Panikattacken

Zu- oder Abneigungen werden in der Kindheit anhand sehr subtiler Signale wahrgenommen, die Aussenstehenden meist verborgen bleiben. Deswegen kann man niemals beurteilen, ob jemand ein liebevolles Elternhaus hat.

Es gehört zu den ganz großen Tragödien unserer Zeit, daß man die Kindheit eines Menschen anhand höchst oberflächlicher Eindrücke von den Eltern beurteilt. Damit liegt man ziemlich oft schief. Ich kenne absolute Bestien, die dem gesamten Umfeld als liebevoll erscheinen und auch das Gegenteil, also wirklich liebevolle Leute, die jeder für hart und kalt hält.

Es gibt zu viele Parameter und Situationen als daß man es jemals sicher beurteilen könnte.

@Sophosaurus
Aussenstehende können das nie beurteilen, doch der Betroffene,
der irgendwann aufgrund eines Kindheitstraumas an Depressionen,
Panikattacken oder Sucht leidet, müsste sich eigentlich erinnern können
(wenn ich nicht falsch informiert bin, kann man sich ziemlich genau
bis zum ca. 3.-4. Lebensjahr zurückerinnern, zumindest an einschneidende
Situationen bzw. Erlebnisse).

Ja, aber der Betroffene schwankt ja meist zwischen verschiedenen einander entgegengesetzten Aspekten seiner Kindheit, und erinnert die entscheidenden ersten zwei Jahre meist gar nicht. Wer als Kind unglückliche Phasen durchlebt, hat dazwischen emotional ganz andere Phasen, und blendet immer eine der beiden aus, wenn gerade die andere überwiegt.

Ich merke das seit ein paar Tagen. Ich hab vorher sowas noch nie gehabt.

Wenn ich an Probleme denke, die ich grade habe in demselben Moment schlägt mein Herz immer schnell.. So 3 oder 4 mal schneller nacheinander, ich bekomm so nen komischen Druck im Brustkorb und mir bleibt für ne milliesekunde die Luft weg.

Könnte das auch soetwas wie ne kleine Panikattacke sein?

Ich hab das jetzt mal beobachtet. Ich bin grade angefangen, eine 20 seitige Hausarbeit zu schreiben und hab nur gedacht: Das schaffst Du nie mehr in der Zeit!

Und schon passierte es wieder. Die Luft bleibt sogar jetzt noch ein bisschen weg.

Was kann man in solchen Moment machen?

@dog
Tief durchatmen und beruhigen.

Vielleicht hilft Autogenes Training oder einfach nur der klang einer beruhigenden Sache, zum beispeil, Möwen und Strandgeräusche, Waldgeräusche oder ein Bach der fließt.

Wenn du dir immer wieder einredest "Schaff ich nicht, schaff ich nicht" ist klar, dass du mit Angst reagierst, setz dir Ziele. Bis um 15 Uhr hab ich eine Seite geschafft danach mach ich 15 minuten Pause.

Hallo dog, wie geht es Dir zur Zeit?
Es könnte sein, dass Du durch all den Stress und bestimmte Erlebnisse an Herzangst (oder an einer ähnlichen Angststörung einhergehend mit einer Depression) leidest. Lies mal ruhig im Internet was zu Cardiophobie. Wenn der Arzt einen organischen Schaden ausschließen kann, solltest Du an eine andere Therapie denken. Neben einer geeigneten (Psycho-) Therapie und unterstützenden Medikamente aus dem Bereich der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer ist viel gesunder Schlaf notwendig, um die Psyche wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies ist aber meist in solchen beängstigenden und "bedrängenden" Situationen leichter gesagt, als getan.

Deshalb empfehle ich folgende, zeitlich nahen Maßnahmen.

- gestalte Dein Schlafzimmer neu und gemütlicher

- vermeide dabei elektronische Geräte und andere Störer im Zimmer

- Verdunklung beim Schlaf ist meist besser als "helle" Fenster

- Ritale sind wichtig, d.h. versuche zur selben Zeit ins Bett zu gehen, zur selben Zeit aufzustehen
und zu regelmäßigen Zeiten zu essen (abends kohlenhydratarm, ruhig mal ein Glas Rotwein und
eine Hand voll Walnüsse)

- Tagsüber brauchst Du Licht (viel Tageslicht und Sonne!), frische Luft und Bewegung.
Nur so kann das "Wohlbefindlichkeitshormon" Serotonin produziert werden, das für den
Tag-Nacht-Rhythmus ebenso zuständig ist, wie für die Funktion der Nervenzellen und andere
körperlichen Empfindungen.

Als Unterstützung kann ich ein Präparat wie Juvel-5 S-Balance empfehlen, das unserer Erfahrung nach recht schnell zu einem besseren Wohlbefinden beiträgt und auch beim Entzug gewisser Tranquillizer und anderer abhängig machender Medikamente hilft.

@Vicentsohr
Und wie soll das ein Mensch der einer geregelten Arbeit im Jahre 2011 nachgeht alles erfüllen? Die Zeit und "Ruhe" hat man wohl eher ohne Job oder als Rentner. Und ein größerer Teil von erstgenanntem verzichtet dann auch noch liebe drauf gesund zu leben. Es ist klar das bei solcher Lebensweise die Anfälligkeit für Psychische Symptome dieser Art geringer sind.

