Peggy Knobloch

Erdmännchen schrieb:Also, wenn du damit nicht meinst, ich müsse meine Annahme mit Belegen näher begründen - was dann?

Mit Belegen meinte ich, dass du deine Interpretation auf bestimmte Belege aufbaust, die du beispielsweise aus den Interviews entnimmst.

Ich meinte auch nicht, dass du mir jetzt etwas belegen sollst, sondern sprach von dem Beleg. Deshalb habe ich das Wort ja auch entsprechend großgeschrieben.

Blondi23 schrieb:Ich unterstelle dir überhaupt gar nichts.

Das ist eine Unterstellung:

Blondi23 schrieb: Du siehst Hinweise und sagst, dass es so ist.

Blondi23 schrieb:Ich sage lediglich, dass die Interviews, die du in deinem Beitrag erwähnt hast, kein authentisches Bild von UK abgeben können, da er dabei stark gelenkt wird.

Und ich erklärte daraufhin ausführlichst, dass ich diese Interviews nur als ZUSÄTZLICHE Bestätigung vieler weiterer Quellen sehe. Was man dem von dir zitierten Beitrag und dem Zusammenhang, in dem ich ihn schrieb, übrigens auch sehr wohl entnehmen konnte.

Und ob diese Interviews ein authentisches Bild abgeben oder nicht, kann man sehr unterschiedlich deuten. Genau das...:

Blondi23 schrieb:Wenn du dir mal die Interviews genau anschaust, wirst du feststellen, dass er oftmals Antworten vorgesagt bekommt. Deshalb kann man hieraus überhaupt nichts bezüglich seines Verhaltens interpretieren.

... bewerte ich z.B. ganz anders. Mir scheint es ziemlich deutlich zu sein, dass U.K. sehr viele, auch recht einfache, Fragen gar nicht oder zumindest nicht vollständig versteht; aus Verunsicherung sagt er dann oft gar nichts und schaut hilfesuchend andere an, die für ihn antworten oder ihm "auf die Sprünge helfen". Ich sehe darin daher ein sehr deutliches Zeichen für seine kognitiven Einschränkungen.

So Schluss für heute. Ich bin dann mal wech...

Blondi23 schrieb:
Du siehst Hinweise und sagst, dass es so ist.

Das habe ich deinem Beitrag entnommen...... .

Erdmännchen schrieb:... bewerte ich z.B. ganz anders. Mir scheint es ziemlich deutlich zu sein, dass U.K. sehr viele, auch recht einfache, Fragen gar nicht oder zumindest nicht vollständig versteht; aus Verunsicherung sagt er dann oft gar nichts und schaut hilfesuchend andere an, die für ihn antworten oder ihm "auf die Sprünge helfen". Ich sehe darin daher ein sehr deutliches Zeichen für seine kognitiven Einschränkungen.

Wenn ich jetzt böse wäre, würde ich sagen, dass hier schon eine Art suggestives Verhalten vorliegt. Ich kann doch einem solchen Menschen in einer solchen Situation nichts vorsagen......vor allem dann nicht, wenn er wirklich so hilflos ist, wie er gerne hingestellt wird. Macht es nicht besser.

Übrigens antwortet man einfach für ihn. Man sagt es ihm vor und er sagt es laut in die Kamera. Schau dir doch mal dieses Video an, bei dem UK auf dem Marktplatz sitzt, nachdem er mit GR ein Eis essen war. Da wird ziemlich deutlich, dass er gelenkt wird.

Und wenn das deine Interpretation ist, dann weißt du doch selbst, dass dies kein authentisches Bild sein kann. ;)

@Erdmännchen

Erdmännchen schrieb:wollten ihn darin entsprechend unterstützen.

Sauftouren, in den Tag-Hineinleben und das Nichtunterbinden von sexuellen Kontakten zu Kindern finde ICH eine ziemlich falsche und fahrlässige "Unterstützung der Eigenständigkeit"
man kann einen jungen Mann (mittlerweile schon in die Jahre gekommen) nicht einerseits einem 10Jährigen gleichstellen andererseits aber alle Freiheiten eines normal entwickelten jungen Mannes gewähren.

