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"Bodensee-Mord" von 1969

1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 01:37
@Lorea
Guten Morgen...
...also ist das keine Insel sondern eine "Halbinsel". So wie Sylt. Und den Damm gab´s bestimmt auch schon in den 1960er Jahren...
Dankeschön für Dein Mühe und eine angenehme Nachtruhe! :-)

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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 02:24
@Bernard
Ja, es ist eine Halbinsel. Im Jahre 1938 muss der Damm erbaut worden sein.

Auch eine angenehme Nacht für Dich!


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 08:09
Nochmals zur Akteneinsicht

In Deutschland war die Kriminalpolizei Konstanz zuständig. Diese hat 1973 die Ermittlungen eingestellt. Ob es konkrete Tatverdächtige gegeben hat gegen die ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde, ist bislang nicht bekannt. Ein Ermittlungsverfahren wurde zumindest jedoch gegen Unbekannt geführt. Zuständig dafür war die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Konstanz. Dort müssen die Akten ursprünglich gewesen sein. Irgendwann sind sie ins Archiv gelangt. Fragt sich nur in welches. Erste Anlaufstelle für Archivnachfragen dürfte für Baden-Württemberg das Hauptstaatsarchiv in Stuttgart sein. Nach deutschem Archivrecht beträgt die Sperrfrist für Akteneinsicht grundsätzlich 30 Jahre. Also müsste eine Einsichtnahme grundsätzlich seit 2003 möglich sein, wenn nicht irgendwelche Ausnahmetatbestände greifen, wie hier schon angedeutet wurde.

Als merkwürdig erachte ich, dass die Akten schon vier Jahre nach dem Mord geschlossen wurden. Polizei und Staatsanwaltschaft sind demnach nicht lange am Ball geblieben. Es scheint nicht einen einzigen annähernd Tatverdächtigen gegeben zu haben, den man im Auge behalten musste.



Homosexuelle Kontakte

Die Polizei hat homosexuelle Kontakte des Opfers im Bodenseeraum vermutet und ist aber bei entsprechenden Ermittlungen keinen Schritt weiter gekommen.

Es mag ja sein, dass das Opfer homosexuelle Kontakte hatte, das erklärt aber noch lange nicht den ständigen Wechsel der Hotels. Warum hat er sich denn mit einem möglichen Partner nicht im Hotel getroffen, wenn er schon komfortabel gewohnt hat oder warum hat er nicht bei einem möglichen Partner gewohnt?

Er hätte doch dann irgendwo mit jemandem zusammen gesehen werden müssen. Es gab nach der XY-Sendung Zuschauerreaktionen dahingehend, dass das Opfer in der Stadt Konstanz gesehen wurde, aber immer alleine.


Das sind alles Fragen über Fragen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 10:04
@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb: Es mag ja sein, dass das Opfer homosexuelle Kontakte hatte, das erklärt aber noch lange nicht den ständigen Wechsel der Hotels.
Ja, das stimmt. Ich überlege auch, aus welchen Gründen man diese Hotelwechsel vornehmen könnte/müsste.

Eines fällt mir dazu ein: Sollte er in einen finanziellen Engpaß geraten sein, weil er die Reise vorher nicht als so lang eingeplant hat, könnte es ja sein, daß er auf eine Postanweisung von zu Hause warten musste. Wurde das nicht damals gern so gehandhabt? Also ich meine, er muss zuerst seine Frau erreichen und überreden, ihm Geld nachzuschicken und dann evtl. ein paar Tage warten bis seine Gattin sich erweichen lässt, zur Bank geht und dann den Betrag abschickt.

Das würde zumindest den Wechsel zwischen "reich und arm" erklären.

Zu den anderen Umzugsaktionen fällt mir im Moment noch nichts ein.


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 10:07
Vielleicht war der Brief ja von seiner Frau. Sozusagen die Antwort auf die finanziellen Nachforderungen. So ungefähr: "Komm' jetzt endlich zurück, ich schick' Dir kein Geld mehr".

Weit hergeholt oder?


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 11:17
@Lorea
Ach was heisst weit hergeholt, möglich ist alles.

Ich persönlich habe den Eindruck dass er ein Spielchen spielt.
Das billige Hotel, die Scheren, das gehörte alles zum Spiel, er ging davon aus, dass er beobachtet wird und wollte damit die richtigen Zeichen setzen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 13:25
@lesmona
Auch möglich. Ach mann, schwierig schwierig.


