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Fusion: Stellarator (Wendelstein 7-X), Tokamak (ITER) & Andere

336 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Fusion, Kernfusion, Iter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
mayday Diskussionsleiter
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Fusion: Stellarator (Wendelstein 7-X), Tokamak (ITER) & Andere

01.11.2015 um 03:02
Zitat von GimGim schrieb:Ist die Überschrift vielleicht falsch gewählt? Du hast zwar mit Kernfusion begonnen, jetzt scheint dieser Thread aber zunehmend allgemein kernphysikalische Gebiete zu thematisieren. Vielleicht solltest du den Threadnamen ändern lassen, denn mit Kernfusion hat die Kernspaltung nur am Rande, Chemie praktisch gar nichts zu tun.
Die Idee ist Kernfusion, aber dachte es sei keine schelchte Idee weiter auszuholen, deswegen vorab etwas Chemie und Kernspaltung.
Zitat von GimGim schrieb:Was genau meinst du damit, wie kann ein Atom "zuwenig" Elektronen haben. Ein Atom hat schließlich immer soviele Elektronen in der Hülle wie Protonen im Kern. Was genau bewirkt, das eine Bindung favorisiert wird?
Ja hat es bis auf Ausnahmen gleich viele Elektronen. Ich wollt es einfach halten, aber war wohl schlecht formuliert.

Ob und wie Elektronen an andere Elemnte abgegeben werden hängt von der Elektronegativität ab..muss ich jetzt weiter ausholen; Elektronen befinden sich nicht alle auf denselbem Oribtal um den Atomkern. "Valenzelektronen" sind die äussersten Elektronen, die sich in den äußersten Atomorbitalen aufhalten. Diese können sich an Atombindungen beteiligen. Das war mit Mangel/Überschuss gemeint.
Si Atom

Umso kleiner der Radius und umso mehr Valenzelektronen ein Atom besitzt, umso besser kann es seine Elektronen "festhalten" und weitere anlagern. Man spricht dann von einem grossen "EN", was bedeutet, dass dies leichter Elektronen aufnehmen kann. Solche Elemente gehören zu den Nichtmetallen. Umso grösser der Atomradius eines Elements ist und umso weniger Valenzelektronen ein Element hat, desto eher verliert es seine Elektronen. Es hat eine kleine EN und die Tendenz, Elektronen abzugeben. Solche Elemente gehören zu den Metallen.
EN=Elektronegativität, ein Mass für das Vermögen eines Atoms, Bindungselektronen an sich zu ziehen.


Wer mehr darüber erfahren möchte, kann nach folgenden Stichworten googlen
-Edelgaskonfiguration und Oktettregel
-Elektronegativität
-Ionenbindung

Obiges Bsp mit Wasser und Sauerstoffatom fällt in die Kategorie "Atombindung", dann wenn zwei Atome mit einem hohen EN Wert sich Elektronen "teilen" und so eine "Atomare Bindung" eingehen.
003658
Zitat von GimGim schrieb:Das ist nur die Summenformel des Monomers, Vinylchlorid. Die Summenformel eines Polymers zu nennen könnte sich als schwierig erweisen.
ok danke, das hier ist Polyvinilchlorid
http://de.webqc.org/molecular-weight-of-%28C2H3Cl%29n.html
https://prezi.com/adqx3w3mwx9p/polyvinyl-chloride-c2h3cln/
Zitat von GimGim schrieb:Wird grundsätzlich Energie frei, wenn sich Atome zu Molekülen zusammenlagern? Oder nur in bestimmten Konstellationen?
Ich nehme an du kennst die Antwort bereits. Chemie ist nicht mein Gebiet, deswegen möchte ich es auch nur streifen. Ich würde sagen, wenn es für Atome energetisch günstiger ist eine Verbindung mit anderen Atomen einzugehen, anstatt als einzelnes Teilchen zu sein, dann ja wird bei der Verbindung wohl diejenige Energie frei, die sie dadurch einsparen.
Zitat von GimGim schrieb:Wenn überhaupt sind es 10^31 Jahre, nicht 1031. Bitte nicht so plump kopieren. Davon allerdings abgesehen ist der Protonenzerfall keineswegs nachgewiesen. Die Behauptung, dass alle Atome zerfallen ist damit nicht stichhaltig.
hm hast wohl recht, Hydrogen Isotope zerfallen..jedoch "The proton has never been observed to decay and hydrogen-1 is therefore considered a stable isotope. Some recent theories of particle physics predict that proton decay can occur with a half-life of the order of 10^36 years. If this prediction is found to be true, then hydrogen-1 (and indeed all nuclei now believed to be stable) are only observationally stable. To date however, experiments have shown that if proton decay occurs, the half-life must be greater than 6.6 × 1033 years."
Bei Dingen, die sich unterscheiden wählt man als, bei Dingen die gleich sind wie. Kleiner, größer, besser, schlechter dümmer, klüger als jemand oder etwas anderes, aber genauso wie etwas anders. Inhaltlich war die Aussage ebenfalls nicht geglückt. Weder sind U-235 und U-238 stabil, noch ist U-236 wesentlich instabiler als U-235.


