Ebola-Virus

@peggy_m
@FF
Und bei weitem nicht ausreichend für die akute momentane Seuchen-Situation, wie auch von allen Hilfsorganisationen vor Ort beschrieben.

Diese Statistik ist auch interessant und umfangreicher. Man kann verschiedene Erhebungen miteinander vergleichen.

http://www.indexmundi.com/g/r.aspx?t=0&v=2227&l=de

@ToPaMe
Es reicht ja normalerweise schon hinten und vorne nicht. Und wenn dann auch noch Ärzte und Helfer vor der Krankheit fliehen (kein Wunder, bei den zur Verfügung gestellten Mitteln und den Arbeitsumständen), bleiben überhaupt nur die Helfer von außen, um das Ganze irgendwie in den Griff zu kriegen.

@FF

FF schrieb:Und wenn dann auch noch Ärzte und Helfer vor der Krankheit fliehen

Oder sterben, waren ja auch nicht wenige!

FF schrieb:Und wenn dann auch noch Ärzte und Helfer vor der Krankheit fliehen...

Man sollte auch nicht vergessen, dass vom mediz. Personal schon etliche Personen gestorben sind. Darunter auch Kapazitäten auf dem Gebiet. Und das bei der geringen Ärztedichte.

Was die Hotels betrifft, ist ja schon geschrieben worden, dass sie kaum geeignet sind. Kommt noch hinzu, dass sie in der Hauptstadt bzw. in Touristengebieten stehen, die Krankheit aber eher auf dem Lande grassiert und die Quarantänestationen eher ortsnah sein sollten.

Wir im Westen sollten uns da wirklich mehr engagieren. Aber ich meine, einige reiche arabische Staaten sind dort auch gefragt, da die Bevölkerung in manchen dieser Länder überwiegend muslimisch ist und dort eigentlich mehr Solidarität zu den Glaubensbrüdern und -schwestern sein sollte. Wenn ich da an Katar denke, die ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem und viel Geld haben...

@ToPaMe

sehe grad, du hattest auch den Gedanken. :D

@ToPaMe
Und es werden auch noch einige mehr werden.

Jedenfalls sind die Forderungen von @Ashert001 und seine Einschätzungen der Hilfsorganisationen vollkommen an der Realität vorbei.
Der Artikel, den @peggy_m verlinkte, beschreibt ja zum Beispiel Studenten, die dort hin gehen und helfen, ein Krankenhaus aufzubauen, damit das dann von Einheimischen übernommen werden kann.
Und den schrecklichen Mangel an Mitteln, ob Geld oder Material.
Und wenn man genug Geld hätte, wäre die Frage, ob man schnell genug an genügend Material käme, ob man das Personal schnell genug schulen kann, ob man sie zum Bleiben motivieren kann, u.s.w..

Das Problem bei den muslimischen Ländern, die spenden könnten, ist zum Teil ein massiver Rassismus (zwischen den arabischen und afrikanischen Ländern) und eine fehlende Tradition von Hilfe, die über die eigenen Grenzen hinausgeht. Denke ich ... und hoffe, mich zu täuschen.
Aber die Auseinandersetzungen in einigen Staaten zwischen arabisch-stämmigen Volksgruppen und afrikanisch-stämmigen lassen nichts Gutes ahnen.
Dazu kommen Vorbehalte gegenüber denen, die nicht den "richtigen" muslimischen Glauben haben ... Sunniten gegen Schiiten ist nur ein Aspekt davon.
Viel leichter scheint es zu sein, die, die man auf der eigenen Seite glaubt, mit Waffen zu versorgen.
Das war ja die andere tolle Idee von @Ashert001, der glaubt, damit irgendwie staatliche Autorität unterstützen zu können: Mehr Waffen statt ärztliche Hilfe.

@FF

Dass @Ashert001 eher an die Versorgung mit Waffen statt med. Hilfe dachte, habe ich gar nicht gelesen. Die betroffenen Länder haben bereits jahrzehnte lange Bürgerkriege hinter sich und u. a. deshalb sind die Gesundheits- und Bildungsstrukturen so desolat. Also wirklich...

Was die Religionen betrifft, so ist Katar sunnitisch geprägt und passt deshalb vorzüglich zu z. B. Sierra Leone. Die fehlende Tradition zur Hilfe über Ländergrenzen hinweg könnte in der jetzigen Situation durchaus eine Veränderung erfahren. Ich möchte da optimistisch sein, man sieht das ja auch bei der Hilfsbereitschaft bezgl. der Flüchtlinge im Nahen Osten. Und dieses Ebola-Problem könnte ein sehr globales Problem werden.

