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Was übrigbleibt...

35 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Tod, Mensch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
=quentin= Diskussionsleiter
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02.09.2005 um 01:32
Was ist es, was übrigbleibt, wenn ein Mensch stirbt?
Wenn er geht und uns zurückläßt, wie gehen wir damit um?
Habt ihr einen Menschen verloren? Was habt ihr von ihm behalten,
im Sinne von Weisheiten, guten oder schlechten Erinnerungen, Lehren.
Hat sein Tod euch verändert? Wenn ja, inwiefern?
Wie geht ihr mit seinem "Erbe" um, erinnert ihr euch gerne und oft an ihn
(den Menschen), ist es euch unangenehm?
Fürchtet ihr euch vor eurem Tod? Was glaubt ihr, werdet ihr "hinterlassen" ?


Gruß,
q.

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02.09.2005 um 02:07
>Fürchtet ihr euch vor eurem Tod?<

Ne gesunde Angst ist schon da klar.....aber es wird halt passieren da kann man nichts machen....

..aber noch größere Angst habe ich das die Menschen die ich liebe vor mir sterben...ich wüßte nicht wie ich damit umgehen sollte.....

Wenn man mich fragen würde entweder stirbst du oder dein Bruder, ich würde ohne zu überlegen ICH sagen...........

.....und war irgendwann weg (verständlicherweise), aber auf unverständlich harte Weise....


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02.09.2005 um 02:18
@=quentin=

>>>Was ist es, was übrigbleibt, wenn ein Mensch stirbt?<<<

- Der zu Sand zerfallenede Körper und die Seele im Ruhezustand (bis das Jüngste Gericht hereinbricht).

>>>Habt ihr einen Menschen verloren? Was habt ihr von ihm behalten,
im Sinne von Weisheiten, guten oder schlechten Erinnerungen, Lehren.
Hat sein Tod euch verändert? Wenn ja, inwiefern?<<<

- Ich nicht direkt... aber ein Freund von mir (seine Oma) danach war er für eine Zeitlang besonders "gut", ansonsten war er nähmlich, na ja ich sag mal nicht so "artig"... das fand ich interessant...

>>>Fürchtet ihr euch vor eurem Tod?<<<

- Höchstens vor einem grausamen tod aber ansonsten glaube ich als Muslim an Jenseits, daher habe ich da keine große angst, natürlich habe ich aber dieses gesunde Angst vor dem tod wie jeder andere auch...


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02.09.2005 um 02:28
Warum sollte man sich vor dem Tod fürchten? Natürlich will ich so lange wie möglich dieses Leben führen.
Aber wenn wir eine Seele haben, gibt es keinen Grund vor dem Tod angst zu haben. Die Seele, das was uns ausmacht, was wir sind, lebt ja weiter.
Und wenn wir keine Seele haben, gibt es auch keinen Grund angst vor dem Tod zu haben. Denn dann ist mit dem Tod alles vorbei. Und wir bekommen ja nicht mehr mit, daß wir Tod sind.

------------------------------------------------------------
Here I go again on my own,going down the only road I've ever known
Like a drifter I was born to walk alone, cos I know what it means, to walk along the lonely street of dreams



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empty ehemaliges Mitglied

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02.09.2005 um 02:34
Angst vor dem Tod? Nein .. Nur Angst vor dem Sterben.

Hinterlassen würde ich gar nichts, außer ein paar traurige Herzen, einen danach komplett verschlossenen Menschen und vlt ein paar Selbstmordversuche.

Erinnern tu ich mich gern an die Menschen, die schon gestorben sind. Die einzige Weisheit, die ich von einem dieser Menschen mitgenommen habe, ist "Einmal ein Junkie - immer ein Junkie.", was auch wirklich auf ihn gepasst hat.

Ich denke - also bin ich dagegen.

Die Wahrheit steht immer alleine da.



