Ebola-Virus

@AlbertE

Angenommen Du bist ein angehender Psychiater und hast eine Idee, wie man absolut durchgeknallte Gewaltäter innerhalb kürzester Zeit zu nem Kuschelhässchen machen könnte....

Testest Du Deine Idee erstmal unter Aufsicht an einem Killer oder triffst Du Dich abends um 23.00 Uhr mit denen auf ner Lichtung im Wald mit 20 Psychopathen?!


Klingt bei Dir ja alles edel und gut!

So edel wie ein Ritter der ne Prinzessin aus einem Fluss retten will und er eräuft auf halber Strecke, weil die Rüstung voll Wasser lief.

Beide tot :(

@Gucky76
Also ich würde mich mit 20 Psychopathen treffen und mich selber auch als einer ausgeben, denn die Chancen daraus etwas zu lernen wären wahrscheinlich höher als mit einem beaufsichtigten Killer der sein gröbstes schon hinter sich hat.

so zum anderen . da sind wir wieder beim Gesellschaftsproblem. Denn es geht nicht darum Ritter zu spielen sondern darum das 1 wohl gemerkt 1 Person allein mit sehr viel Aufwand nach Deutschland gekarrt wurde und zig andere sagen wir mal Mütter darum ihr Leben geben würden um z.b. ihrem Kind einen Flug dorthin zu ermöglichen. Und sie sich im Stich gelassen fühlen.

Ist das würdig ?! Ist das menschlich?

springt der Kapitän auf einem sinkenden Schiff auch als erstes ins Rettungsboot ?

@AlbertE
Mit den Psychopathen ging es eigentlich nicht darum von denen zu lernen aber Wurscht ;)

Zum anderen:

Dann hätte man nach Deiner Theorie selbst den Mann, der in einem anderen Land sein Leben auf´s Spiel setzt auch gleich da lassen können und noch ein Kind einpacken können?!

Wo wir gerade beim Thema sind, ist es nicht moralisch viel richtiger, jede Transport- und Passagiermaschiene zu nutzen die in der Nähe rumkurvt und lädt noch ein paar nigerianische Kinder ein, falls noch Platz ist?!

Noch besser....man schmeisst (gerade die alten Touristen) raus und haut mit 300 Ebola infizierten Kindern ab?

Ja jetzt gehts aber ganz tief runter............ Es ging mir alleine um dieses eine Flugzeug , wir wollen ja auch realistisch bleiben nicht wahr? Dieser gute Mann wollte ja auch helfen und das erkenne ich ja auch hoch an, aber er wusste ja auch worauf er sich einlässt und man hat ihn nicht gezwungen, er ist freiwillig dorthin gereist um zu helfen. Er wusst auch welches Risiko er eingeht oder denkst du er wusste das nicht ?
Ich hätte glaube ich wenn ich dieses Risiko schon eingegangen wäre, es auch durchgezogen bis zum Ende. Heißt ich wäre dort geblieben. Ich hätte es moralisch nicht mit mir vereinbaren können. Aber das hätte ich mir vorher schon sehr genau überlegt. Aber da greifen ja auch andere Mechanismen mit ein wie z.b. der Überlebenswille der sich nicht einfach so abstellen lässt. Trotzdem hätte ich vermutlich anders gehandelt.

Hin oder Her ich finde es nicht OK und das wollte ich hier mal zum Ausdruck bringen.

@AlbertE
Wenn´s Dir nur um das eine Flugzeug geht:

Bei dem Flugzeug handelt es sich um einen Jet. Etwas in der Richtung Learjet 45.

Mit Besatzung passen 11 Leute in die "Business" Version.

Jetzt reiss mal die Sitze raus und stell mal das nötige Equipment für so einen Transport rein.

Wieviel platz hast Du dann noch?

Dazu kommt, dass das Flugzeug nur 1.300 kg Zuladen kann.

Keine Stehhöhe, was den Platz nochmal verringert, wenn das medizinische Personal (was ja auch noch rein muss....Gott ist das eng hier drin) im sitzen arbeiten muss.

Wie war das vorhin?!

