Geld!

@univerzal

Du bist intelligent genug, um zu wissen, dass es sie gibt.
Ich wiederhole mich (wie oben): Lies' mal das radikale Plädoyer von Wolfgang Engler (Bürger, ohne Arbeit)
Oder auch das Buch Das Experiment von Wörgl wird Dich interessieren.
Das "Experiment" wurde verboten; Ziel war es wohl, dass es im Jahre 2009 immer noch jemand hinkriegt, sowas zu verfassen:

Als hätte man eine Wahl.

:D

@niurick
Jaja, schon klar soweit. Aber letztendlich kann man es drehen und wenden wie man will, Geld gibt den Ton an. Wenn die große Masse nur nach diesem Tenor pfeift, kannst du schlecht ohne Einschränkungen den großen Outsider spielen. Haste nix, biste nix.

Nichtmensch schrieb:Wär ich stinkreich, würd ich niemals sagen: Geld abschaffen!
Wär ich am verhungern, dann würd ichs vermutlich sagen.

Ich bin weder steinreich noch nage ich am Hungertuch, trotzdem bin ich fürs Geld abschaffen.

@univerzal

univerzal schrieb:Wenn die große Masse nur nach diesem Tenor pfeift, kannst du schlecht ohne Einschränkungen den großen Outsider spielen. Haste nix, biste nix.

Ein Schritt nach dem anderen.
Eben kanntest Du keine andere Möglichkeit als die bestehende - und jetzt beurteilst Du bereits ihre Durchführbarkeit?

Moment, ich kenne und kannte die Ansätze, aber wir leben in einer Gesellschaft die sich nichtmal vor sich selbst schützen kann und lediglich in Detailfragen reformierbar ist. Wenn du aktuelle Beispiele willst, dann schau nach Kopenhagen. Bei solch einem Status willst du an Menscheits liebstes Spielzeug ran? Viel Erfolg.

mäander schrieb:Ich bin weder steinreich noch nage ich am Hungertuch, trotzdem bin ich fürs Geld abschaffen.

Ich hab ja auch nicht von dir geredet.

Geld ist doch ledigliche eine Maßeinheit, sie wandelt menschliche Energie (Arbeit) gemessen an ihrer Effizienz und den Wert für die Gesellschaft um in bunte Papierschnipsel mit denen man sich bunte, tolle Dinge kaufen kann, obwohl sie für das Überleben nicht notwendig sind, und für das eigene Wohlbefinden genau genommen auch nicht, nur damit sich die Produzenten dieser tollen Dinge noch mehr tolle Dinge und Luxus kaufen können.

Der Betrug fängt aber dann an wenn man diese Maßeinheit beliebig manipulieren kann (Banken) und den Menschen vorgaukeln kann dass sie diesen ganzen Schrott brauchen (Medien) um glücklich zu sein.

Oder um Fight Club zu zitieren:

Die meißten Leute kaufen sich von dem Geld das sie nicht haben Sachen die sie nichtbrauchen um Leuten zu Imponieren die sie nicht mögen.

@Nichtmensch

Ich bezweifle dass du im Internet jemanden findest der am Hungertuch kaut, (Außer natürlich freiwillig, zB Onlinegamer/Chinafarmer lol) solche Menschen haben weit aus besseres zu tun.

@univerzal

An deren iebstes Spielzeug?
An deren Autos traue ich mich nicht ran. Spaß beiseite.

Wir Menschen hängen von unserer Vorstellung ab. Deshalb brauchen wir Geschichten, Gleichnisse und Beispiele. Und eben dieses fehlt uns hier.
Wir kennen keine Alternative zum Geld - also können wir sie uns nicht vorstellen.
An der Durchführbarkeit zweifel ich nicht, sofern sich jeder Einzelne über die Rolle des Geldes, unseres geamten Systems, der eigenen Lebensumstände Gedanken machen würde.

Ich hab ja auch nicht von jemandem aus dem Internet geredet >:0

Ich würde sogar soweit gehen und sagen Geld ist eine künstliche Nachahmung von Zeit.