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02.09.2005 um 02:41
Was übrig bleibt wenn ein Mensch stirbt?
Erinnerungen und sein Lebenswerk.
Die Erinnerungen verblassen immer mehr. Irgendwann sind wir für die meisten Menschen vergessen. Einige, welche uns nahe standen, denken ab und zu noch an uns. Doch je mehr Zeit vergeht, um so seltener denken diese Menschen an uns. Denn deren Leben geht weiter.
Auch das Lebenswerk eines Menschen bleibt übrig. Je bedeutender es war, um so mehr beinflusst es die nachfolgenden Generationen, auch wenn diese sich dessen nicht bewusst sind. Auch ein Mensch, der scheinbar kein Lebenswerk hinterlassen hat, hat eines hinterlassen. Er hat seine Kinder erzogen und beeinflusst. Das beeinflusst wiederum deren Kinder usw. usw.
Unser Leben sieht heute nur so aus, wie es eben aussieht, weil vorangegangene Generationen eben so gelebt haben, wie sie gelebt haben. Jede Generation baut eben auf der Vorangegangenen auf. Und so sind wir auch beeinflusst von früheren Generationen. Auch wenn wir uns nicht mehr an diese erinnern können, das Fundament welches sie gelegt haben bleibt.

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Here I go again on my own,going down the only road I've ever known
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02.09.2005 um 07:36
Wenn er geht und uns zurückläßt, wie gehen wir damit um?
Meist lassen wir uns von seinem Tod zur totalen Trauer verleiten und versunken in denn Erinnerungen an die Person...

Habt ihr einen Menschen verloren? Was habt ihr von ihm behalten,
im Sinne von Weisheiten, guten oder schlechten Erinnerungen, Lehren.
Bisher ist niemand sehr nahes gestorben. Nur einmal, mein Opa, aber da war ich 7 Jahre alt... kann mich nicht mehr erinnern.

Fürchtet ihr euch vor eurem Tod? Was glaubt ihr, werdet ihr "hinterlassen" ?
Ich hab keine richtige Angst davor. Jeder wird ihn erleben, also ist er nichts besonderes. Ich hatte keine Angst vor meiner Geburt und sollte auch keine Angst vor dem Tod haben. Das Leben ist was zählt.
Was ich hinterlassen werde... hmm... ich habe noch nichts besonderes vollbracht.
Aber ich glaube mein bester Freund würde sehr leiden. Sehr... er würde sich - egal wie ich umgekommen bin - Vorwürfe machen. (Das liegt aber in seiner Natur)
Aber es gibt nicht viele die zu meiner Beerdigung kommen würden, das ist sicher.
Lassen wir es 20 sein. (Die, die aus purer Höflichkeit kommen, nicht mitgezählt.)

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Sehe mit dem Herzen und du wirst fündig
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



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02.09.2005 um 08:18
Das Thema war schon mal da - wie so viele andere, ich weiß :)

Thema NR: 15814



Die Leichtigkeit des Seins wird beeinflusst durch die Bürde des Vergangenen und das Joch des Zukünftigen...


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Chiby ehemaliges Mitglied

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02.09.2005 um 10:25
Lieber quentin

ich kann bei den meisten Fragen nur von meinen Erwartungen, Glauben und Wünschen schreiben, weil ich kann nicht beweisen, dass ich Recht habe.

>>Was ist es, was übrigbleibt, wenn ein Mensch stirbt? <<

Die Seele?!

>>Wenn er geht und uns zurückläßt, wie gehen wir damit um? <<

Das ist unterschiedlich.
Manche heulen tagelang durch und verkriechen sich
Manche müssen sich ablenken
Anderen ist es überhaupt egal
und ja ..

>>Habt ihr einen Menschen verloren? <<

Jabb
Meinen Uropa (als ich 3 war)
Meine Oma mütterlicherseits (als ich 7 war)
Zwei schulkollegen (Jahre 2003)
Meine Urgroßtante ( März 04)

Aber was heißt schon verloren? Sie sind eben gestorben ..
Verloren ist für mich, dass ich jemand gekränkt habe und ihn somit als Freundin verloren habe.
In meinen Augen würd ichs so sehen: Tod ≠ Verlieren
Aber es jeder empfindet es anders

>>Was habt ihr von ihm behalten,
im Sinne von Weisheiten, guten oder schlechten Erinnerungen, Lehren. <<

Viele Erinnerungen kommen erst zum vorschein, wann man sie bitter nötig hat. Drum erinner ich mich auch nur an verstorbene Leute, wenn es wirklich nötig ist.
Klar kann ich mich an einiges noch erinnern .. aber ich denke ab und zu schmerzt es einfach zu sehr daran zurückzudenken

>>Hat sein Tod euch verändert? Wenn ja, inwiefern? <<

Alle Erfahrungen prägen einen Menschen. Einige mehr, andere weniger.

