Grauer Star (Katarakt) bei jungen Leuten

Hallo,

mich würde interessieren, ob es hier junge Leute gibt, die evtl sogar schon als Kind aufgrund von Grauem Star operiert wurden.

Ich selbst war damals 5 jahre alt und es waren beide Augen betroffen.

Nun steht die nächste OP an (21 Jahre später) - eine der Linsen ist verrutscht. Zudem habe ich eine sehr starke Brille.

Gibt es hier vielleicht auch jemanden, der schon eine der neusten Kunstlinsen trägt?
- bifokale - torische - sonstige...?

Da hier so viele Leute angemeldet sind, hoffe ich einfach mal auf eine Antwort.

Habe das Thema unter "Wissenschaft" erstellt, da gerade die neusten Linsenmodelle noch recht neu auf dem Markt sind und sich vieles tut im Bereich Augen-OP...

LG

@Finchen
Ich hatte auch schon eine OP, nicht als Kind aber ich sag mal noch in jungen Tagen. Hab keine Erfahrung mit den neuen Linsen.

Meine Mutter hatte vor knapp 3 Monaten beide Augen operieren lassen. Sie haben Ihr Kunstlinsen eingesetzt. Die ersten paar Wochen hatte Sie probleme mit gewissen Farbtönen (braun sah teilweise lila aus), was sich aber gelegt hat. Bislang ist alles in Ordnung.

Ich muss sagen, ich habe echt Angst vor der OP.....

Und bin sauer, dass die Krankenkasse nur die Standard-Linsen übernimmt....
gerade weil ich noch so jung bin....

@froulein
wie lange ist das denn her?
ich hab da ja echt Angst vor der Zukunft...
weil ich nicht glaube, dass man noch ein drittes, viertes ... mal operieren kann :-(

Mich würd mal allgemein interessieren: Wie oft kann man sich denn neue Linsen einsetzen lassen? Mein Augenarzt sagt immer, ich soll selbst entscheiden, wenn ich der Meinung bin, dass ich künstliche brauche.
Da ich auch noch relativ jung bin (diese OP wird ja eher bei Leuten ü 50 gemacht), hab ich halt die Befürchtung, dass ich mir ca. alle 20 Jahre neue einsetzen lassen muss und dann bei der heutigen Lebenserwartung die letzten Jahre meines Lebens mehr oder weniger blind verleben muss, weil es evt mal heißt "öfter als dreimal kann man nicht auswecheln, weil (ophthalmologisches bla) und die dritte OP war ja bei Ihnen vor 20 Jahren. Es geht also nix mehr."

Mein Augenarzt jedenfalls tendiert dazu, dass ich warten soll, solange es geht.

Gibt es hier weitere Fachstimmen?

@Finchen
moin, das ist ungefähr 10 Jahre her. Ich bin nur an einem Auge operiert.

Bei mir wurde die Linse in den Linsensack implantiert, meine mich zu erinnern das es auch noch andere Möglichkeiten gab (Aufklärungsbogen).

In der Regel halten die Linsen ein Lebenlang.

Hallo :)

Danke für eure Antworten - freue mich, endlich welche gefunden zu haben.

@hallo-ho
Du bist die/der (?) erste, den ich überhaupt kennen lerne, der vor dieser Wahl steht!!
Darf ich fragen, wie alt du bist? Gerne können wir auch mal per PN schreiben.

Ich selbst hatte mit 5 Jahren keine Wahl, da ich sonst tatsächlich blind geworden wäre.

Nachteil damals:
meine Augen waren nicht ausgewachsen. Das bedeutete, die Sehschwäche wurde immer stärker, da die Kunstlinsen nicht mehr akkomodieren können (sprich: sie können sich nicht mehr der Nähe/Ferne anpassen).

Mittlerweile habe ich -6,5 und -10,75 Dioptrien, plus Hornhautverkrümmung und eine Brille kostet 750,- !
Natürlich weigert sich die KK, die Kosten zu übernehmen.

Ich habe mich selbst schon etwas schlau gemacht, mittlerweile gibt es verschiedenste Kunstlinsen, die u.a. Hornhautverkrümmungen und Sehschwäche ausgleichen.
Die KK zahlt aber wieder mal nur Standardlinsen ohne jegliche Anpassung :(

Niemand (!!) kann sagen, wie oft eine solche OP durchgeführt werden kann... oder wie lange die Linsen jeweils halten... normalerweise liegt das Durchschnittsalter bei Ü60 ...

