Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

@talker Du weißt aber schon, dass das in der Realität nicht läuft wie bei Dexter und schon gar nicht wie bei CSI?

Gegenüber demselben Mithäftling hat übrigens niemand ein Geständnis gemacht, aber Sascha Haring, der Anwalt des Tatverdächtigen, hatte einen weiteren Klienten, der im gleichen Gefängnis saß und der angeblich auch gegenüber einem Mithäftling gestanden hat.

@talker
Sorry bei dem Film meinte ich die E-Books... aber wie auch immer, ich würde diese Fragen wohl ähnlich beantworten, mich wundert eben nur, dass er vor Gericht nicht Stellung dazu nimmt, weil meiner Meinung nach das ein oder andere sich entlastend auswirken könnte.

Die Mithäftlingssache finde ich selber höchst kurios, dazu hatte ich mich schon zur Genüge ausgelassen, da stecken noch mehr Geständnisse dahinter unter Beteiligung des Anwaltes.

Nochmal zur Tochter, wenn ich später Zeit finde, suche ich den letzten Bericht mal raus, wo sie vom Staatsanwalt noch als Beschuldigte betitelt wird und das soweit ich mich erinnere fast von Anfang an.

@La_Petite

Schematisch werden in der Serie Dexter aber viele ermittlungstechnische Aspekte behandelt und es werden auch zahlreiche Fährten gelegt, die die Ermittler in die Irre führen.

Wer so ein Verbrechen "plant", dem ist klar, dass er keine Fingerabdrücke und DNA hinterlassen darf. Also schützt sich so jemand mit entsprechender Bekleidung.

talker schrieb:Das Geständnis soll er gegenüber einem Mithäftling gemacht haben. Gegenüber diesem Mithäftling hat angeblich schon ein anderer Mörder ein Geständnis gemacht.

warst du vlt bei dem Prozess zum verschwundenen Hüllhorster Physiotherapeuten und wirfst das nun durcheinander? Da haben nämlich 2 Mithäftlinge ausgesagt die auch im Dano-Prozess aussagen werden

MGunderson schrieb:Sieht man sich hier nun die „begangenen Fehler“ an: Weinflasche mit DNA, Besuch, E-Books, Fahrzeugverkäufe......an

@MGunderson,

also was die Weinflasche u. den Besuch betrifft, sehe das nicht unbedingt als Fehler an.

Denn wenn der Täter über die Haustür ins Haus gelangt sein sollte, konnte er sich hier denn wirklich sicher sein, dass ihn kein Nachbar dabei vielleicht beobachten würde und sogar angeben kann ob er ein Mitbringsel in der Hand hielt?

Der TV hätte also ein größeres Problem gehabt, wenn es nun einen Nachbarn gegeben hätte, der den TV beim Betreten des Hauses oder des Grundstückes mit einer Weinflasche in der Hand gesehen hätte, diese Flasche aber eben später nicht mehr auffindbar gewesen wäre.

Bemerkenswert finde ich dass als Tattag gerade Heiligabend gewählt wurde, wusste der Täter eventuell das Nachbarn nicht zuhause sind oder die Opfer gerade an diesem Tag keine Verpflichtungen hatten, im Gegensatz zu einem normalen Wochenendtag? Und oder er hat den Tag gewählt, weil er hier einfacher eine logische Begründung für einen Besuch liefern könnte, falls man ihm diesen später nachweisen kann. An einem anderen Tag hätte er eventuell schwieriger eine plausible Begründung liefern können.

also ich glaube nicht, dass der gleiche Besuch an einem anderen Tag weniger plausibel gewesen wäre. Er hat die Weinflasche ja nicht als Weihnachtsgeschenk ausgewiesen, sondern wollte sie damit bitten ihm weitere Kunden zu vermitteln. Das hätte er auch an jedem anderen Tag des Jahres schlüssig erklären können. Ich denk es wird an Heiligabend passiert sein da dort die Opfer relativ sicher daheim sind und wenig Zeugen auf den Straßen unterwegs sind

gefühlsmäßig meine ich, dass an Heiligabend mehr Trubel auf den Straßen herrscht als an einem gewöhnlichen Sonntag. Bis mittags erledigen viele noch letzte Einkäufe, nachmittags und abends sind viele unterwegs zu bzw. von der Familie und der Kirche.

Der Täter dürfte gewusst haben, dass die Opfer zuhause sind und nicht irgendwo eingelanden sind bzw. Besuch erwarten.

ja aber an dem tatrelevanten Zeitraum sind die Straßen doch eher leer. Ich meine als Tatzeit wurde ca 20 Uhr genannt. Das ist ja schon eine Zeit wo die meisten Leute grad bei Weihnachtsgans/Fisch/Würstchen&Kartoffelsalat beieinander sitzen und Bescherung feiern

Danke Mahonie, hatte fälschlicherweise gedacht es wäre früher passiert. Ja, um die Uhrzeit ist es wirlich ruhiger draußen.

