Wirkt sich die Dunkle Materie auf die Anziehungskraft aus?

@perttivalkonen
@Peter0167

Ja, die MOND-Theorie war mir bereits ein Begriff. Ich wollte bei @Issomad nur schauen ob da tatsächlich mehr rauszukitzeln ist, oder ob er nur einer der üblichen "Einsteinkritiker" ist. Naja, seine Antwort sagt wohl alles.

Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass man natürlich ebenso undogmatisch an die RT rangehen sollte. Angesichts der Tatsache das uns immer noch eine Theorie der Quantengravitation fehlt, ist bereits klar, dass die RT falsch im Sinne von "noch nicht komplett" ist. Eine weitere Verfeinerung zur Beschreibung der Gravitation ist daher natürlich zu Begrüßen.

Gim schrieb:Naja, seine Antwort sagt wohl alles.

Falls Du sein "Ich finde es höchst unwissenschaftlich, dass nicht in andere Richtungen geforscht wird ..." meinst, ja, das ist wirklich heftig. Ich meine, wer sind Milgrom und Bekenstein denn? Ingenieure???

Hä

Dunkle Materie ist doch nur ein Hirngespinst, um eine Diskrepanz in den entsprechenden Formeln zu kompensieren. Vielleicht sollten die lieber mal ihre Theorien neu überdenken ...@Issomad

Soweit ich das gesehen habe hat man sogar etwas beobachten können wo zwei Galaxien mit einander kollidiert sind und Messungen haben ergeben das die Galaxien eine Materie besessen habe die sich trotz Kollision unbeschadet weiterbewegt hatte bis sie zu stehen kam.

Josh2601 schrieb:Dunkle Materie ist doch nur ein Hirngespinst, um eine Diskrepanz in den entsprechenden Formeln zu kompensieren. Vielleicht sollten die lieber mal ihre Theorien neu überdenken ...@Issomad

Wenn ich noch mal aus der Theorie bzw. aus dem Wiki link Zitiren darf, welche uns perttivalkonen gestern vorgeschlagen hat.


"Der Hauptunterschied zur allgemeinen Relativitätstheorie liegt in der Formulierung der Abhängigkeit der Gravitationsstärke von der Entfernung zur Masse, welche die Gravitation verursacht. Diese wird bei der TeVeS mittels eines Skalars, eines Tensors und eines Vektors definiert, während die allgemeine Relativitätstheorie die Raumgeometrie mittels eines einzigen Tensors darstellt."

"Dunkle Materie" ist doch nur ein Name ... den sollte man nicht allzu wörtlich nehmen.
Im Grunde steht dieser Name für eine Wissenslücke, eine derzeit nicht erklärbare Abweichung in den Modellen, deren Effekt man zwar beobachten kann aber die Ursache nicht kennt.
Es ist doch gar nicht klar, ob es sich tatsächlich um "Materie" handelt, wie man sich die als Laie nun so vorstellt. Der Effekt, den man beobachtet ist nur in seiner Art den Effekten von dem was wir Materie nennen sehr ähnlich.

slider schrieb:"Dunkle Materie" ist doch nur ein Name ... den sollte man nicht allzu wörtlich nehmen.

Dunkel doch wohl nur deshalb weil nicht direkt beobachtbar.

slider schrieb:Es ist doch gar nicht klar, ob es sich tatsächlich um "Materie" handelt,

Masse wird sie schon haben, wenn denn vorhanden und das ist ja bekanntlich eine Eigenschaft der Materie.

Josh2601 schrieb:Dunkle Materie ist doch nur ein Hirngespinst, um eine Diskrepanz in den entsprechenden Formeln zu kompensieren. Vielleicht sollten die lieber mal ihre Theorien neu überdenken ...@Issomad

Musste jetzt aber doch noch mal googeln was man so unter Materie versteht.



"In der Astronomie und Kosmologie wird die Dunkle Materie betrachtet. Die dunkle Materie ist durch ihre Gravitationswirkung belegt, bisher aber bei allen anderen Versuchen der Beobachtung unsichtbar geblieben. Außer ihrer Masse ist über ihre Natur nichts näheres bekannt. Zur Unterscheidung von der dunklen Materie wird die „normale“ Materie zusammenfassend als baryonische Materie bezeichnet."

wiki


aber sicher gibt es da noch das ein oder andere Modell, was ohne Dunkle Materie auskommt.

@fritzchen1

fritzchen1 schrieb:aber sicher gibt es da noch das ein oder andere Modell, was ohne Dunkle Materie auskommt.

