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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

406 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, LKW, A4 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 15:31
Hi Foris

Ich bin gerade geschockt. Habe vorhin die Meldung gelesen über einen abgestellten LKW der wohl schon seit mehreren Tagen auf der A4 nähe Wien steht.
Einem Unterhaltsarbeiter ist er aufgefallen weil etwas aus dem LKW tropfte. Beim öffnen wurden nun mehrere Leichen von Flüchtlingen gefunden. Wie viele es sind kann man aktuell nicht sagen.
Nun soll geklärt werden wie ein LKW der nicht nach Österreich darf nun dort steht. Ob die Toten je identifiziert werden können? Ich bezweifle es sehr.


Hier mal ein Bericht dazu.

Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-08/mehrere-tote-fluechtlinge-in-einem-lkw-in-oesterreich-gefunden
In der Nähe von Wien ist ein Schleuser-Lastwagen mit mindestens 20 Leichen von Flüchtlingen entdeckt worden. Laut Medienberichten sind sie erstickt.

Aktualisiert 27. August 2015 14:50 Uhr 86 Kommentare
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Österreichische Polizisten sichern den vermutlichen Schlepper-Lastwagen auf der Autobahn 4.
Österreichische Polizisten sichern den vermutlichen Schlepper-Lastwagen auf der Autobahn 4. | © Michael Gruber/EXPA/dpa
In Österreich sind in einem Schleuser-Lastwagen die Leichen von mehreren Flüchtlingen entdeckt worden. Ob es sich um "20, 40 oder 50 Tote" handle, sei noch Gegenstand von Ermittlungen, sagte Hans Peter Doskozil, Landespolizeidirektor im Burgenland. Das Fahrzeug war auf der Autobahn A4 südöstlich von Wien auf dem Pannenstreifen abgestellt gewesen.

Über die Herkunft der Menschen könne noch keine konkrete Auskunft gegeben werden, sagte Doskozil. Höchstwahrscheinlich handle es sich aber um Flüchtlinge. Da der Verwesungsprozess bereits eingesetzt habe, könne zur Todesursache noch keine genaue Angabe gemacht werden. Der Kühllaster sei wahrscheinlich bereits am Mittwoch abgestellt worden. Nach Informationen österreichischer Medien sind die Menschen wahrscheinlich erstickt.

Das Fahrzeug war gegen 11.30 Uhr von einem Mitarbeiter der Autobahninspektion entdeckt worden. Bei Mäharbeiten war ihm aufgefallen, das aus dem 7,5-Tonner Flüssigkeit tropfte.

Ein Krisenstab wurde eingerichtet, das österreichische Bundeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Nach dem Fahrer wird gefahndet, auch im angrenzenden Ungarn und der Slowakei. Vor Ort werden Beweismittel gesichert. "Die Tatortarbeit wird heute sicher noch nicht abgeschlossen. Das dauert die nächsten Tage an", sagte Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität und des Menschenhandels im Bundeskriminalamt, der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Der österreichische Kanzler Werner Faymann sagte am Rande der Balkankonferenz in Wien, der Vorfall zeige einmal mehr, wie notwendig es sei, das Schlepperwesen zu bekämpfen, um Menschenleben zu retten. "Wir müssen Verantwortung übernehmen und Menschen auf der Flucht Asyl geben." Das Asylrecht dürfe es nicht nur auf dem Papier geben, es müsse Leben retten.

"Diese Leute gehören hinter Gitter"

Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sprach auf einer Pressekonferenz von "einem dunklen Tag". Gegen die Schlepper müsse "mit aller Härte und null Toleranz" vorgegangen werden. "Diese Leute gehören hinter Gitter", sagte Mikl-Leitner. "Ich bin erschüttert, tief betroffen und zornig", sagte Justizminister Wolfgang Brandstetter. "Es war zu befürchten, dass es einmal Todesopfer bei den Schleppertransporten gibt, denn die organisierte Schlepperei ist eine skrupellose und mörderische Form schwerster Kriminalität, der man europaweit konsequent entgegenwirken muss."

Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte bestürzt auf den Fund. "Wir sind alle erschüttert von der entsetzlichen Nachricht", sagte Merkel am Rande der Westbalkan-Konferenz in Wien. "Das waren Menschen, die auf dem Weg waren, um mehr Sicherheit und Schutz zu suchen und dabei einen so tragischen Tod erleiden mussten." Die Tragödie sei eine Mahnung an Europa, die Migrationsprobleme schnell zu lösen.

Nach einem Besuch beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge äußerte sich auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière zu dem Unglück. "Dass dort viele Menschen ersticken, weil verbrecherische Schlepper an diesen Menschen und an den unwürdigen Transportbedingungen Geld verdienen, macht mich wütend und fassungslos", sagte er. Zugleich sprach er sich für die schnelle Einrichtung von Aufnahmezentren in Griechenland und Italien aus. Damit könne verhindert werden, dass die Flüchtlinge weiter auf Schlepper angewiesen seien.

Erst am Vormittag hatte die österreichische Polizei insgesamt drei Schlepper gefasst. Einer von ihnen hatte 34 Flüchtlinge ins Land gebracht und sie auf der Autobahn ausgesetzt. Die Menschen berichteten von beengten Verhältnissen auf der Reise. Der Fahrer sei trotz mehrfacher Bitten ohne Pause von der serbischen Grenze nach Österreich durchgefahren.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 15:49
Hallo,

bin fassungslos. Was sind das eigentlich für Menschen. Hoffentlich finden sie den Fahrer des LKW.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 15:53
Einfach nur furchtbar.
Ich denke das es nur mit Grenzkontrollen in den griff zu bekommen ist.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 15:58
Unbegreiflich ist, dass es diesen skrupellosen Schleppern völlig egal ist, was aus den ganzen Leuten wird, denen sie das Geld aus der Tasche ziehen. Und der LKW-Fahrer macht sich mitschuldig am Tod von zig Menschen.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 15:59
Zitat von AspartaAsparta schrieb:Ich denke das es nur mit Grenzkontrollen in den griff zu bekommen ist.
Dann sterben die Leute im 12stündigen LKW-Stau. Die Grenze von Ungarn nach Österreich bei Nickelsdorf war vor Schengen eine Katastrophe, ein Nadelöhr. Es gab LKW-Wartezeiten bis zu 20 Stunden.

Selbst mit dem PKW bin ich um Mitternacht mal fast eine Stunde gestanden (und das nicht zur Sommerreisezeit).


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:01
@DoktorKimble
Zitat von DoktorKimbleDoktorKimble schrieb:Hoffentlich finden sie den Fahrer des LKW.
Und dann? Der ist ja wohl das kleinste Rädchen im Gefüge.

Täglich werden Schlepper festgenommen, die Gerichte sind schon überfordert.
Aber die meisten bekommen Bewährungsstrafen, uuuuuuuih - wie abschreckend!
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/schleuser-vor-gericht-drei-schlepper-verurteilt-1.2584408

Wenn sie wenigstens den Nazigruß gezeigt hätten, dann wären sie in den Knast gewandert. (Ironie off)


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:03
Zitat von DiePandorraDiePandorra schrieb:Der ist ja wohl das kleinste Rädchen im Gefüge.
Er war der ausführende Täter und scheint sehr wohl gewusst zu haben, was sich in seinem Laderaum abspielt.
Zitat von DiePandorraDiePandorra schrieb:Wenn sie wenigstens den Nazigruß gezeigt hätten, dann wären sie in den Knast gewandert. (Ironie off)
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:06
Sehr traurige Nachricht :(

Was mich wundert, ist, dass die Anzahl der Toten je nach Quelle so stark variiert. Was ist so schwer daran im zweistelligen Bereich zu zählen? Man wird doch wohl zwischen 20 oder 50 Leichen unterscheiden können, schließlich liegen sie alle am selben Ort.