unglücklich formuliert, aber bei aller Kritik, nicht falsch, ich schrieb
Uran-235 ist weniger stabil wie Uran-238......wenn man es in Ruhe lässt beträgt seine Halbwertzeit 7,1 x 108 Jahre
"stabil" ist hier Zerfallsrate gemeint (und beim Kopieren ging das Hochzeichnen verloren.)
Uran-235 ---> 7,1 x 10^8 Jahre
Uran 238 ---> 4,5 * 10^9 Jahre
Zitat von GimGim schrieb:Davon abgesehen ist neutroneninduzierte Kernspaltung nicht mit radioaktivem Zerfall gleichzusetzen, auch wenn beides themenverwandt ist.
Der erste Satz ist sehr schlecht gewählt, U-236 hat eine sehr hohe Halbwertszeit, hier ist "instabil" im Zusammenhang des Einfanges des Neutrons gemeint und dem Auseinanderbrechen, was im zweiten Satz dann auch hervorgeht.
Zitat von maydaymayday schrieb:Uran-236 ist ein sehr instabiles Isotop und zerfällt rasch in leichtere Atome und Teilchen. Diesen Vorgang nennt man "induzierte Kernspaltung"
und was "induzierte Kernspaltung ist", siehe z.B. hier
http://www.gutefrage.net/frage/induzierte-kernspaltung-von-uran (Archiv-Version vom 18.06.2016)
Zitat von GimGim schrieb:Eine Kernschmelze ist das Schmelzen eines Reaktorkerns. Ohne einen Kernreaktor kann also keine Kernschmelze stattfinden. Eine unkontrollierte Kettenreaktion ist also keine Kernschmelze.
Du hast ja recht, aber das hier ist keine wissenschaftliche Arbeit und auch was du schreibst hat mängel, denn Brennstäbe können auch z.B. im Abklingbecken schmelzen, dann wenn das Wasser verdampft und und alle auf einem Haufen liegt z.B. weil das Gebäude einstürzt. Gemeint war, dass im einem AKW die Kettenreaktionsrate von Menschen erhöht oder gedrosselt wird, wir es kontrollieren...bei einer Kernschmelze ist es uns entglitten und brutzelt vor sich hin.
Zitat von GimGim schrieb:Radium ist kein Gas sondern ein Erdalkalimetall.
korrekt
Zitat von maydaymayday schrieb:In dieser Decayfolge ist auch Polinium-216 zu finden.
Zitat von GimGim schrieb:Das deutsche Wort ist Zerfallsreihe.
korrekt

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mayday Diskussionsleiter
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01.11.2015 um 03:34
Zerfall und stabile Elemente, da scheint es bis heute keine endgültige Resultate zu geben. Ein Bsp. von Bismuth-209, wo man glaubte es sei das stabilste schwere Element
Spoilerbismuth eggs from bismuthguy com by bism
Bismuth-209 was long thought to have the heaviest stable nucleus of any element, but in 2003, Noël Coron and his colleagues at the Institut d’Astrophysique Spatiale in Orsay, France, discovered that 209Bi undergoes alpha decay with a half-life of approximately 600 yottaseconds (1.9×10^19 years)
Quelle: Wikipedia: Bismuth-209

