Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

das würde ich auch gerne wissen, ob da wirklich die komplette Akte dem TV zur Verfügung gestellt wird.

In ähnlich gelagerten Prozessen ist das ja mal nicht nur ein Ordner, sondern ganze Aktenberge

Na ja, sobald die Ermittlungen abgeschlossen sind und Anklage erhoben wird, hat er das Recht, seine Akte einzusehen. Allerdings dürfen natürlich die anderen Ermittlungen nicht gefährdet werden. Üblich ist es also, die Akte schon etwas zu "bereinigen".

Ich finde es sehr auffällig, dass dem Tatverdächtigen in der Untersuchungshaft der "Umschluss" durch das Gericht genehmigt wurde.

Wie kommt der TV ohne Geld in der U-Haft an ein Handy? Vielleicht waren die Erdverstecke ja schon für eine geplante Flucht angelegt. Dann gibt es bestimmt noch mehr davon.

@talker
Ich denke, man hat ihn gerne bzw. absichtlich in Verbindung mit so manch anderem gebracht.

talker schrieb:Wie kommt der TV ohne Geld in der U-Haft an ein Handy? Vielleicht waren die Erdverstecke ja schon für eine geplante Flucht angelegt. Dann gibt es bestimmt noch mehr davon.

...ich könnte mir gut vorstellen, daß ihm das Handy zugespielt wurde, um zu sehen mit wem er Kontakt aufnimmt. Vielleicht war auch schon von Anfang an geplant es abzuhören....ein Schelm der böses denkt......Diese Haftanstalt ist m.M. nach zu oft im Fokus von Ermittlungen, mit Mitgefangenen.

@soisser
@HektorP.
@talker
@jungler
@LJCharly
@conita1946
@antidot
@obskur
@emem
@ichbinsnicht

Ich habe jetzt einige Zeit im Internet verbracht, um herauszubekommen wie bei der Akteneinsicht von Angeklagten in einem Strafverfahren vorgegangen wird.

Immer wieder stieß ich auf widersprüchliche Angaben.

Zuguterletzt hat sich allerdings für mich herauskristallisiert, dass grundsätzlich der Verteidiger das Recht auf Akteneinsicht für seinen Mandanten wahrnimmt.

Mithin der Angeklagte selber, allerhöchstens kurze Passagen als Kopie von seinem Anwalt zur Kenntnisnahme vorgelegt bekommt.

Aufgrund der Widersprüchlichkeit einzelner Berichte im Internet, möchte ich mich auf den Gesetzestext zurückziehen.


§147 StPO

http://dejure.org/gesetze/StPO/147.html

Bitte lest ihn euch einmal durch. Ich finde da nichts, was besagt, dass die Ermittlungsakte dem Angeklagten in Gänze zugänglich gemacht werden darf.


Bitte legt euer Augenmerk auf Absatz 2 des §147. Während der Untersuchungshaft muss der Anwalt nur über Ermittlungsergebnisse informiert werden, welche unmittelbar zur freiheitsentziehenden Maßnahme geführt haben.

@EDGARallanPOE

Sobald die Anklage erhoben wurde regelt §147 der StPo die "Waffengleichheit". Der Verteidigung müssen sämtliche Informationen zur Verfügung stehen.
In einem Zeitungsartikel wurde geschrieben, dass RA Haring die über 1200 Seiten umfassende Ermittlungsakte vollständig gelesen hat. Also stand die Ermittlungsakte zur Verfügung.
Der TV wird eine Kopie erhalten haben.
Ermittlungen gegen weitere Tatverdächtige stehen ja nicht in der Akte.

schade, der Fortsetzungstermin nächste Woche ist aufgehoben worden (vlt ist die Richterin krank? Ihr anderer Fortsetzungsermin an dem Tag wurde auch aufgehoben). Der nächste Termin aus der Pressemitteilung wäre dann der 21. 10. ...hach das zieht sich. Na ich vertreib mir die Zeit indem ich mich im Thread auf den neuesten Stand bringe :-)

La_Petite schrieb am 25.09.2014:Ich glaube, es ist für die Beteiligten wahnsinnig schwierig die Glaubwürdigkeit des Mithäftlings einzuschätzen. Denn auch wenn er sagt, dass er keinen Vorteil aus seiner Aussage ziehen wollte, HAT er diesen Vorteil ja und konnte auch damit rechnen.

ich würde es dennoch nicht zu vorschnell abstempeln. der eine zeuge der im hüllhorster/dano-prozess aussagt hat berichtet, dass er durch seine auge eigentlich nur nachteile hat. die mithäftlinge seien gar nicht gut auf ihn zu sprechen, wegen daraus folgenden sicherheitsbedenken hat er seinen job als hauswart in der jva verloren, er traut sich kaum noch an gemeinschaftlichen aktivitäten wie sport etc teilzunehmen. also der klang als hätte er wahrlich keine vorteile durch seine aussage genossen und sagt dennoch in beiden prozessen aus

@Mahoni
Der nächste Fortsetzungstermin
sollte lt. letzter Verhandlung der 14.10. - 9:00 Uhr sein.
Hat sich da etwas geändert?