AlbertE schrieb:Wenn du dich mal intensiver damit beschäftigst siehst du vielleicht

...

dass alles nicht ganz so einfach ist, wie man es sich vorstellt ;)

@AlbertE
Ich denke mal, dass die WHO eine gewisse vertragliche Verpflichtung gegenüber von Mitarbeitern hat, und dass es sehr, sehr wichtig ist gerade Ärzte zu retten, die sich bereit erklärt haben, bei der Bekämpfung dieser Seuche zu helfen. Sonst wird es ziemlich bald keine Ärzte mehr geben, die das tun.

Ausserdem: Von dem Geld, das ein Transport nach Deutschland und die Behandlung im Tropeninstitut kostet, könnte man vermutlich Dutzende Kranke vor Ort in Afrika behandeln. Da die WHO diese Transporte bezahlen muss (oder eine Versicherung, die kein afrikanisches Kind hat), wir die WHO sich ausrechnen, dass die Mittel in Afrika selbst dringender benötigt werden.
Eine Garantie, dass die Kinder hier geheilt werden können, gibt es ja auch nicht.
Die NGOs sind noch extremer an ihr Budget gebunden, da sie Mittel nur für den in der Spendenquittung aufgeführten Zweck verwenden dürfen. Sollen die das Geld für teure Transporte Einzelner ausgeben oder für die Behandlung der vielen, die es noch brauchen werden?
Ganz sicher müssen die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern in Afrika verbessert werden. Das ist dringlicher, als einzelne Kinder zu retten, da es hunderte Kranke und Krankenhaus-Mitarbeiter betrifft.

PS: Ein gesunder, resistenter Arzt könnte unzählige Leben retten.

Ok Ok, alles sehr richtig was ihr da sagt !! Und vielleicht ist es realistisch betrachtet nicht möglich wegen der von euch angeführten Gründe, aber ob es moralisch abgesehen von allem anderen in Ordnung ist, das sei mal dahin gestellt.


Zum anderen sollte man doch statt für ALS ice bucket challenges zu verbreiten doch das selbe eher für Ebola tun , denn da wären die Spenden wohl momentan am meisten benötigt. Und dort sind die Probleme weit aus größer als wir uns das überhaupt vorstellen können.

Hier ------> Ice Bucket Challenge

kannst Du Dich moralisch über die "Ice Bucket Challenge" aufregen, da steh ich wahrscheinlich (fast) vollkommen hinter Dir.


Aber wenn Du damit anfängst:

Jeden Tag verhungern zwischen 10.000 bis 30.000 Menschen in Afrika.

Ca. 50.000 Menschen (Weltweit) an Herzkreislauf-Erkrankungen.

Pro Tag sind es im Schnitt 500 Menschen, die durch gewalttätige Konflikte ums Leben kommen.

Täglich sterben 30.000 Kinder! Über 50% der Todesfälle sind durch vermeidbare oder behandelbare Krankheiten wie Masern, Durchfall, Malaria, Lungenentzündungen und AIDS verursacht. Zusätzlich sind allein Mangelernährung und Hunger für den Tod von über 3,5 Millionen Kindern jährlich verantwortlich.

Man könnte (müsste) für so viele Sachen spenden....wenn man denn kann.

Haben wir Afrika nicht erst in solch eine Lage durch Spenden gebracht anstatt richtige Hilfe zu leisten?

@AlbertE
Moralisch gesehen ist es wichtig, so viele Leben wie möglich zu retten, und nicht medienwirksam Kinder um die halbe Erde weg von ihren Eltern zu verfachten, um irgendwas gegenüber den Spendern hier zu beweisen.
Solche Hilfsorganisationen haben sehr viel Erfahrung auch mit der Effektivität von Hilfe und wissen genau, warum das Leben dieses Arztes so wertvoll ist, und warum es Quatsch ist, Einzelne irgendwohin zu verfachten.

@phenix
Darüber lohnte es sich natürlich zu diskutieren.
Ein Problem ist aber auch, dass die angebotene Hilfe nicht überall gerne angenommen wird.
Gelder verschwinden in korrupten Händen, und dringend benötigte Krankenstationen und Wasserfilter-Anlagen werden nicht gebaut. Aber für Waffen ist immer Geld da ...