Da fand ich dann noch den Nature Artikel
http://www.nature.com/nature/journal/v422/n6934/abs/nature01541.html

Aber wer Bismut an seiner Freundinn schenkt, muss sich glaube ich da keine Gedanken machen, dass er zerfällt xD


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01.11.2015 um 03:46
Zitat von maydaymayday schrieb:Ich nehme an du kennst die Antwort bereits. Chemie ist nicht mein Gebiet, deswegen möchte ich es auch nur streifen. Ich würde sagen, wenn es für Atome energetisch günstiger ist eine Verbindung mit anderen Atomen einzugehen, anstatt als einzelnes Teilchen zu sein, dann ja wird bei der Verbindung wohl diejenige Energie frei, die sie dadurch einsparen.
Ja, ich kenne die Antwort, welche "nein" lautet. Bestimmte Verbindungen erfordern Energie um sie zu produzieren, sie sind endotherm. Einige zerfallen auch schlagartig unter bestimmten Voraussetzungen, sind also nicht stabil, wie beispielsweise Silberfulminat.
Zitat von maydaymayday schrieb:Wer mehr darüber erfahren möchte, kann nach folgenden Stichworten googlen
-Edelgaskonfiguration und Oktettregel
Jetzt wird es spannend, wie sind denn denn folgende Verbindungen zu erklären:

Xenon tetroxide 2D

798px Schwefels C3 A4ure.svg

Phosphorus pentafluoride 2D
Zitat von maydaymayday schrieb:hm hast wohl recht, Hydrogen Isotope zerfallen
Welche denn, bis auf das ohnehin radioaktive Tritium? Wasserstoff ist nicht radioaktiv, folglich hat es auch keine enorm lange Halbwertszeit. Das einzige, das Wasserstoff zerfallen lassen könnte wäre der Protonenzerfall, der aber nicht beobachtet wurde.
Zitat von maydaymayday schrieb:Du hast ja recht, aber das hier ist keine wissenschaftliche Arbeit und auch was du schreibst hat mängel, denn Brennstäbe können auch z.B. im Abklingbecken schmelzen, dann wenn das Wasser verdampft und und alle auf einem Haufen liegt z.B. weil das Gebäude einstürzt. Gemeint war, dass im einem AKW die Kettenreaktionsrate von Menschen erhöht oder gedrosselt wird, wir es kontrollieren...bei einer Kernschmelze ist es uns entglitten und brutzelt vor sich hin.
Okay... ich lasse die Haarspalterei sein.
Zitat von maydaymayday schrieb:Zerfall und stabile Elemente, da scheint es bis heute keine endgültige Resultate zu geben. Ein Bsp. von Bismuth-209, wo man glaubte es sei das stabilste schwere Element
Naja, so würde ich das nicht ausdrücken. Blei ist schon mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit stabil, ebenso wie alle leichteren Elemente bis auf Promethium und Technetium.

Im Übrigen war mein Text nicht als Angriff gemeint; ich wollte eher eine Diskussion starten, weil in dem Thread hier noch nicht sehr viel los ist.


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mayday Diskussionsleiter
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01.11.2015 um 04:08
Zitat von GimGim schrieb:Welche denn, bis auf das ohnehin radioaktive Tritium?
Ja aber nicht nur...
Siehe Wiki unter "Decay Chains" z.B. H-7 --> 23 Jahre
Wikipedia: Isotopes of hydrogen#Decay chains
Wasserstoff ist nicht radioaktiv, folglich hat es auch keine enorm lange Halbwertszeit. Das einzige, das Wasserstoff zerfallen lassen könnte wäre der Protonenzerfall, der aber nicht beobachtet wurde.
...
Blei ist schon mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit stabil,
Wurde bei Bismut bis 2013 auch nicht beobachtet..vielleicht kommt das auch noch bei Blei..wobei ist mir klar, das ist Haarspalterei, selbst wenn stabil gelaubte nicht radioaktive Elemente irgendwann (in dutzenden Milliarden Jahren) zerfallen würden, dauert dies vielleicht länger wie das Universum noch existieren wird..
Zitat von GimGim schrieb:Jetzt wird es spannend, wie sind denn denn folgende Verbindungen zu erklären
Bist du Chemiker? Ich nicht, gib mir mehr Zeit^^