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 15:14
@Lorea

Ich gehe davon aus, dass das Opfer geplant hat seine Frau zu verlassen. Er hat gewusst, dass er nicht mehr nach Hause zurückkehrt und seine Frau hat das auch gewusst. Andernfalls hätte sie ihn polizeilich suchen lassen.

Der Mann war mE auch nicht auf Geldüberweisungen seiner von ihm verlassenen Ehefrau angewiesen. Das war ihm viel zu unsicher. Die hätte ihm den Geldhahn ohnehin zugedreht, wenn er nicht mehr arbeiten kommt.

Vermutlich hatte er Geld auf Schweizer Konten und konnte zunächst davon gut leben. Ein gewisses Alter hatte er auch, möglich, dass er schon ausgesorgt hatte. Damals ging es ja allen wirtschaftlich gut.

Vielleicht hat er sich von diesen Konten nie so große Beträge geholt, weil er ja immer unterwegs war und die Gefahr bestand, dass Geld im Hotelzimmer gestohlen wird, in den Hoteltresor wollte er es sicher nicht geben. Möglich auch, dass er zwischenzeitlich mehr als geplant ausgegeben hat und nicht sofort Gelegenheit hatte zur Bank zu gelanden.

Sind halt alles Vermutungen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 15:31
Die vielen Hotelwechsel sind mit einer möglichen Homosexualität aber nicht zu erklären. Besonders dann nicht, wenn er sich entschieden hatte ein neues Leben jenseits der alten Heimat zu beginnen.

Auf seinen Ruf hätte er als selbständiger Friseurmeister in einer Kleinstadt achten müssen. Dann könnte man sich noch erklären, warum er so oft umgezogen ist, nämlich um Spuren zu verwischen. Aber nicht, wenn er ohnehin einen Neuanfang starten wollte.

Die Nähe zur Schweiz muss einen besonderen Grund haben. Ansonsten hätte er in Großstädten wie München als homosexueller Mann anonymer und damit unbeschwerter leben können.


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 16:03
Einen wunderschönen Guten Tag alle miteinander!
In den mittlerweile über 260 Beiträgen auf 14 Seiten haben wir uns bis heute fast ausschließlich auf den in der "Aktenzeichen-Sendung" gezeigten Filmfall, die ergänzenden Äußerungen des bearbeitenden Kriminalbeamten daran anschließend im Studio und spätere Zuschauerhinweise konzentriert; ein bisserl hatte ich in den letzten beiden Tagen auch den Eindruck, wir drehen uns im Kreis. Was ja durchaus auch sachdienlich sein kann, betrachtet man dabei ja das "Objekt" von allen Seiten...
Erste konkrete Erkenntnisse über die bestehenden Vorgaben hinaus, liefert uns jetzt "AngRa" - und damit weitere, tolle Diskussions- (und Spekulations-) Grundlagen. Bedanke mich dafür ganz herzlich bei Dir!
Dann will ich mal meinen Teil dazu beitragen:
@AngRa
Mich juckt es ja, gleich mal zu fragen, inwieweit Deine Ermittlungen gesichert sind und aus welchen Quellen sie stammen? Na gut... - die zweite Frage schenke ich mir... ;-)
Wenn die Akten bereits 4 Jahre nach dem Verbrechen geschlossen, kein einziger konkreter Verdächtiger über längere Zeit für die Kripo interessant gewesen ist und nur ein (offenbar vages) Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt geführt worden ist, drängt sich mir die ja auch schon früher geäußerte Vermutung auf, daß es sich möglicherweise überhaupt nicht um ein Verbrechen in solchen Dimensionen gehandelt haben mag, wie es bei der Fernsehfahndung "rübergekommen" ist. Und ob eben nach der Sendung sich die Ehefrau den Ermittlern mit zusätzlichen Aussagen und Informationen offenbart hat, die sie vorher aus einem (sehr verständlichen!) Schamgefühl heraus, ihnen verschwiegen hat. Da freilich war die Maschinerie schon am Laufen und es mußte die "Notbremse" der Nachrichtensperre gezogen werden...
Zu den -möglicherweise- homosexuellen Kontakten ist es durchaus denkbar, daß L. bei jemanden gewohnt hat. Nicht im Sinne von "unter einem Dache" lebend, sondern eher als Tagesbesuch. Morgens kommen - am Abend gehen. Und das diese Person aus Gründen die wir nicht kennen (vielleicht Krankheit...?), ihr/e Haus oder Wohnung nicht verlassen konnte. Oder man(n) ;-) eben nicht zusammen gesehen werden wollte...
Ja, ja... - Fragen über Fragen! Aber was wir so langsam zusammen bekommen, ist auch schon nicht schlecht...