Denn was genau tauschen wir gegen Geld ein? Genau unsere Zeit.

Da man seine Lebenszeit kaum verändern kann ist das einzige was einem bleibt sie mit der Zeit/Aufwand anderer Leute (Geld) angenehmer zu machen. Und genau da fängt die Gier und Korruption an.

lol es gibt keine Verschwörungen im klassischen Sinne. Es gibt was weitaus schlimmeres. Denn Verschwörungen wären dann Ausnahmen und nicht die Norm. Aber kaputtes Menschliches Verhalten und grenzenloser Egoismus ist hier die Norm.

Hier ist Gier und der menschliche Drang über den anderen zu stehen, und das Streben nach Macht ganz normal. Es bedarf keiner Verschwörung um nachzuvollziehen dass große Konzerne immer auf PROFIT aus sind und dafür auch alles tun würden. Sie müssen sich nicht mal zusammenschliessen. Sie tun das alles selbstverständlich weil es ihrer Philosophie entspricht.

Kontrolle war schon immer das Ziel... in allen Zeitepochen. Denkt darüber nach!

@niurick
Wir kennen keine Alternative zum Geld - also können wir sie uns nicht vorstellen.

Es gab Alternativen, lange bevor Geld als Zahlungsweise spruchreif wurde. Papiergeld war damals die Revolution, eine produktive Möglichkeit zur Abwicklung des Handels. Der eigentliche Mißstand kam doch auf, als Geldhandel zu einer selbstständigen Branche wurde.

An der Durchführbarkeit zweifel ich nicht

Ich schon, daher der Wink mit der Refomierbarkeit.

@niurick

niurick schrieb:Wir kennen keine Alternative zum Geld - also können wir sie uns nicht vorstellen.

in der Schweiz gibt es in der Tat ein alternatives Geldsystem, dass von Selbstständigen genutzt wird, allerdings nur als Ergänzung zum bestehenden System, aber immerhin -- hier ein link dazu :



WIR-Verrechnung

Die von der WIR Bank Genossenschaft angebotene WIR-Verrechnung ist ein bedeutendes Marketinginstrument. Sie eröffnet KMUs ein zusätzliches Käuferpotential und bietet damit Gelegenheit zu mehr Umsatz.

Zusätzlicher WIR-Umsatz bewirkt eine Steigerung des CHF-Umsatzes, da in der Regel ein Teil eines Geschäfts in CHF umgesetzt wird. Die WIR-Verrechnung funktioniert als bargeldloser Zahlungsverkehr unter den WIR-Teilnehmern (rund 60´000 KMUs).

WIR-Guthaben (CHW) sind gebundene Kaufkraft, das heisst, sie werden immer wieder im Kreis der angeschlossenen Teilnehmer ausgegeben. WIR (CHW) ist paritätisch zum CHF und trägt als aktives Geld keine Zinsen, damit es wieder rasch in Zirkulation gebracht wird. Mehr zur WIR-Verrechnung im Bereich 'Firmenkunden'.

http://www.wir.ch/index.cfm?CBD9201B3DBB11D6B9950001020761E5

@univerzal

univerzal schrieb:Der eigentliche Mißstand kam doch auf, als Geldhandel zu einer selbstständigen Branche wurde

Wird hier ja doch noch interessant.
Über welche konkreten Missstände wollen wir sprechen? Über Korruption & Gier?
Über den damit verbundenen gesellschaftlichen Ver- und Zerfall?
Wir können auch darüber sprechen, warum die Kirche Geldhandel/ Zinsnahme streng verboten hat. Wollten sie sich selber dumm und dämlich verdienen? Wussten sie um die Folgen - wie Habgier?
Darüber, dass Geld das Transportmittel einer anderen Absicht darstellt?
Illumatrix hat vorhin Kontrolle angesprochen.