Auch sollten die Leichen schnellstmöglich Obduziert werden, um festzustellen ob sie erstickt sind oder ermordet wurden.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:09
@Narrenschiffer

Besser nach 12 Stunden finden wie nach 24 Stunden tot und irgendwo abgestellt. Außerdem würden sie es vielleicht nicht gleich LKW weiße probieren.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:10
@DiePandorra
Zitat von DiePandorraDiePandorra schrieb:Aber die meisten bekommen Bewährungsstrafen
Danke für den link. Aber in diesem Fall ist es doch Mord, finden Sie den Fahrer, finden sie auch den dazugehörenden Schlepper.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:15
Zitat von AspartaAsparta schrieb:Besser nach 12 Stunden finden wie nach 24 Stunden tot und irgendwo abgestellt. Außerdem würden sie es vielleicht nicht gleich LKW weiße probieren.
Warum sollten sie es nicht probieren? Dann gibt's wieder doppelte Wände und/oder doppelte Böden.

Außerdem sehe ich es nicht ein, dass der Normalbürger und Normalwirtschaftstreibende wegen einiger Krimineller zu leiden hat.

Soll die EU endlich auf das Dublin-Abkommen pfeifen und dienliche Verfahren entwickeln, dass eben nicht mehr Flüchtlinge illegal und versteckt von einem sicheren EU-Land in ein anderes gekarrt werden müssen.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:16
@DoktorKimble
Ja und wenn sie ganz großes Glück haben, hatte der Schlepper sogar Papiere für seine "Ladung".
Tschuldigung.

Was ich eigentlich sagen will: wenn da nicht rigoros richtig harte Strafen angewandt werden, wird das immer wieder passieren. Schlimm genug, dass solche Typen an dem Leid von anderen verdienen.

@Reliable
War es nicht ziemlich warm in der letzten Woche und wenn der Lkw dort schon so lange steht, ist es wahrscheinlich nur noch eine "Masse", das zählt sich nicht so einfach. Wäre jedenfalls eine Erklärung, warum die Anzahl so variiert.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:19
@DiePandorra

Das könnte natürlich sein. Weiß man mittlerweile, wie lange genau der LKW dort stand, bevor er entdeckt wurde?

Vielleicht wurden die Leichen auch aus ermittlungstechnischen Gründen noch nicht angefasst.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:20
@Narrenschiffer

Erzähl das mal den Italienern die müssen sie ja auch von ihren Nussschalen retten. Außerdem "leidet" (furchtbares Wort wenn es um Menschen geht) der Normalbürger sowieso da wir ja für die Unterbringung und Verpflegung aufkommen.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:23
@Reliable


Quelle:BR.de
Laut Polizei stand der als Schlepperfahrzeug genutzte LKW wohl schon seit Mittwoch auf dem Standstreifen. Er hat ungarische Kennzeichen, die genaue Herkunft des Kühlfahrzeugs wird derzeit ermittelt. Derzeit läuft die Bergung der Toten, die jedoch schwierig ist, da keine Spuren zerstört werden sollen. Der Fahrer des LKW ist flüchtig, nach ihm wird gefahndet.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:24
@Asparta
Außerdem "leidet" (furchtbares Wort wenn es um Menschen geht) der Normalbürger sowieso da wir ja für die Unterbringung und Verpflegung aufkommt.
Super. Und dann an den Grenzen stundenlang stehen. Sicher nicht. Das könnt ihr in Deutschland machen, wenn euch das Spaß macht, mir hier in Österreich macht das sicher keinen Spaß. Und es bringt auch nichts außer Ärger.

Das einzige, was bei Grenzkontrollen passiert, wenn keine europäische Flüchtlingslösung gefunden wird, ist eine Professionalisierung des Schlepperwesens. Dann werden sie halt wie an der türkisch-griechischen Grenze in Containern auf Sattelschleppern versteckt.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:48
Ich glaube die Menschen - insbesondere unsere "werten Politiker" sollten langsam mal auswachen!!! Das was wie Vieh transportiert wird sind MENSCHEN!
Grausam... 😱
Alles weitere wäre hier jetzt wohl zu politisch...