@phenix
Eigentlich......nöööö.....

Und wer ist "wir"?!

Sollen wir jetzt alle unsern Rucksack packen und dahin trampen?!

Deutschland ist eins der Länder die schon recht früh anfingen "richtig" zu helfen.

Es wurden Schulen gebaut, Krankenhäuser, "Ärzte ohne Grenzen" leistet einen beispiellosen Beitrag,
was noch viel wichtiger ist, es wurde "richtig" geholfen, indem man die Leute über Aids aufklärte (zwar nicht viel gebracht), man hat den Menschen beigebracht, wie man effektiver Getreide anbaut, man hat Trinkwasserreinigunsanlagen installiert, u.s.w..

Wenn man jetzt fragt, was "dort unten" benötigt wird, sind es Fachkräfte/Ärzte und Geld, Geld, Geld.

Ich kenne ein paar Leute, die in DE geboren sind aber immer noch Verwante in Afrika (Ghana u. Togo) haben. Die Deutschen haben einen Verdammt guten Ruf dort!

Edit:

@phenix

FF schrieb:Ein Problem ist aber auch, dass die angebotene Hilfe nicht überall gerne angenommen wird.
Gelder verschwinden in korrupten Händen, und dringend benötigte Krankenstationen und Wasserfilter-Anlagen werden nicht gebaut. Aber für Waffen ist immer Geld da ...

Das kommt erschwerend hinzu!

Ich stelle die Arbeit von Hilfsorganisationen in Afrika absolut nicht in Frage. Jeder Mensch der gerettet wird, war es Wert dort hinunter zu gehen.

Aber wenn ich sehe, das die einzige Möglichkeit um die Seuche einzudämmen eine ist, in dem man die Menschen in Slums zusammen treibt, einen Zaun drumherum baut und flüchte erschießt, kommen mir diese Bilder SEHR bekannt vor.

Außer einigen selbstlosen Helfern, will niemand Afrika helfen. China hat die Hand drauf und da will keiner reinpfuschen.
Was jetzt aussieht wie eine Seuche, kommt mir langsam vor wie ein gewollter Genozid.
sauber, leise und unter Ausschluss der Öffentlichkeit ( Ausfliegen aller Hilfskräfte etc)

Natürlich habe ich dafür keine Beweise und mir fehlt im Moment der nötige Weitblick und die Zeit mich genauer damit zu befassen. Aber wenn man sich ansieht wie viel Geld die Chinesen in den letzten Jahren nach Afrika gesteckt haben, fragt man sich schon, ob da nicht mehr Interessen dahinter stehen.

China ( sind nicht die einzigen, aber die aggressivsten im Moment) betreibt in Afrika einen ungeheuren Landraub und das schon seit einiger Zeit.

https://www.youtube.com/watch?v=MEhR_amhB1A (Video: Bodenrausch. Landgrabbing. Die globale Jagd nach den Äckern der Welt)

@phenix
Ebola ist eine schreckliche Krankheit, aber sehr, sehr viel mehr Menschen sterben in Afrika an anderen Infektionskrankheiten, Parasiten und Hunger. Und das, ohne dass es täglich Schlagzeilen gäbe.

Es ist mir unbegreiflich, wie man einen Ebola-Infizierten so ganz illuster mal eben nach Deutschland einfliegen kann.

Bisher trennten uns Grenzen und Meere von der Seuche. Und was macht der dumme Deutsche? Holt sich die Seuche selbst ins Haus.

Eigentlich wäre es nur "gerecht" wenn sich die Hornochsen, die diese Überführung zu verantworten haben, mit dem Virus infizieren würden. Sollten sie dies dann überleben wäre ihnen das "nächste Mal" vielleicht klar, dass man bei potentiell tödlichen Seuchen keine Inifizierten ins Land holt und wenn möglich Ein- bzw. Ausreiseverbote erlässt. Aber nein.

Was kommt als Nächstes? Kollektive Lepra-Infektion per Postwurfsendung aus Solidarität mit der Dritten Welt?

