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Gedanken eines Amokläufers

177 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mobbing, Amoklauf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Gedanken eines Amokläufers

23.04.2009 um 20:43
An die Moderatoren: ich weiß, es gibt schon Threads zu Amokläufen, aber immer nur zu einzelnen, und es gibt auch noch keinen der die Amokläufer selbst behandelt, darum will ich nun einen eröffnen.
Ich habe vor einigen Tagen diesen Leserbrief gelesen: http://maniac.de/content/leserpost-mein-verhinderter-amoklauf , mich hat er sehr berührt.
Ich denke so fällt es leichter einen Amokläufer zu verstehen, ich will nicht sagen das die Taten eines Amokläufers okay sind, oder gar gerechtfertigt, aber so versteht man wie andere Menschen bzw. das Leben einen Menschen so fertig machen können, das man zu so einer Tat getrieben wird.

Ich denke, Amoklauf ist nur eine Form von besonderem Suizid, da am Ende eines jeden Amoklaufs eigentlich der Suizid geplant ist/steht.
Nur wollen sich die Amokläufer vorher an ihren Mitmenschen bzw. den Leuten die sie gemobbt, bzw. ihr Leben ruiniert haben rächen. Zwar zielen Amokläufer nicht nur auf bestimmte Leute, sondern meist auf alle die ihnen in den Weg kommen, vermutlich, weil sie so einen Hass auf Menschen entwickelt haben, allerdings wollen sie sich offensichtlich meist rächen.
Übrigens will ich vermeiden das hier eine Diskussion über Videospiele und deren Einfluss entbrennt, also lasst dieses Thema raus.

Übrigens ist dieser Brief, da bin ich mir zu 99% sicher nicht gefaket, wer dies behauptet, sollte hier eigentlich auch nicht mitdiskutieren.
Ich bitte euch den Leserbrief zu lesen.


Hier nochmal der Link, für die, die ihn überlesen haben, mitten im Text ;)
http://maniac.de/content/leserpost-mein-verhinderter-amoklauf

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Gedanken eines Amokläufers

23.04.2009 um 21:38
Diesen Brief habe ich heute auch gelesen. Und ich muss sagen der hat mich echt berührt. Mir war gar nicht klar das so etwas in einem Menschen vorgeht. Natürlich hört man immer wieder von Mobberei und Hänselei, aber so sehr war mir nicht bewusst.
Ich finde das eine Schande. Man sollte doch wohl mit seinen Mitmenschen nicht so umgehen. Aber das ist wohl unter Kindern/Jugendlichen ein anderes Verhältnis.

Bin schon sehr gespannt auf mehr Beiträge.

Grüße


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Jigsaw was here!!!


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Nichtmensch Diskussionsleiter
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Gedanken eines Amokläufers

23.04.2009 um 21:43
Mir war gar nicht klar das so etwas in einem Menschen vorgeht

So Ähnlich geht es auch einem Suizidgefährdeten.

Es ist einfach ein Gefühl kompletter Hilflosigkeit, weil man, im Falle des Briefverfassers auch mit Niemandem reden kann, weil es die Lage nur noch verschlimmert.

"Ich ging von da an nicht mehr in die Schule. Psychologische Hilfe lehnte ich ab. Was sollte dies bringen? Besser damit umzugehen, dass ich misshandelt werde? Verständnis für meine Peiniger aufbringen? Lächerlich…."

Diese Phrase im Brief finde ich auch sehr, sehr interessant.
Er hat in gewisser Weise recht, ein Psychologe kann nicht dabei helfen, wenn man gemobbt wird, wenn man jeden Tag aufs neue gedemütigt wird.
Man kann mit der Zeit denke ich auch garnicht mehr in die Schule gehen, wenn man so sehr in der Schule "verarscht" wird, weil man jeden Tag aufs neue immer mehr Hass auf Mitschüler aufbaut.
Ist auch logisch das soetwas irgentwann dazu führt, das etwas durchbrennt und man zum Amoklauf bzw. Suizid getrieben wird.


