Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Noch ein weiterer Bericht, hier gibt es nichtmal mehr einen abbrochenen/abgerissenen Fingernagel:
http://www.lz.de/aktuelles/aktuelle_meldungen_aus_der_region/10930318_Moegliche_Wende_im_Fall_des_Guetersloher_Doppelmordes.html

@jungler

jungler schrieb:Warten wir mal auf die angekündigte "Überraschung".

entschuldige, aber welche Überraschung. Komm da jetzt grad nicht so schnell mit....

Und warum hat der TV die ganze Zeit geschwiegen?
Sogar auf Anraten seines Verteidigers?
Weil ihm nicht geglaubt wurde?
Wenn es jetzt zu einer Wende kommen sollte, wer hat den den Gashahn manipuliert an HA?
Wenn da auf einmal 2 Klempner anwesend gewesen sein sollten ist das wohl ein wenig viel Zufall?

@Granola

Granola schrieb:Und warum hat der TV die ganze Zeit geschwiegen?
Sogar auf Anraten seines Verteidigers?
Weil ihm nicht geglaubt wurde?

ganz einfach, weil es manchmal einfach besser ist den Mund zu halten, als voreilige Statements abzugeben. Manche Dinge erledigen sich manchmal von allein. Warum soll man sich um Kopf und Kragen rechtfertigen, wenn gar keine Rechtfertigung von Nöten ist. Würd man sich u. U. sogar evtl. selbst ein Bein mit stellen.

Wieso MUSS denn ein Klempner den Gashahn manipuliert haben?

@Truenes

Der Verteidiger kündigte an, dass es in den nächsten Tagen noch eine Überraschung geben wird.


stand so in dem von @ichbinsnicht verlinkten Artikel von heute morgen 08.20

@jungler

Ist das denn nicht Überraschung genug, dass unterm Fingernagel gar keine Täter-DNA war?

@DieGräfin

doch, aber es soll ja noch eine kommen, so wie ich es verstehe...

Sie seien anschließend bei einem Spaziergang mit ihrem Hund "Benny" auch noch von Zeugen gesehen worden, sagt Haring, für den sämtliche belastende Indizien gegen seinen Mandanten "zweifelsfrei widerlegt" sind.

Zweifelsfrei? Das "anschließend" beruht ja nur auf den Angaben des TV, hat somit null Aussagekraft.

Warum hat er sein Auto ausgerechnet ein paar Tage nach dem Verbrechen auf unauffindbare Weise veräußert?

Der im Mordfall des fünfjährigen Dano aus Herford geständige Täter hatte auch bei der 2007 verschwundenen und vermutlich getöteten kleinen Jenisa aus Hannover zeitweise als Beschuldigter gegolten. Damals hatte auch er sein Auto 8 Tage nach dem Verschwinden des Mädchens einem Händler gegeben, bei der Polizei aber behauptet, den Wagen schon vorher "an einen Unbekannten" verkauft zu haben.

Für mich sind das die nächsten Seltsamkeiten.

Die als plausibel angekündigte Erklärung ist überraschend schwach. Im Grunde wird nur erklärt, daß der TV am Tattag am Tatort war und der Haftgrund angezweifelt.
Die DNA ist unter dem Fingernagel. Ob der nun abgebrochen ist, oder nicht, ist doch nicht wirklich entscheidend. Wenn ein Richter die Spur für ein Indiz hält, das eine Haft rechtfertigt, spielt das wohl keine große Rolle. Wenn der Nagel abbricht, verschwindet die DNA ja nicht plötzlich.
Wie bedeutend diese Spur ist, ist mit den vorliegenden Informationen nicht zu beurteilen.

Wenn das im Haftbefehl anders erwähnt wird, liegt möglicherweise ein Formfehler vor. Das hätte aber doch für den Anwalt schnell erkennbar sein müssen. Da muß man den Mandanten doch nicht so lange im Bau sitzen lassen.
Zusätzlich dürfte er durch die Dauer der Haft im Dorf einen gewissen Ruf haben - egal ob schuldig oder nicht.
Vor 3 Wochen hatte der Verteidiger angekündigt: »Wir sind gerade dabei, eine entsprechende Einlassung vorzubereiten und zu formulieren«. 3 Wochen für so wenig Erklärung?

Gut, es gilt "In dubio pro reo", dubios darf ich es aber wohl doch finden, daß der TV diese spärlichen Aussagen nicht gemacht hat, als er noch kein TV war. Und, daß er nicht erklärt, warum er sich weder direkt nach der Tat, noch nach der Weinflaschen-Aktion gemeldet hat.