>>Wie geht ihr mit seinem "Erbe" um, erinnert ihr euch gerne und oft an ihn
(den Menschen), ist es euch unangenehm? <<

Nein,..
wie oben erwähnt.
Es macht mich meist zu traurig oder wütend.

>>Fürchtet ihr euch vor eurem Tod? Was glaubt ihr, werdet ihr "hinterlassen" ? <<

Ich fürchte mich jedenfalls nicht vom tod.
Was ich hinterlassen werde? Ich weiß nicht, wohl eine heulende Familie?! ..

Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.
Ein Bettler, der schon alles hatte, lief nur noch so herum, um die Leute auf ihre Barmherzigkeit zu prüfen.
Die Summe der Intelligenz auf diesem Planeten ist eine Konstante - die Bevölkerung wächst.



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hetwa ehemaliges Mitglied

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02.09.2005 um 10:48
ich zum Beispiel habe keine Angst vorm Tod.... Ich hab nur Angst davor wie es ist zu sterben... ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein schönes Gefühl ist zu fühlenb wie das Leben aus einem entweicht... Aber vor dem Tod an sich... nö, davor hab ich keinen schiss

Mother hold her little daughter,
20 minutes under water,
not to make her any troubles,
just to see the funny bubbles!



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02.09.2005 um 11:06
Ich habe keine Angst vorm sterben. Vielleicht liegt das daran, daß ich als 6 jährige einen schweren Autounfall hatte und mein Herz einige Minuten stillstand bevor ich wiederbelebt werden konnte. Bevor die Frage aufkommt, NEIN ich habe kein Licht gesehen, da war kein Tunnel keine Stimmen. Eigentlich kann ich mich noch nichtmal an die Minuten vor dem Unfall erinnern. Erst im Krankenhaus bin ich kurz wieder zu mir gekommen. Und dann erst wieder nach ca. 1 Woche künstl. Koma.

Da ich so jung war konnte sich die Angst vor dem Tod wohl gar nicht erst entwickeln. Ich sehe dem Tod eher entspannt entgegen. Es ist einfach das Ende. So von wegen, so der Film ist aus. Das wars.


The world is yours!
Al Pacino aka Scarface



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02.09.2005 um 11:18
Ein guter, edler Mensch, der mit uns gelebt, kann uns nicht genommen werden; er läßt eine Spur zurück gleich jenen erloschenen Sternen, deren Bild nach Jahrhunderten die Erdbewohner sehen.
Thomas Carlyle


Aujourd'hui, les gens connaissent le prix de tout et la valeur de rien.
(Oscar Wilde)



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=quentin= Diskussionsleiter
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02.09.2005 um 15:29
@james_dean
Ich kann diese Angst nachvollziehen, ich kenne Menschen, die ich liebe und die sehr bald sterben werden.

@itsnat
>Unser Leben sieht heute nur so aus, wie es eben aussieht, weil vorangegangene Generationen eben so gelebt haben, wie sie gelebt haben. Jede Generation baut eben auf der Vorangegangenen auf. Und so sind wir auch beeinflusst von früheren Generationen. Auch wenn wir uns nicht mehr an diese erinnern können, das Fundament welches sie gelegt haben bleibt.
<

Ein tröstender Gedanke, der Hoffnung macht. Sinn gibt.

@supanova
>Was ich hinterlassen werde... hmm... ich habe noch nichts besonderes vollbracht. <

Vielleicht sind wir alleine schon durch unseren Aufenthalt hier (auf Erden), besonders.
Wir sind Teil einer Geschichte.

q.