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Miett ehemaliges Mitglied

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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 16:57
Ausführlicher Bericht:

http://derstandard.at/2000021354835/Offenbar-mehrere-tote-Fluechtlinge-in-Schlepperfahrzeug-auf-A4


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 17:11
Zitat von ReliableReliable schrieb:Was mich wundert, ist, dass die Anzahl der Toten je nach Quelle so stark variiert. Was ist so schwer daran im zweistelligen Bereich zu zählen? Man wird doch wohl zwischen 20 oder 50 Leichen unterscheiden können, schließlich liegen sie alle am selben Ort.
Die Toten wurden vermutlich nicht auf der Autobahn geborgen. Man hat einen LKW voller Leichen und dieser wird vermutlich an einen Ort transportiert, an dem die Toten von Gerichtsmedizinern in Augenschein genommen werden können.


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LKW mit mehreren toten Flüchtlingen in Österreich gefunden

27.08.2015 um 17:25
Flüchtlingsdrama in Österreich: Bis zu 50 Tote in Lkw entdeckt

EISENSTADT. Auf der Ostautobahn (A4) hat sich eine Flüchtlingstragödie ereignet. Polizei-Direktor Doskozil sprach von bis zu 50 Toten. Für 18 Uhr ist eine Pressekonferenz angesetzt - nachrichten.at berichtet per Livestream.

Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil (links) und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP) (mitte) informierten bei einer Pressekonferenz über die Tragödie. Bild: (APA/CHRISTIAN GMASZ)

Ein 7,5 Tonnen schwerer Lkw, in dem die Leichen gefunden wurden, war bereits seit gestern in einer Pannenbucht zwischen Neusiedl und Parndorf geparkt. Aus dem Kühltransporter trat beim Eintreffen der Polizei bereits Verwesungsflüssigkeit aus. "Die Flüchtlinge sind also schon länger tot", sagte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil.

"Heute ist ein dunkler Tag", eröffnete Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ihre Ansprache im Gebäude der Landespolizei Burgenland. Die VP-Politikerin bekräftigte die Forderung nach Erstanlaufzentren für Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen. "Schlepper sind Kriminelle. Und wer jetzt noch immer meint, dass es sanftmütige Fluchthelfer sind, dem ist nicht zu helfen", sagte Mikl-Leitner. Daher müsse die Schlagzahl im Kampf gegen Schlepper erhöht und die Kontrollen verstärkt werden. In der Pressekonferenz sprach Doskozil von 20 bis 50 Toten.

Bei einer weiteren Pressekonferenz, sollen auch Zahlen der Toten vorliegen.


Bergung der Leiche in Halle

Am späten Donnerstagnachmittag traf am Tatort ein Abschleppwagen ein. Das Fahrzeug wurde in eine von der Asfinag zur Verfügung gestellte Halle gebracht. Der Lkw mit vermutlich 20 bis zu 50 Toten war Donnerstagvormittag im Nordburgenland auf der A4 entdeckt worden.

In dem Gebäude sollte der Laster geöffnet werden, um Leiche um Leiche zu bergen, sagte ein Innenministeriumssprecher. Wie lange die Bergung dauern wird, ließ sich nicht beantworten.

Allein die Tatortarbeit nach dem Tod einer so großen Anzahl von Menschen werde Tage dauern, hatte Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität und des Menschenhandels im Bundeskriminalamt, gesagt.

Der Laster und dessen Umgebung müssten an Ort und Stelle akribisch kriminaltechnisch untersucht werden, um alle Beweismittel zu sichern und keine Spuren zu zerstören, bevor er weggebracht wird. Die Toten würden auch dahin gehend untersucht, ob Fremdeinwirkung im Spiel war.