Wenn man kritisch ist, könnte man es so deuten, daß man die Aussagen auf die bisherigen Ermittlungsergebnisse abgestimmt hat. Die Einlassung, daß er nicht der Täter sein könnte, da die späteren Opfer ja noch beim Spaziergang lebendig gesehen wurden, ist auch noch etwas schwammig. Die bisherigen Informationen stellen diese in Frage.
In einem Bericht des WB hieß es "Fest stehe nur, dass Zeugen den Bruder am 24. Dezember gegen 12 Uhr noch gesehen hätten. »Da ist er mit dem Colliemischling Gassi gegangen. Das war das letzte Lebenszeichen.«"
Während der Anwald erklärt: "Als S. am frühen Nachmittag das Haus an der Badstraße wieder verlassen hat, hätten Helgard G. und Hartmut S. noch gelebt. Sie seien anschließend bei einem Spaziergang mit ihrem Hund "Benny" auch noch von Zeugen gesehen worden"
Gegen 12 und früher Nachmittag liegen für mich ein wenig zu weit auseinander.

Da kann man nur abwarten, ob in der Presse weitere Details zur Stellungnahme veröffentlicht werden und was die Reaktion der SA sein wird. Und dann kommt ja noch die in der Print-Ausgabe des WB angekündigte Überraschung...

@emem

Die DNA des TV ist eben nicht unter dem Fingernagel, sondern nur die DNA des Opfers
und des Bruders. Auf diese nicht vorhandene DNA stützt sich aber der Haftbefehl, sofern
die Pressemeldungen stimmen.
Herr Mackel und Herr Östermann standen für einen Kommentar nicht zur Verfügung.

@Kerry
Hier gehen die Zeitungsberichte mal wieder auseinander, das Westfalenblatt schreibt, unter dem abgebrochenen Fingernagel der linken Hand sei nur Opfer-DNA, Täter-DNA befinde sich nur an der rechten Hand der Getöteten. In der LZ gibt es keinen abgebrochenen Fingernagel, dafür aber geringe Spuren Täter-DNA unter einem Fingernagel der rechten Hand der Getöteten.

Warten wir mal die weitere Entwicklung ab, die Staatsanwaltschaft wird sich ja zu dem Antrag auf Haftbeschwerde äußern müssen.

Von 1500 Seiten Ermittlungsakten ist uns ja nicht sehr viel bekannt und wer weiß, ob die schon alle Ermittlungen enthalten.

Ein Großteil wird schon drin stehen, sicher auch ein Grund, warum die Verteidigung des TV so lange mit dem Antrag gewartet hat, damit keine großen Überraschungen durch die andauernden Ermittlungen mehr zu erwarten sind.

@ichbinsnicht
Laut Lippische Landeszeitung ist die DNA des TV so gering, dass sie mit einer
Abwehrreaktion nicht in Einklang zu bringen ist.

Letztendlich wird der genaue Sachverhalt wohl erst in einem eventuellen Prozess
abzuklären sein.

@Kerry
Klären kann man den Sachverhalt vor Gericht auch nicht, nur bewerten.

Ob das für eine Anklage reicht, bleibt abzuwarten. Ich bin auf die Stellungnahme der Staatsanwaltschaft gespannt, sollte der TV freigelassen werden müssen, müsste ja weiter in alle Richtungen ermittelt werden.

@ichbinsnicht
Klären wäre besser als bewerten, ist in einem reinen Indizienprozess aber schwierig bis
unmöglich, das stimmt schon.

Ich gehe davon aus, dass nach wie vor ermittelt wird. Da gibt es ja noch zwei Beschuldigte,
gegen die ein Ermittlungsverfahren läuft.

Die geringfügige oder nicht vorhandene DNA unter dem abgebrochenen oder auch nicht
Fingernagel entlastet den TV nur bedingt, er könnte trotzdem der Täter sein.
Ich sehe nur bei ihm als Alleintäter kein Motiv.

Ein überarbeiteter Artikel der Glocke, mit Stellungnahme des Staatsanwaltes.

Lokalnachrichten » Kreis Gütersloh » Gütersloh10.04.2014 17:36
Doppelmord: Gab es Ermittlungs-Pannen?
Gütersloh (dpa/gl) - AKTUALISIERT - Im Fall des Gütersloher Doppelmords bahnt sich eine Wende an: Nach Medienberichten könnte der Tatverdächtige wegen Ermittlungspannen möglicherweise binnen zwei Wochen frei kommen. Die Staatsanwaltschaft hält ihn aber weiterhin für dringend tatverdächtig.
Gab es Ermittlungspannen beim Gütersloher Doppelmord?
Er sehe auch nach der ersten schriftlichen Erklärung des Mannes keinen Grund, von dieser Sicht abzurücken, sagte Christoph Mackel von der Staatsanwaltschaft Bielefeld am Donnerstag. Auf Antrag der Verteidigung gibt es am 24. April eine Haftprüfung. Bisher hat der 28-Jährige geschwiegen. Zu möglichen Ermittlungspannen äußerte er sich nicht.