Mal etwas Offtopic, doch interessant, denn hier kommt die Forensik-Seite zur Sprache:


Mittelbayerische, 01. April 2015
http://www.mittelbayerische.de/topstory/forensik-chef-kritisiert-die-justiz-22377-art1213070.html (Archiv-Version vom 15.07.2015)

Forensik-Chef kritisiert die Justiz

Nicht alle Entlassungen, die die Regensburger Justiz im Maßregelvollzug anordnet, sind laut Wolfgang Mache zu verantworten.

Regensburg.Seit zwei Jahren beobachtet der Chef der forensischen Abteilung in Regensburg eine Entwicklung, die ihm so nicht gefällt: Zwei- bis fünfmal pro Jahr werden Patienten aus dem Maßregelvollzug von der Regensburger Vollstreckungskammer deutlich schneller entlassen, als es nach Meinung der Fachkräfte in seinem Haus gut ist.

...

Wie jetzt?
Letztens wurde noch angeprangert, dass gerade in Bayern zu viele Menschen für immer in der forensischen Abteilung verschwinden.

@Erdmännchen

Ich möchte noch etwas zu der Diskussion anmerken.
Als ich angefangen habe, mich mit dem Fall PK zu befassen, stieß ich unter anderem auf die BI-Seite, auf der nun einige Dinge gelöscht worden sind. Da war einiges zu lesen bezüglich des Lebensumfeldes von Peggy, dass sie neben ihren Zeichnungen etwas geschrieben hätte, was auf sex. Missbrauch hindeuten würde etc. Meistens waren diese Aussagen auch mit Bildern unterlegt, so dass man davon ausgehen musste, dass das Gesagte stimmt. Dem ist aber nicht so, was man dann, wenn man in dieses Forum kommt, feststellen muss. Ich bin auch nicht die einzige Userin gewesen, die eine solche Ansicht hatte und diese ändern musste.

Ich weiß nicht, wie weit du dich mit dem Fall PK, insbesondere mit dem Fall UK befasst hast.
Ich möchte dir auch keinen Vorwurf machen, alles was ich sage, ist als Hinweis zu verstehen.
Deshalb kann ich dir nur den Rat geben, dich nicht so kritisch mit den Aussagen der User hier zu befassen (auch das sollte man, keine Frage), sondern eine solch starke Kritik und ein solches Hinterfragen auf die BI und ihre Unterstützergruppe etc. zu richten.

Die Sendung auf die hier hingewiesen wurde war ja nun nicht neu wie ich annahm ,
trotzdem kannte ich sie nicht.

Interessant fand ich allerdings wie die Vernehmungen bei solchen Kapitalverbrechen
ausschauen,die Ermittler können einen so Vollquatschen bis man schließlich weich
in der Birne wird und alles gesteht (schon bei Geistig gesunden Menschen) das
es wenn wieder Ruhe eintritt zu Geständnis Wiederrufen kommt wundert mich
gar nicht.

Ebenfalls interessant fand ich wie der eine Experte sagte (nannte auch den Fachbegriff)
das man sich so auf einen Tatverdächtigen festsetzen kann das man Entlastungszeugen
ohne sich groß dabei was zu denken einfach in die Tonne tritt oder überhaupt
nicht wahrnimmt,so ungefähr ,was die sagen, linkes Ohr rein,rechtes Ohr raus.

@jaska

Danke! Der letzte Satz ist traurig, wozu hat man denn Fachärzte? Was soll man da noch sagen? Täterinteressen über denen von Opfern da sind sie konsequent.