Ich leider extrem seit über 3 Jahren an diversen Symtomen die in diese Richtung gehen, jedoch hindert mich die Gesellschaft und der finanzielle Druck leider daran mal komplett zu genesen. Man verlernt irgendwann sich zu entspannen, es ist überhaupt nicht mehr möglich.

Panikattacken können auch von einem Langzeit Cannabis Konsum hervorgerufen werden....

Wenn das der Fall ist schleunigst damit aufhören!

@Mietzi
Wen hast du da in Verdacht?

Ich hab öfter Panikattacken. Diese resultieren immer aus einer über 2-3 Tage dauernden Isolation.

Was genau bedeutet für euch, also den verschiedenen Betroffenen eine Panikattacke bzw. wie empfindet Ihr sie? Manche klagen über Atemnot, Herzrasen. Ich persönlich empfinde einen sich langsam über den tag aufbauenden pegel an Nervosität der sich irgendwann durch den "Brustkorb" als Kribbeln entlädt und meinen Kopf nur noch denken lässt, DU STIRBST JETZT, ES IST AUS, DU FÄLLST JETZT UM. Es ist so ziemlich das ekelhafteste Gefühl dass ich kenne, und wenn es erstmal begonnen hat, hilft es einfach nicht mehr sich zu sagen, es passiert nichts, denn das Gefühl, diese Entladung findet dennoch statt...wirklich übel das Thema

@Anders

Bei mir ist es so, dass meine Nase anfängt taub zu werden, dieses Gefühl breitet sich dann von der Nase aus, bis ich Angst kriege, dann fängt mein Herz an zu rasen, ich fang an zu zittern, hab das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen, krieg nur Panik, will raus, brauche Hilfe..

Es gibt scheinbar wirklich gravierende Unterschiede. Wie erwähnt, mein Kopf und mein Körper sagen mir auf einmal du stirbst. Und dann kommt die Panik und Angst. Eine Atemnot oder ähnliches tritt nie auf

@Anders

Bei mir zeichnen sich diverse Panikattacken durch einen "kalten Schweißausbruch" aus. Das ist für mich das schlimmste und ekelhafteste Gefühl, ausgelöst vermutlich durch extreme Nervosität oder manchmal verspür ich auch ein schmerzhaftes Stechen im Brustbereich.

Habe immer Angst, dass es nicht mehr aufhört und kann in dem Moment nicht ruhig bleiben. Ich laufe durch die Wohnung, oder renne hinaus.

@Hatred

Geht mir genauso... und hey, Cthulhu!

@Anders

Meine Atemnot resultiert denke ich daraus, dass mein Herz extrem schnell schlägt...

@Hesher
Ich versuche einfach rauszubekommen worauf meine Form von Attacken und Symptomen zurückzuführen ist, indem vielleicht noch jemand genau so empfindet was das Thema angeht. Keine Bange, wegen dieser Sache bin ich natürlich in einer Therapie, aber das sind auch keine Hellseher. Es wurde zu unangenehm, alles körperliche ausgeschlossen, also war eine Gesprächstherapie/Verhaltenstherapie erstmal die logische Konsequenz.

@Anders

Ich bin mir, bei mir zumindest, ziemlich sicher, dass ich Panikattacken bekommen, wenn ich zu lange alleine bin. Das bedeutet über mehrere Tage hinweg. Wenn ich einsam bin, dann wird mir langweilig, wenn mir langweilig wird, dann trinke ich, möglicherweise spielt auch der Alkohol eine Rolle (bei mir).

Kann nur meine Erfahrungen teilen, ich bin kein Arzt.

@Hesher
Natürlich, ich verstehe dass. Man versucht auch erklärungen zu finden. Falls es sich bei jemandem auch einfach in reiner Todesangst äußert möge er mit mir Kontakt aufnehmen. Inzwischen, da ich ja nun immernoch lebendig bin^^ und eigentlich gesund, bin ich schon der Meinung das vieles auf Stress, persönliche Schicksalsschläge und sehr besonders meinen Beruf/Firma den/die ich hasse zurückzuführen ist. Jedoch die ganzen DInge, Attacken und verschiedensten Symptome über die Jahre waren wirklich eine Qual. Auch wenn es mir im vergleich heute um einiges besser geht, aber "wenn" sich mal wieder irgendein Symptom meldet, ist man ganz schnell wieder dirn in der Nummer, man erinnert sich ja an die Vergangenheit

@Anders

Genauso wie bei mir. Meine letzte Panikattacke ist auch einige Wochen her und ich bin froh drüber, diese Gefühle ist einfach nur die Hölle. Hab versucht in der letzten Zeit mehr mit anderen Menschen zu unternehmen, ich glaube es hilft, zumindest bei den Anfällen.

Es gab sehr viele Situationen, wo ich der Überzeugung war, ich würde sterben, auch wenn ich im Grunde höchstgradig depressiv bin und lange Zeit selbstmordgefährdet war, hat mich das Gefühl die Kontrolle zu verlieren derbst abgefuckt.

@Hesher
ja genau. das seltsame ist, die ECHTE Todesangst, wie zum Beispiel bei einem Herzinfarkt stellt sich teilweise ganz adners und harmloser dar, als das was man zum Zeitpunkt einer Panikattacke im Kopf hat. einfach grausam