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Armut, weil wir zu reich sind?

55 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Armut, Reich, Materiell ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 13:48
In diesem Thread soll es um folgende Frage gehen:

Liegt der eigentliche Grund für Armut in den ,,westlichen Ländern¨ nicht darin, dass die Menschen zu wenig besitzen, sondern dass wir in einer sich fast ausschließlich über Konsum und Profit definierenden Gesellschaft leben, in welcher die Menschen zu viel haben KÖNNTEN?

Meine These ist, dass zum Beispiel in Deutschland oder Österreich Armut besonders deshalb gespürt wird, weil die Verfügbarkeit zahlloser Dienstleistungen und Produkte und die Werbung dafür suggerieren, man brauche unbedingt immer mehr Besitz und müsse immer mehr konsumieren.

Die Nachfrage führt zu höheren Preisen und mehr oder innovativeren Angeboten. Aber nicht nur die Nachfrage bestimmt den Preis, auch die reine, expansive, materielle Profitorientierung bewirkt steigende Preise.

Die steigenden Preise, ebenso, wie die Masse an angebotenen Produkten und Dienstleistungen machen es immer schwieriger, vor allem bei nicht oder langsam steigenden Löhnen, den gleichen Konsumlevel nicht nur zu halten, sondern ihn auch zu erhöhen.

Man hat Schwierigkeiten, sich gleichzeitig und gleichermaßen um Grundbedürfnisse zu kümmern und zusätzliche Dinge zu konsumieren, was man gerne tun würde, beziehungsweise was man glaubt, tun zu müssen, weil es den gesellschaftlichen Erfordernissen und Wertvorstellungen entspricht.


Ist also, das ist die Frage des Threads, die Armut in den westlichen Ländern eigentlich eine Armut, weil wir in fast rein am Konsum orientierten Gesellschaften leben und diese Gesellschaften eigentlich ,,zu reich¨ sind?


Ring frei, Mortal Kombat, test your might und so :D

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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 13:51
Selbstverständlich misst sich Armut am jeweiligen Umfeld. Wer hier als arm gilt, ist woanders reich, so wie der Einäugige unter den Blinden König ist.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 14:24
Meiner Meinung nach ist man nur arm, wenn man nicht die Dinge hat, die man zum Leben dringend benötigt. Jeglicher Besitz, der über die Grundbedürfnisse hinaus geht, sind streng genommen Luxusgüter.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 14:31
"Den letzten beissen die Hunde!"

Das war immer so und wird noch lange so bleiben.

Und ich denke nicht das wir zu reich sind.
Das Problem der "Unteren" ist das sie nur nach oben blicken können und den Besitz derer sehen.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 14:32
"Auf der anderen Wiese ist das Gras immer grüner"


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 14:49
Zitat von KcKc schrieb:Man hat Schwierigkeiten, sich gleichzeitig und gleichermaßen um Grundbedürfnisse zu kümmern und zusätzliche Dinge zu konsumieren, was man gerne tun würde, beziehungsweise was man glaubt, tun zu müssen, weil es den gesellschaftlichen Erfordernissen und Wertvorstellungen entspricht.
Die Frage nach Reichtum oder Armut stellt sich tatsächlich nur aus dem jeweiligen Kontext heraus.
Hier in Germany ist es für viele schon eine Überforderung, wenn man sich bei der Tafel anstellt, um die übrig gebliebenen Lebensmittel für einen kleinen Betrag zu bekommen.Das empfinden viele als totale Zumutung. Andererseits ist es gerade dieser Überfluss, der vielen, ein beschwerdefreies Leben ermöglicht.
Es ist bestimmt nicht leicht, mit der Fluktuation der Konsumgüter umzugehen; sprich:.. Handys jedes Jahr aufs Neue wegschmeissen und ein Neues muss ran...klarzukommen. Wo bleibt der ganze Müll? Fragt sich das noch jemand? Nö!

Also m.E nach ist reich sein ein von innen heraus definierter Zustand, wenn man kapiert hat, wo man hingehört und sich nicht von Aussen irgendwo platzieren lässt!


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 16:05
Wer sich in Österreich arm fühlt, der ist selber schuld.

Die meisten Menschen wollen alles und das sofort. Mit Geld richtig umgehen können nicht alle. Gerade dieser Personenkreis ist aber der, der jammert.