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mayday Diskussionsleiter
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01.11.2015 um 04:15
Zitat von GimGim schrieb:Im Übrigen war mein Text nicht als Angriff gemeint; ich wollte eher eine Diskussion starten, weil in dem Thread hier noch nicht sehr viel los ist.
Kein Problem. Ich würde es auch begrüssen, wenn hier mehr aktiv werden


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01.11.2015 um 07:26
@mayday
Zitat von GimGim schrieb:Welche denn, bis auf das ohnehin radioaktive Tritium?
Zitat von maydaymayday schrieb:Siehe Wiki unter "Decay Chains" z.B. H-7 --> 23 Jahre
Okay, zugegeben, als ich von Wasserstoff sprach, hatte ich dabei seine drei Hauptisotope Protium, Deuterium und Tritium im Sinn. Das du mit sowas hochinstabilem wie H-4 bis H-7 kommst, hatte ich dabei nicht erwartet. Das lustige ist allerdings, dass dies auf einer Aufmerksamkeitsschwäche deinerseits begründet ist: 23 ys. Dachtest du etwa damit seien "years" gemeint? ys steht für Yoktosekunden, also für 10^-24 Sekunden. Die Abkürzung für years lautet yrs. Mit anderen Worten, sämtliche Wasserstoffisotope mit mehr als drei Nukleonen zerfallen praktisch explosionsartig. Selbst die Elemente der siebten Periode haben Halbwertszeiten im Bereich von mehreren Milisekunden, zerfallen also mehrere Trillionen mal langsamer als die von dir verlinkten Isotope.
Zitat von maydaymayday schrieb:Wurde bei Bismut bis 2013 auch nicht beobachtet..vielleicht kommt das auch noch bei Blei..
Naja, ist allerdings ziemlich unwahrscheinlich. Bei Bismut hat man es deswegen nicht entdeckt, weil die Halbwertszeit so absurd lange ist ( ca. 19 Trillionen Jahre). Bismut ist ein Alphastrahler, also tatsächlich radioaktiv, unabhängig davon ob der Protonenzerfall existiert oder nicht. Bismut-209 hat eine abgeschlossene Neutronenschale , man sagt dann, der Kern sei magisch.

Blei-208 hat sowohl eine abgeschlossene Protonen- als auch Neutronenschale, ist also doppelt magisch. Die Tatsache, dass Bismut nur ein Proton mehr hat als Blei-208 und selbst einfach magisch ist, ist der Grund warum es so eine lange HWZ besitzt. Für alle praktischen Anwendungen kann man es daher als stabil betrachten, weil seine HWZ das Alter des Universums um mehrere Größenordnungen übersteigt.

Dass es unwahrscheinlich ist, dass Blei radioaktiv ist, liegt nicht nur allein darin begründet, dass es doppelt magisch ist. Bis auf Blei zerfallen alle (zumindest mir) bekannten Isotope mit 206, 207 und 208 Nukleonen, sind also radioaktiv. Und sie zerfallen überwiegend in Richtung ebendieser Bleiisotpe. Nach der Matauchschen Isobarenregel wäre dieses Verhalten nicht zu erwarten, weil die Bleiisotope, so sie denn radioaktiv wären, zu Quecksilberisotopen mit den Massenzahlen 202, 203 und 204 zerfallen würden.