@froulein
Bei mir wurden die Linsen ebenfalls in den Linsensack implantiert.
Doch mittlerweile ist eine Linse leicht verrutscht :(

In der ersten Klinik, wo ich mich letztes Jahr vorstellte, meinten sie, man könne erst in der OP entscheiden, ob man nochmal eine neue Linse dort einsetzen kann. Anderweitig würde man die Linse mit Klammern an der Iris befestigen... :(

@Finchen
Ich war 55 bei meiner Staroperation und damals der weitaus jüngste. Der typische Grauer-Star-Patient dürfte über 70 sein.
Der Eingriff wird gerne als absoulute Routineangelegenheit hingestellt (auch im Netz auf diversen augenärztlichen Seiten).
Das stimmt, was die Anzahl der Operatioen betrifft.
Die Operation selbst ist auch nicht so schlimm, da brauchst Du keine Angst vor zu haben.
Es gibt jedoch einen Umstand, der gerne verschwiegen wird, Du bist jedoch schon selbst drauf gekommen:
Die Kunstlinse aus Silikon hat keine Akkomodationsfähigkeit. Das ist wie ein Fernglas oder eine Digitalkamera, die nur auf eine bestimmte Entfernung eingestellt ist - meist auf "unendlich". Und wenn wie bei mir 8 Diopthien ausgeglichen sind wird alles unter fünf Metern zunehmend verschwommener.
Nun gibt es natürlich Brillen. Was aber wiederum gern verschwiegen wird: So eine Nahbereichsbrille kann diesen Nahbereich imer nur in einer gewissen Tiefe scharf abbilden, der mit größerer Nähe immer kleiner wird (bei 80 cm ca. 30 cm, bei 30 cm nur noch 7 cm). Das bedeutet, dass man etwa fünf bis sechs Einfachbrillen braucht, um seine Umgebung scharf zu sehen. Etwas unpraktisch...
Die teuren Gleitsichtbrillen können da helfen, engen jedoch den sichtbaren Bereich extrem ein. Bei dem 800 € teuren Gerät war auf 80 cm etwa ein Bereich in der Form und Größe eines Hühnereies (8 x 5 cm) schaf. Da hätte man gleich eine Lupe nehmen können.
Aus dieser üblen Nummer bin ich halbwegs mit zwei Bifokalbrillen herausgekommen.
Die eine auf 30/70 cm eingestellt zum Lesen und Bildschirmarbeit. Die trage ich zu Haus und auf der Arbeit. Die andere hat 30/200, gut zum Lesen und einkaufen. Dazu noch eine dritte Brille 30/unendlich zum Autofahren, die im Auto liegt.
Spaß macht das nicht und die Augen ermüden schnell. Wenn man mir das vorher gesagt hätte, hätte ich mit der Staroperation noch einige Jahre gewartet.
Bei Dir geht das nun nicht, weil Du aus der Linse herausgewachsen bist. Die Idee, die Hornhautverkrümmung gleich mitbehandeln zu lassen, ist vielleicht gar nicht so schlecht. Bei mir hat man das nicht gemacht und ohne Brille sehe ich punktförmige Objekte in der Nacht (Sterne, Straßenlaternen) doppelt. Das ist nicht so schön.
Die Kunstlinse sollte sowieso das beste vom besten sein, um Reflektionen möglichtst zu vermeiden. Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, Sterne in der Nacht wie in einem Kinderbilderbuch mit mehreren "Zacken" zu sehen, aber das muß ja vielleicht nicht sein.
Noch ein allgemeiner Tipp: Hole mehrere Meinungen ein und den Eingriff in einem remomierten Krankenhaus, z.B. in einer Uniklinik ausführen zu lassen ist vielleicht auch nicht das schlechteste.

@Lupo1954
Hmmm... wenn du schreibst, du warst einer der Jüngsten...
kein Wunder, dass es keine Kenntnisse gibt, wie lange solche Linsen halten.... :(
Da Leute in meinem Alter wohl totale Ausnahmen sind :(

Ich weiß nun nicht, welche Variante die bessere ist:
Standardlinsen plus LASIK (Lasern) oder neueste Linsen, die die Sehschwäche ausgleichen....

Wie empfandest du denn die OP? Hattest du Vollnarkose oder lokale Betäubung? Habe ziemlich Angst davor, das mitzuerleben.....

Werde mich in einer Augenarztpraxis mit ambulantem OP-Zentrum vorstellen....

Finchen schrieb:Hmmm... wenn du schreibst, du warst einer der Jüngsten...

In meiner Familie ist das, glaub ich, so ne genetische Sache. Meine Oma von der anderen Linie ist erst mit 70 (oder gar älter) operiert worden, aber meine Mutter war Ende 40, höchstens Anfang 50.

Ich selbst bin Mitte 30. Ich bin zwar nicht "kurz vor dem Erblinden", aber ich seh bei Gegenlicht verdammt schlecht, was im Alltag "nur" lästig ist, beim Autofahren aber nicht ganz ungefährlich ist. Inzwischen fahr ich im Dunkeln nur noch Strecken, die ich perfekt kenne, als ca. Umkreis von 10 km. Jedes Auto, das mir entgegen kommt, ist eine Qual.

Aber wie gesagt, so lange es noch halbwegs geht und ich im Alltag zurecht komme, möchte ich die OP hinauszögern. Mein Augenarzt sieht das ähnlich wie ich.