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 16:46
@Bernard

Die Information, dass die Ermittlungsakten im Jahr 1973 geschlossen wurden, stammt aus dem Buch "Morde vor der Haustür" Die rätselhaftesten Kriminalfälle in Südbaden, von Stefan Ummenhofer u.a. 1. Aufl. 2008, S.50

Die zuständigkeit der Staatsanwaltschaft b.d.LG Konstanz ergibt sich daraus, dass die Kripo Konstanz zuständig war. Ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wird geführt, wenn es keinen Beschuldigten gibt. Ich gehe mal davon aus, dass kein Tatverdächtiger bekannt war und so ging es eben allgemein gegen Unbekannt.

Angesichts der um den Hals geschlungenen Krawatte gehe ich doch vorrangig davon aus, dass es sich um ein Verbrechen gehandelt hat. Der Gerichtsmediziner war ja der Auffassung, dass man so etwas nicht alleine hinbekommt.

In dem Buch von Ummenhofer ist noch die Information enthalten, dass die Kriminalpolizei die Aussage der Ehefrau , dass sie nichts über den Grund der Reise bzw. des Verschwindens wusste, als glaubhaft erachtete.

Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass die Ehefrau nachträglich brisante Informationen ausgegeben hat, woraufhin ein nicht fremdverschuldeter Tod festgestellt wurde. So einfach geht das alles nicht. Damit gibt sich niemand so einfach zufrieden.

Es wäre dann auch das Ermittlungsverfahren eingestellt worden.

Bei Ummenhöfer heißt es aber, dass der Fall als "ungeklärt" ins Archiv gewandert ist. Er muss evtl. weitere Informationen haben.


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 17:03
@AngRa
Danke für die Aufklärung. Das Buch hat ja schon öfter Eingang in unsere Diskussion gefunden. "Ermittlungen eingestellt" heißt also, die Polizei ist in der Sache nicht mehr tätig; das "Ermittlungsverfahren" ist nach wie vor bei der Staatsanwaltschaft aktuell und wenn sich neue Hinweise ergeben, setzt die dann auch wieder die Polizei in Marsch. Habe ich jetzt so verstanden...
Gibt es Vergleichsfälle, in denen bei solch einer schweren Straftat "gegen das Leben" die Polizei auch relativ schnell ihre Ermittlungen eingestellt hat und sind in diesen Fällen Gründe dafür bekannt? Grundsätzliche Frage: Gibt es bestimmte Gründe, wo das so sein kann und welche wären das z.B.?


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 18:31
Ebenfalls einen schönen guten Abend allerseits!

@Bernard
Ermittlungsverfahren werden generell eingestellt, wenn sich keine weiter führenden Ergebnisse mehr ergeben. Die Ermittlungen werden ruhend gestellt und in dem Moment wieder aufgenommen, wenn sich in dem Fall wieder neue Ermittlungsansätze ergeben. Da polizeiliche Ermittlungen ja immer einen Aufwand an Zeit und Geld (Personal) nach sich ziehen, werden in jedem Kriminalfall die Ermittlungen irgendwann einmal eingestellt. Je nachdem, wie lange sich Spuren, Aussagen von Zeugen, udgl. weiter verfolgen lassen, kann ein Verfahren nach Wochen, Monaten oder eben Jahren eingestellt werden. Das kommt auch immer darauf an, wie zeitaufwändig sich diese Verfolgungen gestalten. Aber wenn sich diese Spuren irgendwann einmal als "kalt" erweisen, ist es eben zu Ende.
Im Bodensee-Fall war eben nach vier Jahren die Polizei am Ende mit ihrem Latein.
Da die Polizei sich ja auf aktuellere Fälle konzentrieren muss, liegt es in der Natur der Sache, dass "alte Fälle" nur aufgrund neuer Fakten wieder aufgerollt werden.
Und vier Jahre sind eine relativ lange Zeit. So gesehen, haben die Behörden sogar sehr lange am Bodensee-Fall gearbeitet.