No More Excuses.


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02.09.2005 um 16:15
Sorry =quentin=,
das hier ist ein DoppelThread, den gibt es schon.

Ciao AngelMaus

Die Schönheit entscheidet nicht wen wir lieben, die Liebe entscheidet wen wir schön finden.
"Wir sollten uns an die Menschen erinnern, die nicht mehr bei uns sind...- Bitte denkt an sie." (Yuna aus FFX)



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gsb23 ehemaliges Mitglied

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02.09.2005 um 18:05
Hallo Quentin,

was übrig bleibt, ist die Erinnerung.

>>Vielleicht sind wir alleine schon durch unseren Aufenthalt hier (auf Erden), besonders. Wir sind Teil einer Geschichte.<<

Ja!

Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot....Oo.NWIO-WBIN.oO



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Sidhe ehemaliges Mitglied

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02.09.2005 um 20:55
quentin,

Was ist es, was übrigbleibt, wenn ein Mensch stirbt?

Je nachdem, was bzw. wer er war und wie er gelebt hat, doch sicherlich lässt er die Liebe der nahen Menschen in ihren Herzen zurück. Biologisch gesehen hinterlässt er nur eine Hülle, die mit der Zeit verrotten wird, aber darauf willst du sicher nicht hinaus. Es heisst, jeder Mensch hinterlässt Spuren, in und um uns herum, Spuren der Erinnerung. Und auch Erinnerungen können sehr lebendig sein.

Wenn er geht und uns zurückläßt, wie gehen wir damit um?

Das hängt von jedem einzelnen ab, manche kommen mit ihrer Trauer auch nach längerer Zeit nicht klar und verzweifeln daran. Jedem gegeben ist sicherlich die anfängliche Trauer, jemanden verloren zu haben, ein schlimmes Gefühl. Ich für meinen Teil fühle mich dennoch mit der verstorbenen Person, sofern es eine nahestehende war, weiterhin verbunden und diese Ansicht habe ich schon von mehreren Personen gehört. Vielleicht sollte man den Tod eines Menschen nicht als ein Zurücklassen der Hinterbliebenen betrachten, sondern vielmehr als ein "Vorausgehen" des Verstorbenen.


Habt ihr einen Menschen verloren? Was habt ihr von ihm behalten,
im Sinne von Weisheiten, guten oder schlechten Erinnerungen, Lehren.
Hat sein Tod euch verändert? Wenn ja, inwiefern?


Ja ich habe vor 2 1/2 Jahren meine Mutter aufgrund einer schweren und langen Krankheit verloren. Behalten habe ich vieles, ihre unerschütterliche Lebensfreude trotz aller Schmerzen und Probleme, einiges an Weisheiten, die sie noch aufgeschrieben hat und die mir sehr viel bedeuten und mir auch als Lehren dienen, die Einstellung, dass es immer Neues zu entdecken gibt und dass man niemals aufgeben sollte, zudem ihre Art, die Menschen zu achten und ihnen offen entgegenzutregen. Aber auch schlechte Erinnerungen, die mich heute noch zutiefst schmerzen, sind mir geblieben, doch darüber spreche ich hier nicht.
Ich denke, ab einem gewissen Alter wird man immer durch den Tod eines nahen Menschen verändert, mich hat ihr Tod, wenn auch zuerst unfreiwillig, gestärkt. Und ich habe erkannt, dass der Tod auch eine grosse Erlösung sein kann.


Wie geht ihr mit seinem "Erbe" um, erinnert ihr euch gerne und oft an ihn
(den Menschen), ist es euch unangenehm?
Fürchtet ihr euch vor eurem Tod? Was glaubt ihr, werdet ihr "hinterlassen" ?


