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Monogamie. Erschaffen oder Real?

61 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Liebe, Sex, Fremdgehen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 15:27
@ahri
Zitat von ahriahri schrieb:Und das würde ich dann auch von der anderen Person verlangen.
Hm - verlangen ist ja schon wieder ein Zwang :D . Neeeeee, ich könnte nie mit einem Partner zusammen sein, der es nicht freiwillig so sieht und lebt, wie ich.
Sowas muß man eben vorher klären, bevor man eine Beziehung eingeht.
Der andere ist doch nicht mein Eigentum, von dem ich irgendwas verlangen kann - genauso wenig wie mein Partner von mir :) .
Da sollte/muß schon Übereinstimmung herrschen, sonst wird so eine Beziehung mindestens für einen die reinste Hölle.


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 15:29
@Thalassa
Mhh ja ich sehe was du meinst. Vielleicht hätte ich es eher "erwarten" nennen sollen, anstatt "verlangen" :D Wenn ich den Partner dazu "überreden" müsste treu zu sein, hätte ich da auch keine Lust drauf, das stimmt schon. Man sollte seinen Partner zu nichts zwingen, der Meinung bin ich definitiv auch. Hab mich einfach etwas ungünstig ausgedrückt würde ich sagen :D


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 15:33
@ahri

Hab ich mir schon gedacht ;) . Ich wollte es ja auch nur sicherheitshalber richtig darstellen :) .


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 15:33
Als ich noch eine Freundin hatte, hatte ich nie das Bedürfnis mit einer anderen was anzufangen ...

Aber jedem das seine, und wenn andere nicht solch extreme "Gewohnheitsmenschen" sind wie ich und etwas mehr Abwechslung brauchen, werd ich diese sicher nicht als Sünder verurteilen ^^


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 15:41
@x-ray-2

Nöööööööööö, jeder wie er/sie will - natürlich unter Voraussetzung, daß der jeweilige Partner nicht darunter leidet. :) .

Allerdings hatte ich in meinem Bekanntenkreis schon etliche weibliche und männliche notorische Fremdgeher, bei denen ich genau wußte, daß der jeweilige Partner sehr darunter gelitten hat ...
Aber auch da steht einem als sozusagen Außenstehende oder Außenstehender kein wirkliches Urteil zu, solange der/diejenige das duldet - aus welchen Gründen auch immer - sollte man sich auch da zurückhalten.


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 15:51
Danke an alle für die Zahlreichen Antworten. Ist sehr viel interessantes dabei, was ich im Hinterkopf behalten werde!

Es gibt kein gut und schlecht.
Fremdgeher sind nur unehrlich (was als schlecht angesehen wird).

Ich persönlich halte ebenfalls nichts vom Fremdgehen. Einmal gemacht und es total bereut. Dafür bin ich zu sensiebel. Nur wenn ich Moral und Egoismus anschalte, glaube ich, dass es richtig war.
Daher suche ich zur Zeit keine feste Beziehung.

Mir geht es darum, dass ich in jeder Beziehung immer nach kurzer Weile diesen starken Drang nach Freiheit hatte. Mein Spaß und Trieb ausleben.
Wohlgemerkt, ich bin erst 20. Da ist das vielleicht gewöhnlich.

Dennoch kenn ich jemanden, der hat sich vor kurzem verlobt. Er liebt seine Frau.
Dennoch war er mit einer Kumpeline im Schwimmbad, die ihn dann sehr heiß gemacht hat.
Er hat Verstand behalten und nicht mitgespielt.
Doch er wusste nicht ob er es bereuen sollte oder nicht. Jedenfalls hat es ihn sehr sehr beschäftigt und frustrierte ihn sogar regelrecht.

An die Männer die in einer monogamen Beziehung leben: Ganz ehrlich, habt ihr nicht manchmal ein tiefes Bedürfniss mit einer anderen Frau zu schlafen, die euch gefällt? Bitte mal Verstand OFF.

Immerhin entscheiden wir beim Anblick einer Frau in den ersten Millisekunden, ob sie als potentielle Sexpartnerin Infrage kommt oder nicht. Ein Unbewusster Prozess, achtet mal drauf.
Ob das auch bei Frauen so ist, weiß ich nicht. Aber im Männerinstinkt ist das drin.