Doktor Schnabel aus Rom lässt recht herzlich grüssen.

@exul
Meere und Grenzen halten eine Seuche heutzutage nicht mehr auf, wie man längst weiss.

Die Tropeninstitute sind genau auf solche Fälle spezialisiert.
Klinisches Personal wird nicht aus Jux eingeflogen, sondern weil man denjenigen gegenüber, die ihr Leben riskieren, eine besondere Verantwortung hat. Möglicherweise sogar eine vertragliche Verpflichtung, im Ernstfall die bestmögliche Behandlung bereitzustellen.
Und wie ich bereits schrieb: Ein Arzt, der Ebola überlebt und immun wird, könnte unzählige Leben retten.

exul schrieb:Es ist mir unbegreiflich, wie man einen Ebola-Infizierten so ganz illuster mal eben nach Deutschland einfliegen kann.

Bei dem, was du da so zusammengeschrieben hast, hab ich die schlimme Vermutung, dass das nicht das Einzige ist, was dir unbegreiflich ist.

Vielleicht sollte man sich erstmal mit der Thematik befassen, bevor man sich mit derlei Aussagen zum Honk macht.

Der Kerl ist mit nem Sonderflugzeug gebracht worden und mit einem Spezialfahrzeug für solche Fälle direkt ins UKE gefahren worden. Dort liegt er auf einer hermetisch abgeriegelten Station deren Bedingungen um einiges strikter und besser sind als Krankenhäuser in Afrika.

Mir sind die Details durchaus bewusst. Auch die Unwahrscheinlichkeit einer Ansteckung/Ausbreitung. Außerdem sollte man den sarkastischen Unterton schon wahrnehmen können.

Nichtsdestoweniger ist mir beim Gedanken an obiges nicht recht wohl. Aber zum Glück fragt mich ja keiner (zumindest keiner, der irgendwelche Weisungsbefugnisse in diese Richtung hätte).

@exul
Sarkasmus?
Um Spott als solchen zu erkennen, müsste kenntlich sein, wer damit verspottet wird.
Ich denke, dass die Tropeninstitute nicht das geeignete Ziel für Spott sind, schon gar nicht von der Sorte

exul schrieb:Eigentlich wäre es nur "gerecht" wenn sich die Hornochsen, die diese Überführung zu verantworten haben, mit dem Virus infizieren würden. Sollten sie dies dann überleben wäre ihnen das "nächste Mal" vielleicht klar, dass man bei potentiell tödlichen Seuchen keine Inifizierten ins Land holt und wenn möglich Ein- bzw. Ausreiseverbote erlässt.

Zum Glück ist bei solchen Entscheidungen nicht das Unwohlsein von irgendwem ausschlaggebend, und der Dumme Deutsche wird auch gar nicht erst gefragt, der sich immernoch schwer tut, Realität von "Outbreak" zu unterscheiden.

@exul
Ebola war schon lange vor diesem Patienten in Deutschland. Oder denkst du kein Labor beschäftigt sich damit?

Also ich denke auch das eine Ansteckung von Klinikpersonal ect. relativ klein ist, wenn sich jeder an alle Vorschriften hält sollte wohl nichts passieren. Dennoch kann ich verstehen das dem ein oder anderen komische Gedanken in den Kopf kommen. Aber wie schon von @-ripper- gesagt Ebola Virus war auch schon vorher hier unter Verschluss anwesend, genauso wie unzählige andere hochansteckende tödliche Krankheiten. Malaria gibts ja auch noch und auch noch weit verbreitet dann müsste man davor auch Angst haben. Schlecht ist das sich Ebola zur Zeit schnell ausbreiten kann aufgrund der schlechten Versorgung in Afrika. Die Pest hat damals auch unzählige Menschenleben gefordert. Es ist alles nicht so einfach , aber deine Angst kann ich gut verstehen denn ich denke insgeheim wird sich auch das Klinikpersonal einen Kopf machen auch wenn alle sagen es ist unter diesen Umständen nicht ansteckend. Ich denke ein Restrisiko bleibt immer, denn es arbeiten auch dort nur Menschen und diese machen bekanntlich auch mal Fehler.