Hg-203 ist selbst hochradioaktiv, allein deshalb macht es schon keinen Sinn, dass Pb-207 radioaktiv ist. Hg-202 und Hg-204 sind zwar stabil, jedoch könnte die entsprechenden Isotope dann direkt in jene Quecksilberisotope zerfallen, ohne dem Umweg über den Betazerfall zum Blei. Deswegen ist es praktisch ausgeschlossen, dass diese Bleiisotope radioaktiv sind.
Zitat von maydaymayday schrieb:Bist du Chemiker?
Nope, nur interessierter Laie.
Zitat von maydaymayday schrieb: Ich nicht, gib mir mehr Zeit
Klar. richtig interessant wird es aber wenn du dir die Stickoxide und. die Sauerstoffsäuren von Stickstoff und den Elementen der fünften Hauptgruppe ansiehst. Ebenso mit den Sauerstoffsäuren des Chlors.


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01.11.2015 um 10:51
@mayday

Hast Dir viel Mühe mit dem Thread gegeben, mal Anerkennung zollend. ;)


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01.11.2015 um 11:02
@nocheinPoet
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Hast Dir viel Mühe mit dem Thread gegeben, mal Anerkennung zollend.
Japp stimmt. Wenn du dich jetzt noch an der Diskussion on Form von Fragen, Anmerkungen oder Kommentaren beteiligst, wäre das die Kirsche auf der Torte. Ist ja nicht so als ob es zu dem Thema nichts zu sagen gäbe.


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01.11.2015 um 22:44
Ja, toller Thread. Daniel Düsentrieb ist nen Witz dagegen.
Zitat von maydaymayday schrieb am 27.10.2015:Nach rund 14 Jahre Bauzeit und 1,6 Milliarden Euro Kosten, ist der Versuchs-Kernfusionsreaktor "Wendelstein 7X" in Greifswald nun fertig gebaut und soll noch dieses Jahr, sein erstes Plasma erzeugen. Das nachfolgende Video zeigt den Zusammenbau im Zeitraffer.
Möchte mal wissen, was die wohl machen, wenn die vergessen haben, am Anfang eine Schraube zu wenig einzudrehen? Ob die das " Wendelstein " Dinge dann wohl wieder ganz auseinander nehmen? Dann viel Spass. Ob das Ding wohl funktioniert? Alter Schwede, da ist ja eine NASA Raumsonde ein Spielzeug gegen :)

@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Ich finde es bemerkenswert das sich niemand daran stört das diese Forschungsrichtung noch stärkere Atomwaffen ermöglichen können.
Der Rückbau der Atomwaffen wird damit auch relativiert.
Erstmal finde ich auch das sich keiner ( wirklich kaum jemand ) mehr darüber aufregt, das die Atomwaffen so zerstörerisch sind. Ich weiß noch wie in den 80 er Jahre alle Welt auf den Beinen war, um gegen den NATO Doppelbeschluß und SS20 oder so zu demonstrieren. Und heute? Die Atomwaffen sind immer noch gefährlich, aber kaum jemand ist so recht entrüstet, wenn die Ihre Atomwaffen modernisieren. Und auch da gebe ich dir ganz klar recht...

Oder ich könnte mir vorstellen, das es stimmt was du sagst über NIF Und LMJ...
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Die amerikanische National Ignition Facility (NIF) oder die französische Laser Megajoule (LMJ) dienen hauptsächlich der Erforschung von Atomwaffen, genauer die Erforschung von thermonuklearen Waffen.
Die Aussichten auf eine zivile Nutzung in Form eines gepulsten Kernfusionsreaktors sind eine Verharmlosung des militärischen Hintergrundes.
Wie gesagt, ich weiß es nicht genau, weil Kernfusion und Atomenergie nicht mein Gebiet sind, doch weiß ich das du da recht hast, wenn du sagst, das die sowas unter dem Deckmantel von zivilen Angelegenheiten verbergen. Also genau das was Israel und USA dem Iran ( zugegeben zu recht ) vorwirft.


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02.11.2015 um 00:33
@mayday

.... super Thread ....

ich habe dazu auch noch einmal einen alten Mainstream/Beitrag vom 17.11.2011 gefunden der für den Laien, als Einleitung, sicher auch interessant sein könnte

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/kernfusionsforschung-in-greifswald-die-100-millionen-grad-maschine-a-797594.html

Was mich vorab mal interessiert ist - woher weiß man eigentlich genau unter welchen genauen Bedingungen (Druck/Temperatur) eine Kernfusion erfolgen wird > geht man dabei bislang von theoretische Annahmen aus oder gibt es dazu auch schon experimentell untermauerte Ergebnisse ?


