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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

51 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mirco, Grefrath, Niederrhein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

20.10.2011 um 22:18
hier noch ein Zeitungsartikel. Immerhin ist der Arzt ja ziemlich plötzlich abgehauen.
Ich hatte auch nicht vor, einen Zusammenhang zum Fall Mirco herzustellen. Aber trotzdem ganz interessant..


---------------------------------aus rp--------------------------------------------------------------------

Mönchengladbach/Viersen
Arzt tappt in Falle von US-Polizei
VON GABI LAUE UND GABI PETERS - zuletzt aktualisiert: 14.10.2011 - 11:30

Mönchengladbach/Viersen (RP). Zwei deutsche mutmaßliche Pädophile sind US-Fahndern ins Netz gegangen. Sie sollen über eine Internetseite Kinder für sexuellen Missbrauch "gebucht" haben. Amerikanischen Medien zufolge wurden ein 49-Jähriger aus Albstadt in Baden-Württemberg und ein 63-Jähriger aus Leipzig festgenommen.
Nach Informationen unserer Zeitung soll es sich bei dem älteren Verdächtigen um einen Arzt handeln, der früher im Kreis Viersen praktizierte und sich in Mönchengladbach sozial engagierte. Bei der Polizei in Deutschland sind die Fälle nicht bekannt, aber am Niederrhein macht die Nachricht von der Festnahme des 63-Jährigen durch Undercover-Agenten der Homeland Security Investigations seit Wochen die Runde.
Über eine von der US-Polizei fingierte Internetseite soll der Mann nach einem Mädchen im Alter von zehn bis 13 Jahren gesucht haben. In der Lokalzeitung von Cleveland wird berichtet, der 63-Jährige habe außerdem per E-Mail nachgefragt, ob er gleichzeitig einen Jungen buchen könne. 1600 Dollar wollte er für den Kontakt mit beiden bezahlen, 100 Dollar seien von ihm für die Reservierung bereits angezahlt worden. Als er zu dem vereinbarten Treffen in die USA einreiste, klickten im Flughafenhotel die Handschellen. In Cleveland, Ohio, erwartet ihn am 25. Oktober das Urteil. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.
In seiner früheren Heimatgemeinde hatte der plötzliche Wegzug des Mediziners schon Verwunderung hervorgerufen, jetzt sorgt die Nachricht aus den USA für Entsetzen. Ehemalige Patientinnen erinnern sich an häufige Reisen des Arztes zu Hilfsprojekten nach Indien. Auf zahlreichen Fotos in seiner alten Praxis sei er mit Kindern auf dem Arm abgebildet gewesen.

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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

13.12.2011 um 20:26
Gehäutete Hunde in der Niers: Tierquäler lösen Entsetzen aus

Von Daniel Boss

Spaziergänger fanden fünf gehäutete Kadaver in der Niers. Die genaue Todesursache ermittelt das Veterinäruntersuchungsamt.
In der Niers, an der Brücke Fritzbruch in Viersen-Süchteln, wurden die fünf Hundekadaver gefunden. Die Polizei sucht jetzt mögliche Zeuge.
Viersen. Es war ein grausiger Fund, der die Menschen am Niederrhein auch weiterhin entsetzt und empört: Im Fall der fünf gehäuteten Tiere, die Spaziergänger am Sonntag zwischen Viersen-Süchteln und Grefrath-Oedt in der Niers entdeckten (die WZ berichtete), haben Spezialisten mit Untersuchungen begonnen.
„Einen Fall dieser Art haben wir noch nicht gehabt.“
Dr. Detlef Horn, Leiter des Instituts für Veterinäruntersuchungen
Die von der Polizei beschlagnahmten Kadaver wurden am Montag ins Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper nach Krefeld gebracht. Hier war auch die tote Stute untersucht worden, die im September tot auf einer Weide in Niederkrüchten-Silverbeek gefunden worden war.
Tierkadaver in der Niers gefunden
Das Tier hatte schwere Verletzungen im Vaginal- und Analbereich und war an Herz-Kreislauf-Versagen gestorben. Die genau Ursache – oder die Verursacher – der schweren Verletzungen blieben ungeklärt. Einen Zusammenhang mit dem aktuellen Fall sieht die Polizei aber nicht.
Untersuchungsergebnisse wird es frühestens nächste Woche geben
Nach einer ersten Einschätzung handelt es sich bei den fünf Kadavern, die wohl mehrere Tage in der Niers gelegen hatten, um Hunde. Doch hundertprozentig sicher ist das noch nicht. So sagte der Leiter des Instituts, Dr. Detlef Horn, auf Nachfrage der WZ, dass es auch Füchse sein könnten. Unter anderem das soll nun von den Fachleuten in Krefeld zweifelsfrei geklärt werden. Auch die Frage der Todesursache ist noch offen: Wurden die Tiere möglicherweise erschossen, oder starben sie auf andere Weise?
Falls es tatsächlich Hunde sind, erhoffen sich die Ermittler von der Untersuchung außerdem Rückschlüsse auf die Rasse. Doch das könnte schwierig werden, denn, so der Institutsleiter, dass Fell eines Hundes ist für eine solche Bestimmung sehr wichtig.
Doch ihr Fell wurde nicht gefunden. Die Tiere hatten auch keinen implantierten Chip, der eine schnelle Zuordnung ermöglicht. Offen ist auch noch, ob es sich bei allen fünf Tieren um eine oder mehrere Rassen handelt. Mit abschließenden Ergebnissen sei nicht vor nächster Woche zu rechnen, hieß es aus dem Krefelder Institut.
Tierschutzorganisation hat eine Belohnung ausgelobt
Der Fall löste am Montag große Empörung aus. Bei der Viersener Polizei meldeten sich Tierfreunde selbst aus England, um ihr Entsetzen auszudrücken.
Die Polizei ermittelt „in alle Richtungen“, erklärte ihr Sprecher Bernd Klein in Viersen. Es sei beispielsweise möglich, dass es sich um reine Tierquälerei handelt, es könne aber auch sein, dass sich ein Händler überschüssiger Tiere entledigt habe. Dass hier jemand versucht, ein Geschäft mit Fellen zu machen, gilt als unwahrscheinlich. Fachmann Dr. Detlef Horn sagte am Montag gegenüber der WZ: „Einen Fall dieser Art haben wir noch nicht gehabt.“
Die Tierschutzorganisaton Peta hat unterdessen eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgelobt für Hinweise, die zur Ermittlung und Überführung der Täter führen.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

