die unterschiedliche Art wie Spinnen ihre Netze spinnen. Hier geht es darum, das in einer Generation durch externe Einflüsse erlerntes Verhalten Einfluss auf das Genom hat. Das ist in etwas so was würde der Hals eine Giraffe Länger, weil sie sich strecken muss. Von daher ist das WOW für den Befund durchaus angebracht. Die bisherige mögliche Erklärung, wenn ich sie recht verstehe ist, dass eine chemische ("epigenetische") Modifikation Ursache ist.

Dazu hier ein Artikel: http://www.mpg.de/4425822/epigenetische_veraenderungen

Jean-Baptiste Lamarck hätte seine Freude: Seine Überzeugung, dass Lebewesen erworbene Eigenschaften an ihre Nachkommen weitergeben können, ist seit kurzem unter Genetikern wieder gesellschaftsfähig. Die Transformationslehre, die Lamarck vor rund 200 Jahren veröffentlichte, ruhte seit dem Siegeszug von Darwins Evolutionstheorie in der Mottenkiste der Geschichte. Seit einigen Jahren weiß man jedoch, dass Umwelteinflüsse durchaus ihre Spuren im Erbgut hinterlassen können – in Form so genannter epigenetischer Veränderungen. Die erste umfassende Bestandsaufnahme spontan auftretender Unterschiede legen nun Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen vor. Am Beispiel der Ackerschmalwand Arabidopsis thaliana bestimmten sie, wie häufig und in welchen Bereichen des Genoms epigenetische Modifikationen auftreten - und wie schnell sie wieder verschwinden. Demnach sind epigenetische Veränderungen zwar um Größenordnungen häufiger als die klassischen Mutationen, aber dafür oft kurzlebig. Sie spielen damit möglicherweise für die Evolution eine geringere Rolle als bislang angenommen.

@intruder

ja das stimmt mit den spezifischen verhaltensweisen.

ja, das ganze ist leicht lamarckistisch aber da fehlt noch ein ganzes stück. bei lamarck denkt man an den giraffenhals. - das ist eben die veränderung der hardware die dann in der tendenz weitervererbt werden würde. soweit sind wir aber hier nicht.

hier ist es erstmal nur die software bzw. die neuronale struktur die manipuliert wird, die dann epigenetisch weitervererbt wird.

natürlich ist diese entdeckung ein grosse sache.

@intruder

intruder schrieb:„Vögeln oder die unterschiedliche Art wie Spinnen“

Das mag so bei Vögeln und Spinnen so sein, bedeutet nicht gleich das es auch so beim Menschen sein muss.

Was den Rest angeht, der Artikel spricht von Versuchen an Mäusen ist also nicht gleich geltend für den Menschen.

Angst ist eher ansteckend, nur kann jeder die Angst besiegen.
Ich kenne Menschen die haben vor nichts angst außer Gott. Solchen kannst du ne knarre an den Kopf halten und sie würden sagen, dann geh ich halt zu meinen Schöpfer zurück, angst entsteht im Kopf und ist ein schutzmechanismus des Menschen, mit ein wenig Training bekommt man die Angst da auch rauß bzw. kann sie besiegen. Deshalb ist auch die Psychologie so erfolgreich was "angst bekämpfung" angeht, wäre es nicht ein psychisches Phänomen so hätten sie kaum oder garkeinen Erfolg dabei.

235 schrieb:Angst ist eher ansteckend, nur kann jeder die Angst besiegen.
Ich kenne Menschen die haben vor nichts angst außer Gott. Solchen kannst du ne knarre an den Kopf halten und sie würden sagen, dann geh ich halt zu meinen Schöpfer zurück, angst entsteht im Kopf und ist ein schutzmechanismus des Menschen, mit ein wenig Training bekommt man die Angst da auch rauß bzw. kann sie besiegen.

ist nicht das thema hier.

235 schrieb:Was den Rest angeht, der Artikel spricht von Versuchen an Mäusen ist also nicht gleich geltend für den Menschen.

für die wissenschaft ist das ne grosse nummer.

@235

235 schrieb:Ich kenne Menschen die haben vor nichts angst

solche menschen gibt es nicht, es sei wenn sie an einer krankheit leiden.

die angst sitz beim menschen im ältesten teil des gehirn und sie ist eine schutzfunktion.

es geht deshalb darum wie jeder mensch mit der angst umgeht, sie mahnt uns aber zur vorsicht.

235 schrieb:Das mag so bei Vögeln und Spinnen so sein, bedeutet nicht gleich das es auch so beim Menschen sein muss.

Zunächst mal müssen wir davon ausgehen, dass die Vererbung beim Menschen ebenso funktioniert wie bei allen anderen Lebenwesen auf diesen Planeten. Zumal es durchaus auch Verhaltensweisen gibt, die beim Menschen vererbt werden. Beispielsweise dass Kinder in jungen Jahren unselbstständig sind und eher dazu neigen ihren Eltern zu gehorchen.

@dasewige

Blödsinn, sicher gibt es die...Menschen zb. die einen unerschütterlichen glauben an Gott haben, solchen kannst du keine Angst machen, glaube mir das mal :)

@235

die angst ist genetisch in uns menschen angelegt, sie schütz uns vor gefahren.
es ist nur wie man damit umgeht. läßt man sich von der angst beherschen oder stellt man sich der angst.

@dasewige

Ja das sagte ich ja schon, ein Schutzmechanismus, nur ist es so das man die Angst (vor was auch immer) mit ein wenig Training oder psychologischer Hilfe besiegen kann, da sind also nicht nur genetische Komponente daran beteiligt sondern auch psychologische.

Das vererbbar ist halte ich durchaus für möglich. Jedoch ist die Vererbung nur die eine Seite der Medaille. Das Hirnareal wo Angst entsteht, der Mandelkern, kann sich unter bestimmten Voraussetzungen, durch die Umwelt vergrößern oder verkleinern.
Eine Verkleinerung, entsteht beispielsweise bei Menschen die regelmäßig meditieren. Dies wurde schon wissenschaftlich fundiert nachgewiesen. Man sollte also, meiner Meinung nach immer diese Wechselwirkung zwischen Umwelt und Genetik betrachten. Die Grundlage bildet die Vererbung, aber was letzten Endes daraus wirkt, entscheidet die Umwelt. Jedenfalls tendenziell...

pokpok schrieb:Da wollte ich auch drauf hinaus.

dann müsstest du kein versuch machen, das die vorfahren der "straßenmaus" Ängste, die sie selber nicht gehabt haben, nicht an ihre nachfahren weitervererben können, kann ich dir auch so sagen.

@235
das man seine angst besiegen kann bzw ihr nicht nachgibt, bestreite ich ja nicht.

aber die angst ist nicht verschwunden, z.b. die angst vor schlangen bleibt aber man kann mit dieser angst umgehen und ist vorsichtig im umgang.

@trailerguy

Sehr guter Beitrag!

@235
Danke!