Verzicht ist ein Fremdwort geworden. Man muss sich dann nur umsehen, wofür diese das Geld ausgeben. Spätestens dann wird klar, wir leben im Luxus.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 16:35
armut gab es schon immer und wird es immer geben.
Haben und nicht geben ist in manchen Fällen schlechter als stehlen.



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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 16:41
Die Armut des einen, ist der Reichtum des anderen.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 17:14
Wieviele Arme gibts denn in Deutschland?
Ist ein Erwerbsloser der die Grundsicherung bezieht arm?
Kann man mit den von der gemeinschaft ausgegebenen sozialen Hilfsleistungen vernünftig leben oder fehlts am Nötigsten?
Ich denke wirklich arm sind wohl die wenigsten.
Häufig sind es wirklich die Ansprüche, die den Betroffenen suggerieren arm zu sein.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 17:26
Hier eon passender Artikel... http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/deutsche-und-geld-urlaub-fuer-viele-zu-teuer-a-971901.html


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 17:31
Zitat von emanonemanon schrieb:Häufig sind es wirklich die Ansprüche, die den Betroffenen suggerieren arm zu sein.
Naja, viele haben genug zu essen und wohnen in einer Wohnung, aber was dann? Mal ein Bierchen in der Eckkneipe? Kein Geld für da.
Mal ins Kino mit den Freunden? Zu teuer.
Endlich mal einen schönen Urlaub und wenns nur zwei Wochen Ostsee sind? Ebenfalls nicht machbar.
Einmal die Woche ein gutes Stück Fleisch? Nein, es bleibt beim Hackfleisch vom Supermarkt.

Nun kann man sagen, das diese Menschen doch trotzdem alles haben, es muss ja nicht die Cola sein, Leitungswasser schmeckt doch auch und Kino? Wozu gibt es den alten Videorekorder?

Man muss ein bisschen differenzieren. Die meisten "armen" Menschen in Deutschland wollen nur leben wie normale Menschen und nicht immer so extrem sparen müssen.
Es tut sicher weh die strahlenden Augen von einem 10 Jährigen zu sehen der gerade vom Schulfreund kommt und fröhlich erzählt wie toll sie Autorennen gespielt haben und ihm dann erzählen zu müssen, dass man sich aber keine Spielkonsole leisten kann.

Im Prinzip sind das kleine, immernoch bescheidene Wünsche die viele sich eben nicht erfüllen können.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 17:34
@BlackPearl
Es läuft halt wirklich auf die Ansprüche hinaus.
Niemand muss in Deutschland verhungern, unter der Brücke schlafen oder Hungers sterben.
Natürlich gibts auch in Deutschland die volle Bandbreite vom Sozialhilfeempfänger bis zum Multimillionär.
Die Frage ist doch, wieviel Luxus muss die Allgemeinheit finanzieren?


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 17:39
@emanon

Es ist schwierig, eine Gratwanderung. Ich glaube man muss hier nicht ins Extrem gehen denn ein 42" Fernseher den ein Millionär weggeworfen hat weil er das "schäbige" Ding zu Gunsten eines Kinozimmers mit Beamer und 500m² Leinwand los werden will, ist für einen Sozialhilfeempfänger ein 6er im Lotto und er wäre überglücklich endlich den alten schwarz-weiß Fernseher von der Oma loszuwerden.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 17:52
@BlackPearl
Ich habs glaube ich schon mal erzählt. die Eltern einer Freundin meiner Tochetr sind beide Analphabeten und leben seit Jahren vom Sozialstaat.
Als ich die Kleine mal nach Hause brachte war ich doch sehr erstaunt einen Flachbildfernseher und 2 Computer vorzufinden. Ich hab heute noch den Röhrenfernseher, den ich auch damals schon hatte.
Es scheint also schon etwas möglich zu sein.
Die Frage, die man sich stellen muss ist doch: Was soll ermöglicht werden und um wieviel sollen die Sozialabgaben der arbeitenden Bevölkerung angehoben werden um das leisten zu können?