Ja ich erinnere mich sehr gerne an meine Mutter und bringe dies auch oft zur Sprache. Gott sei Dank ist es mir zu keiner Zeit gelungen, ihren Tod zu verdrängen, im Gegenteil, grösstenteils erinnere ich mich immer mit einem Lächeln an sie, nicht schmerzvoll. Natürlich gibt es auch Momente, in denen ich ganz hart spüre, welchen Verlust der Tod einer Mutter bedeutet und mir ist, als würde ich in einen tiefen Abgrund blicken -doch die angenehmen Erinnerungen überwiegen eindeutig.
Vor dem Tod fürchte ich mich eigentlich nicht, da ist höchstens noch eine kleine Restangst, doch vielmehr habe ich, wie es hier schon oft geschrieben wurde, Angst vor dem Sterben, denn wer weiss schon, wie das bei ihm von statten gehen wird...
Was ich hinterlassen werde, kann ich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen, dafür habe ich noch zuviel Leben vor mir.

Gruss


Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in Acht nehmen.



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03.09.2005 um 15:50
Was ist es, was übrigbleibt, wenn ein Mensch stirbt?

Die Erinnerung in den Köpfen all jener, die er gekannt hat...
Er wird bei den Leuten Erinnerungen, Gefühle und Gedanken zurücklassen.
Und natürlich trauert man zu Beginn, nachdem jemand gestorben ist- allerdings war das bei mir niemals von Dauer.

Habt ihr einen Menschen verloren? Was habt ihr von ihm behalten,
im Sinne von Weisheiten, guten oder schlechten Erinnerungen, Lehren.
Hat sein Tod euch verändert? Wenn ja, inwiefern?


Nicht nur einen Menschen habe ich verloren, sondern so einige. Was ich von den jeweiligen Personen noch in Erinnerung habe, ist unterschiedlich.
Von einigen nahezu überhaupt nichts, aber eine Person- die blieb mir stärker in Erinnerung als jeder andere- hatte einmal gesagt:
"Handle zielgerichtet. Setze dich durch. Handle im Einklang mit dir selbst. Und schaue niemals zurück, sondern versuche immer nach vorne zu sehen. Sei standhaft und werde nicht wankelmütig. Zögere niemals. Bereue niemals."


Wie geht ihr mit seinem "Erbe" um, erinnert ihr euch gerne und oft an ihn
(den Menschen), ist es euch unangenehm?


Unangenehm keineswegs- mittlerweile sehe ich den Tod der meisten eher nüchtern. Aus dem Tod von 2 Bekannten habe ich Schlüsse gezogen, welche mein Leben wohl für immer geändert haben...
Bei einem anderen sind mir seine Ausführungen und Erzählungen über Krieg und die Natur des Menschen in allzu guter Erinnerung geblieben... Ich stellte fest, daß sie wahr waren. Man könnte sagen, ich habe versucht, viel von seinem Wissen in mein Leben zu integrieren.

An manch einen erinnere ich mich höchst gerne, bei anderen empfinde ich keinerlei Emotion, sondern nur die bloße Erinnerung und eben die Schlüsse, die ich für mich aus ihrem Tod zog.

Fürchtet ihr euch vor eurem Tod? Was glaubt ihr, werdet ihr "hinterlassen" ?

Ich fürchte den Tod nicht. Dazu bin ich ihm schon zu oft begegnet.

Hinterlassen werde ich- wie die meisten- wahrscheinlich Erinnerungen an mich, und vielleicht sogar die eine oder andere Aussage, welche den Leuten in Erinnerung bleibt...


Gr,


A.

Bedenkt ihr alle, daß das Dasein reine Freude ist; daß all die Sorgen nichts als
Schatten sind; sie ziehen vorbei & sind getan; aber da ist das, was bleibt.



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03.09.2005 um 20:47
Hallo,

ich möchte zu diesem Thema folgende Bemerkungen beitragen:

1. der Mensch ist ein biokybernetisches Wesen im Raum-Zeit-Kontinuum des Universums. Es entsteht aus einer komplexen Vielzahl von Bedingungen und notwendigen Voraussetzungen. Ich bin davon überzeugt, daß der kreationistische Impuls, der uns erschaffen hat, nicht endgültig verloren geht, wenn wir unsere physische Existenz aufgeben.