@neonbible
Zitat von neonbibleneonbible schrieb:Denke ich nicht. Es gibt nicht nur um Eifersucht, sondern einfach um Intimität. Ich finde es ziemlich befremdlich, mit einer fremden Person Körpersäfte auszutauschen :D Aber jeder wie er mag...
Ich glaube Eifersucht ist keine natürliche Emotion sondern eine erlernte. Ich war damals sehr Eifersüchtig und arbeitete daran. Heute bin ich es kaum noch. Glaube aber, dass sich dieses Gefühl vernichten lässt. Undzwar mit Unabhängigkeit.

Intimität ist für mich auch nur ein erschaffener Begriff. (Was jetzt nicht heißt, das ich mich gerne nackig auf der Hauptstraße präsentieren würde).
Es gibt Länder da sieht man sich permanent Nackig. Da ist es "Normal". Für uns ist es "Intim".
.. hach ich denk immer viel zu sehr über Verstand und soziale Programmierung nach^^

Ich steh auf austauschen von Körpersäften mit fremden Personen. Solange sie mir von Aussehen und Charakter her gefallen.
Manchmal muss man doch das Tier freien lauf lassen. Oder nicht?

Liebe Grüße


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 16:01
@Lebewesen
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:Ob das auch bei Frauen so ist, weiß ich nicht. Aber im Männerinstinkt ist das drin.
Ach! Da ist er ja wieder, der sogenannte Urinstinkt :D .

Ich weiß nicht, ob das bei anderen Frauen so ist - ich habe jedenfalls seit Jahren schon von ganz alleine nicht das Bedürfnis, mit irgendeinem anderen Mann intim zu werden. Dazu schätze ich meinen Partner vielzusehr, ich wüßte ehrlich gesagt auch nicht, was ich davon haben sollte :) .


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 16:22
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:Es gibt kein gut und schlecht.
Natürlich gibt es kein "Gut oder Schlecht" in dem Sinne. Es gibt aber sehr wohl Wertvorstellungen. Und die heutige Gesellschaft lebt eben nach dem Wert der monogamen Partnerschaft (Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber wenn das für beide Partner in Ordnung ist - warum nicht?!)
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:Fremdgeher sind nur unehrlich (was als schlecht angesehen wird).
Unehrliche Menschen sind überall ungern gesehen. Nicht nur in Liebesbeziehungen, sondern auch in Freundschaften, im Beruf etc.
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:Mir geht es darum, dass ich in jeder Beziehung immer nach kurzer Weile diesen starken Drang nach Freiheit hatte. Mein Spaß und Trieb ausleben.
Warum sollte man innerhalb einer Beziehung nicht trotzdem Freiheiten haben? Man ist ja trotzdem noch ein eigenständiger Mensch und nicht mit der anderen Person verschmolzen, nur weil man der Partner ist. Bezieht sich dieser "Spaß" und die "Freiheiten" allerdings auf Sex oder Intimitäten mit anderen Personen würde ich da rot sehen.
Aber du sagst das ja selbst schon ganz gut. Wer so etwas möchte sollte keine feste Beziehung suchen.
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:An die Männer die in einer monogamen Beziehung leben: Ganz ehrlich, habt ihr nicht manchmal ein tiefes Bedürfniss mit einer anderen Frau zu schlafen, die euch gefällt? Bitte mal Verstand OFF.
Bin zwar ne Frau, geb aber trotzdem mal meinen Senf dazu :D
Also wenn ich jemanden wirklich liebe, dann habe ich in keinster Weise das Bedürfnis nach anderen Männern, außer meinem Freund. Hab bis jetzt immer die Erfahrung gemacht, dass die Gefühle und die Beziehung sich dem Ende neigen, sobald ich sexuelles Interesse an anderen Männern hatte.
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:Immerhin entscheiden wir beim Anblick einer Frau in den ersten Millisekunden, ob sie als potentielle Sexpartnerin Infrage kommt oder nicht. Ein Unbewusster Prozess, achtet mal drauf.
Wenn ich jemanden liebe, sehe ich andere Männer grundsätzlich nicht als Sexualpartner an. Mal abgesehen davon, dass ich auch so nicht jeden Mann, den ich so treffe als möglichen Sexualpartner ansehe ( :D ), nimmt das komplett ab, wenn ich in einer glücklichen Beziehung bin. Dann sehe ich Männer eben nur als das was sie sind. Menschen :D


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 16:35
@Lebewesen
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:Mir geht es darum, dass ich in jeder Beziehung immer nach kurzer Weile diesen starken Drang nach Freiheit hatte. Mein Spaß und Trieb ausleben.
Dann waren es eben noch nicht "die wirkliche richtigen" Partnerinnen für dich - in deinem Alter irgendwo kein Wunder ;) .

