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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

22 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frau, Behandlung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
hisoka Diskussionsleiter
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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:01
folgenden Brief fand man nach dem Tod einer demenzkranken Frau in ihrem Nachlass

"Was sehen Sie, Schwester, wenn Sie mich ankucken, und was denken Sie?
Eineknöterige Alte mit abwesendem Blick, nicht mehr ganz zurechnungsfähig,
die sich nichtzu benehmen weiß und kleckert
und nicht antwortet, wenn Sie ihr mit lauter Stimmesagen,
sie solle sich doch wenigstens ein bisschen Mühe geben,
die nicht zubeachten scheint, was Sie machen,
die mal hier einen Strumpf verliert und da einenSchuh,
und die trotz aller Ermahnungen nicht mithilft,
wenn sie gebadet odergefüttert wird.
Wenn Sie das, Schwester, sehen und denken, dann liegen Sie falsch.
Das bin ich nicht, die da so still sitzt, und die auf Ihr Geheiß aufsteht und isst.
Machen Sie Ihre Augen auf. Ich sage Ihnen, wer ich bin.

Ich in ein Kind von10 mit einem Vater und einer Mutter und Brüdern und Schwestern, die einander lieben.
Ein junges Mädchen von 16 mit Flügeln an den Füßen, das davon träumt, bald ihre wahreLiebe zu treffen.
Eine Braut von 20, - mein Herz springt vor Freude, wenn ich an dieGelübde denke, die ich zu halten versprach.
Mit 25 habe ich dann eigene Kinder, fürdie ich ein sicheres, glückliches Heim baue.
Eine Frau von 30, - meine Kinder wachsenschnell, miteinander durch treue Bande verbunden.
Und 40 bin ich, meine Söhne sindweg, aber an meiner Seite steht mein Mann und stützt mich.
Mit 50 habe ich wiederspielende Kinder um mich. Wir haben jetzt Enkel, mein Liebster und ich.
Dann kommendunkle Tage, mein Mann stirbt, ich schaue mit Angst in die Zukunft, denn meine Kindersind dabei, ihr eigenes Heim zu bauen.
Ich denke an die Jahre un d die Liebe, die icherfahren habe.
Ich bin jetzt eine alte Frau. Die Natur ist grausam. Sie hat sichausgedacht, Alte wie Narren erscheinen zu lassen. Der Körper zerfällt. Anmut und Stärkeschwinden.
Wo einst ein Herz war, ist jetzt ein Stein.
Aber in diesem altenGerüst wohnt noch ein junges Mädchen,
und hin und wieder schwillt mein geschundenesHerz.
Ich denke an die Freude zurück und den Schmerz,
und ich liebe und lebe dasLeben noch mal und erinnere die Jahre, viel zu wenig und schnell vergangen, und nehme diebittere Tatsache an, dass nichts bleibt.
So machen Sie die Augen auf, Schwester, -sehen Sie nicht eine kratzbürstige alte Frau.
Sehen Sie näher hin, sehen Sie mich!"

In Heimen fehlen oft Zeit und Arbeiter, um den Menschen dort eine angemesseneBehandlung zu garantieren, aber rechtfertigt das die teilweise wirklich unmenschlichenBedinungen, die dort herrschen? Dass man mit jemandem nicht alles machen kann, nur weiler sich nicht mehr ausdrücken kann (obwohl er alles bewusst miterlebt), sollte eigentlichnatürlich sein. Aber was gibt es für Möglichkeiten, den Schwestern in solchen Heimen beiihrer Arbeit zu helfen, oder wie könnte man eine vernünftige Behandlung hilfloserMenschen in solchen Heimen möglich machen? Hat irgendjemand Ideen dazu?
(Ich hoffjetzt einfach mal, dass das nicht der tausendste Thread dieser Art ist.)

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Maat ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:06
Den meisten fehlt es heutzutage an Zeit. Ich glaube, daß die Bürokratie viel Zeit bzw.viel Geld kostet.

In einem anderen Thread wurde schon einmal darübergeschrieben. Es ist traurig, wie wenig Zeit dem Personal für einen Patienten übrigbleibt.


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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:07
Ein melancholischer Text, doch abgesehen von der kurzen Aufmerksamkeit, kann ich nichtszur Hilfe beitragen.


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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:10
Ich selbst hatte ein Praktikum. Am meisten erschreckt hat mich, dass mir eine ältere FrauGeld geben wollte fürs zuhören. Ich war geschockt, jedoch ist es tatsächlich so, dasssich nur um die medizinischen Belange gekümmert wird und Null um die seelischen.


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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:14
Man nennt es ja "Altersheim" da man nur das Alter ansich >beheimt< od. umsorgt, also denKörper, mehr wird man nicht erwarten können, wie Maat schon meinte : Es fehlt an Zeit.