Um noch mal auf die Statistiken zurückzukommen: Katar hat z. B. die höchste Ärztedichte pro Einwohner überhaupt. Da könnte man schon welche zur Verfügung stellen.

Kuba ist diesbezgl. sicher vorbildlich!

FF schrieb:Liberia: 0,1 Arzt pro 10.000 Einwohner. Bei 4 Millionen Einwohnern macht das ... 40 Ärzte.
Selbst wenn sich da irgendwo um den Faktor 10 verrechnet wurde, ist es katastrophal.

das ist um den faktor 10 verrechnet ,aber trotzdem katastrophal wie du es schon sagst.
ich möcht mal wissen wo @Ashert001 seine rechnung herhat ,dass 300 krankenhäuser gleichbeutend mit mehreren tausend ärzten sei.

umferfend auch sein lösungsvorschlag mal wieder : bewaffnete revolution.




Statistische Daten
Gesundheitsausgaben
je Einwohner (2004) 22 US $[28]
Medizinische Versorgung
Einwohner je Arzt 9350[92]
Geburtenrate
je 1000 Einwohner 50[92]
Kindersterblichkeit
je 1000 Einwohner 235[92]
Säuglingssterblichkeit
auf 1000 Lebendgeburten 157[92]
Müttersterblichkeit
auf 1000 Lebendgeburten 0.994[92]
HIV-Infizierte
aller erwachsenen Einwohner 6,9 %[93]

http://www.territorioscuola.com/wikipedia/de.wikipedia.php?title=Liberia#Gesundheitswesen (Archiv-Version vom 05.07.2014)

Ach, manchmal sind wir eben alle mal
Triii traaa Troll lalaaa, Triii traaa Troll lalaaa, *grins*
Schlechte Tage hat jeder. :-)

peggy_m schrieb:Dass @Ashert001 eher an die Versorgung mit Waffen statt med. Hilfe dachte, habe ich gar nicht gelesen.

Vielleicht hab ich mich unglücklich ausgedrückt, ich meinte damit nur, es ist das absolut wichtigste das man in diesen Ländern die Opposition unterstützt, die gegen die Vetternwirtschaft überall steht.

Das kann schon mal eine Bürgerwehr sein, welche die Korruption der örtlichen Polizei und Behörden nicht mehr mitmacht.

Als Demokrat hat man ja immer die gleichen Forderungen, nach mehr Mitbestimmung und Mitsprache der Bürger und sucht den Ansprechpartner dafür. Das ist nicht jede dahergelaufene Miliz, das sind auch Menschen die nur versuchen sich selber davor zu schützen.

Nur die Ärzte ohne Grenzen zu schicken und sämtlichen anderen Hilfsorganisationen, bringt die Länder auf Dauer einfach nicht vorwärts, weil sie eben auch längst mit dem Staatshaushalt verrechnet werden.

Das heißt für jeden westlichen Arzt der kommt wird dort auch ein afrikanischer eingespart, für jede Straße die eine Hilfsorganisation baut, wird an der Infrastruktur gespart und für jede UN-Schule auch im Bildungssektor gekürzt.

Diese Hilfen kann man daher alle nicht als Netto betrachten, man leugnet mit ihnen ständig nur das wahre Problem, das sich auch jeder Politiker dort hemmungslos bedient und nur seine eigenen Vorteile sieht!

Das Volk ist im wesentlichen eben nur das, worum sich die ausländischen Helfer eh schon immer in der Not gekümmert haben! Das ist dort leider längst in Fleisch und Blut übergegangen, in der Politik aber leider auch schon im Volk selber. Die Menschen protestieren daher auch nicht, die fliehen dann meist auch nur noch übers Mittelmeer!

Das haben wir alles hier selbst verbrochen!

FF schrieb:Nein, einen Ort, der nicht desinfiziert werden kann, kann man nicht zum Krankenhaus für eine hoch ansteckende Krankheit umfunktionieren, selbst wenn er goldene Wasserhähne hätte.
(Und auch in den Hotels dort fliessst kein Trinkwasser in der Leitung.)

Die Desinfizierung läuft immer nur in der Schleuse, die Station mit den Kranken selber kann man nicht desinfizieren. Das ist in einem Zeltlager nicht anders als wie im Krankenhaus oder eben ersatzweise in einem dafür akquirierten Hotel.