Wenn man(n)/Frau ihrem Partner treu ist, heißt das doch nicht, daß man als Persönlichkeit aufhört zu existieren und mit Scheuklappen durchs Leben rennt :D .
Mein Freund und ich haben neben vielen Gemeinsamkeiten jeder für sich seine Hobbys und Interessen, denen wir nachgehen. Wir haben sogar neben gemeinsamen Freunden, jeder "seinen" Bekanntenkreis.


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 17:16
wir haben die Wahl, das ist doch gut so, es gibt keine äusseren Faktoren, die uns da zu irgendetwas zwingen, da unsere Art sonst nicht überlebt oder so was


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 17:55
@Lebewesen
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:An die Männer die in einer monogamen Beziehung leben: Ganz ehrlich, habt ihr nicht manchmal ein tiefes Bedürfniss mit einer anderen Frau zu schlafen, die euch gefällt? Bitte mal Verstand OFF.

Immerhin entscheiden wir beim Anblick einer Frau in den ersten Millisekunden, ob sie als potentielle Sexpartnerin Infrage kommt oder nicht. Ein Unbewusster Prozess, achtet mal drauf.
Ob das auch bei Frauen so ist, weiß ich nicht. Aber im Männerinstinkt ist das drin.
Abschätzen, ob eine als Sexpartnerin in Frage kommt? Sicher.
Aber akut ein tiefes Bedürfnis? Nein. Das habe ich eigentlich noch nichtmal außerhalb einer Beziehung.

Also sind entweder meine Triebe nicht so ausgeprägt, oder mein Verstand ist immer an.
Wobei ich auch nicht verstehe, wieso ich ihn ausschalten sollte. Einen Menschen aufzufordern, mal den Verstand auszuschalten, finde ich genauso albern, wie einen Einsiedlerkrebs dazu aufzufordern, sich kein Schneckenhaus zu suchen.
Die Natur hat dem Menschen den Verstand mitgegeben, insofern kann dessen Verwendung garnicht unnatürlich sein.


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 18:17
@tris
Zitat von tristris schrieb:Abschätzen, ob eine als Sexpartnerin in Frage kommt? Sicher.
:D Kommt oder käme? ;)

Du liebe Güte, man kann doch, auch wenn man in einer "monogamen" Beziehung ist, Menschen des anderen Geschlechts attraktiv, hübsch, sympathisch und was weiß ich noch finden.
Wenn man mit seinem Partner gemeinsam treu ist, heißt das doch nicht, daß man automatisch andere Menschen nicht mehr angucken bzw beurteilen darf ...


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 19:07
Grundsatzfrage:
Was bitteschön ist denn der Unterschied zwischen "realer" und vom Menschen geschaffene Moral?


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 19:15
@paranomal

Gute Frage :D ...
Vielleicht sind mit realer Moral noch die Naturgesetze zwischen Lebewesen gemeint, wie sie seit Urzeiten herrschen - zum Beispiel in einem Löwenrudel, oder anderen Rudeln, wo ein männliches Exemplar jede Menge weibliche Wesen zur Auswahl hat und seinen Genpool ununterbrochen verstreuen kann ;) .


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 19:17
@Thalassa
Triebe und Moral sind aber nunmal zwei verschiedene Dinge, alles andere wäre ein klassischer "Sein-Sollen-Fehlschluss".


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 19:21
@paranomal

Ja, dann weiß ich auch nicht weiter :D .

Der Moralbegriff an sich enstand sicher schon in der Urzeit - da wurden auch schon Leute aus der Sippe geschmissen, wenn sie sich nicht im Sinne der Gemeinschaft verhalten haben ;) .


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 19:40
@Lebewesen
Da Pinguine von Natur aus monogam leben: [X] real!


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 20:53
Ob man nun monogam oder polygam lebt - Hauptsache, alle Beteiligten sind sich einig.


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

08.01.2014 um 22:13
@tris
Zitat von tristris schrieb:Abschätzen, ob eine als Sexpartnerin in Frage kommt? Sicher.
Aber akut ein tiefes Bedürfnis? Nein. Das habe ich eigentlich noch nichtmal außerhalb einer Beziehung.