Ich sehe die Dunkle Materie auch nur als Platzhalter für eine z.Z. nicht erklärbare Abweichung in den kosmologischen Modellen. Eine andere Möglichkeit, die ohne tatsächliche Materie auskommt, wäre vielleicht eine Art exotischer Energie:

Einstein erweiterte 1907 seine Überlegungen auch auf die Gravitation.[3] Das Äquivalenzprinzip, also die Gleichheit von träger und schwerer Masse, führte ihn zur Schlussfolgerung, dass eine Zunahme der Ruheenergie eines Systems auch eine Zunahme der schweren Masse zur Folge hat. Bei der Weiterführung dieses Gedankens im Rahmen der allgemeinen Relativitätstheorie ergab sich, dass der Energie-Impuls-Tensor als Quelle des Gravitationsfeldes anzusehen ist.

Ein Beispiel ist der Gravitationskollaps. Wenn im Innern eines Sterns die nukleare Wärmeerzeugung erlischt, konzentriert sich seine Materie auf so kleinem Raum, dass bei ausreichend großer Gesamtmasse das immer stärker werdende Gravitationsfeld selbst durch seine Feldenergie zur weiteren Anziehung und Kontraktion beiträgt. Die Folge ist ein Schwarzes Loch.

Quelle: Wikipedia: Äquivalenz von Masse und Energie

Keine Ahnung wie ichs beschreiben soll und ob ichs richtig umschreiben kann was ich meine. Aber könnte es nicht sein das wir die Bewegungen von anderen Galaxien und in Richtung raus aus der Milchstraße nur falsch wahrnehmen?
Ich meine das hätte ja unter Umständen auch was mit Gravitation zu tun.

Da wo die Gravitation hoch ist, wird auch die Zeit gekrümmt. An einem Ort mit hoher Gravitation vergeht also die Zeit langsamer als an einem Ort mit weniger Gravitation.
Wenn wir jetzt weit raus schauen herrschen dort ja ganz andere Gravitationen als bei uns, was ja dann auch Auswirkung auf die Zeit hätte. Sprich, wir nehmen es blos anders wahr.
Wenn man nun in Richtung raus aus der Milchstraße schaut, bewegt sich die Materie schneller als geplant. Würde ja Sinn machen wenn man bedenkt das da die Gravitation geringer ist, weiter vom Zentrum weg. Dann vergeht aus unserer Sicht die Zeit dort einfach schneller bzw die Dinge scheinen schneller abzulaufen.

Ist nur eine Theorie die mir gerade innerhalb von 5 Minuten eingefallen ist. Also sicher nicht Wasserdicht :D

Daher würd ich gern wissen was der ein oder andere davon hält^^

@Geisonik

Ich denke wir können davon ausgehen, dass solche hoch komplexen Vorgänge von Wissenschaftlern mit ausreichend detaillierten Modellen berechnet werden um solche einfachen Fehler auszuschließen. Sonst würde ja bei den Berechnungen überall nur Quark rauskommen.

hmm ich denke das hat keinen so großen Effekt, da dies es bei sehr hohen Massen auftritt, also das sich die Zeit so dermaßen verzieht.
Dann auch nur in unmittelbarer Nähe zum Objekt. Man muss es quasi schon fast berühren um den Effekt zu spüren.

@Geisonik
Ein Beobachter mit halb so schneller "Eigenzeit" würde nicht nur die äußeren Bereiche sich schneller bewegen sehen, sondern auch die Bewegung des eigenen Himmelskörpers wäre dann doppelt so schnell. Das Verhältnis der Umlaufgeschwindigkeit der äußeren und der inneren Objekte einer Galaxie zueinander bleibt gleich groß.

Josh2601 schrieb am 08.01.2015:Hallo ich bin auf diesem Gebiet etwas unerfahren deshalb wollte ich einmal fragen ob sich die Dunkle Materie sich auf zwei weit entfernte Asteroiden auswirkt z.b. das sich zwei weit entfernte Asteroiden in einem Asteroidengürtel anziehen obwohl das eigentlich gar nicht möglich sein könnte.

Um erstmal die Frage zu beantworten, ob die Dunkle Materie gravitativen Einfluss hat: Also die Idee der Dunklen Materie entstand ja grade dadurch, weil man in den Beobachtungen einen gravitativen Einfluss vermisste. Somit: Ja.