13.12.2011 um 21:24
Keine Hunde sondern wohl Füchse, die gejagt werden dürfen. Trotzdem nicht schön.

http://www.bild.de/news/inland/tierquaelerei/gehaeutete-tierkadaver-waren-fuechse-keine-hunde-21543408.bild.html
DOCH KEINE HUNDE!
Gehäutete Tierkadaver waren wohl Füchse

Viersen – Die gehäuteten Kadaver von Viersen – Spaziergänger hatten am Wochenende grausam zugerichtete Tierkörper gefunden. Zunächst hieß es, brutale Tierquäler hätten fünf junge Hunde getötet. Jetzt kommt heraus: Die toten Tiere waren wohl Füchse.
Eine Untersuchung habe ergeben, dass es sich sehr wahrscheinlich nicht um die Kadaver von Hunden, sondern um die Überreste von Füchsen handelte, berichtete die Polizei am Dienstag.
Die Tiere waren so entstellt, dass es schwer war, sie als Füchse zu identifizieren. „Ein Kopf und eine Schnauze fehlten, die Ohren waren abgeschnitten“, sagte Karl-Heinz Oemmelen (56), Leiter der Tierrettung im Kreis Viersen.
Tierschützer gehen davon aus, dass Profis am Werk waren. Oemmelen: „Es war keine spontane Tat, das Fell wurde sehr fachmännisch abgezogen.“
Möglicherweise hatte es jemand auf das dichte Winterfell der Tiere abgesehen. Weil Füchse gejagt werden dürfen, hat sich der Fall damit für die Polizei vermutlich erledigt. Ein Sprecher: „Wenn es sich nicht um Wilderei handelt, sehen wir im Moment keinen Straftatbestand.”
Die Polizei hatte zunächst wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.



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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

13.12.2011 um 21:29
Hier nochmal ein direkter Bericht der Polizei:

http://www.polizei.nrw.de/presse/portal/viersen/111213-132952-92-466/gehaeutete-kadaver-erste-untersuchungsergebnisse-liegen-vor
Im Falle der Sonntagmittag in der Niers gefundenen Kadaver sind die Ermittler einen Schritt weiter.
Nach einer ersten Untersuchung im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper in Krefeld handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die Kadaver von Füchsen. Sollten die weiteren Untersuchungen dieses erste Ergebnis unterstreichen, ermittelte die Kriminalpolizei nicht mehr wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Die Ermittlungen dauern an. /bk ( 1637)
Kreispolizeibehörde Viersen
- Leitungsstab / Pressestelle -
Bernd Klein, PHK
E-Mail: Pressestelle.Viersen@polizei.nrw.de
Lindenstraße 50, 41747 Viersen
Tel.: 02162 / 377-1192
Fax: 02162 / 377-1199
Zentrale: 02162 / 377-0



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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

13.12.2011 um 23:17
Wollen wir jetzt alle Unfälle oder Verbrechen zusammentragen,die im Raum Schwalmtal und Fluss Niers begangen wurden ???

Und was soll das dann aussagen. Das die Umgebung verhext ist? Oder das da alle durchknallen.

Ich wette,ähnliche Geschehnisse lassen sich aus vielen ländlichen Kreisen zusammensuchen.

Irgendwie ist mir der Sinn des Threads nicht klar.
Was sollen wir diskutieren? Oder soll jeder eine Anekdote aus Schwalmtal beisteuern.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

13.12.2011 um 23:23
@Luminarah

Da stimme ich dir komplett zu. Hab ja schon erwähnt, dass hier in der Gegend nix außergewöhnliches ist. Halte die Überschfrift des Threads und den ganzen Thread für völlig übertrieben. Man findet in jeder Stadt Mord, Totschlag usw... Hab die Links zur Aufklärung gepostet.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

14.12.2011 um 01:26
@oceanghost
@Luminarah

Meiner Empfindung nach, ich war noch nie in dieser Gegend, finden dort gehäuft merkwürdige Ereignisse statt. Ist ja klar, dass das ein subjektiver Eindruck ist.
Manche hier bei Allmystery interessieren sich eben für verlassene Häuser, mysteriöse Wälder und in dieser Diskussion geht es eben oben um eine komplette Region.

Ob jetzt Hunden oder Füchsen das Fell abgezogen wird und dann deren Kadaver an einem Flüsschen öffentlich abgelegt werden, finde ich übrigens ungefähr gleich merkwürdig. Ihr könnt mir ja mal aufzeigen, wo ähnliches in letzter Zeit vorgekommen ist.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

14.12.2011 um 19:30
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:ungefähr gleich merkwürdig. Ihr könnt mir ja mal aufzeigen, wo ähnliches in letzter Zeit vorgekommen ist.
Ich bitte Dich mal, Tierquälerei gibt es immer mal. Mal ist ein Pferderipper unterwegs,mal werden Hühner geköpft,was ist daran so ungewöhnlich.