Also sind entweder meine Triebe nicht so ausgeprägt, oder mein Verstand ist immer an.
Wobei ich auch nicht verstehe, wieso ich ihn ausschalten sollte. Einen Menschen aufzufordern, mal den Verstand auszuschalten, finde ich genauso albern, wie einen Einsiedlerkrebs dazu aufzufordern, sich kein Schneckenhaus zu suchen.
Die Natur hat dem Menschen den Verstand mitgegeben, insofern kann dessen Verwendung garnicht unnatürlich sein.
Verstand ist nichts anderes, als Dinge, die wir von Angeburt an gelernt haben.
Die Realität die uns anerzogen wurde. Unsere Glaubenssätze und Gewohnheiten.
Wieso mal nicht über den Tellerand schauen und anderes kennenlernen? Den Verstand mal abschalten und tun, was einem das Bauchgefühl sagt?
Klingt etwas verrückt.. aber dennoch?


Du schätzt ab, ob sie als Sexpartnerin in Frage kommt.
Und von da an hast du ein Bedürfnis, die Frau gerne näher kennenzulernen.
Herausfinden, ob sie deinem Wünschen entspricht...
Oder nicht?

@paranomal
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Was bitteschön ist denn der Unterschied zwischen "realer" und vom Menschen geschaffene Moral?
Real = Triebe, Instinkte / Bauchgefühle.
Moral = Regeln, Glaubenssätze, Wahrheiten


Liebe Grüße


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Monogamie. Erschaffen oder Real?

09.01.2014 um 00:36
@Thalassa
Zitat von ThalassaThalassa schrieb:Kommt oder käme?
Wenn ich so drüber nachlese, lässt sich m.E. eigentlich beides sagen.
Bei "käme" bräuchte es dann eigentlich noch (wenn auch nur gedanklich) ein "aber" oder "wenn nicht...".
"Kommt" dagegen gibt einfach nur Feststellung, ohne das von der Satzkonstruktion her noch etwas folgen müsste. Was allerdings nicht bedeutet, dass auch in der Praxis noch was folgen müsste. ;)

Aber um darauf hinauszukommen, worauf du hinaus willst, wäre es wohl eher "käme".

@Lebewesen
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:Verstand ist nichts anderes, als Dinge, die wir von Angeburt an gelernt haben.
Die Realität die uns anerzogen wurde. Unsere Glaubenssätze und Gewohnheiten.
Nein. Das ist erst die zweite Ebene. Der Verstand selbst ist erst einmal nur das, womit wir unser Handeln (sowohl vergangenes als auch zukünftiges) bewusst oder auch unbewusst reflektieren.
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:Wieso mal nicht über den Tellerand schauen und anderes kennenlernen? Den Verstand mal abschalten und tun, was einem das Bauchgefühl sagt?
Und da stellt sich eben die Frage: Wieso?
Niemand würde auf die absurde Idee kommen, einen Biber dazu aufzufordern, mal über den Tellerrand zu schauen und keinen Damm zu bauen.
Den Verstand abzuschalten, heißt, seine wahre Natur zu verleugnen. Denn die hat dem Menschen nunmal den Verstand mitgegeben.

Mal abgesehen davon, dass man m.E. nicht wirklich von "Verstand abschalten" sprechen kann. Denn selbst dieses "Verstand abschalten" ist eine Verstandesentscheidung, eine simple (größtenteils intuitive (= der Verstand arbeitet schneller, als man es mitkriegt)) Nutzenentscheidung - bspw. Nutzen aus schnellem Sex vs. Nutzen aus Treue.

Das bleibt es selbst unter Alkoholeinfluss, wo lediglich aufgrund der Betäubung des Gehirns der kurzfristige Nutzen aufgrund seiner akut deutlicheren Präsenz gegenüber dem langfristigen Nutzen in den Vordergrund gerückt wird.

Aber letztlich sind das alles Verstandesentscheidungen.
Man hat die Triebe in einer bestimmten Situation reflektiert und dann dem Nachgehen dieser Triebe einen höheren Nutzen zugesprochen als man es im Nachhinein getan hätte. Sprich: Man stellt hinterher fest, dass es das nicht wert war, bspw. eben weil man in einer Partnerschaft ist.


Die ganze Geschichte mit "den (natürlichen) Trieben folgen" etc. pp. ist m.E. nichts weiter als eine Selbstverarsche, mit dem man sein schlechtes Gewissen aufgrund tatsächlicher (oder auch nur gedanklicher) Handlungen beruhigen möchte.