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Gedanken eines Amokläufers

23.04.2009 um 23:43
Ob der Brief gefaked ist oder nicht ist ja auch vollkommen wurscht. Ich denke es werden die springenden Punkte angesprochen und auch wirklich gut dargestellt. Einige Dinge waren mir zwar auch schon vorher klar aber dennoch kamen Gedanken auf, die mir so bisher nicht in den Sinn gekommen sind. Zum Beispiel auch der Teil mit der psychologischen Hilfe.

Dass so ein Mensch früher oder später mal ausrastet kann wohl jeder nachvollziehen über den auch nur eine Zeit lang irgendwelchen üblen Scherze gemacht wurden.

Das mit dem Anzünden finde ich schon extrem aber halte es auch nicht für unrealistisch. So eine jugendliche Bande kann schon auf dumme Gedanken kommen.


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23.04.2009 um 23:54
Es sind natürlich immer nur die Ballerspiele! Wenn man davon ausgeht, dass Amokläufer eigene Gedanken/Hintergründe und sogar soziale Probleme haben und sich deshalb so stark auf ihre Taten vorbereiten, wäre doch alles umsonst und man müßte sich ernsthafte Gedanken machen, ohne sich auf die faule Haut zu legen und alle Gamer als potentielle Killer einzustufen, ausschließen. Das wäre unverantwortlich!


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24.04.2009 um 13:12
Es sind natürlich immer nur die Ballerspiele! Wenn man davon ausgeht, dass Amokläufer eigene Gedanken/Hintergründe und sogar soziale Probleme haben und sich deshalb so stark auf ihre Taten vorbereiten, wäre doch alles umsonst und man müßte sich ernsthafte Gedanken machen, ohne sich auf die faule Haut zu legen und alle Gamer als potentielle Killer einzustufen, ausschließen. Das wäre unverantwortlich!


Ich stimme dir zwar zu, allerdings will ich nicht das die Diskussion auf Ballerspiele umspringt.

Ob der Brief gefaked ist oder nicht ist ja auch vollkommen wurscht. Ich denke es werden die springenden Punkte angesprochen und auch wirklich gut dargestellt. Einige Dinge waren mir zwar auch schon vorher klar aber dennoch kamen Gedanken auf, die mir so bisher nicht in den Sinn gekommen sind. Zum Beispiel auch der Teil mit der psychologischen Hilfe.

Dass so ein Mensch früher oder später mal ausrastet kann wohl jeder nachvollziehen über den auch nur eine Zeit lang irgendwelchen üblen Scherze gemacht wurden.

Das mit dem Anzünden finde ich schon extrem aber halte es auch nicht für unrealistisch. So eine jugendliche Bande kann schon auf dumme Gedanken kommen.


Ja, was heutzutage in Schulen abgeht, ist schon schlimm.
Dieser Brief macht das auch richtig deutlich, die Anderen haben keine Scheu einem anderen Menschen, einem Außenseiter, das Leben richtig zu zerstören.
Der Verfasser des Briefes hatte in dieser Zeit keine Chance sich zu wehren.

Das mit der psychologischen Hilfe wird sehr gut beschrieben.
Was bringt es einem potentiellen Amokläufer, sich psychologischer Hilfe zu unterziehen, wenn er nur durch seine "Mitmenschen" psychologisch gestört geworden ist.
Er wird nach der psychologischen Hilfe auch noch "gemobbt" werden, darum bringt dies rein garnichts.