Zu dem, was in dem Fall in AZ XY gezeigt und gesagt wurde ist zu sagen, dass das immer mit höchster Vorsicht zu geniessen ist. Nicht umsonst sind speziell Mordfälle, die in der Sendung bearbeitet wurden, in den allerseltensten Fällen durch deren Ausstrahlung gelöst worden. Bessere Quoten hatten die bei aktuellen Studio-Fahndungen (weil aktueller) oder bei Eigentumsdelikten (weil die Filmfälle meist weniger "geschönt" waren).
Wenns jemanden interessiert, müsste ich in meinen Unterlagen nachschauen bzw. bei den XY-Junkies nachfragen. Die wissen da gut Bescheid.

Gruß
Lilly


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 18:56
@Bernard
ja mein Lieber gibt es...siehe sogar die Sache mit dem Todesfall/Mord in Finnland und viele mehr....alles kalte Fälle....ich werde mal suchen ob ich was an Beispielen finde

hatten wir ja auch mal vor längerer zeit

Ungelöste Mordfälle /international
von Dennis Schumann am 25.06.09 in Panorama
Aufgestaute Wut trieb einen Anifer am Sonntag zum Mord an seinem eigenen Vater. Kurze Zeit später stellte sich der Mann der Polizei. Seit Jahren sind im Bundesland Salzburg einige Mordfälle ungelöst, die Ermittlungen liegen auf Eis. Oftmals sind fehlende Motive oder mangelnde Spuren zu Tätern Gründe dafür, warum die Salzburger Polizei, Gerichtsmedizin und Gericht im Dunkeln tappen.


Es gibt aber immer häufiger wieder Sondereinsätze in denen alte Fälle aufgerollt werden...oder eigentlichder falsche für die Tat büßte

Der Katakomben-Kommissar
Ein unscheinbares Stück Schnur - der entscheidende Hinweis in einem 60 Jahre alten Mordfall? Wenn Hans-Peter Schühlen mit einer vergilbten Akte aus dem Keller des Stuttgarter Polizeipräsidiums steigt wird daraus sein neuester Fall. Der Kommissar hat schon Täter überführt, die sich seit Jahrzehnten sicher fühlten. Einen verhaftete er sogar im Altersheim.
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1333/der_katakomben_kommissar.html

http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Wo-die-Justiz-an-Grenzen-stoesst_aid_530132.html


Mord verjährt nicht. Noch nach Jahrzehnten können Täter mittels neuer Methoden - wie der DNA-Analyse - überführt werden. Mit zusätzlichem Personal und vier Millionen Euro extra bis 2011 soll jetzt die Aufklärung von 188 ungelösten Mordfällen seit 1976 vorangetrieben werden.
http://www.morgenpost.de/berlin/article1199111/Berliner-Polizei-rollt-188-alte-Mordfaelle-auf.html

Werde mal in mein Archiv abtauchen und schauen, ob das auch noch aktuell ist oder neu aufgerollt..aber auch bei Black Dahlia ect. wurde relativ bald eingestellt..obwohl eines der grauenvollsten Verbrechen.

Erinnere mich noch an einen Mord an einer jungen Frau, glaube Kenia...hat gar keinen wirklich interessiert, der Vater ist durch was für eine Hölle durch Korruption und allem Möglichen gegangen..., werde versuchen die Bücher zu finden.


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 18:58
@Bernard

Du hast das ganz richtig verstanden, wie das mit den Ermittlungsverfahren gehandhabt wird.

Heutzutage im Zeitalter der DNA- Analyse ist man überhaupt nicht mehr so schnell dabei ein Ermittlungsverfahren zu beenden und die Akten ins Archiv zu geben. Wenn die Akten nämlich im Archiv sind, dann sind sie weg und kommen ohne Weiteres (neue Erkenntnisse von außen) nicht mehr zur Vorlage auf den Tisch.

Nach den mir bekannten Gepflogenheiten der deutschen Staatsanwaltschaften ist es daher ungewöhnlich, dass nach vier Jahren Akten ins Archiv gewandert sind. Gut, ich weiß nicht, wie das Anfang der 70iger Jahre gehandhabt wurde.

Vielleicht spielt hier auch die Frage der Zuständigkeit eine Rolle, die an sich ungeklärt war, weil niemand den Tatort kannte ( kann ja nicht auf dem Schiff gewesen sein, der Mann muss ja in einem geschlossenen Raum mit Leitungswasser (also Badewanne) zu Tode gekommen sein. Nur wo war das? Naja ansonsten bestimmt halt der Fundort der leiche die Zuständigkeit der Ermittlungsbehörden.

Es wird nun vor allem darauf ankommen, ob noch Akten vorhanden sind und ob man aus historischem Interesse am Fall Einsicht nehmen kann.