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02.11.2015 um 00:37
Zitat von felixmerkfelixmerk schrieb:Was mich vorab mal interessiert ist - woher weiß man eigentlich genau unter welchen genauen Bedingungen (Druck/Temperatur) eine Kernfusion erfolgen wird > geht man dabei bislang von theoretische Annahmen aus oder gibt es dazu auch schon experimentell untermauerte Ergebnisse ?
@felixmerk

Ich sag gleich dazu: Ich habe davon wirklich keine Ahnung, vielleicht sollte ich auch nicht posten, aber das mit der Kernfusion ist schon ein altes Thema. Das ist schon in den 80 er Jahren geplant gewesen. Scheint aber schwierig zu sein, sonst hätten die schon längst so Kernfusion Kraftwerke, weil die ja nicht so die radioaktive Strahlung haben, glaube ich, und deshalb umwelt - gar menschen und naturfreundlich sind.

Mein Berater Mayday wird Ihnen alles weitere zu Ihrer vollsten Zufriedenheit erklären. Seien sie ganz unbesorgt. Willkommen im Thread.


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02.11.2015 um 00:39
Zitat von HeurekaAHOIHeurekaAHOI schrieb:Alter Schwede, da ist ja eine NASA Raumsonde ein Spielzeug gegen :)
Die Komplexität dieser Maschine ist schon krass. Hier ein kurzer Einblick:

Youtube: Wendelstein 7-X – Von der Idee zur technischen Umsetzung
Wendelstein 7-X – Von der Idee zur technischen Umsetzung
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02.11.2015 um 00:44
@felixmerk
Habe dazu auch noch nie recherchiert, ich nehme aber an, dass die Lawson-Gleichung das Resultat einer längeren Herleitung ist, abgeleitet aus Brechnungen mit Coulombwall Wikipedia: Coulombwall da die Elektronen weg sind, sind Atome positiv geladen und der "Abstosseffekt" zweiter spezifischer Atome lässt sicherlich berechnen bzw. infolge dessen auch, welche "Kraft" bzw. Energie nötig wäre um sie doch zusammen zu bringen. Das alleine reicht aber nicht, der Rest ist aus der Quantenphysik, Aufenthaltswahrscheinlichkeiten, begünstigende eigenschaften des Tunnelingeffekt, ist in der Formel ja auch mit eingerechnet.


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02.11.2015 um 01:13
Interessanter Podcast zum Wendelstein 7-X. Wissenschaftlichen Leiter, Thomas Klinger, zur Planung, Bau und dem Funktionsprinzip der Anlage. Dauer: 1h 51min

http://resonator-podcast.de/2014/res032-der-wendelstein-7-x/


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02.11.2015 um 01:59
@mayday
Zitat von maydaymayday schrieb: Habe dazu auch noch nie recherchiert, ich nehme aber an, dass die Lawson-Gleichung das Resultat einer längeren Herleitung ist, abgeleitet aus Brechnungen mit Coulombwall
danach würden die Vorgaben, der jeweilig angenommenen Energie, die für eine Kernfusion erforderlich ist, quasi aus einer Berechnung resultieren die sich wiederum aus der Theorie ableitet ........

Ich habe mir heute einmal ein Video über die Geschichte der Wasserstoffbombe angeschaut, die ja oft als "der Beweis" für die gültige Theorie der Kernfusion aufgeführt wird.

Daraus ging hervor dass die jeweilig freigesetzte Energie, die bei den frühen Wasserstoffraketentests, die die Russen und Amerikaner durchgeführt hatten, viel grösser war als wie man dass vorab erwartet hatte.

Die Amerikaner haben daraufhin die dem Ganzen zu Grunde liegenden theoretischen Annahmen modifiziert und bei den Russen war es wohl so dass der damalig verantwortliche Entwickler Andrej D. Sacharow von den tatsächlichen Testergebnissen vollkommen verunsichert wurde ..........