Worauf willst du denn hinaus. Was meinst Du denn,warum da gehäuft "komische " Straftaten begangen werden? Du musst ja schon eine Theorie aufstellen,die wir dann diskutieren können.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

14.12.2011 um 20:23
@Luminarah

Mich interessieren, wie Du richtig erkannt hast, "komische" Straftaten, bei denen man davon ausgehen kann, dass der Täter psychisch gestört ist.
Wie sicher viele die sich mit Kriminalität befassen, bin ich durch den Mirco-Mord auf die Niederrhein-Region aufmerksam geworden. Als sich dann herausstellte, dass der Biedermann-Mörder bis heute keinen Grund für seine Tat nannte und dass auch noch einer der bekanntesten deutschen Serienmörder aus dem gleichen Städtchen kommt, war mein Interesse geweckt.
Mich beschäftigt tatsächlich, ob es Umwelteinflüsse gibt, die derartige Straftaten begünstigen können.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

14.12.2011 um 22:03
Die Gegend scheint auch die deutsche Hochburg für Exhibitionisten zu sein.
Man gebe nur mal bei google news "exhibitionist" ein und stößt gleich auf mehrere Fälle allein in den letzten Tagen:

-13.12.11 Viersen-Dülken: Mann, 1,60m, kräftig, dunkle Hose dunkle Mütze entblößt sich vor 11-jähriger Schülerin
-12.12.11 Tönisvorst: Mann, mitte 30, 1,70 m, schlank, schwarzes Hose (leggins), dunkle Regenjacke, schwarze Wollmütze entblößt sich vor Mutter mit Kindern
-11.12.11 Tönisvorst: Mann, ca 20, schlank, fülliges Gesicht, dunkle Hose, Kapuzenjacke, Schal vor Gesicht lässt vor zwei 16-jährigen Mädchen an Bushaltestelle die Hose runter
-30.11.11 Viersen: Mann, auffallend dick, kurze graue Haare, ohne Hose, nur mit Weste entblößt sich vor zwei 9-jährigen Mädchen


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

14.12.2011 um 22:09
@GonzoX Ich komme aus dem kreis und es ist wirklich nicht schlimmer als anders wo !


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

14.12.2011 um 22:19
@katja1402

Die Exhibitionisten scheinen aber bei Euch doch etwas überrepräsentatiert zu sein.
Tut mir Leid wenn ich jemandem auf den Schlips trete. Ich möchte mich nicht darüber lustig machen..


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

14.12.2011 um 22:27
@GonzoX
da ich geb. aus dem ort tönisvorst bin und auch hier bei allmy viel mitlese kann ich dir versichern das es hier nicht mehr auffälligkeiten an straftaten gibt wie in anderen bezirken deutschlands ! man muß sich dazu mal nur so als beispiel berlin und die jeweiligen bezirke vor nehmen oder auch andere städte !
das verbrechen lauert überall , es am schopf zu packen das wäre ein weg , aber ein ballungszentrum hier bei uns oder hier am niederrhein schließ ich da mal aus !


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

14.12.2011 um 22:39
Man sollte zumindest mal eine Statistik bemühen,bevor man solche Spekulationen anfängt.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

14.12.2011 um 22:53
Ob es wohl überhaupt so eine Statistik gibt?
Eine Suchanfrage bei google news ist durchaus aussagekräftig. Man muss dann nur mal die Meldungen über Vorfälle in der Untersuchungsregion mit denen im gesamten deutschsprachigen Raum (der von google news erfasst wird) und den jeweiligen Einwohnerzahlen in Verbindung setzen.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

15.12.2011 um 00:40
@GonzoX
Ich wohne auch in dem Kreis und kann @katja1402 nur zustimmen. Mit dem /den Exhibitionisten ist vermehrt vorgekommen, ja. Wird es in anderen Städten aber auch geben. Hier in Süchteln sind aber auch die "Rheinische Kliniken Viersen" ( Psychiatrie und Psychotherapie ), da mag es auch mit dem ein oder anderen Patienten zu Vorfällen gekommen sein. Hier ist aber nach wie vor nix anders als anderswo. Und die Sache mit den Füchsen war wohl "einfach" so, dass die hinter dem dicken Winterfell her waren. Also auch nicht soooo außergewöhnlich.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

15.12.2011 um 09:18
@GonzoX

Ich bin bei der polizei und kann dir da nur recht geben.
Also hier bei uns krefeld und umgebung ist mit den exhibitionisten wirklich schlimm.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

18.12.2011 um 16:27
Die Kinderfreunde vom Niederrhein sind weltweit aktiv.

Von dem langjährigen Schwalmtaler Frauenarzt und seiner neuen Heimat in Cleveland / USA hatte ich ja schon berichtet.

Den ehemaligen Hinsbecker Pfarrer Georg H hat es nach Südafrika verschlagen:

-------------------------------------aus den Grenzland-Nachrichten--------------------------------