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Gedanken eines Amokläufers

24.04.2009 um 13:24
Ich habe früher auch oft mit dem Gedanken gespielt diese Monster einfach hinzurichten. Ist allerdings an meinem guten Charakter gescheitert. Was in der Schule passiert ist einfach nur schrecklich. Jeden Tag hatte ich Angst zur Schule zu gehen, jeden Tag habe ich geweint, ich musste Tabletten nehmen. Meine Eltern haben mit der Schulleitung gesprochen, hat alles nichts geholfen.
Dank der miesen Zeugnisse habe ich einen schlechten Abschluss und bis jetzt auch noch keine Ausbildung gefunden. Ansich haben sie mir das Leben was ich jetzt führe genau so eingebrockt.
Ich habe immer aufgezeigt, aber dadurch, dass die Mobber lauter geschrieen haben, haben die Lehrer mich einfach übersehen. Ansprechen war nutzlos. Am Ende hatte ich eine 3-4 im schriftlichen und eine 6 im mündlichen, weil ich mich nicht getraut habe überhaupt irgendwas zu sagen und wenn ich's mal getan habe, hat der Lehrer mich nicht gesehen. Sport war sowieso die Hölle, da konnten die Grobiane mal schöne ihre Wut auslassen, ohne dass die Lehrer was gesagt haben.
Ich verachte diese Menschen einfach nur...


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Doors ehemaliges Mitglied

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24.04.2009 um 15:30
Schon wieder ein Amok-Thread?

Warum läuft eigentlich nicht jeder, der in Kita, Schule, Uni, am Arbeitsplatz oder daheim gemobbt wird, sich zumindest so fühlt, gleich Amok? Das wären rund 80 Mio. potenzielle Amoker in der BRD. Da wäre bei nur 40 Mio. Schusswaffen allerdings "Gun-Sharing" erforderlich.

Ja, alle anderen sind immer und einzig und allein an meinem individuellen Elend schuld - und darum rotte ich sie aus.


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Gedanken eines Amokläufers

24.04.2009 um 16:19
@Doors
Ich rate dir, den Brief zu lesen.

@Nichtmensch
Dieser Brief hat mich berührt. Ich finde es unendlich traurig was manche Menschen über sich ergehen lassen müssen und das in der heutigen Zeit, in unseren Ländern...Dieser Psychoterror, die körperliche und geistige Misshandlung...Vieles in den Schulen läuft da gewaltig falsch.


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Gedanken eines Amokläufers

24.04.2009 um 16:39
@Doors, entweder hast du den Post nur überflogen, oder den Brief nicht gelesen, oder dich überhaupt noch nie mit dem Thema befasst, den aus dir spricht Bildzeitungsniveau, mehr ist zu deinem Post einfach nichts zu sagen, ausser dass ich hoffe, Leute wie du sterben irgendwann mal aus.
Hoffentlich nehmen deine Kinder nichts von deiner Bildzeitungsgeprägten, flachen Art zu Denken, auf.
Mit freundlichen Grüssen............


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Gedanken eines Amokläufers

24.04.2009 um 17:48
Warum läuft eigentlich nicht jeder, der in Kita, Schule, Uni, am Arbeitsplatz oder daheim gemobbt wird, sich zumindest so fühlt, gleich Amok?

Anscheinend hast du keine Ahnung was in dem Brief drinsteht.
Außerdem ist deine Sichtweise richtig dumm.
Hier geht es nicht um ein bisschen Mobbing, hier geht es wie Succelus schon geschrieben hat regelrecht um "Psychoterror" und noch schlimmer.
Ich rate dir den Brief zu lesen, und auch meinen Eingangspost vollständig, dann kannst du posten.
So eine einseitige Denkweise hätte ich dir bei so einem ernsten Thema nicht zugetraut.


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Nichtmensch Diskussionsleiter
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Gedanken eines Amokläufers

24.04.2009 um 17:51
@Doors


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Gedanken eines Amokläufers

24.04.2009 um 18:52
Unerfreulicherweise ist Mobbing und dergleichen nicht nur in der Schule verbreitet, solche Dinge geschehen überall, und in jedem Zusammenhang.
Ob nun Behinderte von Nichtbehinderten ausgestossen werden, oder ob am Arbeitsplatz der etwas erfolglosere gemobbt wird, oder ob die Gläubigen die Ungläubigen hassen und umbringen wollen, es ist überall das gleiche: Leute, die etwas anderes machen, oder sich etwas anders verhalten, als die Masse, werden gemieden oder gemobbt.
Da ist es eigentlich normal, daß der eine oder andere mal durchdreht.