Dass manche Entlassung problematisch sein kann, sieht man im Justizministerium nicht: „Dass ein ärztlicher Rat bei der Entscheidung der Vollstreckungskammer nicht berücksichtigt wird, ist ganz normal.“

jaska schrieb: Regensburg.Seit zwei Jahren beobachtet der Chef der forensischen Abteilung in Regensburg eine Entwicklung, die ihm so nicht gefällt: Zwei- bis fünfmal pro Jahr werden Patienten aus dem Maßregelvollzug von der Regensburger Vollstreckungskammer deutlich schneller entlassen, als es nach Meinung der Fachkräfte in seinem Haus gut ist.

Schade, dass dieser Herr aus den aktuellen Beobachtungen nichts dazu gelernt hat. Die Statistiken und die steigende Anzahl der Untergebrachten zeigen es eben, dass zu wenig aus den psychiatrischen Kliniken entlassen werden ohne dass eine begründete Ursache – sprich gesteigerte Kriminalitätsrate – vorliegt. Da MUSS die Justiz natürlich gegensteuern und sich eben auch dann entlassen, wenn es die Fachleute (noch) nicht für richtig halten. Die Richter müssen sich in manchen Fällen daher über den ärztlichen "Rat" hinweg setzen. Würde auch bei den Gutachtern ein Umdenken stattfinden und sich nicht einige von den Stimmen des Volkes – wie es der Gutachter im Fall Karl D. zugegeben hatte – beeinflussen lassen, kämmen u. U. bessere Gutachten heraus und die Wahrscheinlichkeit, dass Falsche entlassen wäre u.U. vielleicht geringer.

Aber zumindest dieser Herr macht es sich einfach und schiebt den schwarzen Peter den Gerichten zu. Selbstkritik? Bloß kein Gedanke. Diese Problematik geht aber Beide an!

@JosefK1914

JosefK1914 schrieb:Schade, dass dieser Herr aus den aktuellen Beobachtungen nichts dazu gelernt hat.

Du solltest ihm da dringend mal fundierte Nachhilfe geben... :D

@jaska

So ein Spruch musste natürlich von Ihnen kommen, so etwas nennt man dann Spam.

In der Sache scheinen Sie mir da aber wohl Recht geben zu müssen, denn wie soll das Gleichgewicht wieder hergestellt werden, wenn Richter Gutachten eben nicht so werten, wie es die "Fachleute" gern hätten?

@JosefK1914

JosefK1914 schrieb: denn wie soll das Gleichgewicht wieder hergestellt werden, wenn Richter Gutachten eben nicht so werten, wie es die "Fachleute" gern hätten?

Selten so einen Quatsch gelesen :D Du meinst die Fachleute hätten die Insassen nur gerne gefährlich? Wozu? Warum sollten sie auf einer zu langen Verweildauer beharren? Nenne mir einen vernünftigen Grund. Warum setzt Du Fachleute in Anführungsstrichen? Gibt es denn ausser Dir keine?

@Frau.N.Zimmer
Er meint "Fachleute" wie im Fall Mollath. Wäre es nach denen gegangen säße er wegen seiner hohen Gefährlichkeit immer noch in der Klinik. Was für Straftaten hat er denn mittlerweile begangen?

@atlasman

Und wie kann @JosefK1914 beurteilen, ob es sich um diese oder jene handelt?
Ist er irgendwie übergeordnet?
Oh Mann.........das Ganze ist so lächerlich.
Vielleicht sollte man besagte Fachleute einfach arbeiten lassen. Fehler wird es immer geben, aber sich nicht in dem hier so häufig angenommenen Ausmaß.

@Blondi23
Ach, das ist leicht. Das Glaubwürdigkeitsgutachten zum Geständnis von Ulvi z.B stützte sich auf 2 Kernthesen.
Ein Grund für eine Falschaussage ist nicht erkennbar.
Eine bestrittene Aussage, die richtig nacherzählt werden kann muss wahr sein.

Beides ist Schwachsinn, letzteres sogar rechtswidrig. Hätte der Richter eigentlich bemängeln müssen, hat er aber nicht, er ist eben ein "Fachmann".