also ich hatte mir aus der Pressemitteilung des Landgerichts auch einen Termin für nächste Woche Donnerstag notiert. Steht auch in der Wochenübersicht der anstehenden Sitzungen als "aufgehoben" drin

Also der Termin steht auf der Homepage des Landgerichts.
Ich denke es geht Dienstag früh weiter.

http://www.lg-bielefeld.nrw.de/behoerde/sitzungstermine/index.php?startDate=1413237600&orderBy=saal&sort=asc&page=1

Jo das ist ja auch korrekt. Nur war eigentlich auch einer für diese Woche Donnerstag angesetzt, wurde aber aufgehoben.
http://www.lg-bielefeld.nrw.de/behoerde/sitzungstermine/index.php?startDate=1412805600

Guten Morgen! Gehe ich recht in der Annahme, dass der Prozess dann heute weitergeht? Und @Mahoni , wirst du da sein?

Ja genau, heute gings weiter. Aber "nur" so 1,5h Stunden ca. Heute wurden 2 Zeugen gehört. Die erste Zeugin war die Nachbarin die das weibliche Opfer zuletzt lebend gesehen hatte. Die beiden kannten sich wohl flüchtig vom gelegentlichen Gassi gehen und das Opfer hatte ihr mal homöopathische Vitamintabletten gegeben. Jedenfalls hat sie das Opfer um 16 Uhr im Stadtpark mit dem Hund angetroffen (bei der Zeit war sie sich ziemlich sicher). Das Opfer hatte ihr von keinem geplanten Besuch an diesem Tag berichtet, weder vergangen (also der Angeklagte zb) noch künftig. Sie wollte den Abend mit ihrem Bruder bei einer Suppe verbringen. Nachmittags war sie laut eigenen Angaben jedoch bei einer kranken Nachbarin zu Besuch. Da hab ich mich gefragt ob das vlt mit der vom Angeklagten angegebenen Uhrzeit kollidiert. Er hatte ja zwar keine genaue Zeit genannt, aber da er ja erst halb 12 am Bioladen gestartet ist, danach heim ging und erst dann zu den beiden Opfern ging, könnte das ja vlt zeitlich sportlich geworden sein, wenn sie doch um 16 Uhr schon im Park spazieren ging und zuvor nachmittags ja bei der Nachbarin war. Aber gut, vlt hat sich das auch nicht überschnitten.
Der Hund sei wohl recht alt und und entsprechend ruhig/träge. Als sie bei H.G. jedoch ihre Vitamintabletten abholte, da schlug der Hund kurz beim Klingeln an, schaute wer kommt und ging dann wieder. Also kein Hund der jeden anfällt/ankläfft und vor dem man panische Angst haben müsste, sondern eher ein ruhiger Zeitgenosse der aber auch noch das Heim kontrolliert.
Die zweite Zeugin war dann eine Verkäuferin aus dem Bioladen. Die hat nicht so viel sagen können. Hat halt bestätigt, dass er da gelegentlich einkauft, der niedrigpreisige Wein der gefunden wurde auch der vom Kassenzettel von Heiligabend ist. Der Angeklagte sei laut ihr freundlich und zurückhaltend, hatte mal mit ihr ein Gespräch über Ernährungsumstellung. Mehr konnte sie aber auch nicht sagen. Ob er mit Rad oder Auto da war hatte sie nicht mehr in Erinnerung.
Der Angeklagte wirkte heute recht gelöst. Schmunzelte öfter mal, schüttelte den Kopf, notierte sich Sachen, musste einmalig sogar von der Richterin ermahnt werden, dass es nichts zu lachen gäbe.
Dann wurden noch zusätzliche Termine heute vereinbart, u.a. der 11.11. Der Tag wird dann der "Tag der JVA" (O-Ton Richterin) und da werden dann die restlichen Mithäftlinge vernommen.

Vielen Dank für deinen wieder sehr ausführlichen Bericht @Mahoni :) Weißt du, wann es weitergeht? Ich habe den Überblick verloren...regulär wäre der nächste Termin ja der 21.10., oder?

genau, um 9 uhr dann :)

vielen Dank auch meinerseits @Mahoni für deinen Bericht .

Wie war das mit dem Krankenbesuch, sollte der nach dem Treffen mit der Zeugin noch stattfinden oder hatte das Opfer gesagt, sie sei bei einer kranken Nachbarin gewesen?

Ganz zu Beginn der Berichterstattung gab es mal ein Video, in dem eine benachbarte Verwandte doch etwas über ein Blumengeschenk von der H.G. sagte, war das dieser erwähnte Nachbarsbesuch evtl?

von dem Besuch hat sie beim Zusammentreffen mit der Nachbarin als vergangen berichtet. Der war also irgendwann nachmittags bevor sie um 16 Uhr im Stadtpark unterwegs war.

oh und noch eine ergänzung von mir: einer der Häftlinge die verhört werden, um die Glaubhaftigkeit des Mithäftlings (gegenüber dem der Angeklagte angeblich gestanden habe)zu erörtern, ist ein alter Bekannter aus dem Dano-Prozess und dem Hüllhorst-Prozess ;-)