Neben der gesamten Kriminalabteilung der Landespolizeidirektion war ein Tatort-Team des Bundeskriminalamts im Einsatz. Auch der Einsatz von Victim Identification Teams, wie sie bei Flugzeugabstürzen eingesetzt werden, um nach der Tatortarbeit die Personen zu identifizieren, wird überlegt.

"Intensive Erstermittlungsphase"

"Wir befinden uns in der intensiven Erstermittlungsphase", erläuterte Behördenleiter Johann Fuchs am Donnerstagnachmittag im Gespräch. Er geht davon aus, dass sich in dem in einer Pannenbucht abgestellten Lkw "zumindest 20 Tote" befinden. Fragen zur Nationalität, dem Alter und dem möglichen Todeszeitpunkt konnte der Leiter der Staatsanwaltschaft nicht beantworten: "Eine Obduktion wurde in die Wege geleitet. Die Befundaufnahme durch einen Gerichtsmediziner ist im Laufen." Wie lange es dauern wird, bis feststeht, woran die Flüchtlinge gestorben sind, sei nicht abschätzbar: "Für so eine Sache gibt es keinen Referenzfall."

Die Staatsanwaltschaft hat auch schon Kontakt zu den ungarischen Strafverfolgungsbehörden aufgenommen - der 7,5 Tonnen schwere Lkw weist ein ungarisches Kennzeichen auf. Vom Fahrer, der sich abgesetzt hat, fehlt bisher jede Spur. "Wir werden nichts unversucht lassen, den Fahrer und seine Hintermänner auszuforschen und das Verbrechen aufzuklären", versicherte Fuchs.

Das Nummernschild des Lkw war von einem Rumänen in der mittel-ost-ungarischen Stadt Kecskemet beantragt worden. Das sagte Janos Lazar, Stabschef von Premier Viktor Orban, bei einer Pressekonferenz in Budapest.

Lazar zufolge soll das Fahrzeug dem Mann auch gehören. Der Kanzleiminister wies auf die Zusammenarbeit zwischen österreichischer und ungarischer Polizei hin.

Weitere Flüchtlinge erwartet

Die Polizei erwartet für das Wochenende einen weiteren Anstieg bei den Grenzübertritten von Flüchtlingen. Die Beamten im Burgenland werden deshalb verstärkt von Kollegen aus Kärnten und der Steiermark, sagte Burgenlands Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil.

Am Montag soll mit einem Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom (19.00) Uhr der zu Tode gekommenen Flüchtlinge gedacht werden. Geleitet wird die Messe von Kardinal Christoph Schönborn, der alle Kirchen bat, zu diesem Zeitpunkt die Glocken läuten zu lassen. Schönborn sowie der Eisenstädter Bischof Ägidius Zisfkovics zeigten sich erschüttert.

Für Amnesty "vorhersehbar"

"Wer immer hier von Tragödie spricht, ist ein Heuchler. Das ist ein vorhersehbarer und bei all jenen, die krampfhaft an einem nicht mehr funktionierenden Dublin-System festhalten, auch fahrlässig in Kauf genommener, grauenhafter Kollateralschaden", reagierte der Generalsekretär von Amnesty International (ai) Österreich, Heinz Patzelt, auf die Flüchtlingstragödie im Burgenland.

"Das wird nicht die einzige Katastrophe bleiben", meinte Patzelt. Das Entsetzen setze immer erst dann ein, "wenn diese Dinge vor unseren Augen passieren. Dabei waren die 1.000 Toten im Mittelmeer und die ungezählten Toten auf der Balkan-Route die Ankündigung dazu".

Abgesehen davon betonte Patzelt, jene, die Schlepper-Transporte durchführen, seien "Verbrecher, die festgenommen und vor Gericht gestellt werden müssen".
http://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/Fluechtlingsdrama-in-Oesterreich-Bis-zu-50-Tote-in-Lkw-entdeckt;art58,1954903


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