Internationaler Haftbefehl gegen Kerkhoff
Donnerstag, 7. Juli 2011, 13:55 Uhr

von: VON: DANIELA VEUGELERS

Nettetal. Jetzt ist es amtlich: Die Staatsanwaltschaft Krefeld erwirkte bereits Ende vergangenen Jahres einen Internationalen Haftbefehl gegen den ehemaligen Lobbericher und Hinsbecker Pfarrer Georg Kerkhoff, der derzeit in Südafrika vor Gericht steht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem suspendierten Geistlichen sexuellen Missbrauch in 37 Fällen vor.
„Dabei handelt es sich in 19 Fällen um sexuellen Missbrauch mit einem Jugendlichen unter 14 Jahren und in zwei Fällen mit einem Jugendlichen unter 16 Jahren. Die restlichen Fälle beziehen sich auf Pornografie und andere Sachen“, wie Hans-Dieter Menden, Sprecher der Staatsanwaltschaft Krefeld den GN berichtete. Die Taten sollen sich in den Jahren 2002 bis 2006 ereignet haben, das ergab die Vernehmung von 25 mutmaßlichen Opfern. Die Behörden gehen in einigen Fällen sogar von schwerem sexuellen Missbrauch aus. Fast alle Fälle beziehen sich auf Vorkommnisse in Lobberich, allerdings werden auch Hüls und Willich genannt.
Kerkhoff hatte sich im vergangenen Frühjahr bei der Staatsanwaltschaft Krefeld selbst angezeigt. Darin räumt er ein, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in vielen Punkten zutreffen. Staatsanwalt Menden war es auch, der in den vergangenen Wochen, bei Anfragen unserer Zeitung zum Thema Haftbefehl, immer auf die mögliche Fluchtgefahr des Pfarrers hinwies. „Wollen Sie verantworten, dass Pfarrer Kerkhoff untertaucht, wenn er von dem Haftbefehl erfährt“, meinte Menden noch am Dienstag. Nur einen Tag später ließ sich der Staatsanwalt von einer großen Tageszeitung so unter Druck setzen, dass er den Haftbefehl bestätigte.
Ob der Internationale Haftbefehl allerdings zügig durchgesetzt werden kann, bleibt fraglich. Laut Staatsanwaltschaft könnte es schwierig werden, einen Internationalen Haftbefehl gegen Kerkhoff umzusetzen. Denn, so Menden, Südafrika hat ein internationales Abkommen, das den Vollzug internationaler Haftbefehle regele, gekündigt, jetzt laufe ein offizielles Rechtshilfe-Ersuchen. Nach Angaben von Captain Colin Morris, der die Anklage gegen Pfarrer Kerkhoff in Südafrika ins Rollen gebracht hat, haben die Behörden vor Ort keine Kenntnis vom Haftbefehl. Der Prozess gegen den Pfarrer in Brits (bei Johannesburg), wegen des Vorwurfs im Jahr 2008 auf einem Kommunionkinder-Camp diese sexuell belästigt zu haben, wird am 1. August fortgesetzt, wie Johannes Heibel von der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch unserer Zeitung mitteilte. Er findet es „interessant“, dass die Behörden vor Ort nichts von dem Haftbefehl wissen. „Verstehen kann man das überhaupt nicht“, so Heibel, der allerdings die Hoffnung hat, dass sich durch die neuesten Entwicklungen weitere Opfer melden, „wenn diese die Dimension des Falls in Deutschland erkennen“.
Die zwei Jungs aus Deutschland, die auf Anordnung des Gerichts zur Aussage im Prozess nach Südafrika eingeflogen wurden, sind mittlerweile nach Hause zurückgekehrt. Jetzt werden sowohl Anklage als auch Verteidigung Zeugen vorführen und es können noch einmal Zeugen im Kreuzverhör vernommen werden. Danach werden sowohl Anklage und Verteidiung ihr Schluss-plädoyer abgeben, wie ein Prozessbeobachter unserer Zeitung mitteilte.
Normalerweise folgt danach eine Unterbrechung (Tage, oder Wochen), um dem Richter Zeit zu geben den Fall zu bewerten und ein Urteil zu sprechen. Mit einem Ende des Verfahrens ist daher Ende August oder noch später zu rechnen. Der könnte jedoch zur Beschleunigung des Prozesses beitragen.


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Und dieser Viersener ist gerade aus seinem Thailand-Urlaub wieder zuhause eingetroffen:

------------------------------------------aus rp online------------------------------------------

Viersener soll Kinder in Thailand missbraucht haben
zuletzt aktualisiert: 14.12.2011 - 02:30

Viersen (RP). Weil er während seines Thailandurlaubs mehrmals kleine Kinder sexuell missbraucht haben soll, ist gegen einen 51-Jährigen aus Viersen nun in Deutschland Anklage erhoben worden. Das teilten das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach gestern mit. Der Haftbefehl gegen den Viersener, der bereits im Oktober in seiner Wohnung festgenommen wurde, sei gegen Zahlung einer Kaution allerdings außer Vollzug gesetzt worden. Um die Ausreise des Mannes zu verhindern, wurde sein Reisepass eingezogen. Weitere Einzelheiten nannten die Behörden gestern zunächst nicht.
Das BKA war dem 51-Jährigen im Zuge anderer Ermittlungen wegen Kinderpornografie auf die Spur gekommen. Den Untersuchungen zufolge habe der Mann während seines Urlaubs im Badeort Pattaya drei Kinder im Alter von vier bis neun Jahren in Hotels schwer missbraucht. Angeklagt sind neun Fälle zwischen 2007 und 2010. Die Übergriffe soll der 51-Jährige gefilmt und die Aufnahmen an andere weitergegeben haben.
Das BKA wurde bei Ermittlungen gegen einen Mann auf den Viersener aufmerksam, der mittlerweile wegen bandenmäßiger Verbreitung von Kinderpornografie in Untersuchungshaft sitzt. Der Inhaftierte und der Viersener waren in diesem Jahr gemeinsam nach Thailand gereist. Die Ermittler griffen zu, als der Mann vom Niederrhein wieder zu Hause war.
BKA-Präsident Jörg Ziercke stellte fest, dass deutsche Sextäter nach dem Missbrauch von Kindern im Ausland genauso intensiv verfolgt würden wie entsprechende Straftaten in Deutschland. Das zeige dieser Fall. Die Behörden setzten ein deutliches Signal "zur Strafverfolgung deutscher Staatsbürger, die eigens zum Zweck des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen ins Ausland reisen", erklärte Zierke.


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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

02.01.2012 um 00:01
Zitat von oceanghostoceanghost schrieb am 15.12.2011:Ich wohne auch in dem Kreis und kann @katja1402 nur zustimmen. Mit dem /den Exhibitionisten ist vermehrt vorgekommen, ja. Wird es in anderen Städten aber auch geben. Hier in Süchteln sind aber auch die "Rheinische Kliniken Viersen" ( Psychiatrie und Psychotherapie ), da mag es auch mit dem ein oder anderen Patienten zu Vorfällen gekommen sein
nachdem ich diesen Spiegel-Artikel von 2008 gelesen habe, wundert mich allerdings nicht mehr, dass da bei Euch so einiges los ist....



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25.02.2008
SEXUALITÄT
Die allerletzte Station
Von Supp, Barbara