Gehört vielleicht nicht direkt zum Thema aber wer sich dafür interessiert und das Ganze noch nicht gesehen hat kann sich den Film ja mal anschauen ......


Youtube: Die mächtigste Bombe der Welt DOKU (HD)
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02.11.2015 um 02:20
@felixmerk
Zitat von felixmerkfelixmerk schrieb:Daraus ging hervor dass die jeweilig freigesetzte Energie, die bei den frühen Wasserstoffraketentests, die die Russen und Amerikaner durchgeführt hatten, viel grösser war als wie man dass vorab erwartet hatte.
Beim Bravo-Test lag das allerdings daran, dass sie nicht geahnt hatten, dass das Lithium-7 mitreagiert.


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02.11.2015 um 02:24
Zitat von GimGim schrieb:Beim Bravo-Test lag das allerdings daran, dass sie nicht geahnt hatten, dass das Lithium-7 mitreagiert.
Scheint als ob felixmerk die Doku gar nicht geschaut hat.


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02.11.2015 um 10:23
Zitat von maydaymayday schrieb:Die Idee, dass es vielleicht einen Weg geben könnte die Energie welche in einem Atom eingeschlossen ist, freizusetzen benötigte Zeit bis sie akzeptiert wurde. Einstein selbst war der Meinung das dies niemals geschehen würde
Einstein selbst hat in seinen Überlegungen auch nur Neutral besetzte Atome berücksichtigt.

Die entscheidenen Ideen kamen auch nicht aus der Physik sondern ausnahmsweise mal aus der Chemie.

http://www.physik.uni-bielefeld.de/~yorks/pro13/v6.pdf


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02.11.2015 um 16:08
Bei Sandia National Laboratories (SNL) wurde bei Experimenten mit der Z-Maschine anscheinend wirklich mehr Energie erzeugt als erwartet, ohne die Ursache dafür gefunden zu haben:

2006 wurde bekanntgegeben, dass ein Plasma mit einer Temperatur von über 2 Milliarden Kelvin erzeugt werden konnte, eine Temperatur, die höher ist als die im Inneren von Sternen (im Kern der Sonne werden beispielsweise lediglich ca. 15 Millionen Kelvin erreicht). Zudem war die Energie der abgegebenen Röntgenstrahlung viermal so groß, wie es bei der zugeführten Menge kinetischer Energie zu erwarten gewesen wäre. Diese Ergebnisse konnten bisher zwar über einen Zeitraum von 14 Monaten mehrfach experimentell bestätigt, jedoch noch nicht vollständig erklärt werden.

Wikipedia: Z-Maschine#Betrieb
https://share.sandia.gov/news/resources/releases/2006/physics-astron/hottest-z-output.html (Archiv-Version vom 05.11.2015)


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02.11.2015 um 17:25
Zitat von lukistarlukistar schrieb:im Kern der Sonne werden beispielsweise lediglich ca. 15 Millionen Kelvin erreicht
@mayday

Das ist nun auch so ein Punkt: 15 Millionen Grad. Ich kann ja auch behaupten, auf einem bestimmten Stern in der Andromeda Galaxy gibt es rosa Meerschweinchen. Keiner kann mir das Gegenteil beweisen, also gilt bis dahin das was ich gesagt habe. Man kann so schön sagen in der Sonne sind es 15 Millonen Grad. Keiner würde sich dennoch jemals zur Sonne wagen, und ein Thermometer da dran halten. Ich bin gezwungen es zu glauben. Was ich damit sagen will ist: Die Wissenschaft kann sicherlich sehr viel und ist sehr weit fortgeschritten, was man ja an der Atomkraft sehen kann. Aber auf der anderen Seite wird von den "normalen" Bürgern und Bürgerinnen verlangt, sie hätten Dinge zu glauben, wenn man es eben nicht nachprüfen kann, ob bestimmte Dinge wie über den Zustand der Sonne/Corona wirklich so sind. Man ist gezwungen Ihnen zu glauben.


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