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hisoka Diskussionsleiter
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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:16
Das Problem ist leider, dass die älteren Leute recht oft auch medizinisch nichtvernünftig versorgt werden, weil eben auch meist die Zeit fehlt umd z.B. einen Dekubitusauszuwaschen (was auch eine Gelegenheit für ein oder zwei freundliche Worte wäre) oderdie Menschen mit Nahrung zu versorgen (meist ist das Essen, dass dort verabreicht wirdkochend heiß, wogegen sich eben nicht alle wehren können, oder komplett kalt). DassKontrollen in solchen Anstalten immer 4 Wochen zuvor angekündigt werden, verhindert, dasssolche Fälle erkannt werden. Zwar sind Helfer dazu verpflichtet, solche... ich nennsjetzt mal Misshandlungen beispielsweise mit dem Handy aufzunehmen und den/dieVerantwortliche/n zu verklagen, aber das ist auch nur ein weiterer Grund für die festangestellten Schwestern, die zusätzlichen Arbeiter eher zu fürchten, als ihre Hilfedankbar zu sein.


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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:19
Unabhängig von Alter sollte es um den Menschen selbst gehen.
Wenn ich gesehen habe,dass die Menschen weinen, weil ihnen Niemand zuhört, gesehen habe wie schlecht mit ihnenumgegangen wird, gesehen habe wie verzweifelt sie sind, stellt sich die Frage ob es dasPersonal nicht wahrnehmen will oder kann. Ist ja schließlich auch leichter wegzusehen.

Man könnte ein paar Jugendliche zu Sozialstunden verdonnern, so kriegen die wasvon der Realität mit, und die Älteren haben mal ein wenig Unterhaltung und sind nicht soeinsam.


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floyd ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:26
nJa diesen gedanken kann ich mich nur anschlie0en, und Mammon hat auch nicht ganzunrecht. dort abhilfe zuschaffen ist wahrlich nicht leicht. den angefangen bei der schongenannten Bürokratie. Für was haben wir soetwas? Es geht in den meisten fällen nur darum,um nachvollzihbar zu machen was man getan hat . Was nun im Bezug auf die alte frau dernachweis dafür ist, wie man sie betreut hat.

Aber woher kommt jene Bürokratie.Man tut sich soetwas doch nur an, um später im falle eines versterben des patienten sagenzu können, dass amn sein bestmöglichstes getan hat und man beweise dafür vorlegen kann.Weil man ja heutzutage wegen jeder kleinigkeit verklagt wird.

Das Problem istalso nicht die Bürokratie @ maat sondern eher die menschen, die sich gegenseitig immeralles ankreiden.
würden sich nicht alle gegenseitig an den karren fahren, dann gäbes solche problem wohl weniger.


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floyd ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:29
sry wegen doppelpoast

@ mudvayne

"Man könnte ein paar Jugendliche zuSozialstunden verdonnern, so kriegen die was von der Realität mit, und die Älteren habenmal ein wenig Unterhaltung und sind nicht so einsam."

jo und das Ganzehip-hopper gewürms würde sich auf die alten leute stürtzen!

ne du dass lass mallieber.
da würden die sowiso nixmehr verstehen bei dem ey alter ey getue.


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hisoka Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:34
Das ist allerdings wahr... vllt. keien Jugendlichen ("Hey, Omachen, jetz mach shcon dasMaul auf, schön essen, ich hab keine Zeit" gibts so schon genug).. aber es gibt genügendarbeitsfähige Menschen mittleren Alters, die keine Arbeit mehr finden, weil sie denmeisten Arbeitgebern "zu alt" sind.

Natürlich brauchen die auch zumindest eineEinweisung in den Umgang mit so vielen älteren Menschen, aber dass tatsächlich nur dieSchwestern das Essen verabreichen dürfen oder sonstiges, empfinde ich als unnötigeVerschwendung von Zeit der Schwestern. Es wäre leichter, wenn diese sich wirklich um diemedizinische Versorgung der "Bewohner" dieser Heime kümmern könnten, oder..?


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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:36
Nein ich glaube, würden sie damit konfrontiert, würden sie es nicht tun. Selbst wenn siees evtl. im vornherein sagen würden. Möchten ja ihr hartes Image behalten.
Ich glaubesie würden dann von den älteren Menschen lernen und selbst wieder normaler werden.

Jedoch sollte ich wohl wirklich nicht so sehr an das Gute glauben :o


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hisoka Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 00:44
Hmh.. bei einigen magst du sicher Recht haben, aber ich weiß aus Erfahrung, dass mancheLeute sich auch angesichts solcher Situationen dann nicht plötzlich anders verhalten.
Wer jedoch wie reagiert, ist kaum vorher zu sagen, denke ich


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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 14:14
ich denke, es könnte auch bei uns geholfen werden. es gibt ja sowas wie ehrenamtlichedienste (hab ich mal aufgeschnappt), in denen man dem heimen eine hilfe sein kann. jedervon uns könnte helfen, wenn er will.. das ist ja das erschreckende. muss zugeben, solcheberichte rütteln schon auf..