Vierzehnjährige, die ihre Schwester vergewaltigen, Fünfzehnjährige, die sich an Babys vergehen, Sechzehnjährige, die das Nachbarskind missbrauchen: Die Zahl junger Sexualtäter steigt. Eine Klinik in Viersen versucht, solche Straffälligen zu heilen. Wenn möglich, für immer. Von Barbara Supp
Sie lehnt an der Hauswand und zieht Luft in die Lungen, schweigsam, wahrscheinlich sortiert sie die Bilder im Kopf, die Menschen, die Geschichte, das, was man ihr eben erzählt hat. Sie hat zugehört und nachgefragt, das ist ihr Job hier in der Psychiatrie.
"Da wird mir kalt, wenn ich das höre", sagt Karin Arneaud.
Es war ein Vorstellungsgespräch. Ein Junge, 16 Jahre alt, rund 150-mal hat er seine Schwester missbraucht. Mit elf fing er damit an, sein Bruder tat dasselbe, hat aber vor einem Jahr etwa damit aufgehört, deshalb soll er anders behandelt werden, ambulant, deshalb ist der Bruder nicht hier.
Keine Unterschicht, sondern gute Wohnung, eigene Zimmer, Sportunterricht, Musik. Und ein Stiefvater, der sich wie seine Stiefsöhne dieses Mädchen vornahm, jahrelang. Die Mutter sollte nichts wissen. Man müsse sie schützen, fand das Mädchen. Die Scheidung damals war so schwer für sie.
Dann kam eine Cousine zu Besuch, und der Stiefvater wollte die Cousine, doch die Tochter ging dazwischen, "nimm lieber mich". Die Cousine schlief im Bett der Tochter, nachts kam wie üblich der Bruder, und die Cousine, unter Schock, hat alles erzählt.
Dies ist der richtige Ort für solche hässlichen Geschichten, von Halbwüchsigen, die ihre Schwester vergewaltigen, Nachbarskinder missbrauchen, in der Gruppe über ein Mädchen der Clique herfallen. Dies ist das Gerhard Bosch Haus, die Station für junge Sexualstraftäter in Viersen, und Karin Arneaud ist Stationsleiterin hier und kennt viele solcher Geschichten, aber diese - sie atmet durch.
Wie die Mutter dasaß und nach der Hand des Sohns griff. Man stumpft nicht ab, sagt sie. Nein, man stumpft nicht ab.
Man nimmt die Schlagzeilen, die Debatten draußen zur Kenntnis und macht weiter. Die Schlagzeilen: immer jünger die Täter, immer brutaler, eine Generation Hardcore, verseucht durch Pornografie. Die Debatten: wegsperren? Oder doch nicht? Diese Jungen zwischen 14 und 18, die sich an Jüngeren und Wehrloseren vergangen haben; die sind es, die man ins Bosch-Haus aufnimmt, mit der Hoffnung, dass sie zurückzuholen sind.
Euer Delikt lässt uns nicht kalt.
Zu lesen ist das als einer von zehn Merksätzen, aufgehängt unter Glas auf einer Tafel im Flur. Den Jungen zur Kenntnis und den Betreuern zum Selbstschutz. Aufgeschrieben, damit klar ist, dass es nicht gut sein kann, wenn man als Betreuer die Wut, den Ekel, die Fassungslosigkeit über solche Taten schluckt und an zu viel Verständnis erstickt.
Wie können Sie da arbeiten, wird Karin Arneaud häufig gefragt, neulich erst wieder beim Friseur. Weil es sich lohnt, denkt sie, aber sie denkt auch, dass das Außenstehenden schwer begreiflich zu machen sei. Mit ihrem Kaffeebecher findet man sie im Betreuerzimmer, unbeirrbar besonnen nach 16 Jahren Erfahrung mit solchen Taten, sie könnte Stationsschwester in einer normalen Kinderklinik sein, nur dass sie oder ihre Kollegin immer den Blick auf die offene Türe halten. Weil immer kontrolliert werden muss, was auf dem Flur geschieht.
Sie schaut in ihren Kaffee und will keine schnellen Antworten geben. Stimmt das? Sind die Täter brutaler als früher? Mitleidloser?
"Ich glaube schon", sagt die Kollegin, "da ist mehr Drohen, Würgen, Schlagen."
"Ich weiß nicht", sagt Frau Arneaud, "erinnerst du dich, dieser Riese damals? Der 150-Kilo-Typ? Der sich den Vierjährigen vom Spielplatz geholt und vergewaltigt hat? Der mit diesem Glanz in den Augen, mit den Gewaltphantasien ..."
Sie schluckt es weg, professionell. Sie lacht, als sie nach einem Aktenordner gefragt wird, auf dem eine Art Kondom zu sehen ist und die Beschriftung "Billy Boy". "Das ist für die Aufklärung. Jeden Samstag ist Kurs."
Für diese Jungs? Die eher zu viel über Sex wissen als zu wenig?
"Ganz viele wissen gar nichts. Die wissen, wie gepoppt wird, sonst nichts. Einer sagte neulich: Meine Mutter hat zwei Gebärmütter. Weil sie zwei Kinder hat."
Einen hatten sie da, der hatte seine Mutter vergewaltigt.
Rheinische Kliniken, Viersen-Süchteln, einmal quer durchs Gelände; ganz am Rand, gleich bei der Drogenstation, da sind sie, in einem Flachbau aus den siebziger Jahren. Im Erdgeschoss die Täter, elf sind es zurzeit, zwei ausländische Namen darunter, die anderen deutsch. Im oberen Stock die sieben von der "Schleusengruppe", die ihre acht oder zehn Monate Erdgeschoss hinter sich haben und auf dem Rückweg sind in die Normalität.
Sein sollen, jedenfalls.
"Man sieht es ihnen nicht an", so die Kollegin. "Nein, natürlich sieht man das nicht."
Man sieht, kurz vor Mittag, eine Gruppe Jugendlicher, von Schule oder Beschäftigungstherapie kommend, von einer Betreuerin überwacht. Nette Jungs. Sie grüßen freundlich. Ein paar schreiben ihren Namen an eine Tafel im Essraum, David, Sascha, Ahmed, Dominik*, das bedeutet: Ich will einen Einzeltherapietermin. Sie setzen sich zum Essen.