Nehmen wir mal dein Beispiel:
Du bist fremdgegangen, hast es aber hinterher bereut, sprich: In der späteren Reflektion kamst du zu dem Schluss, dass dir die langfristige Beziehung mehr wert ist als der kurzfristige Spaß.
Jetzt kommt das Problem: Wie rechtfertigt man es sich selbst gegenüber. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Erstens: Man gesteht sich ein, dass man eine durch und durch mittels des Verstandes getroffene Fehleinschätzung begangen hat. Das würde aber bedeutet, dass man an seinem eigenen Verstand zweifelt.
Zweitens: Man zieht eine Trennlinie: Da der Verstand, auf der anderen Seite die Triebe. Sagt man "ich habe den Trieben nachgegeben", stellt man es für sich so hin, als hätten die Triebe über den Verstand gewonnen. Das mag kein Ruhmesblatt für den Verstand sein, aber immernoch besser als Zweifel am eigenen Verstand aufkommen zu lassen.
Letzteres ist am einfachsten. Es ist eine Ausrede.
Verstärkt noch dadurch, indem man seine Triebe als natürlich, den Verstand aber als unnatürlich bezeichnet.
Dadurch hat man bei seinem (nach eigenen, persönlichen Empfinden) Fehlverhalten ja nur getan, weil man nicht anders konnte. Dadurch, dass man das so strikt trennt, schiebt man zumindest einen Teil der Schuld von sich (dem Verstand) auf den Körper (die Triebe).
Man stellt sich sich selbst gegenüber schlicht und ergreifend als Opfer dar.


Du bist jetzt beim nächsten Schritt. Die Ausrede hat nicht gereicht, um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Es reicht nicht, dir einzureden, dass du zumindest teilweise nichts für dein schlechtes Verhalten konntest, du versuchst es jetzt so hinzudrehen als wäre es eigentlich nicht falsch.
Du bemühst dich also, deine persönlichen Moralvorstellungen so zu verändern, dass dein Verhalten rückwirkend doch nicht schlecht war.
Das wird wiederum durch die Aufteilung in natürlich vs. unnatürlich vereinfacht.

Was wiederum falsch ist. Denn der Verstand wurde vom Menschen durch die Natur mitgeben, ist also natürlich. Damit kann aber die Selbstreflektion nicht unnatürlich sein, genausowenig wie die Einteilung von Handlungen in richtig und falsch, sprich: die Moral.



Was mir noch einfällt:
Eine Beziehung tut uns gut, weil der Körper dabei Hormone ausschüttet.
Sex tut uns gut, weil der Körper dabei Hormone ausschüttet.
Es sind also letztlich beides Triebe. Insofern ist diese Gegenüberstellung der Vernunftentscheidung (Treue zum Partner) und der Triebentscheidung (Fremdgehen) schon von sich aus falsch.
Zitat von LebewesenLebewesen schrieb:Du schätzt ab, ob sie als Sexpartnerin in Frage kommt.
Und von da an hast du ein Bedürfnis, die Frau gerne näher kennenzulernen.
Herausfinden, ob sie deinem Wünschen entspricht...
Oder nicht?
Hm... ne, nicht wirklich.
Ich schätze ab, ob sie oberflächlich als Sexpartnerin in Frage kommt (bzw. für @Thalassa käme ;) ).
Dann kommt erst einmal die Frage, ob ich überhaupt das Bedürfnis nach einer (ohne Beziehung) bzw. einer anderen (in einer Beziehung) Sexpartnerin habe.
Dann kommt das Bedürfnis, sie näher kennenzulernen und herauszufinden, ob sie tatsächlich meinen Wünschen entspricht (schreibst du ja auch selber).
Und DANN erst, wenn die vorhergehenden drei Punkte bestätigt sind, kommt das konkrete Bedürfnis nach Sex mit dieser Person.




Fazit (weil es doch ein größerer Block geworden ist):

Verstand = natürlich (damit auch Moralvorstellungen natürlich), ergo: Gegensatz "Verstand vs. Triebe" als "Unnatürlich vs Natürlich" nicht vorhanden*; lediglich verstandesmäßige Nutzenabwägung, allerdings situationsbedingt, daher später anderes Abwägungsergebnis möglich, Resultat: Reue; bei fehlender Akzeptanz dessen: Versuche, sich herauszureden (=Selbstbetrug).

*Verstand bei Mensch genauso (un-)natürlkich wie Damm bei Biber, Schneckenhaus bei Einsiedlerkrebs, glänzende Sachen bei Elster etc. pp.


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