Den inneren Frieden finden - nur wie?

Hallo Allmy - Familie!
Ich lese hier schon ewig und drei Tage mit. Schon bevor ich mich überhaupt angemeldet hab.
Nun ist es für mich an der Zeit, selbst einen Thread aufzumachen.
Ich befinde mich zur Zeit in einer schwierigen Lebensphase.
Dazu muss ich kurz etwas ausholen :
Ich bin als Kind misshandelt worden, durfte dann bei meiner Oma aufwachsen (worüber ich echt froh bin). Mit 13 bin ich ,meines kleines Bruders wegen , nochmal zu meinem Vater gezogen - auch da gabs nur prügel, Stubenarest und böse Worte. ich fühlte mich nie geliebt und versuchte schon damals irgendwie aufzufallen, damit man mich bemerkt. Aufmerksamkeit. Ich hab nie irgendwas konsumiert, rauche nicht und nix. Aber ich musste immer anziehen, was sich sonst keiner traute, hatte Frisuren -bunter als bunt.
Als ich 18 war bin ich abgehauen, direkt in die Arme eines Cholerikers. Er hat mich 4 Jahre lang gedemütigt, geschlagen und meine Seele kaputt gemacht.
Heute bin ich 30 , hab einiges im Kopf, bin kreativ - hab aber schwere Depressionen die mich arg einschränken.
meine Familie misst mich immer an dem, was ich vorweisen kann. Zur Zeit mache ich eine Therapie um wieder Kraft zu schöpfen - auch weil meine Mutter urplötzlich an Leukämie erkrankte und starb.
Ich fing wieder an meine Träume zu verfolgen, hab eine Ausbildung im Tattoostudio gemacht (bevor ich zur Therapie ging) .
Aber irgendwie werde ich an dem gemessen, was ich im Portemonnaie hab. Mir geht es schlecht, ich habe seit einer Woche Panikgefühle , Herzrasen - ich fühl mich ungewollt. Meine Familie versteht auch nicht, dass ich Depressionen hab - obwohl die alles mitbekommen haben.
Ich weiß nicht mehr weiter. Bin ich ein Mensch 2ter oder 3ter Klasse? Warum muss man Menschen messen?
Ich wünschte mir, man würde mich akzeptieren - so wie ich bin.
mir fehlt echt die Kraft :( Ich hab Angst, ein Versager zu sein ...

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Du bist kein Versager.
Aber das mit dem messen kenne ich. Nur das das immer von mir selbst auf ging. Das ich mich selbst immer an andere gemessen habe. Mittlerweile habe ich aber durch Therapien eingesehen, dass ich das nicht brauche. Und ich bin etwas zufriedener.
Hast du mit deiner Familie schon drüber geredet, wie du das empfindest? Vielleicht meinen sie das gar nicht so?

Batibat schrieb:Bin ich ein Mensch 2ter oder 3ter Klasse?

Natürlich nicht.

Mal n ganz plumper Vorschlag: distanziere dich von Menschen, die dir nicht gut tun. Auch wenn es Familienmitglieder sind. Geprügelt worden vom Vater? Ich würd sofort den Kontakt abbrechen.

Wer bewertet dich? Familie? Freunde? Weg damit. Tu das, was DICH glücklich macht und nicht was andere von dir erwarten.

mit denen kann man über sowas gar nicht sprechen. Die haben selbst mitbekommen, was mir als Kind und erwachsener Mensch passiert ist und sind der Auffassung, dass man keine Therapie braucht. Man soll "den Arsch zusammenkneifen". Emotional waren die leider nie. Danke für deine Worte :)

@FrauLehrerin durch blöde Verlustängste bin ich stark an meine Familie gebunden. Mein Vater hat den Kontakt schon zu mir abgebrochen - weil ich Tattoos habe :)

@Batibat
Du brauchst keine Angst davor haben solche Leute zu verlieren. Ganz im Gegenteil.
Gut, dass du ne Therapie machst, die dich hoffentlich auf den richtigen Weg bringt, dich selbst anders wahrzunehmen und dein Glück und deine eigene Zufriedenheit nicht von anderen abhängig zu machen.

@Zockengirl

Ich kann Dich gut verstehen, ich hab ähnliches erlebt, Gewalt, Stalking etc
aber genaueres möchte ich nicht erwähnen.

Der Fehler ist es, sich immer zu als Opfer zu sehen,
ich mache kein Therapie zuzeit, aber mir hat es geholfen, einfach mir zusagen
dass mir dass passiert ist, aber ich kein Opfer mehr bin, und daraus wachse,
was war ist Vergangenheit und alles was zählt ist nach vorne zuschauen.