Mittagsmahl in der Jugendherberge, so sieht das aus. Und dann steht ein ziemlich großer, ziemlich entschlossener Mann in Jeans und Pullover im Raum und geht die Namen durch, die an der Tafel stehen, jeder muss ein Thema angeben können für sein Gespräch, zu einem sagt er, in hartem Ton: "Warum willst du mit mir sprechen? Sag es. Über deine pädophilen Neigungen willst du sprechen, oder nicht?"
Thomas Gruber, Heimleiter und Cheftherapeut, sitzt nach dem Essen in einer aprikosenfarbenen Wohnlandschaft, im Fernsehzimmer, und gegenüber ein Fünfzehnjähriger mit stumpfen Augen, stockender Sprache, er spricht über Babys, Sascha sagt: "Wenn die so niedlich sind, so süß, das macht mich wütend."
Was macht dich wütend, Sascha?
"Wie die so niedliche Augen haben, wie sie essen ohne Zähne, und alle sagen, die sind süß."
Was macht dich noch wütend?
"Wenn man mich schlägt."
Wärst du gern niedlich? Süß?
"Nicht süß, nein. Cool. Oder doch, ich weiß nicht, ein Mädchen könnte sagen: Der ist süß."
Saschas Opfer waren Babys. Er ist seit drei Monaten da, ist am Ende der Probezeit, er muss sich entscheiden, ob er mitmacht oder geht.
Sascha stammt aus russlanddeutscher Familie, er ist still, verschlossen, meistens mit seinem Gameboy im Zimmer, den anderen fällt das ungut auf. Er redet nicht. Es ist schwer einzuschätzen, was er denkt.
Die Neuen, sagt Gruber, sehen sich als "Besucher". Sie werden ja wieder gehen. Sie kommen und sagen nicht: Das habe ich getan. Sondern: Das ist passiert.
Sie haben, so sagen sie, nichts Schlimmes getan. Und tun es gewiss nicht wieder. Dem Kind habe es nicht geschadet. Das Mädchen habe es so gewollt.
Sie kommen ins Bosch-Haus, und aus der Station 22, gleich nebenan, der Drogenentgiftung, schreit es herunter: "Kinderficker!" Sie kommen, und im Normalfall sind sie nicht freiwillig hier, es ist ihre letzte Alternative zum Knast.
Sie wissen, wie man sie im Knast behandeln würde.
Niemand ist hier ohne Strafandrohung, jeder Einzelne ist angezeigt oder schon verurteilt wegen Missbrauch, Nötigung, Vergewaltigung. Wer nicht mitmacht, fliegt. Wird rausgeworfen, oder gleich abgeholt von der Polizei. Das macht großen Eindruck auf die, die bleiben.
Der Knast gehört dazu.
Das ist einer der Leitsätze im Flur.
Bei Gruber ist jetzt ein Siebzehnjähriger, den gleichaltrige Mädchen wahrscheinlich als süß bezeichnen würden, aber er mag lieber Kinder. Philipp sagt, dass er zurzeit keine Phantasien in dieser Richtung habe, aber er habe ja zurzeit auch wenig Gelegenheit, Kinder zu sehen.
Er sagt, er glaube aber, dass seine Alarmanlage im Kopf funktioniert. Dass sie klingelt, wenn es Gefahr gibt. So dass man weggehen kann. Oder jemand dazuholen. Oder vielleicht versuchen, dazu- bleiben und nichts Verbotenes zu tun.
Wer hierherkommt, muss sprechen über das, was er getan hat, wovon er phantasiert, was er dabei fühlt. Er wird hartnäckig konfrontiert mit seiner Tat, muss allen Mitbewohnern Auskunft geben, gleich am ersten Tag. Manchmal, sagt Gruber, haben andere geweint, wenn ein Neuer sein Delikt beschrieb.
Kann man sie zurückholen? Man kann, sagt Thomas Gruber. "Es sind nur so viele."
Die Kriminalstatistik zählt 2006 bei Vergewaltigung 768 Tatverdächtige zwischen 14 und 18 Jahren, zehn Jahre davor waren es noch 355. Beim Missbrauch von Kindern hat sich die Zahl in derselben Zeit mehr als verdoppelt, 1996 wurden 887, im Jahr 2006 rund 1600 Tatverdächtige gezählt.
Manches ging früher vielleicht noch als Doktorspiel durch, wurde nie erzählt, nie angezeigt; aber dass die Zahlen steigen - zu leugnen ist es nicht.
Seit 18 Jahren leitet Gruber die Tätertherapie im Bosch-Haus, rund 200 Jugendliche aus ganz Deutschland hat man ihm bisher geschickt. Und von den zwei Dritteln, die durchhielten, wurden nur fünf Prozent wieder auffällig mit einem Sexualdelikt.
Bleibt einer, dann hat er gute Chancen. Aber bei keinem kann man sicher sein, dass er bleibt.
Er kommt in kein Gefängnis, er muss lernen, einen Käfig zu respektieren, der aus unsichtbaren Gittern besteht. Der Neue darf nicht einmal vom Flur in die Küche, ohne um Erlaubnis zu fragen. Wer mitarbeitet, darf bis auf den Hof. Wer weiter dabeibleibt, aufs Klinikgelände. Dann bis nach Süchteln, in den Ort. Dann am Wochenende nach Hause, wenn es denn ein Zuhause gibt.
Dann, irgendwann, nach anderthalb Jahren vielleicht, ist er frei. Dann wird er entweder rückfällig, oder er kann beweisen, dass das Bosch-Haus funktioniert. Einen fürchterlichen Fall gab es, vor gut zehn Jahren, da missbrauchten zwei Ehemalige eine Frau und brachten sie um.
Es ist wie überall, wo Schuldigen der Schritt zurück ins Leben der anderen beigebracht werden soll; Angst und Misstrauen draußen sind nachvollziehbar groß. Jeden Ausgang müssen Gruber und seine Leute belegen können. Wenn irgendetwas geschieht im Umfeld von Viersen, irgendetwas, das mit sexuellen Übergriffen zu tun hat, dann kommt als Erstes die Frage ans Bosch-Haus: Wo waren eure, an diesem Tag, zu dieser Zeit?
Erst kommt die Kontrolle, dann die Therapie.
Gruber sagt: "Wir haben ein hohes Gewaltpotential heute, fast bei allen. Ein Unterschichtsproblem ist das aber nicht."
Gruber ist ein aus dem Schwäbischen stammender Diplompsychologe, 52-jährig
