Begriffe wie "künstlich" und "natürlich" sind genau so wie "gut" und "böse" etc.: Durch die Kategorisierung von Erfahrungen, die man als Mensch macht, entstehen verschiedene Begriffe, z.B. Adjektive und ihre Gegenteile.

Ich denke daher schon, dass man als "künstlich" das bezeichnen kann, was der Mensch als zivilisiertes Wesen, durch Wissenschaft und Kultur, über die Überlebensinstinkte hinaus, geschaffen hat. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein.

Warum das so gesehen wird, ist vllt. wie mit der Quantenmechanik oder Schwarzen Löchern: Das ist keine Alltagserfahrung mehr. Wir erleben die Natur bzw. fertige Produkte in Supermärkten alltäglich, das können wir uns vorstellen bzw. das ist uns bekannt und gewohnt. Wenn etwas synthetisiert wird, dann ist das verständlicherweise erstmal befremdlich.

Man könnte vllt. gegen zu hohe Verkünstlichung argumentieren, dass es schlecht ist, dass wir uns so weit von unserem menschlichen Ursprung entfernen und keine Grenzen mehr kennen, aber das ist Ansichtssache.