Hmmm... genetisch kann ich bei mir fast ausschließen.

Meine Mutter hat sich jetzt mit 52 lasern lassen, aber hat keinen Katarakt.
Meine Oma wurde mit 87 operiert, also normal....

Nur mich hat es böse getroffen :(

@Finchen
Ja, so "Ausreißer" gibt es leider immer :( Es soll ja auch Kinder geben, die Rheuma haben (assoziier ich eher als "alte-Leute-Krankheit"), aber an sich kann jeden alles immer treffen...
Aber ich will nicht lamentieren, darum: Kopf hoch! :)

Habe ein Forum gefunden!!
Mit Betroffenen bzw Eltern, deren Kinder Grauen Star haben/hatten!!

Es gibt doch noch andere.... :)

@Finchen
Meine Ma hatte die OP mit knapp 40, sie war fast genau so alt wie Ihr Vater, als der sie hatte. Deshalb denk ich, dass ich auch irgendwann ran muss. (Da ich auch u.a. schon viele Fremdkörper sehe)

Sie geht wohl alle paar Jahre nach-lasern lassen - und sie meint sie hat seither sehr oft trockene Augen.

Finchen schrieb:Wie empfandest du denn die OP?

Seltsamerweise unterschiedlich. Auch ich hatte ehrlich gesagt einen Riesenbammel, da ich nur eine lokale Betäubung hatte und deshalb alles mitbekam.
Tatsächlich bekommt man vor der OP aber was ins Auge was die Pupille extrem weitet = entspannt und zum Totalausfall des Sehens führt. Außer diffusen Licht und Farben ist da nichts mehr und selbstverständlich wirkt die Betäubung. Ich habe beide Augen im Abstand von etwa drei Wochen operieren lassen und die erste OP war ohne jeden Schmerz wärend es Stunden später nach Abklingen der Betäubung einige "Stiche" gab.
Bei der zweiten OP war es genau anders herum: Die OP war etwas unangenehmer (vergleichbar einer Zahnarztbehandlung), hinterher aber ohne jede Beschwerden.
In der Summe nichts, vor dem man Angst haben muß. Es gibt schlimmeres.

@vonHekate
alle paar Jahre nachlasern? ui... warum so oft?
Hat sie eine der neueren Linsen?

@Lupo1954
Ok.... also sehe ich nicht, wie jemand mit einem Skalpell (oder anderem Gerät) in mein Auge kommt?
Das wäre schon mal sehr beruhigend...

Wie wurde denn das Auge betäubt? Mit Tropfen? Oder Spritze?
Ich muss gestehen, ich habe Anhgst vor Nadeln - und eine Spritze ins Auge zu bekommen - aaaaaah :(

Was für Linsen hast du eingesetzt bekommen?
Die "Standardlinse", die von der KK bezahlt wird, oder eine der neueren, die auch Sehschwächen und Hornhautverkrümmungen ausgleicht?

Finchen schrieb:Ok.... also sehe ich nicht, wie jemand mit einem Skalpell (oder anderem Gerät) in mein Auge kommt?

Genau das wollte ich sagen, ich hatte es nur etwas umschrieben, um Dich nicht duch eine zu drastische Schilderung zu erschrecken

Finchen schrieb:Was für Linsen hast du eingesetzt bekommen?

Wie schon geschrieben "normale". Die hat die Krankenkasse voll bezahlt. Wenn es medizinisch möglich ist, rate ich aber zu einer, die Hornhautverkrümmungen gleich mit beseitigt.

@Finchen - ich glaube sie hat auch die, die komplett von der KK übernommen werden.

Ich weiß auch nicht genau in welchem Abstand sie "lasern lässt" da meine Mama seeehr ungern darüber spricht.

Hallo,

also als Kind habe ich meine nicht gekriegt, die Ärzte konnten bei mir nicht richtig diagnostizieren.
"Normale Sehschwäche, Brille nehmen und gut ist." War natürlich totaler Blödsinn und jeder bei dem der Star stärker ausgeprägt ist weiß, dass da eine Brille einen Blödsinn hilft.

Bei meiner ersten OP war ich 15, bei der zweiten 17.
Ich wurde nicht gefragt welche Art von Linsen ich will, nur ob ich eine Lesebrille oder eben eine Brille für Weitsicht bevorzugen würde.

Ich hab erst jetzt gehört, dass es wohl Linsen gibt bei denen man danach überhaupt keine Brille mehr braucht, weiß darüber jemand was?
Ich würde mich falls es das gäbe ohne Bedenken ein drittes und viertes Mal operieren lassen.
Ich stelle mir diese Operation allerdings schwieriger vor als die ersten beiden.

Habt ihr euch übrigens unter lokal Anästhesie operieren lassen? Ich habe da nämlich verweigert und auf Vollnarkose bestanden auch wenn einige gemeint haben, dass das nicht nötig wäre.