und so etwas wie der Erfinder dieser Art von Therapie, inzwischen folgen ein Dutzend Einrichtungen in Deutschland einem ähnlichen Prinzip.
Die Öffentlichkeit ist wacher geworden, interessierter an dem, was sie tun. Denn es geht nicht nur darum, Kinder vor Tätern zu schützen, die selbst fast noch Kinder sind. Wer die Kinderschändergeschichten in den Zeitungen liest, der weiß es ja: Jeder zweite Pädophile ist noch jung, wenn er zum ersten Mal auffällig wird. Behandelt man ihn früh, gibt es vielleicht keine Opfer mehr - Opfer, die womöglich später selbst zu Tätern werden.
Wegsperren, für immer, das war die Idee des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Aber keine Gesellschaft kann es sich leisten, alle Täter für immer wegzusperren, und es wird ja keiner geheilt, nur weil er im Gefängnis sitzt.
Es ist nicht so, dass Heimleiter Grubers Ehemalige alle brave Staatsbürger geworden sind. Aber bei denjenigen, die eine solche Chance nicht bekommen, ist die einschlägige Rückfallquote dreimal so hoch.
Fragt man die Neuen: "Wer bist du", dann kommt häufig die Antwort: "Ich bin der letzte Dreck."
Es gilt zu begreifen, wer sie sind und wie sie so wurden; die Forschung hat es bisher nicht eindeutig geklärt. Bekannt immerhin sind biografische Risikofaktoren.
Dieses Ohnmachtsgefühl, das sich in Machtrausch wandelt, wenn Wehrlose zu Willen sind, die kleine Schwester, die Cousine, das Nachbarskind.
Pornos, ja, aber nicht als Ursache, sondern eher als Indiz dafür, dass ein Leben aus dem Ruder läuft.
Einsamkeit, die Nähe sucht und diese Nähe sexualisiert.
Fehlende Väter. Überforderte Mütter. Chancenlosigkeit. Gewalt. Kaputte Familien in allen Schichten und ein Sohn, der sich in sich selbst verschließt, zu unsicher, um mit Gleichaltrigen umzugehen.
Missbrauch, der selbst erlebt worden ist, nicht immer, aber oft.
Sehr häufig findet sich das alles bei denen, die ins Bosch-Haus kommen, aber es ist nicht immer so, Regeln, sagt Thomas Gruber, gibt es nicht.
Zu klären ist, ob einer tatsächlich pädophil ist, ob seine Gier nach Kindern ein festes Muster ist, keine vorübergehende Lust. Ob er Kinder nicht nur deswegen missbraucht, weil sie verfügbar sind, sondern weil der kindliche Körper ihm das Maximum an Befriedigung verspricht.
Als sicher gilt, dass solch ein echter Pädophiler nicht geheilt werden kann. Aber Kontrolle lernen, das kann er. Er muss sich dazu bringen, ein Leben lang auf das zu verzichten, was ihn am meisten erregt.
Therapie muss weh tun.
So steht es an der Wand im Flur.
Das tut sie. Man kann das sehen. Man geht spazieren mit der Gruppe und einem Betreuer, der über sie wacht, ein flaches Land, Bauernland, man stampft über schlammige Feldwege, und einer ist dabei, knapp 18, der kennt jeden Grashalm beim Namen, weiß den Unterschied zwischen Raps und Senfsaat, bleibt bei jedem Traktor stehen.
Er kam als Kind von zu Hause weg, weil es sein musste, zu einer Pflegefamilie mit Bauernhof. Er sollte den Hof übernehmen, Kühe, Ackerland, das war sein Traum. Dann hat er Pflegegeschwister missbraucht. Nun geht es nicht mehr.
Da draußen im Matsch fragt er den Betreuer nach einer Sondererlaubnis, und dann darf er: einmal über den Acker gehen. Einen kostbaren Moment lang allein.
Ein kleines Zugeständnis. Ein großer Sieg.
Wenn der Neue kommt, lässt er einen Skandal hinter sich, der eine scheinbar intakte Familie zerreißen kann. Manche Eltern wollen nie wieder etwas zu tun haben mit diesem Sohn. Andere leugnen, schließen sich zusammen gegen die Vorwürfe der Umwelt draußen, oft auf Kosten des Kindes, das zum Opfer geworden ist. Diese Eltern gilt es zu gewinnen, das hilft.
Der Junge will sich ja meist nicht ändern. Er kommt auf die Station und hat ein Problem, aber er leidet nicht. Er soll aber leiden, soll sich danach sehnen, dass das Leiden ein Ende nimmt. Dann erst, wenn er so etwas wie ein Kunde geworden ist, der um Hilfe nachfragt, hat er selbst genug Interesse daran, dass sein Leben eine andere Richtung nimmt.
Schwer zu sagen, in welcher Phase David jetzt ist; hat er begriffen, worum es hier geht? Will er das?
David, der vor sechs Monaten kam, schmal, mit Brille und einer der lautesten Stimmen der Station, David hat etwas zu sagen an diesem Tag, in der Tätergruppe, vor Gruber, einem Arzt aus der Klinik und den anderen zehn. Er habe, sagt David, bisher etwas verschwiegen.
Nämlich alles, was nicht in seiner Anzeige stand.
Das mit dem Klo. Und das mit dem Gebüsch. Und das mit dem Fernglas und noch ein paar Sachen, also, er wollte damals unbedingt
ein Mädchen, "ich hab alle in der Klasse gefragt. Aber keine wollte. Keine".
Er blickt ratlos drein.
"Also, dann hab ich mich in meinem Zimmer auf den Stuhl gestellt und das Mädchen angeguckt, von gegenüber." Mit dem Fernglas.
Weiter.
"Ich stand auf dem Stuhl. Die Hose unten. Hab mit dem Pullover gewunken."
Warum?
"Damit sie mich sieht."
Die Sache mit dem Klo. "Ich hab Pornos geguckt. Dann bin ich zu einem Mädchen, das ich kannte, und hab dort geklingelt. Hab gesagt, ich muss aufs Klo. Hab gefragt, willst du mein Glied sehen?"
Und?
"Die ist schreiend davongerannt. In ihr Zimmer. Hat sich eingeschlossen und kam nicht wieder raus."
Er guckt frustriert. Er wirkt sehr jung jetzt, ein enttäuschtes Kind, die Sätze passen nicht zu diesem Gesicht.