Eine 74-jährige Ärztin und ihr drei Jahre älterer Bruder waren am 24. Dezember in ihrem Haus in Gütersloh mit jeweils elf Messerstichen getötet worden - auch der Hund der Familie wurde erstochen. Am 10. Februar wurde der 28-Jährige, ein Bekannter der Familie verhaftet. Unklar ist allerdings das Motiv. Unter einem Fingernagel der getöteten Frau und an einer Weinflasche war DNA des 28-Jährigen gefunden worden.

In seiner Erklärung habe der 28-Jährige zugegeben, an Heiligabend den Geschwistern eine Flasche Wein überbracht zu haben, sagte Mackel. Die Tat bestreitet er aber weiterhin. Nach wie vor gebe es offene Fragen und Ungereimtheiten, sagte Mackel. So habe der Mann als Zeuge verschwiegen, am Heiligabend noch bei der Ärztin und ihrem Bruder gewesen zu sein. „Warum hat er nicht bei der Aufklärung des Mordes an seinen angeblich lieben Bekannten geholfen?“ Nun hoffe er, dass der Verdächtige beim Haftrichter einige Fragen beantworten werde.


Rechtsanwalt Sascha Haring, der den Tatverdächtigen seit zwei Monaten vertritt, machte dagegen verschiedenen Medienberichten zufolge Ermittlungspannen geltend. Laut Haftbefehl soll sich an einem Fingernagel, den sich die Ärztin offenbar in der Auseinandersetzung mit dem Tatverdächtigen abgerissen hatte, dessen DNA befunden haben.

Einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge kommt das Landeskriminalamt in einem Gutachten jedoch zu dem Ergebnis, dass an besagtem Fingernagel keine DNA des 28-Jährigen zu finden gewesen sei. Auf dieses Gutachten stütze sich nun der Anwalt von Jens S.. „Alle anderen Spuren können auch bei einer Begrüßung entstanden sein. deshalb habe ich Haftbeschwerde eingelegt“, zitiert das Blatt den Anwalt. Jetzt müsse geprüft werden, ob die Beweise gegen den Klempner noch reichen.

http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/guetersloh/Doppelmord-Gab-es-Ermittlungs-Pannen-8f4046e6-24b6-4e7f-9d18-c818d49bc3c8-ds

Kerry schrieb:Klären wäre besser als bewerten,

Und zur Klärung könnte der TV entscheidend beitragen, wenn er sich denn kooperativ zeigen würde. Einfach nur über den Anwalt das verlauten lassen, was ihm sowieso schon nachgewiesen werden kann, ist da doch ziemlich dürftig.

@muscaria

Das sagt sich so einfach.
Er hat für den fraglichen Zeitraum kein Alibi und hat den Fauxpas begangen, sich nicht als
Zeuge zu melden. Wie soll er jetzt noch kooperieren?
Er hat über seinen zweiten Anwalt eine Erklärung abgegeben, bleibt abzuwarten wie sich das
auf die Haftprüfung auswirkt. Viel haben sie nicht gegen ihn in der Hand.
Kooperieren kann er doch nur noch, wenn er eventuelle Auftraggeber oder Mittäter nennt,
das wird am Strafmaß im Falle einer Verurteilung nichts nützen.

Vielleicht war er von Anfang an falsch beraten und hat zu sehr auf die Anwälte gehört,
das können wir hier nicht beurteilen.

Kerry schrieb:und hat den Fauxpas begangen, sich nicht als
Zeuge zu melden

ichbinsnicht schrieb:So habe der Mann als Zeuge verschwiegen, am Heiligabend noch bei der Ärztin und ihrem Bruder gewesen zu sein.

ich interpretiere den StA so, dass der TV als Zeuge bereits vernommen wurde ( aufgrund seiner Kontakte, über die die Ermittler sicher vor der Festnahme wußten) und im Rahmen dieser Zeugenbefragung eben NICHTS von diesem " harmlosen " Besuch erwähnt hat.

Wie seht ihr das?

@jungler

Er war ja in ihrer Patientenkartei enthalten. Und vom ganzen Umfeld der Opfer wurden Speichelproben genommen. Vermutlich wurden im Rahmen dieser Untersuchung auch Befragungen zum letzten Kontakt durchgeführt, wo er von dem Besuch am Tattag auf jeden Fall hätte berichten müssen.