2. Nicht nur jeder einzelne Mensch, sondern auch die gesamte Menschheit ist eine vorübergehende (ephemere) Erscheinung im Universum. Viele wollen einfach nicht glauben, daß auch die Menschheit eines Tages ihren Platz im Universum räumen muß; dies wird aber eines Tages mit allergrößter Wahrscheinlichkeit eintreten, weil auch unsere Spezies selbst bei größter Vorsorge, sich nicht aus den Gefahrenzonen des Kosmos begeben kann.

3. Der Impuls, der unsere Physis erschaffen hat, generiert nach unserem Ableben an einer anderen Stelle des Raum-Zeit-Kontinuums eine neue materielle Erscheinung. Ich persönlich gehe davon aus, daß wir als ausserirdische Wesen mit einer völlig anderen biochemischen Struktur wiedererstehen. Ich glaube also an eine kreationistische Impulserhaltung des Seienden als kosmisches Prinzip.

4. Die ephemeren Strukturen im Universum (etwa Menschen, Tiere, Pflanzen, Kontinente oder Planeten) sind allesamt aus der Evolution des Kosmos hervorgegangen. Der Kosmos in dem wir leben, ist aus einer singulären Urzeugung (Urknall, Big Bang) hervorgegangen.

Alles was aus dem Urknall hervorgeht ist letzten Endes ein Produkt der Evolution der ersten Algorithmen jener singulären Ursprungsreaktion (Urimpuls). Das Universum entfaltet sich unentwegt weiter in Richtung einer größtmöglichen Entropiezunahme.

5. Die Anzahl möglicher kreationistischer Impulse wächst mit fortschreitender Evolution des Universums.

Viele Grüße
Bernd


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=quentin= Diskussionsleiter
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07.09.2005 um 05:16
>Treffpunkt Ohlsdorf

Von Barbara Hardinghaus

Die Wolken haben sich verzogen für einen kurzen Augenblick. Die Sonne lässt den Rasen leuchten. Katharina Morini holt eine Rolle Krepppapier aus ihrer braunen Ledertasche und wischt den Regen von der Bank aus hellem Marmor.

Katharina Morini ist nur zu Besuch. Sie hat Blumen mitgebracht, sieben Rosen und Schleierkraut. "Mama ist nur umgezogen", sagt die 65-Jährige dann. Sie ist umgezogen. Aus Rotherbaum auf den Friedhof Ohlsdorf, aus der Fünf-Zimmer-Wohnung an die Kapelle eins, siebte Reihe in das Grab mit der Nummer 143.

Katharina Morini kommt fast jeden Tag. Und wenn sie es mal nicht schafft, sagt sie ihrer Mutter vorher Bescheid. Sie mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen. Nur hier draußen fühlt sie diese Wärme. "Mama wohnt ja nur woanders", sagt sie wieder. Sie ist glücklich. Jetzt und hier. Nur hier. Der Gehirnschlag an jenem Freitag im November 2000 hat ihrer Mutter das Leben genommen. Die Verbindung aber ist geblieben, unverändert. Über den Tod hinaus. Sie setzt sich fort - wie bei vielen der zwei Millionen Menschen, die Jahr für Jahr nach Ohlsdorf kommen, auf den weltgrößten Friedhof, zwischen 16 Mausoleen und 300.000 Grabstellen. Die Beziehungen, sie bleiben.

Manche entwickeln sich sogar neu. Der Friedhof als Treffpunkt, als Ort der Begegnung - nicht nur zwischen Hinterbliebenen und ihren Toten, auch zwischen Hinterbliebenen untereinander.

Zum Beispiel Hans Pagel (81) und Elfriede Kalkowski (74). Das erste Mal gesehen haben sich die beiden am anonymen Urnenhain, an der grünen Wiese, die immer dort braune runde Stellen hat, wo jüngst jemand beigesetzt wurde, jemand, "der keine Trauerrede wollte, weil er vom Leben zu sehr enttäuscht wurde", erklärt Herr Pagel. Der ehemalige kaufmännische Angestellte hat für alles eine Erklärung. Auch für die Trauer. Und die Freude. Als seine Lisa vor acht Jahren nachts neben ihm im Bett plötzlich starb, sei er ziemlich "down" gewesen. Aber Herr Pagel weiß ja: "Wer nur zu Hause bleibt, kippt ab." Also hat er sich auf den Weg gemacht, erst nur zu Lisa, dann auch zu den anderen.

