Roboter - können sie kein Bewusstsein haben?
18.04.2013 um 06:49Anzeige
softmicro schrieb:Auch wenn wir den Roboter also entwickeln könnten, wird nicht er selber die Gefahr sein, sondern der Mensch der dann (Unter)bewusst nicht mehr Unterscheiden kann.Ich denke schon, das Roboter eine Gefahr sein können, egal was wir von Ihnen denken. Weichen ihre "Wertvorstellungen" oder auch nur eine Programmierung von dem ab, was wir erwarten und worauf wir uns einstellen, dann ist eine "Kollision" unausweichlich. Es ist eben nur die Frage, ob diese Kollision sich durch eine Neuprogrammierung vermeiden lässt, oder aber, ob ein künstliches Bewußtsein seiner eigenen Berufung folgt und als etabliertes in gewisser Weise lebendiges Wesen gewisse Rechte genießt. Wie unangenehm uns ein bewußtes künstliches Wesen dann auch sein mag, es einfach so auseinanderzunehmen wäre ein Verbrechen. Gerade deshalb sollten wir als "Schöpfer" künstlicher Wesen sehr darauf achten, das wir Wertvorstellungen etablieren, die den unseren zumindestens nahe kommen...
ceyxx schrieb:Und was das "immaterielle" angeht: "Immateriell" heißt nicht "Humbug". Ein Beispiel: Jede form von Information ist an sich "immateriell", nur das Medium auf dem es gespeichert ist, ist materiell.Na ja für mich ist dann nicht mehr existent, weil man es nicht mehr wiedergeben kann, wenn du meinst es existiert irgendwie metaphysisch, dann wäre es für etwas suspekt, denn genauso könnte man auch argumentieren, dass Geister etc. existieren.
Ein Beispiel, welches ich auch in meinem Essay anführte: Angenommen man vernichtet jedes Harry Potter Buch, und löscht jede Information über Harry Potter von jedem Medium im gesamten Universum, das würde nichts daran ändern, dass es eine Geschichte über "Harry Potter" gibt, auch wenn man es nun in keinster Weise messen oder Nachweisen kann. Das ist nun mal die Eigenschaft immaterieller "Dinge".
ceyxx schrieb:Immerhin gibt es den vollkommen logischen Grundsatz: Zwei absolut unterschiedliche Dinge, die absolut keine Gemeinsamkeiten haben, können nicht ohne einen Vermittler miteinander kommunizieren.Meiner Ansicht nach zu weit hergeholt, zu theoretisch. Solche zwei Dinge, die überhaupt keine Gemeinsamkeiten haben, kann es nicht geben, denn alles muss zumindest den Naturgesetzen gehorchen. Somit hätte man zumindest eine Sache gemeinsam, aus der dann noch andere resultieren.
ähhh schrieb:Na ja für mich ist dann nicht mehr existent, weil man es nicht mehr wiedergeben kann, wenn du meinst es existiert irgendwie metaphysisch, dann wäre es für etwas suspekt, denn genauso könnte man auch argumentieren, dass Geister etc. existieren.Dann hast du mich da falsch verstanden. Wenn ich es etwas allgemeiner Formulieren würde, Dinge die man als "Konzepte" bezeichnet, zum Beispiel "Wissen", sind Dinge die nicht in physischer Form existieren. Oder hast du schon mal einen Haufen "Wissen" gesehen? Bücher enthalten wissen, aber selbst das ist schon falsch, denn Bücher enthalten Seiten aus Papier, und das Papier ist bedruckt mit Tinte. Wenn du alle physischen Bestandteile des Buches naturwissenschaftlich analysieren würdest, würdest du nicht die Information finden, die das Buch enthält. Daraus lässt sich ganz einfach schließen, dass "Information" nicht in irgendeiner physischen Form existieren kann, da "Information" ein Konzept darstellt, und keine Materie.
ähhh schrieb:aber nicht aus den einzelnen Elementen der "Ladungen" wie du sie genannt hast vorhersagt werden kann.Hier hast du mich auch falsch verstanden, ich gebe aber zu ich habe es nicht eindeutig formuliert.
ceyxx schrieb:Aus materieller Sicht tauschen die Neuronen im Gehirn nur Ladungen aus,Mit "Ladungen" meine ich "elektrische Ladungen", welche tatsächlich zwischen Neuronen ausgetauscht werden. Daran gibt es keinen Zweifel, denn das ist ein wissenschaftlich bewiesener Fakt.
ähhh schrieb:als dass das Bewusstsein aus dem Denkprozess resultiertGenau das ist es, was ich meine. Genau diesen Wortlaut habe ich sogar in meinem ursprünglichen Essay benutzt.
ähhh schrieb:Allerdings ist das genau die Frage, ob das stimmt, denn wenn ja, dann können wir keine KI "programmieren", die ein Bewusstsein hat, denn Programmieren basiert nämlich auf Algorithmen, also Determinismus. Was wir jedoch könnten wäre ein künstliches Gehirn entwickeln, das wir jedoch höchstwahrscheinlich nicht manipulieren könnten, zumindest nicht so wie eine programmierte KI.Was das "Künstliche Gehirn" angeht, sowas ist bekannt als Neuroinformatik und wird seit Jahrzehnten kommerziell eingesetzt (Die somit erzeugten KIs werden zb. eingesetzt um Bahnrouten automatisch zu "planen"). Fraglich bleibt allerdings, ob bei einer so extrem eingeschränkten KI, trotz des "neuronalen Aufbaus" einiger "Programmteile" ein Bewusstsein vorhanden sein kann.