Ich denke auch, dass der heilige Abend gezielt ausgesucht wurde. An anderen Abenden hätte evtl noch ein Nachbar oder Bekannte auf einen Sprung vorbei kommen können. An dem Abend wusste der Täter jedoch, wird niemand überraschend kommen, da jeder mit sich selber beschäftigt ist.

@talker

Die drei Tresore im Haus hat der 1.Zeuge (Kripo) bei seiner Befragung erwähnt.
Wenn das akustisch bei mir richtig angekommen ist:
ein Tresor im Keller (leer),
ein Tresor im Erdgeschoss (enthielt den Ordner mit den Dokumenten
Rolf G. zur Erbauseinandersetzung vor etwa 10 Jahren)
ein Tresor im Obergeschoss (was drin war, konnte ich aufgrund
der schlechten Akustik nicht verstehen).

Es war zwar an jedem Platz ein Mikrofon vorhanden, wurde aber wohl nicht richtig genutzt.
Besonders schlecht zu verstehen war der 2.Zeuge (Techniker).
Die einzige Stimme, die auf den Zuhörerbänken gut zu verstehen war, war die der Richterin.

@Mahoni
Kurz OT... schaust du auch regelmäßig den anderen Prozess mit dem Therapeuten? Leider gibts hier kein Link dazu, würde mich am Rande mal interessieren, wie der verläuft bzw. ausgeht. Gern auch per PN.

@obskur ja den Prozess schau ich auch seit dem 2. Verhandlungstag an. Der fand öfter praktischerweise direkt vor diesem Prozess im gleichen Saal statt. Kannst mich diesbezüglich gerne anschreiben

@AnRo ja die Akkustik ist teilweise echt schlimm. Die Personen die es gewohnt sind wie Anwälte, Gericht usw versteht man in der Regel gut, aber die Zeugen scheinen oft grundsätzlich zu weit vom Mikro entfernt zu sitzen oder klingen als hätten sie eine Kartoffel im Mund

emem schrieb:Als Alleintäter kann ich ihn mir auch nicht vorstellen. Dazu passt ja auch die mangelnde Gesprächsbereitschaft.

Verstehe ich nicht - warum sollte einer eher schweigen, wenn er sich durch die Benennung und Beschuldigung von Mittätern entlasten könnte?

@KonradTönz Weil er im Fall von Mittätern seine Belohnung nicht bekäme, wenn er jetzt Mittäter benennt. Denn da das Motiv bei Jens immer noch komplett fehlt, wäre es im Falle, dass er der Täter ist ja relativ wahrscheinlich, dass es da einen Deal gab.

@KonradTönz
Ich zitiere mich mal selbst, dann wird es klarer:

Gehen wir mal von der These aus, daß es mehrere Täter gab. Irgendwann würde ein TV sich vielleicht denken, daß es etwas ungünstig ist, für ca. 20 Jahre einzufahren, während sich der Mittäter in Freiheit ein schönes Leben macht. Dann packt er evtl. aus, um sich wenigstens ein wenig aus der Scheiße zu ziehen.
Je näher die Verurteilung rückt, um so mehr saust die Muffe.
Da bräuchte man ein sehr gefügiges Opferlamm, das nicht auspackt. Vielleicht war das ja sogar so geplant?

Wenn er gestehen würde und Mittäter benennt, ist er allerdings sicher im Bau. Es könnte sein, daß das Teil der Verteidigungsstrategie ist: Erstmal versuchen total ungeschoren davonzukommen, wenn das nicht klappt, kann man immer noch auspacken. Das wäre jedenfalls eine plausible Erklärung für sein Schweigen und das skurrile Verhalten des Verteidigers.

@emem

Ok, das macht durchaus Sinn - nur würde Schweigen eben auch Sinn machen, wenn er Einzeltäter ist.
Auch da müsste sich das Gericht erstmal abstrampeln im die Tat nachzuweisen.

Was ich eigentlich sagen will: Die Tatsache dass er schweigt, macht weder die eine noch die andere Möglichkeit wahrscheinlicher.

@KonradTönz
Gut, das Schweigen vor Gericht alleine ist nicht richtungsweisend. Aber es passt eher dazu, daß er (Mit-)Täter war, als daß er unschuldig ist. In Kombination mit der Verbindung zu LG & Tochter und den angesprochenen gemeinsam vorhandenen Büchern sehe ich ihn nicht als alleinigen Täter.

Die Frage ist auch, ob man ihm den Doppelmord nachweisen kann. Sonst muss er freigesprochen werden. Wahrscheinlich zählt da nicht.

weiß man denn was dazu, wie die Richterin so "drauf ist"? Sprich ist sie bekannt dafür umstrittene Urteile zu fällen? Beispielsweise würden mir ja als Angeklagter eher die Knie schlottern wenn es der gleiche Richter wäre wie im Fall Obst als wenn es ein Richter wäre der bekannt dafür ist in Indizienprozessen "auf Nummer sicher zu gehen"