Die anderen, das sind acht Männer und vier Frauen, eine Clique Hinterbliebener, die sich täglich am anonymen Urnenhain treffen. Immer um 14 Uhr, bei Sturm, bei Regen, bei Schnee. Hier muss niemand allein am Grab stehen. Am Anfang haben sie sich Trost gegeben, eine Art Zweckgemeinschaft sei das gewesen. Ihr gemeinsames Schicksal, es verbindet eben. Zwischendurch haben die Herren dann Rezepte ausgetauscht und sich vom Waschen mit der Waschmaschine erzählt. Neulich waren sie zusammen am Meer, an der Ostsee, ein Ausflug nach Eckernförde. Man könne schließlich nicht immer nur zum Friedhof gehen. "Unsere Beziehung?", sagt Herr Pagel, "sie ist mehr als Freundschaft."

Zwischen ihm und Frau Kalkowski sowieso. Sie sind das neue Liebespaar der Truppe. "Angefangen hat es damit, dass Hans mich im Auto mitgenommen hat", sagt Frau Kalkowski mit den pinkfarbenen Lippen, der roten Bluse und den violetten Fingernägeln. Es folgten Telefonate, das erste Kaffeetrinken an ihrem Esstisch in einem der Grindelhochhäuser. Statt Kuchen gab es Schokoladenkekse. Heute besuchen sie sich öfter, fahren mit zu seinen oder zu ihren Kindern. "Da ist wieder jemand, an den ich mich heften kann", sagt Herr Pagel, "in meinem entleerten Raum steht wieder jemand, die Elfie." Und außerdem müsse er sich schließlich auch geistig auf der Höhe halten. Frau Kalkowski grinst dann, hält ihre Arme über der Brust verschränkt und sagt nur: "Macho."

Ihre eigenen Wohnungen wollen sie beide aber behalten. Es sei jetzt nur selbstverständlich, dass sie stets mit ihm fahre. Und ein Küsschen? Das gebe es auch ab und an. Aber gefunkt? Das habe es nicht. Nie. Herr Pagel erklärt es: "Das, was mal gefunkt hat, was wirklich Liebe war, liegt da vorne." Er zeigt auf das Grab.

Beide wollen sie zu ihnen zurück. Herr Pagel zu Lisa. Und Frau Kalkowski zu ihrem Erich. Reserviert haben sie schon, und auch das Geld für den Platz unter der Erde an der Seite des geliebten Partners überwiesen. "Es gibt den Menschen Trost, schon vor dem Tod zu wissen, wohin die letzte Reise geht", sagt Elke Winter (57). Sie arbeitet als Beraterin und Verkäuferin von Grabstätten auf dem Friedhof und macht auch so etwas wie eine "Vorsorge".

"Die Leute wollen heute selbst entscheiden und die Kinder nicht mit der Pflege belasten." Oft handelt es sich um Ehepaare, die kommen, oder um Freunde. Der Renner sei derzeit die Löwengrabstätte, eine Paaranlage, wo jeweils zwei Urnen beieinander stehen - gemeinsam in die Ewigkeit. Zunächst, sagt Winter, seien die Menschen bedrückt, am Ende aber fast beseelt. Als hätten sie ein Versprechen gegeben. Das letzte.

