Nun muss ich diesen Thread mal wieder ans Licht bringen und zum Leben erwecken. Zurzeit lese ich im Forum eben öfter etwas, was den Thread eben betrifft. Auch wenn man es mir nur schwer glauben wird, es geht um die Sache an sich.
Im ersten Beitrag habe ich ja schon beschrieben um was es geht, und der Beitrag über diesen beschreibt es ebenso noch einmal.
Ich treffe nun wiederholt hier auf Aussagen, in denen man von mir erwartet, ich möge doch einräumen, dass ich mich mit meinen Aussagen und Annahmen auch irren könnte. Soweit so gut, halte ich ja auch für legitim und berechtigt. Es mag zwar Aussagen geben, die der Logik eben wahr sind, also auch objektiv nicht falsch sein können, und auch in der Mathematik findet man solche Aussagen. Aber Aussagen und Behauptungen, wie es gibt einen Gott, oder es gibt ihn nicht, kann man eben so nicht als etwas Absolutes und/oder objektiv Wahres in den Raum stellen.
Hier sollte man also schon einräumen, das man es eben so für wahr hält, aber das es auch anders sein könnte.
Im konkreten Fall ging es nun um die Frage, ob es den Zufall im Universum gibt, oder eben nicht, und alles immer eine Ursache hat. Ich vertrete nun die Position, dass es Zufall gibt, und das Universum nicht determiniert ist.
Darauf wurde ich dann angesprochen, und man bat mich, der Ehrlichkeit zur Liebe, doch auf jeden Fall die Option einräumen, das ich mich irre, und es auch anders sein könnte. Klar, kann ich ja gerne machen, auch wenn ich viel darüber weiß, und es ganz klar anders sehe und auch von meiner Meinung überzeugt bin.
Nun bat ich dann, meinem Gegenüber doch ebenso wie er von mir erwartet dass ich mich irren könnte, auch einzuräumen, dass er sich irrt. Also die Basis wäre, das wir beide gegensätzliche Positionen vertreten, jeder an die seine glaubt, davon überzeugt ist, sie wäre wahr, aber auch einräumt, er könne mit seiner Annahme eben falsch liegen. Eine doch recht gleichberechtigte Basis für einen Dialog.
Aber das wurde so nicht akzeptiert. Mein Gegenüber vertritt da die Meinung, er würde eben die Wahrheit wissen, er hätte sie erfahren, er könne sich somit nicht irren, sein Wissen wäre eben ein Objektives und unabhängig von seiner Person eben wahr.
Das solle ich eben so doch mal erkennen und akzeptieren.
Wie nun? Das kann doch nicht legitim sein, wo sind wir denn?
Es wird dann eben in dieser Form begründet:
Es ist möglich, seine subjektiv gefärbte Sichtweise/Wahrnehmung der Dinge durch ein aufrichtiges, sein Ego zurückstellendes, Wollen, eben jene individuelle Weltsicht, hin zu einer weit objektiveren Erkenntnisweise zu transzendieren.
Genau genommen müssten wir alle dies tun und könnten es auch, um tatsächliches Wissen und Wahrheit zu erfahren.
Geht es aber um prinzipielle Gesetzmäßigkeiten/Mechanismen, ist meine Meinung bedeutungslos und ich als Person stehe zurück, es geht dann nur um den Inhalt als solchen welcher aus einer objektiveren Ebene kommt, aus der Wahrheit, welche ewig und unantastbar ist. Genau durch diese Ewigkeit, das immer Gleichbleibende, ist "es" von Jedem objektiv erfahrbar.
Auf dieses "durch und durch ehrlich wollen", was gleichbedeutend mit bedingungsloser Suche und/oder dem egolosen Bitten in Demut ist, kam ich schon in einem früheren Eintrag der letzten Tage zu sprechen, und zwar, als ich von Offenbarungen von "Oben" schrieb.
Hier mal was zu
Wikipedia: TranszendenzNun da kratzt man sich doch am Kopf und wundert sich. Also ich wunder mich da jedenfalls.
Da wird also zu einer objektiveren Erkenntnisweise transzendiert, jeder könnte das tun, und dann wird da tatsächliches Wissen und Wahrheit erfahren. Da kommt dann der Inhalt von einer „objektiveren Ebene, eben aus der Wahrheit, welche ewig und unantastbar ist“.
Genau durch diese Ewigkeit, das immer Gleichbleibende, ist "es" von Jedem objektiv erfahrbar.
Wie nun, objektive Erfahrungen? Also wir können Dinge nur subjektiv erfahren, alles andere wäre schon nun doch sehr seltsam.
Was ist nun, wenn auch ich mal eben zu einer „objektiveren Erkenntnisweise transzendiere“ und dann da „tatsächliches Wissen und Wahrheit erfahren“? Und was ist, wenn meine „objektive“ Wahrheit, dann konträr zu der des Anderen steht?
Was ist, wenn nun einige Menschen so tranzendieren, und alle eine andere „objektive“ Wahrheit erfahren?
Was ist nun, kann man es hinnehmen, und kann man einen Gegenüber, der so argumentiert, und seine Aussagen eben so begründet und für wahr erklärt noch ernst nehmen, ja kann das überhaupt in irgendeiner Form eine Basis für einen Dialog sein?
Warum ich das nun schreibe? Weil man mir vorhält, ich würde es nicht verstehen, und es wäre schon unfair von mir, hier meinen Gegenüber infrage zu stellen, und von ihm das was er von mir erwartet zu erwarten.
Wie kann man da noch weiter kommen, wie kommt es, das Menschen ernsthaft eine solche Position einnehmen, und einfach nicht erkennen, dass das schon doch recht fragwürdig ist.
Also ich sehe da keine Basis, und ich kann jemand der so argumentiert nicht ernst nehmen. Wie seht Ihr das, ist das legitim, handhabt Ihr das auch so?