In einem Gebäude kann man die Kranken aber auch einschließen und zumindest die Böden mit Chlorreiniger desinfizieren, mach das mal im Matsch zwischen den Zelten!

Die Hotels die ich erwähnt haben, haben sicher fließendes Wasser, doch alle die 3-5 Sterne haben oder nur die hier:


Radisson Blu Mammy Yoko Hotel (Freetown)

Original anzeigen (0,5 MB)
Hotel Palm Camayenne (Conakry, Guinea)

Die könnten die Betten für alle Ebola-Kranken sofort zur Verfügung stellen wenn sie wollten aber in diesen Ländern haben eben selbst einfachste Profitinteressen noch Lichtjahre vorrang, bevor man irgendeinem der Slumbewohner nur die einfachste Hilfe organisiert, auf Kosten nur nutzloser Privilegien, wie eben auch der Ruf der jetzt sowieso schon leerstehenden Hotels!

@Ashert001
Ah, schon wieder die Hotels. Die Pfleger werden sich über die langen Laufwege freuen und dass sie die Kranken und alles Material über Treppen oder für Tragen zu kleine Lifts transportieren müssen.

Und woher möchtest Du das Personal nehmen, wenn Du Hilfe von außen kategorisch ablehnst und lieber Waffen liefern möchtest?

Man muss die Ebola Kranken ja nicht gleich in so eine Suite legen obwohl die da leerstehen, aber man könnte doch mindestens die ganzen Räume konzentriert nutzen!



Hotel Millenium (Conakry, Guinea )

FF schrieb:Ah, schon wieder die Hotels. Die Pfleger werden sich über die langen Laufwege freuen und dass sie die Kranken und alles Material über Treppen oder für Tragen zu kleine Lifts transportieren müssen.

In den besseren Hotels gibt es bestimmt auch Fahrstühle inklusive Schminkspiegel, seid wann muss man in einem 4-5 Sterne Hotel alle Treppen laufen?

FF schrieb:Und woher möchtest Du das Personal nehmen, wenn Du Hilfe von außen kategorisch ablehnst

Man kann mindestens schon das Hotelpersonal selber verpflichten, den Anweisungen der Ärzten Folge zu leisten. Dann hat man schon mal alle Helfer die man benötigt.

Dann muss man auch wirklich alle afrikanischen Ärzte für den Einsatz verpflichten aber selbst wenn die nicht genug Ärzte haben, können die Länder die auch einfach im Ausland anfordern, also nicht als freiwillige Helfer sondern als angeforderte reguläre Saisonkräfte. Man muss sie doch nur bezahlen!

Die Länder dort haben alle noch ein laufendes Militärbudget in Milliardenhöhe, da muss man doch nur kurzfristig umdisponieren, auch wenn das den eigenen Vettern mal die geschenkte Stellung kostet.

Solange die nicht alle Mittel wirklich ausgereizt haben, haben die Regierungen dort doch gar kein Recht hier anzurufen!

Jedes dieser Länder hat neben den Armen ja auch seine Reichen. Das sind nicht nur die Hotelbesitzer.

Man muss im Grunde da nur mal eine größere Solidaritätsabgabe fordern, eine Ebola-Steuer wenn man so will, für alle die es sich leisten können. Mehr wäre doch gar nicht nötig!

Nur mal eine minimale Steuergerechtigkeit und die ganze Heilt-unsere-Seuchen-wir-haben-nichts Kultur löst sich von ganz allein auf!

FF schrieb:(...) oder für Tragen zu kleine Lifts

Ah, man muss also einfach:
- ungelernte Helfer verpflichten, hoch ansteckende Patienten zu versorgen, die bei uns in irgendwelchen Hochsicherheits-Krankenhäusern von Spezialkräften versorgt würden
- Alle verfügbaren Ärzte, die schon sowieso überlastet sind und es nicht mehr schaffen, die Nicht-Ebola-Patienten zu betreuen, rekrutieren und die Nicht-Ebola-Patienten ihrem Schicksal überlassen
- Ausländische Ärzte anwerben, die heiß auf solche Jobs sind
- oder sie durch angemessene Bezahlung auf dem Level von Seuchen-Fachärzten (plus Gefahrenzulage plus Spesen) motivieren, sodass sie das ca.150-fache eines einheimischen Arztes verdienen
- Dem Militär die Mittel entziehen, das im Falle von Aufständen aus Angst vor der Seuche für Ordnung sorgen könnte
- Die Steuergesetzgebung der Länder ändern um das alles zu finanzieren
- Waffen liefern, damit das alles auch durchgesetzt werden kann (für das Militär, dessen Budget Du kürzen wolltest)
- Und das alles in irgendeinem Zeitrahmen, der noch sinnvoll erscheint.