Die Auswirkungen dieses gravitativen Einflusses sind aber ehr in den ganz großen Dimensionen zu beobachten. Also Dunkle Materie wirkt sich erst auf sehr großen und ich meine sehr sehr großen Räumlichkeiten dominieren aus. Dominierend deshalb, weil in kleineren Räumlichkeiten, wie in einem Sonnensystem, andere Materieansammlungen ausschlaggebend für den gravitativen Einfluss sind. Also deine Asteroiden werden sich, wenn dann, hauptsächlich mit ihrer sichtbaren Materie anziehen.

@slider
Ja ich denke auch, aber so lange eine bestimmte These nicht bewiesen ist und es nur zu den Möglichkeiten gehört werden wir den Durchbruch nicht erfahren ;)
Daher der Gedankengang ob es eine Möglichkeit wäre.

@perttivalkonen
Was meinst du mit eigenen Himmelskörper?
So wie ich deine Erklärung verstanden habe ist sie definitiv falsch. Aber es kann auch sein das ich sie falsch verstehe...

hmm das beißt sich doch aber irgendwie...
Einerseits soll die dunkle Materie überall sein, aber andererseits wirkt auf den kleinen Skalen dann doch wieder die normale Materie, mit ihrer scheinbar schwachen Gravitationswirkung, also verglichen mit der der dunklen Materie.

Ebenso verstehe ich nicht warum sie mit absolut nichts wechselwirkt, also mit jeglicher Art von Strahlung, aber gravitativ schon.
Ich denke das ist auch nur ne Wechselwirkung? und das man alle 4 vereinen will!

Nun entweder die Gravitation spielt da nicht so ganz mit oder aber es gibt keine dunkle Materie....

@knopper

Dunkle Materie kann sich aber nicht zusammenklumpen, weil sie nicht strahlen kann. Ebenso gibt es auch andere Teilchen, die nicht über alle Kräfte wechselwirken, warum sollte es also nicht auch Teilchen geben, die nur über die Gravitation wechselwirken?

@Geisonik

Was der eigene Himmelskörper ist? Du sprichst von

Geisonik schrieb:Da wo die Gravitation hoch ist

von wo aus

Geisonik schrieb:man nun in Richtung raus aus der Milchstraße

schauen kann.

Wo steht denn bitte Dein Betrachter? Auf nem Himmelskörper? Den man "seinen eigenen" nennen kann? Und der sich nach Deiner Darstellung soundso schnell bewegt, wohigegen alles "da draußen" schneller erscheint als nach Berechnung zu erwarten wäre. Weißt schon...

Pertti

Foss schrieb:Also die Idee der Dunklen Materie entstand ja grade dadurch, weil man in den Beobachtungen einen gravitativen Einfluss vermisste. Somit: Ja.

Ich glaube, es war genau anders herum, die gravitative Wirkung war da, aber die dazugehörige Quelle war nicht erkennbar.

Gim schrieb:Dunkle Materie kann sich aber nicht zusammenklumpen, weil sie nicht strahlen kann.

Interessanter Gedanke, den habe ich so zuvor noch nicht gehört. Nach dem Standardmodel haben sich aber bereits lange vor der baryonischen Materie "Schwerkrafttröge" aus DM gebildet, in die dann die leuchtende Materie hineinfiel. Es muss also doch irgendwie gehen, die Frage ist also, welche Kraft kann sich bei der DM der Gravitation entgegenstellen? Spontan fällt mir da nur der Drehimpuls ein, denn Strahlungsdruck fällt ja weg.
Klar ist, dass baryonische Materie, also z.B. Gaswolken, zuvor Energie verlieren muss, damit sie zusammenfallen kann. Dies geschieht in der Regel durch Strahlung oder Gezeitenreibung, aber irgendwann gewinnt die Gravitation dann doch die Oberhand. Und da wir (ich) gerade so schön spekulieren.....wäre es denkbar, dass die Dunkle Materie auf sich selbst gar keine gravitative Wirkung hat, sondern nur auf baryonische Materie?

Peter0167 schrieb:wäre es denkbar, dass die Dunkle Materie auf sich selbst gar keine gravitative Wirkung hat

Wie haben sich dann

Peter0167 schrieb:bereits lange vor der baryonischen Materie "Schwerkrafttröge" aus DM gebildet

?

@Peter0167

was ich mich in dem Zusammenhang auch immer schon gefragt habe. Wenn schon Materie in sich zusammenfällt, warum ensteht dann eigentlich immer ein Stern, bzw. meistens.

Warum nicht gleich ein schwarzes Loch, bzw, sehr kompaktes Objekt?
oder gibts solche Fälle auch?