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 17:58
@emanon

Man muss vorallem überlegen wer was von diesen Abgaben bekommt.
Ich sehe es ehrlich gesagt nicht ein einem Menschen der nicht arbeiten will und sich denkt das er lieber Sozialhilfe kassiert weils ja genug ist und man sich dafür nicht krumm machen muss, mit meinem verdienten Geld zu unterstützen.
Die Mutter mit zwei Kindern die von ihrem Mann sitzen gelassen wurde und nichts mehr hat unterstütze ich aber gern. Doch wie läuft es hier? Beide bekommen das Gleiche vom Amt, die Mutter etwas mehr wegen den Kindern, aber wäre die Frau alleine und wäre vielleicht wegen seelischen und körperlichen Grausamkeiten durch den Mann (spinnen wir einfach mal rum) nicht in der Lage im nächsten Jahr arbeiten gehen zu können, bekäme sie exakt das Gleiche wie derjenige der einfach nur zu faul ist.
Das ist ungerecht.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 18:33
Die Frage ist doch: Sollte man zufrieden sein nur weil man sich gerade so die winzige Mietwohnung, das Aldi Essen und den Luxus eines Computers mit Internet leisten kann, oder sollte sich nicht jeder schämen der für ein Kleidungsstück/eine Mahlzeit mehr ausgiebt als 95% der Menschheit (auch in DE und AT) für einen ganzen Monat Lebenserhaltung zur verfügung haben?

Währen: eine Wohnung, genug zu Essen und der Luxus des Internets, eventuell noch ein kleiner Urlaubstrip im Jahr STANDARD AUF DER WELT, dann könnte man anfangen darüber nachzudenken ob es unserer armutsgefährdeten Mittelklasse nicht noch zu gut geht. Bis dahin ist ohne weitere Diskussion jeder zu verachten der sich Luxusautos sammelt während die Mitarbeiter seiner Firma von dem Job bei ihm keine Familie durchbringen können, und die Menschen von denen er die Teile importiert (die hiesige Mitarbeiter zusammenbauen), sich nicht mal eine Wohnung und genug essen leisten können.

Und komm mir blos keiner mit "hätten sie was gelernt". Ich hab nen Dreck gelernt und mit Fleiß ein gutes Einkommen erreicht, aber weder füllen sich die Regale des Supermarkts durch Zauberhand, noch putzen sich die Klos von Zauberhand. Es sind essentielle Jobs die so schlecht bezahlt werden dass man maximal knapp über der Armutsgrenze leben kann.

Wie gut geht es denn dem durchschnitts Deutschen/Ösi? Er hat zwar auch einiges an Materiellen kram, aber meistens aufgrund von Schulden.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 18:52
@BlackPearl
Ich sehe das exakt genauso wie du, aber frage mich auch, wie man das ändern bzw. gerechter gestalten soll.

Es ist ein Ding der Unmöglichkeit jeden einzelnen Fall zu analysieren zumal man dann auch wieder objektiv entscheiden müsste und jeder hat ne andere Schmerzgrenze oder Richtlinien. Demnach müssen also Rahmenrichtlinien her, die dann aber wieder irgendwie ausgenutzt werden.

Ich finde Kürzung und Komplettsanktionen jedenfalls gut für jene, die sich nicht an Termine und Absprachen halten und auch generell keine Böcke haben.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 18:53
Armut ist, mal abgesehen von ein paar wirklichen Ausnahmefällen, in unseren Breitengraden eher ein gedankliches bzw. ein Einstellungsproblem.

Wer hier Grundsicherung bekommt, ist nicht wirklich arm. Man kann sich zwar nicht viel leisten, aber arm ist man nicht.

Ich hatte beruflich in einigen Krisenregionen der Welt zu tun, da herrschte wirklich Armut, das können sich so manche "arme" Menschen hier nicht wirklich vorstellen. Hatte da schon so manche Streitgespräche mit "Betroffenen" hier in Deutschland. Oft bekam ich die Antwort: Das kann man ja nicht vergleichen!
Ich sehe das anders, entweder man lebt in wirklicher Armut, und das bedeutet, es geht wirklich um Leben und Tod zwecks fehlender Nahrung und Obdach, medizinischer Versorgung usw oder man nutzt die staatliche Unterstützung, das macht einen nicht arm. Man kann sich halt nur nicht viel leisten.
Hier muss niemand hungern oder erfrieren oder an kleinen Infektionen sterben. Da sichert uns der Staat und auch die Gesellschaft ab.
Woanders ist das nicht so.


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Armut, weil wir zu reich sind?

27.05.2014 um 18:54
@Bonnie

Ja das ist leider das große Problem an der Sache.


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