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24.04.2009 um 19:12
vielen dank nichtmensch für den link!

Ich kann dem nichts hinzufügen..


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Doors ehemaliges Mitglied

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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 08:57
@Nichtmensch

Natürlich habe ich diesen Text gelesen. Sind wir nicht alle in unserer Kindheit und Jugend mehr oder weniger barfuss durch die Hölle gegangen? Haben wir nicht in der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz Terror erfahren müssen durch Prügel, Suff und Missbrauch im Elternhaus, durch Schikanen, Gewalt und Hass durch Lehrer und Mitschüler, durch Mobbing, üble Nachrede oder offene Diffamierung am Ausbildungsplatz? Ich kenne da keine/n.

Das, liebe Freunde der heilen Welt, ist der Alltag. So und nicht anders funktionieren Menschen, so funktioniert das "Gesellschaftsspiel" nun einmal. Der Mensch ist NICHT GUT.

Aber ist das ein Grund, die Menschheit auszurotten? Hätte ich jeden, der mir seit Geburt versucht hat, das Leben zur Hölle zu machen, auf die Todesliste gesetzt, liefe ich mit dem Hamburger Telefonbuch unter dem Arm herum. Das wäre beim Schiessen ausgesprochen hinderlich.

Gegenüber Menschen, die ihre eigene erbärmliche Existenz mit Waffengewalt aufwerten wollen, habe ich eine Null-Toleranz.

Jegliche Form von Mitleid oder gar eine, in Jugendkreisen scheinbar weit verbreitete Idealisierung solcher Mörder lehne ich ab.

Ich bin für das Recht auf Suizid, aber nicht für das Recht auf Mitnahme anderer.



@lesmona

"ausser dass ich hoffe, Leute wie du sterben irgendwann mal aus."


Vielleicht hilft ja mal ein Amoker nach.


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 11:31
@Doors, ne also wirklich nicht, ich bin in meiner Jugend nicht durch die Hölle gegangen und in meiner Kindheit schon gleich dreimal nicht.
Es gab zwar immer die typischen Stänkerer, die zum Beispiel die Dicken ärgerten.
Das unterband unsere Klassengemeinschaft aber sofort.
Rasissitische Tendenzen werden von den Jugendlich auch sofort unterbunden.


Auch bei meiner Tochter in der Schule(bald 18) gibt es sowas nicht.
Es zählt auch nicht wer was hat oder angezogen ist.
Rasissitische Tendenzen werden von den Jugendlich auch sofort unterbunden.
Ich denke das liegt aber einfach am Land.

Wir sollten aufhören uns diese Leistungsgesellschaft immer mehr zu züchten.
Der Dumme ist genauso viel wert, und die Reinigungskraft hat genau wie der Arzt ein Recht auf Bezahlung von der sie leben kann.
In Bochum z.b. wird in den Sonderschulen im letzten Jahr kein normaler Unterricht mehr gemacht, die Kinder werden dort vom Lehrer ans Hartz4 herangeführt.

Nimms mir nicht übel, aber das kann es nicht sein, mich wundert überhaupt nicht wenn so einer dann ausflippt, wenn dir in der ganzen Tragweite bewußt wird, dass es NIE zu was bringen wirst.....hier gehört von unserer Regierung verdammt nochmal angesetzt.
Statt Banken Millionen hinterher zu werfen, sollen sie das Geld lieber in die Zukunft stecken, nämlich in die Kinder.
Sieh doch mal was passiert wenn diese Jugendlich dann auf Ausbildungsplatzsuche sind, sie bekommen nichts....und welcher Ton in den Argen herrscht, wie da den Kindern auch noch eingetrichtert wird dass sie selbst schuld sind, ne also echt, da krieg ich Wut.