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 20:22
Guten Abend allerseits...
...also ich glaube, dieses Buch werde ich mir nun doch mal bestellen. Auch wenn der Autor sein "Hintergrundwissen" darin nicht veröffentlicht hat... :-(

@kf1801
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wenns jemanden interessiert, müsste ich in meinen Unterlagen nachschauen bzw. bei den XY-Junkies nachfragen. Die wissen da gut Bescheid.
Bezogen auf unseren aktuellen Fall des Josef L. oder allgemein? Denn daß man sich bei "Az XY", wie Du so treffend schreibst, in filmisch rekonstruierten Mordfällen auf "geschönte" Darstellungen einstellen muß, ist ja bekannt. Aber wenn die "Junkies" was über den Fall hier wüßten und Du da einen Kontakt herstellen oder selbst Informationen bekommen könntest, wäre das natürlich toll...
Oder stöber doch mal Deine eigenen Akten durch. Bitte... (liebguckundaugenverdrehbiszumgehtnichtmehr)

@AngRa
Die Frage des Tatortes und wie er dann letztendlich in´s Wasser gekommen ist, hat mich auch in den letzten Tagen vermehrt beschäftigt. Geschlossener Raum und Leitungswasser - kann ja nur ein Badezimmer gewesen sein... - oder? Und mit der eigenen Krawatte erdrosselt. Hätte er doch bloß seine "Fliege" umbehalten... :-(
Spekuliere mal ganz wild: L. lernt einen Menschen aus Zürich kennen; reist zu Pfingsten dort hin. Man verabredet, sich in geraumer Zeit am Bodensee zu treffen, in Konstanz. Und dort ein (wie auch immer geartetes) Anwesen am Bodensee zu mieten. Als Ferienhaus. Oder der Unbekannte besitzt gar selbst das Gebäude. Zusammen übernachten will man nicht, aber L. kommt jeden Tag frühmorgens dort hin. Und zieht abends wieder seiner Wege in Hotel oder Pension. Gibt aber auch nicht so einen rechten Sinn - oder...?
Vielleicht hat er eine Dame "besucht", deren Mann tagsüber zur Arbeit war. Der kommt unverhofft heim, kriegt einen Wutanfall, eine "Reuthaue" ;-) ist nicht in der Nähe - aber Badewanne und Krawatte sind greifbar...
"Historisches Interesse" an Kriminalakten. - Wie geht das?


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 20:51
Ich vermute, es hat seinen Grund, warum man offensichtlich wartete, bis der Tote nicht mehr blutete.

Das ganze ist absurd, man wartet, macht den Toten sauber, zieht in fein säuberlich an, und wirft ihn dann in den Rhein - lässt aber die Krawatte dran.

Jetzt würde mich interessieren, sind da wirklich Spuren vom strangulieren oder ist er ertrunken?

Und warum macht man ihn sauer, lässt aber die Krawatte dran, will man von den Verletzungen an dem/den Geschlechtsteilen ablenken?


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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 20:52
sauer soll natürlich sauber heissen, werten wir das einfach als freudschen Versprecher.

Das alles hat er über sich ergehen lassen? Keine Spur von wehren?


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

25.11.2009 um 21:33
@lesmona
Wenn er vorher schon betäubt war, wird er sich nicht mehr haben wehren können...
Ich melde mich am späteren Abend noch mal. Muß jetzt in die Schaumwanne bei Kerzenlicht und Räucherwerk; Schokoladenpudding und Frau Schenkels "Kalteis".
Bis nachher. Euer Bernard ;-)


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

26.11.2009 um 01:46
So, seit Mitternacht bin ich wieder im Büro und nix tut sich. War den ganzen Abend sehr ruhig - nur weil Euer "Bernard" in der Wanne gelegen hat...? Also genieße ich jetzt noch einen leckeren "Tullamore Dew", den ich hinter einem leeren Aktenordner stehen habe. Doch, das Buch werde ich mal ordern und möglicherweise kann ja auch jemand einen Blick in die Fallakten werfen. Mehr und mehr wächst aber in mir das Gefühl, als ob es sich hier um eine menschlich ganz, ganz traurige Geschichte handelt...
Bis nachher dann, Kolleginnen und Kollegen. Euer Bernard.

"Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen. Und das ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind."
Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu (geb. vor dem 18. Januar 1689 auf Schloss La Brède bei Bordeaux; gest. 10. Februar 1755 in Paris) , französischer Schriftsteller und Staatstheoretiker


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