Irgendwie wird mir das alles zu kindisch.
Gerne diskutiere ich mit Dir weiter, wenn Du Dich besser über die Materie informiert hast.

@Ashert001
Oder alternativ: Stelle Deine Vorschläge doch bei Hilfsorganisationen und bei den Botschaften der betroffenen Länder in Deutschland vor.


PS: Das wird den örtlichen Gesundheitssystemen sicherlich auf die Beine helfen, wenn hoch bezahlte ausländische Ärzte angeheuert werden, statt die von den Hilfsorganisationen, die nicht bezahlt werden müssen.

FF schrieb:Waffen liefern, damit das alles auch durchgesetzt werden kann (für das Militär, dessen Budget Du kürzen wolltest)

Allein Sierre Leone hat aktuell ca. 15.000 Soldaten, Guinea 45.000 wenn man davon nur mal die Hälfte vorübergehend suspendiert, haben die auch wieder erhebliche Geldmittel frei gesetzt.

Das sollte für eine erfolgreiche Werbung von ein paar Hundert Ärzte aus den Nachbarländern doch reichen, also dauerhaft solange die Armeen auch auf dem Niveau gehalten werden.

Die Militärs führen doch jetzt kein Krieg, die müssen aktuell nur die Ordnung aufrecht erhalten und bestenfalls die Polizei unterstützen.

Wenn eine Seuche ein Land gerade dahinrafft, sollte man mal ein bisschen seine Kreativität spielen lassen. Die können sich doch nicht nur auf das Ausland verlassen!

FF schrieb:Das wird den örtlichen Gesundheitssystemen sicherlich auf die Beine helfen, wenn hoch bezahlte ausländische Ärzte angeheuert werden, statt die von den Hilfsorganisationen, die nicht bezahlt werden müssen.

Hilfsorganisationen kommen oder kommen nicht, das ist niemals nachhaltig oder nur planbar!
Darauf kann man kein staatliches Gesundheitssystem aufbauen, das brauch regelmäßige Einnahmen aus dem geplanten Staatshaushalt dafür!

Alles was nur Hilfsorganisationen errichten ist dem Verfall preisgegeben, sogar Brunnen und Straßen. Das ist ein ganz großes Problem in Afrika, das auch refinanzierende Budget, wenn die Hilfsorganisationen und ihre Kampagnen wieder vorbei sind!

Solange die aber tatsächlich regelmäßig kommen, gibt es aber auch keine Planung dafür und auch nicht den Druck aus der Bevölkerung dafür!

Die Afrikaner glauben doch leider ernsthaft, das Gesundheitssystem ist auch nur das der UN-Helfer und Ärzte ohne Grenzen etc. Das haben wir ihnen über Jahrzehnte ja auch so beigebracht.
Die Regierungen dort planen daher selber auch nichts mehr dafür ein. Die berufen sich nur auf das Elend, das wir selber geschaffen haben, denn welcher Bezahlarzt kann gegen eine Lohndrücker konkurieren?

Wie man aus einem so ernsten Thema eine Satire machen kann (oder Verhöhnung) kann ich nicht nachvollziehen. *kopfschüttel*

@Ashert001
Wenn Du so weiter machst, werde ich Dich wegen Verleumdung von Hilfsorganisationen melden und einen Kollegen darüber nachdenken lassen, ob das eine Sperre verdient.
Ich bin leider emotional involviert und haben meine eigenen, persönlichen Erfahrungen mit Hilfsorganisationen seit 1975 in Indien.

Der reichste Mensch in Sieera Leone ist übrigens ein Mr. Ben Yesuff mit ca. 3.34 Milliarden Dollar Vermögen, versteht sich von selbst das er mittlerweile in London lebt und nicht neben den Slums dort.

FF schrieb:Wenn Du so weiter machst, werde ich Dich wegen Verleumdung von Hilfsorganisationen melden und einen Kollegen darüber nachdenken lassen, ob das eine Sperre verdient.

Was habe ich schlechtes über die gesagt? Ich halte sie nur für hochgradig naiv und kontraproduktiv für die Entwicklung der Länder, da bin ich bestimmt auch nicht der einzige. Es gibt auch Experten in Afrika die das sagen!

Es geht doch nicht darum was sie gutes machen, das bestreitet doch keiner. Es geht nur darum was sie auf längere Sicht damit politisch bewirken!