Ernst Boritzka (86) hätte das auch gern noch getan. Er konnte sich nicht einmal verabschieden, damals, 1994. Bis heute weiß er nicht, warum seine Elisabeth eigentlich gehen musste, zu früh. Die grauen Haare der Brauen liegen über seinen blauen Augen. Seine Hände sind in den Hosentaschen versunken. "Sie war so nett", sagt er. Mit ihr war er 40 Jahre lang verheiratet, mit ihr hatte er das Hotel an der Schäferkampsallee in Eimsbüttel, mit ihr hat er sieben Kreuzfahrten gemacht, ist dreimal um die Welt gereist. Die Welt ist kleiner geworden. Eigentlich ist sie nur noch ein paar Quadratmeter groß und liegt hinter Rhododendren versteckt. Ende der 90er-Jahre hat Herr Boritzka seine Frau umbetten lassen, weiter an den Eingang, dorthin, wo der Bus der Linie 170 hält. "Meine Frau liebte den Verkehr." Er hat rosa blühende Fuchsien gepflanzt und Sagenfiguren aufgestellt. Die mochte sie auch. Im Gebüsch steckt eine Isoliermatte, auf die er sich bei Kälte setzt. Den Regenschirm hat er stets im Informationshäuschen deponiert. Auch Herr Boritzka kommt jeden Tag, vor dem Frühstück, nachdem er ein paar Weintrauben gegessen hat. Dann ist er bei ihr. Für eine Stunde, für zwei oder für länger. Manchmal überlegt er, was er sich am Abend kochen könnte. Fleisch auf jeden Fall, vielleicht einen Eintopf. Aber oft denke er auch an das, was gewesen ist. Daran, dass sie plötzlich dieses Zittern bekam und kalte Hände und dann starb. Einfach so. Und er denkt an das, was noch kommen wird. Sein Name ist neben dem seiner Frau in den Stein gemeißelt. Ob man sich noch mal wiedersieht? Das frage er sich schon ab und an. Gläubig ist Herr Boritzka nicht. "Wenn man realistisch ist, weiß ich, dass man sich nicht mehr trifft", sagt er. Seine Stimme versinkt fast im Motorengeräusch der Busse. "Aber tief im Innern, da hoffe ich, sie doch noch einmal zu sehen."

Und trotzdem ist es nicht nur die Hoffnung, die Herrn Boritzka, Frau Morini oder die Clique nach Ohlsdorf führt. Es ist auch Trost. Es ist die Liebe, das Nachlassen des Schmerzes und das Schwinden der Angst. Nur hier haben sie plötzlich wieder Zeit. "Wenn ich gehe, dann ist es, als würde ich einfach nur die Kaffeetasse auf die Spüle stellen", sagt Katharina Morini. Zuvor hat sie ihre Mutter dann von den Geschwistern gegrüßt, hat ihr vom letzten Familienfest erzählt - was jeder anhatte, und sie hat von den Bratkartoffeln erzählt, die ihr am Mittag angebrannt waren. Das hat nichts Andächtiges, nichts Religiöses. "Sie ist mein Bezug, ist einfach der Punkt, wo meine Gedanken auch ankommen." Dann reißt Frau Morini wieder Krepppapier ab, putzt weiter, jetzt den Grabstein, den sie eigentlich mal für sich gekauft hat. Als sie geht, sagt sie der Mutter noch, dass sie morgen wiederkäme, natürlich nur zu Besuch. Und dass sie sich schon freue, wenn sie irgendwann bleiben könne. Für immer.

Hamburger Abendblatt
Nr. 228 vom 30. September 2003<
Quelle: http://www.bdzv.de/twp/2004/hardinghaus.htm (Archiv-Version vom 16.03.2005)


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07.09.2005 um 06:14
was übrig bleibt - die körperliche Hülle.

Geist und Seele trennen sich vom Körper. Sie können niemals verloren gehen.

Nein, durch meinen Glauben hat der Tod seinen Schricken verloren, im "Jenseits" an das ich glaube, kann es nur besser werden. Ich freue mich auf die Ewigkeit, in der nichts Böses mehr Raum bekommt. Die Herrlichkeit Gottes und das was Er für die seinen bereithält sind für uns Menschen nicht vorstellbar.



Gott kann man nur durch Christus erkennen. Und nur durch Christus kann man ein wahrhaft glückliches Leben führen. Blaise Pascal


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Was übrigbleibt...

07.09.2005 um 16:01
@Aida: was übrig bleibt - die körperliche Hülle.

Nun ja, dies aber auch nicht sehr lange.. ;)


im "Jenseits" an das ich glaube, kann es nur besser werden.

Bist du dir da auch sicher??


Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in Acht nehmen.



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