Ein andermal ist er im Gebüsch gehockt, vor dem Fenster eines Mädchens. Um Kontakt aufzunehmen.
"Warum hast du sie nicht einfach angesprochen?"
"Ich hatte Angst, dass sie nein sagt. Ich wollte doch nur Geschlechtsverkehr."
"Was hätte jemand gedacht, der dich dabei sieht?"
"Der hat einen an der Marmel."
Kurzes Zucken im Mundwinkel. "Diese bekloppten Umwege", fragt dann Gruber, "warum machst du die"?
"Aber ich hab doch die Mädchen gefragt! Es wollte ja keine!"
"Schon mal drüber nachgedacht, dass die sich verarscht fühlen? Durch deine Regelanfrage?"
David schweigt.
Wenigstens, sagt er dann, sei das alles nicht gewalttätig gewesen. Und hört von Gruber in plötzlich scharfem Ton: "Das ist später anders geworden, wie du sehr gut weißt."
Das waren dann die Dinge, die in der Anzeige stehen.
Liebe ist etwas Schönes, und Sexualität gehört dazu.
Auch einer der Leitsätze an der Wand.
Viele haben, wenn sie hierherkommen, ein hässliches Bild von Liebe, Sex, von Männern und Frauen. Frauen sind Schlampen, und Männer müssen brutal sein, damit man ihnen das Mannsein glaubt. So lernt man das im Porno oder im Porno-Rap von Sido und Bushido und, in den traurigsten Fällen, in der Familie daheim.
Es ist ein verzerrtes, aber doch noch erkennbares Spiegelbild der Gesellschaft draußen, die stetig für Nachschub im Bosch-Haus sorgt, es mangelt ja draußen nicht an kaputten Familien und verlorenen Kindern und an Pornografie.
Dass es andere Männer und Frauen gibt, erfahren manche zum ersten Mal bei Menschen wie Thomas Gruber oder Karin Arneaud. Es gilt zu lernen, dass Vertrauen möglich ist. Und ein Ich zu entwickeln, das Respekt vor sich selbst hat und den Machtrausch nicht braucht. Und es gilt zu begreifen, was das macht mit einer kleinen Schwester, die man 150-mal vergewaltigt hat.
Es ist gut, wenn sie dann Alpträume haben, wenn sie weinen und wach liegen in der Nacht. Es schadet nicht, wenn sie in der Klinik auch Mädchen kennenlernen, die selbst Opfer sind. Mancher lernt zum ersten Mal, was ein Übergriff bedeutet, wenn ein Mädchen ihm davon erzählt.
Die schwerste Aufgabe: Opferempathie. Wer es schaffen will, muss sich diesem Leiden stellen.
"Ich habe meine neunjährige Cousine missbraucht."
Christopher sagt es leise, aber deutlich, er verschluckt keine Silbe, kein Wort.
Christopher ist 18 und spricht gern, flüssig und viel, vor zehn Monaten kam er her. Jetzt sitzt er oben, im Fernsehraum der Schleusengruppe, Gel im Haar, Baseballjacke, er ist einer von denen, die demnächst den Weg nach draußen gehen.
"Wenn du hier rausfliegst oder abhaust", sagte sein Vater, "schlepp ich dich eigenhändig zur nächsten Polizeistation."
Gut ein Jahr ist es her, da war er bei der Tante zu Besuch und allein mit der Cousine, nachts, im Fernsehzimmer, "und ich hab sie gebeten, dass sie ihre Hose runterziehen soll". Und dann alles andere. "Und dann hab ich sie gebeten, dass sie es niemandem sagt."
Zu Hause Schweißausbrüche, jedes Mal, wenn das Telefon ging, und der panische Blick aufs Display.
Dann war die Tante dran und fragte, ob es stimmt. Die Tante sagte: "Ich zeig dich nicht an." Der Vater sah das anders.
"Eine Woche später bin ich zur Polizei."
Drei Stunden saß er in der Zelle, allein, bis jemand Zeit hatte fürs Verhör.
Christopher spricht über einen Freund, der es im Bosch-Haus nicht aushielt. Der sagte, lieber geh ich in den Knast. Dort ist er jetzt. Ob er es schaffen wird? "Dass der seine Aggressionen in den Griff kriegt, da müsste schon ein Weltwunder geschehen."
Er spricht über Mädchen, mit Stolz kann er die Fotos von vielen präsentieren, die seine Freundinnen waren, insgesamt zwölf in sieben Jahren. Fast alle waren jung, eher Kind als Frau. Das ist ihm aufgefallen, kürzlich.
Er schweigt kurz. Zupft am Jackenärmel. "Eigentlich widerlich, wenn man so drüber nachdenkt. Dass man so sein Beuteschema hat."
Er beobachtet sich, um zu wissen, ob er gefährlich ist. Hat sich selbst eine Diagnose gestellt und hofft, dass sie stimmt: Er sei auf seine eigene Art "bi", also er möge Kinder, aber Gleichaltrige auch. Er glaubt, er weiß jetzt, was Kontrolle ist. Selbstkontrolle. Hofft es. Er ist jetzt 18 und hat einen Beruf gefunden, Gebäudereiniger, das will er lernen, wenn er hier rauskommt, er putzt ja so gern. Und eine Frau wünscht er sich, unbedingt. Kinder? Nein. Alles auf Anfang, ein ganz neues Leben; das geht nicht. Für ihn nicht, und schon gar nicht für die Cousine.
Er macht sich Sorgen um sie. "Sie hat viele schlaflose Nächte gehabt, um sich geschrien, viel geweint." Soweit er weiß, kriegt sie keine Therapie, und er versteht das nicht.
Es scheint der Cousine jetzt besserzu- gehen, ein bisschen jedenfalls, so hört er.
Aber nur, wenn man seinen Namen nicht nennt.
* Die Namen der Jugendlichen sind geändert.

DER SPIEGEL 9/2008
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Merkwürdige Dinge geschehen am Niederrhein

02.01.2012 um 01:51
@GonzoX
Das ist ganz schlimm zu lesen, aber das hat doch nix mit der Region zu tun. Diese Fälle gibt es sicherlich überall. Wo solche Kliniken sind, passieren wohl auch Dinge. Nicht nur hier.


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