Natürlich ist das Elternhaus bei fast allen unter aller Sau, dafür können aber die Kinder nichts.

Fakt ist, dass keine Spiele oder sonstiges schuld sind, was geht bitteschön in den Köpfen der Verantwortlichen vor?
Ich hoffe jeder muss das eines Tages bezahlen.


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 11:38
Leider ist es ja nicht selten so: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Dies gilt auch für Mopper. Wenn sie von ihren Eltern lernen, dass der Stärkere sich durchsetzt üben sie diese Lehre in der Schule aus ohne sich dessen richtig bewusst zu sein.

Da nun nicht auf die Hilfe der Eltern gerechnet werden kann, müssten Lehrer (die dem geschehen am nächsten sind) einschreiten. Wir hatten zu meiner Zeit auch Lehrer, die keine Diskriminierungen duldeten und beim kleinsten Anzeichen Schritte einleiteten. So konnten auch die Schwächeren sich auf den Lernstoff konzentrieren ohne sich über Übergriffe sorgen zu machen.


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27.04.2009 um 11:52
@Doors
Du hast definitiv einen Knall.
Wenn alles von dir Aufgelistete "normal" sein soll, ach du meine Güte ...
Zitat von DoorsDoors schrieb:Haben wir nicht in der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz Terror erfahren müssen durch Prügel, Suff und Missbrauch im Elternhaus, durch Schikanen, Gewalt und Hass durch Lehrer und Mitschüler, durch Mobbing, üble Nachrede oder offene Diffamierung am Ausbildungsplatz? Ich kenne da keine/n.
Ich persönlich weiss, dass es in der Schule ohne Mobbing geht, denn ich habe beide Extreme (letzteres schönerweise) miterleben "dürfen".
Ausserdem nehmen bei dir die "Missstände" im Familienkreis doch eine fragwürdige Wichtigkeit ein.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Aber ist das ein Grund, die Menschheit auszurotten?
Er hat mehrere Menschen erschossen, nicht "die Menschheit ausgerottet".
Zitat von DoorsDoors schrieb:Gegenüber Menschen, die ihre eigene erbärmliche Existenz mit Waffengewalt aufwerten wollen, habe ich eine Null-Toleranz.
Du scheinst wirklich keine Ahnung zu haben. Seit wann sind Opfer erbärmliche Existenzen? Wer sagt, dass sie irgendetwas aufzuwerten versuchen, nicht einfach nur töten wollen (was sich nämlich bisher ausnahmslos so gezeigt hat; niemand wollte sich "mit" seinen Waffen wie der King fühlen)?
Zitat von DoorsDoors schrieb:Jegliche Form von Mitleid oder gar eine, in Jugendkreisen scheinbar weit verbreitete Idealisierung solcher Mörder lehne ich ab.

Ich bin für das Recht auf Suizid, aber nicht für das Recht auf Mitnahme anderer.
Durch deine Lernresistenz bezüglich des begreifen Wollens der Ursachen und Umstände trügest du eventuell nur zu neuen Amokläufen bei. Du kannst dir offenbar nicht vorstellen, wie fies es für Betroffene wäre, wenn sie dein Geschwafel von wegen "durch Waffengewalt aufwerten" und über deine persönliche Ablehnung diesen Gesellschaftsopfern gegenüber anhören müssten.

Du hast einen Hass auf potentielle Amokläufer, der zu einer möglichen Verbesserung der Situation aber ebenso wenig wie die Todesstrafe zur Senkung der Mordrate führen wird.

Ich habe Mitleid für Amokläufer; schliesslich haben sie unter anderem ihr Leben aus Gründen, deren Opfer sie waren, lassen müssen.