Klar, gibt es auch Tage wo es einen schlecht geht,
und ich auch am liebsten im Bett liege, und vom Panikattacken ganz zu schweigen.
Aber je mehr man sich bewusst macht, dass man stärker dadurch wird,
und je mehr man weiss es bringt einen nicht um, desto mehr wird auch alles gut.

Es gibt immer Menschen dennen es schlechter geht, denkt daran... :)

@Zockengirl

Was wegen Tattoos? Sowas tut weh...

Batibat schrieb:Ich wünschte mir, man würde mich akzeptieren - so wie ich bin.

wird nur nicht passieren, nicht weil du ein Versager bist oder in irgend einer Form schlechter als andere.
Es liegt an der Welt, deren falsche Werte, Menschen die so bald sie etwas nicht verstehen direkt in Angriffsposition gehen oder einfach nur die denen es schlecht geht belächeln, siehste ja an deiner Family, selbst Leute die dich sehr gut kennen/kennen müssten, kennen dich nicht und wer dich nicht kennt kann dir nicht helfen.
Weiteres Problem, keiner will solche Menschen wie dich und mich kennen lernen, ergo kann man so auch keine Hilfe erwarten.
Zieh deine Therapie durch, danach könnts besser werden.

@Batibat

Batibat schrieb: hab aber schwere Depressionen die mich arg einschränken

Also niemand ist weder 1,2, noch dritte klasse, das ist Unfug.
Das mit deinen Depressionen Kann nachvollziehen, Depressionen kriegst du am besten weg wenn du die akzeptierst und ihnen jeden morgen guten morgen allerseits sagst, hört sich komisch an aber so habe ich meine weg bekommen.
Mal andere Frage, kannst du mit deinen Tattoos auch für dein Unterhalt sorgen.

Achte einfach darauf dir nicht selbst in die Tasche zu lügen, danach passiert was. Sollte man bewusst auf sich achten, und halt ehrlich sein/werden. Ich weiss scheint zu einfach zu sein... Dachte ich jedenfalls mal..

@Batibat

Am besten ist es, sein Ding zu machen, und auf andere zu scheißen,
und sich selbst zu lieben. Auch wenns schwer ist.
Ich hab es aufgegeben von allen akzeptiert zu werden, kann ja auch nicht gehen.
Es gibt Menschen die mir wichtig sind, ich ebenso wichtig bin,
und mehr zählt doch nicht. Schau dass Du Leute kennen lernst,
die dir guttun, und alles andere ergibt sich dann...

@BackToLife

man soll andere so behandeln wie die einen behandeln ?!

@codeigniter

Nein, aber warum Leute hinterher laufen, die einen nicht guttun?

@BackToLife

Da geb ich dir 100Pro recht, nur was tust du wenn du irgendwie verstehst warum und weshalb die alle arschig sind ?! Es ist wie zu wissen warum man sich nicht an einer roten Ampel aufregen brauch (weil man weiss das Querverkehr kommt)

Mein Gott, Du hast allerhand mitgemacht. Toll, das Du nach all dem die Kraft gefunden hast, eine Therapie zu machen sowie eine Ausbildung.
Es ist schon schwer, wenn fremde Leute so zu einem sind, wenn sie aber aus der Familie kommen... krass.

Man muss zu so Leuten, die einem nicht gut tun, Abstand halten, auch, wenn es Mitglieder der Familie sind.

Welcher Weg für Dich der Richtige ist, musst Du entscheiden.

@Batibat

Mir hat mal eine andere Mutter aus dem Kindergarten (fühlt sich so an als wäre es Jahrhunderte her) gesagt:
"Lass die anderen doch, du bist vollkommen in Ordnung so wie du bist. Du bist diejenige die darüber entscheidet es zuzulassen inwieweit dich andere Menschen an irgendwelchen Äußerlichkeiten messen."

Mit anderen Worten, wenn es dich kratzt wie andere Leute über dich denken, dann lässt du sie darüber entscheiden ob du dich gut fühlst oder nicht gut fühlst damit.

BackToLife schrieb:Am besten ist es, sein Ding zu machen, und auf andere zu scheißen

ja nur sein Ego tot kloppen geht nich ma eben so, ers recht nicht wenn es sehr ausgeprägt ist & man nen Knaxx weg hat der alles verschlimmert.

BackToLife schrieb:Schau dass Du Leute kennen lernst,
die dir guttun, und alles andere ergibt sich dann...

stille tiefe Wasser sind uninteressant, oberflächliche Pfützen das Maß der Dinge.

soll ich mich jetz an ne Bar stellen und warten das jemand sich erbarm? da wird keiner kommen.