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Chiby ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 14:39
Meine Uroma wohnt auch in einen Altersheim, aber wir gehen sie seeehr oft besuchen undwir laden sie auch oft zu uns ein. Wir wissen, das sie dort eine gute Behandlung bekommtund das das Personal dort wirklich ausgezeichnet ist.

Der Text ist wirklichtraurig, aber ich denke man sollte immer "mehr" in einem Menschen sehn.


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hisoka Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 16:15
Leider sagt es sich auch leicht, dass jeder theoretisch helfen kann. Viele sindsicherlich einfach vom Charakter her nicht "dafür geeignet". Gerade bei Demenzkrankengeht ja alles über Augenkontakt, wer da die nötige Wahnehmung oder eben auch Geduld nichthat, kann trotz aller guter Vorsätze kaum eine wirkliche Hilfe sein und sich ausreichendum die Menschen kümmern, auch wenn es zumindest eine kleine Hilfe wäre, wenn sich sojemand bemüht...


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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 22:40
man kann doch nur hoffen das die eigenen kinder später für einen da sind wenn man altist...ich denke keiner is gerne im altersheim...


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hisoka Diskussionsleiter
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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

01.05.2006 um 22:43
wäre schön, wenn sich das immer machen ließe, aber manchmal geht es einfach nicht... wennz.b. die Kinder ins Ausland gehen oder so.
Ansonsten ist der Spruch "Sei gut zudeinen Kindern, denn sie suchen später dein Heim aus" wohl doch leider ernst zu nehmen.


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forke ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

02.05.2006 um 01:23
Ich fange ab Oktober eine Ausbildung zum Krankenpfleger an und war die letzten 9 MonateZivi im Pflegedienst in einem Krankenhaus. Ein Altenheim ist daran angeschlossen, ich binalso etwas in die Thematik involviert.

So, es wäre jetzt einfach, alles inschwarz-weiß aufzuteilen. Ungeduldige Pfleger, schlechtes Gesundheitssystem,teilnahmslose Angehörige.
Arme arme alte Frau.

SO einfach ist es eben aberleider nicht.

Das Pflegepersonal ist zum einen in der Regel chronischunterbesetzt. Es kann sich nicht 60 Minuten für Speißung, Lagerung, Waschung etc. proBewohner Zeit nehmen, wenn 2-3 Pflegekräfte für 30 Bewohner zuständig sind. Das gingeauch nicht, wenn es 5 oder 6 Pflegekräfte wären.
Außerdem ist es keinem Pfleger undkeiner Schwester zuzumuten, sich um jeden Bewohner zu kümmern, als wäre es die eigeneMutter.
Das klingt hart, aber ständig sterben Leute, ein Pfleger oder eine Schwesterkönnte den Beruf nicht lange machen, wenn er zu jedem Bewohner eine so enge Bindunghätte. Glaubt mir, ich rede aus eigener Erfahrung...

Auch Angehörigen kann man(meistens) keinen wirklichen Vorwurf machen. Was sollen sie auch machen mit einerdemenzkranken Frau? Das ist ein Full-Time-Job, der mitunter Fachkenntnis voraussetzt.Zuhause zu wohnen wäre für viele Patienten und auch für die Familien die schlechtereLösung.

Keine Frage, man muss die Bewohner ernst nehmen.
Es ist einUnterschied ob man jemanden behandelt wie einen Idioten oder einfach nur schwer vonBegriff.


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hisoka Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

02.05.2006 um 01:31
Das war auch nicht als purer Vorwurf den Pflegekräften gegenüber gemeint. Es ging mirmehr darüm, zu überlegen, was man tun könnte, um sowohl "den Opfern" als auch denPflegern leichter zu machen.
Du hast zweifellos Recht, Forke, und ich spreche auchnicht davon, dass man als Pfleger eine übermäßge Beziehung mit jedem Menschen dorteingehen soll, aber ich frage mich halt, ob es sein muss, dass sich teilweise 8 Leute um60 ältere Lilim kümmern müssen.... es ist einfach die Gesamtsituation...


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forke ehemaliges Mitglied

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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

02.05.2006 um 01:45
Es ist einfach nicht zu finanzieren. Das ist der Punkt. Die Kassen sind knauserig. Wennder Kassenbeitrag um 2€ erhöht wird, dann läuft die Bild-Zeitung und somit dieBevölkerung Sturm gegen die raffgierigen Kassen.

Diese Leute sollte man einAltenheim besichtigen lassen, damit die blinde 'Steuer-Wut' und Beschämung umschlägt.

Außerdem ist es mit ein demographisches Problem. Die Menschen werden immerÄlter.


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hisoka Diskussionsleiter
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Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim

02.05.2006 um 01:50
Das stimmt.. aber Japan ist nur ein Beispiel dafür, dass es eben doch nicht unmöglichist, damit vernünftig umzugehen. Schlechter Vergleich, ich weiß. Auch nich wirklich alssolcher gemeint, aber so etwas kommt mir in den Sinn, wenn ich die jetzige Situationbetrachte.


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