ähhh schrieb:Wenn jedoch das Bewusstsein nicht emergente Eigenschaft ist, dann lässt sich Bewusstsein tatsächlich programmieren.Wie stellst du dir das vor?
ceyxx schrieb:Wenn ich mich recht erinnere stellt dieser Grundsatz sogar eine der grundlegenden Lehren der Bewusstseinsforschung dar. Könnte auch Dualismus gewesen sein, bin mir nicht sicher. Und um ein Beispiel zu finden: Versuche mal zwischen einer virtuellen, also immateriellen Information und einem materiellen Objekt eine Gemeinsamkeit zu finden, die es ihnen erlaubt miteinander zu interagieren. Es gibt keine. Es gibt lediglich diese "Vermittler", die eine Interaktion erlauben. Bei Handyfunk wäre es zum Beispiel die Elektromagnetische Welle, welche als Träger der Information dient und somit eine Schnittstelle bietet, diese Information auszulesen.Immerhin gibt es den vollkommen logischen Grundsatz: Zwei absolut unterschiedliche Dinge, die absolut keine Gemeinsamkeiten haben, können nicht ohne einen Vermittler miteinander kommunizieren.Meiner Ansicht nach zu weit hergeholt, zu theoretisch. Solche zwei Dinge, die überhaupt keine Gemeinsamkeiten haben, kann es nicht geben, denn alles muss zumindest den Naturgesetzen gehorchen.
ceyxx schrieb:"Immateriell" heißt also nicht "nicht existent".Das sehe ich anders. Selbst wenn es immateriell ist, aber Auswirkungen auf etwas materielles hat- Gedanken können zu taten werden- dann sind sie für mich existent, zwar nicht physisch, aber dennoch existent.
ähhh schrieb:als dass das Bewusstsein aus dem Denkprozess resultiertDadurch ist aber das Bewusstsein noch lange keine emergente Eigenschaft.
ähhh schrieb:Gedanken können zu taten werden- dann sind sie für mich existent, zwar nicht physisch, aber dennoch existent.Du hast es selbst geschrieben. "sind sie für mich existent, zwar nicht physisch[...]" genau das ist es, was mit "immateriell" gemeint wird. Deshalb schrieb ich: "Immateriell heißt nicht, "nicht-existent" "... sondern einfach "nicht physisch", wie zum Beispiel Informationen und Gedanken.
ähhh schrieb:atürlich gibt es Künstliche Gehirne, die auch lernen. Allerdings lernen sie, dass und nur das wofür sie programmiert wurden und nichts darüber hinaus. Das ist aber was eine echte KI ausmacht. Was wir zur Zeit haben ist bestenfalls pseudo KI.Dem stimme ich vollkommen zu, allerdings befasst sich die Neuroinformatik explizit mit der Simulation künstlicher neuronaler Netzwerke, welche nun mal das Potential haben eine "starke KI" zu bilden. Im Moment scheitert es einfach daran, dass die Rechenleistung fehlt um neuronale Netze zu bilden welche in ihrer Komplexität der des Gehirns nahe kommen. Somit sind neuronale Netze im Moment nun mal keine Multitalente, wie zb. das Gehirn.
ähhh schrieb:Jetzt aber vorsichtig, dass das Bewusstsein eine emergente Eigenschaft des Denkens ist bei weitem keine bewiesene Tatsache. Es müsste noch gezeigt werden, dass das handeln des Menschen indeterminant ist. Es ist im Endeffekt so, dass man schon grob sagen kann wie ein Mensch sich in bestimmten Situationen, verhalten würde.Ich habe auch nicht behauptet, dass das Bewusstsein eine emergente Eigenschaft ist, ich bin davon ausgegangen.
ähhh schrieb:Was spricht dagegen das Bewusstsein zu programmieren, wenn es determinant ist?Nichts. (Zugegeben, man müsste erstmal "Bewusstseinsalgorithmen" finden, was sich für mich recht seltsam anhört).
ceyxx schrieb:Du hast es selbst geschrieben. "sind sie für mich existent, zwar nicht physisch[...]" genau das ist es, was mit "immateriell" gemeint wird. Deshalb schrieb ich: "Immateriell heißt nicht, "nicht-existent" "... sondern einfach "nicht physisch", wie zum Beispiel Informationen und Gedanken.
ceyxx schrieb:"Immateriell" heißt also nicht "nicht existent"Ich habe nur diesen Satz kritisiert.
ceyxx schrieb:Und das einfach aus dem Grund, dass es mir unmöglich erscheint eine Qualität wie "Bewusstsein" auf materialistische Eigenschaften des Gehirns zurückzuführen.Also, wenn man klar herausfinden könnte welche Neuronen Informationen übertragen und feststellt, dass man den Input "Rot" und "Kuchen" bekommen hat, aber daraus blauer Kuchen wurde, ohne dabei zusätzliche Inputs zu erhalten, wäre das bewusste Wahrnehmen emergent. Wenn jedoch immer stets die Kombination aller Inputs erfolgt, dann ist das Bewusstsein nicht emergent, da es eben doch die "Summer seiner Teile" wäre. Denn das ist nun mal die Definition von Emergenz oder Flugration (sie kommt auch ohne materiell oder immateriell aus)