Für mich war das leicht erkennbar, für andere eben zu schwierig. Die müssen sich dann auf Gutachten verlassen, eine andere Möglichkeit haben die nicht.

atlasman schrieb:Für mich war das leicht erkennbar, für andere eben zu schwierig. Die müssen sich dann auf Gutachten verlassen, eine andere Möglichkeit haben die nicht.

Wenn das alles für dich so einfach ist, dann mach du doch diesen Job.

Im Übrigen ging es hier gar nicht um UK, sondern um den Artikel, den Jaska hier einstellte und der sich mit Vorgängen in Regensburg befasste.

@atlasman

atlasman schrieb:Er meint "Fachleute" wie im Fall Mollath.

Bist Du jetzt der Pressesprecher von Josef? :D

atlasman schrieb:Was für Straftaten hat er denn mittlerweile begangen?

Woher soll ich das wissen? Ich observiere den Mann doch nicht...

atlasman schrieb:Für mich war das leicht erkennbar, für andere eben zu schwierig. Die müssen sich dann auf Gutachten verlassen, eine andere Möglichkeit haben die nicht.

Das nächste Mal nehmen sie ja vllt gleich Dich. :D

Ich mache hier doch den Job als Gutachten Kritiker, man will mir nur nie glauben und ist dann äußerst erbost darüber wenn ich Recht behalte :-)

Blondi23 schrieb:Und wie kann @JosefK1914 beurteilen, ob es sich um diese oder jene handelt?

Sie versuchen mir den Beitag von @Frau.N.Zimmer unterzujubeln.

Diese hat meinen Beitrag wieder mal vermutlich bewusst verdreht.

Wenn man schreibt, das Gutachter wollen, dass die Gerichte ihre Empfehlungen nachkommen - denn darum ging es ja in dem Artikel, heißt das natürlich nicht, wie das @Frau.N.Zimmer verdreht hat, dass der Wunsch der Fachleute darin besteht, die Menschen möglichst lange festzuhalten.

Vielmehr besteht eben das Dilemma der Gutachter, dass sie als alleiniger hinter einem Gutachten stehen (im Gegensatz zu einer gerichtlichen Entscheidung, da ist das Abstimmungsergebnis geheim). Wird derjenige dann wieder rückfällig, fällt das alles letztendlich auf Sie zurück.

Daher wird ein Gutachten eben häufiger nur dann positiv ausfallen, wenn er sich seiner Sache extrem sicher ist.

Ein falsches positives Gutachten kann später erkannt werden, ein falsches negatives so gut wie nie. Nur die Statistik zeigt letzteres eben auf. Und dagegen gehen aktuell einige Gerichte und auch zukünftig der Gesetzgeber mit dem neuen Gesetz vor. Dass dann Gerichte sich eben seltener an die Empfehlung der Gutachter halten ist eben nur die Folge der Schwäche der Gutachten und daher auch notwendig.

Wenn der Forensik-Chef die Justiz kritisiert, hat er die Notwendigkeit in dieser Änderung nicht verstanden und somit auch nichts dazu gelernt bzw. will vielleicht auch nichts dazu lernen. Beschütze uns vor solchen „Fachleuten“, welche hier Stimmung gegen die Gerichte machen wollen. Es läge an ihm, wieder Gutachten zu erstellen, welche die fehlerhafte Tendenz nicht aufweisen..

Aber letztendlich mir ist es egal, wie Sie und viele hier darüber denken und immer nur hier etwas gepostet wird, um die Entscheidung des OLG im Ergebnis zu kritisieren. Das OLG dürfte im Sinne der neuen Erkenntnisse gehandelt haben und die Bemerkung des Forensik-Chefs zeigt mir, dass mittlerweile es nicht das einzige Gericht ist, das umgedacht hat. Und das ist letztendlich das wesentliche. Daher geht ein Dank von mir an @jaska, der diesen Artikel gepostet hat.



Schönen grünen Abend noch.