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27.04.2009 um 11:57
@lesmona

Einer "Leistungsgesellschaft" die Schuld an Amokläufen zuzuweisen, halte ich für ebenso eingleisig gedacht, wie elektronischen Medien die Verantwortung dafür anzulasten.

Meine Schulzeit ist zwar schon gute vierzig Jahre her, aber Leistungsdruck, Klassenschranken und Pädagogikterror gehörten damals schon zum guten Ton.
Die Lehrer machten uns proletarischen und subproletarischen Kindern schnell klar, dass man "Gesindel wie Euch nur mit dem Knüppel regieren" kann. Für eine vergeigte Klassenarbeit wurde man vor versammelter Klasse als Versager niedergebrüllt und zu Hause gab es dann noch eine "anständige Tracht Prügel".

Ich kann mich an Rechenspiele in der Grundschule erinnern, bei denen die Kinder stehen mussten, und wer eine richtige Antwort wusste, durfte sich setzen. Wer zuletzt noch stand, wurde auf Anweisung des Lehrers von den Mitschülern als Klassentrottel ausgelacht.

Im Sportunterricht durfte, wer schwätzte, ein paar Runden im Entengang drehen. Wenn er Glück hatte, im Winter in der Halle, mit Pech im Sommer um den Fussballplatz.

Strafen gab es grundsätzlich als Kollektivstrafe, d.h. die ganze Klasse wurde für das Fehlverhalten eines einzelnen Kindes mit Nachsitzen oder dem Abschreiben von etlichen Buchseiten bestraft. Der Lehrer sagte dann für gewöhnlich, die Mitschüler könnten sich ja auf dem Nachhauseweg bei dem Verursacher "bedanken" - Stichwort "Klassenkeile".

Dass die Kinder irgendwie solidarischer gewesen sein sollten, weil es vielleicht noch mehr Lehrstellen und weniger Sozialhilfe gab, ist mir zumindest nicht in Erinnerung. Wer aus der Reihe tanzte, bekam Prügel oder durfte die Pissrinne auslecken.
Die Eltern scherte das herzlich wenig, eher im Gegenteil: "Der braucht 'ne strenge Hand!".

Ach ja, die gute alte Zeit...


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 12:03
@Peacekeeper


Mitleid habe ich mit denen, die Unschuldige Opfer der blinden Willkür eines Amokläufers werden, der sich zum Herren über Leben und Tod aufschwingt, weil er eine Waffe hat - und die anderen nicht.

Für mich stehen solche Leute auf dem Niveau eines SS-Mannes, der darüber entscheiden darf, welcher Jude von ihm erschossen wird - und welcher noch weiterleben darf.
Da entschuldigt es nicht, dass der SS-Mann zuvor Opfer von Mobbing durch Kameraden, Lehrer, Eltern oder sonstwem war.

Was zählt ist allein die Tatsache, dass er die Waffe hat sich auf Grund dieser Tatsache einmal (noch) Gott sein kann. Ob der Amoker es so empfindet, kann ich ihn nicht mehr fragen.




@Topic

Warum sind amokende Mädchen eigentlich so selten? Zuviel Technik am Ballermann? Oder grössere Frusttoleranz?


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 12:14
@Doors

dort schien aber von grund her auch eine ganz ander klassengemeinschaft zu herrschen. dort war der lehrer noch wirklich eine respektperson und hatte was zu sagen.
er kontrollierte die ganze klasse, wo es keine möglichkeit gab zu mobben.
stillschweigen sitzen lernen.

wenn man sich heute die schulen anschaut muss man sagen das es eher lachhaft ist was dort abläuft.
ich selbst habe es in meiner klasse rerlbet das schüler eine lehrerin so fertig gemacht haben und gemobbt haben das sie die schule gewechselt hat.
gesetze und zeiten ändern sich...

es gibt selten eine starke klassengemeinschaft heut zu tage wo es heißt alle für einen.


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