Die Menschen die in extremer Armut Leben und durch Hunger sterben sollte man nicht helfen, denn die kommen ja nicht aus dem nichts, sie sind so dumm und pflanzen sich fort obwohl sie wissen das es ihnen schlecht geht.
Es wäre leichter, wenn dort alle sterben würden, so würde es keine neuen Knder geben die weiterhin in extremer Armut Leben, die Kinder können nichts dafür, aber ihre Eltern!

Ohne Geld könnten wir uns wohl die meisten Dinge nicht mehr kaufen, ein Leben ohne Geld wäre wohl ein System wie in einer Ameisenkollonie, ein anderes vernümpftiges System wird es wohl nicht geben.

@niurick
Das ist zu wahllos. Differenziert betrachtet, gibt es beim Geldhandel viele Wege die direkt den Menschen helfen. Beispiel Mikrokredite, die mit Erfolg in den ärmsten Regionen eingesetzt werden. Auch das Zinsverbot trägt Früchte, folgt man u.a. dem Vorbild islamischer Banken, die selbst für den westlichen Investor Produkte bieten und immer weiter expandieren. Seit kurzem auch in unserem Lande.

Aber es gibt auch Negativbeispiele wie der Derivatehandel. Eine Methode um Risiken zu bündeln indem man sie streut. Zudem war es mitverantwortlich am Beginn der Immobilienkrise, die sich zur Finanzkrise entwickelte, welche wiederum..kennen wir ja alle.

Von Kontrolle kann man nur bis zu einem gewissen Grad sprechen, denn für die Vermögenden unter uns, gibt es zig Wege um ihren Reichtum an allen Instanzen vorbeizuschleusen.

Wäre doch mal cool wenn jeder Mensch ein Limit hätte, was Geld angeht, dann würde der Überschuss an den Rest verteilt, der es nötig hat...
...
Ein Herr Gates braucht doch wirklich nicht 10 Milliarden $ um gut zu leben!!!

Man kann sich echt nur aufregen über das System der Menschen !

@niurick
@raupi
wie wichtig "geld" im sozialen bereich ist, spüre ich mit unserem verein hautnah -

wir übernahmen die gesellschaftlich relevante aufgabe menschen zu helfen, die von armut betroffen sind - wir leben ausschließlich von spenden

jährlich "wenden" wir 25ooo euro - damit unterhalten wir nur die logistik - miete, versicherungen, auto, benzin

die veranstaltungen, die ich organisiere liegen noch nicht mal bei 10 prozent dieser summe - die relatitionen stimmen also nicht . ..

"geld" ist für uns ein wichtiges mittel, um existieren zu können und ganz wesentlich für die gewährung von konkreten hilfen

@Arty
"limit" gibt es durchaus bei uns hartz oder wohngelder usw.
wenn herr gates paar millionen für schulen in afrika oder in die medizin. versorgung gibt - ist das nicht schmerzlich für ihn
"almosen" ist bedauerlicher weise immer noch als besondere leistung hochgelobt - die diskriminierung, die dahinter steht, nimmt kaum einer wahr . .. .

kiki1962 schrieb: "almosen" ist bedauerlicher weise immer noch als besondere leistung hochgelobt - die diskriminierung, die dahinter steht, nimmt kaum einer wahr . .. .

das bedeutet also, wenn ich jemanden was spende, oder auf der straße geld gebe, diskriminier ich ihn damit ?

Ohne Geld wäre der uns bekannte Handel nicht möglich. Es müßte alles auf Tausch basieren. Das geht doch gar nicht mehr.
Wenn jemand gezwungen wäre Lebensmittel anzubauen ohne sich dafür bezahlen zu lassen, hätte er nichts in der Tasche um sich z.B. nen Fernseher zu kaufen und ins Internet könnte er auch nicht.
Es müßte alles umsonst sein. Alle müßten ihre Leistunegn entgeltlos erbringen, damit das funktioniert und wir nicht in die Steinzeit zurück fallen.
Warum sollte aber jemand viele Jahre Medizin oder Architektur studieren um dann nicht besser zu Leben als der Straßenkehrer? Was ist der Anreiz, sich anzustrengen, wenn es nicht entlohnt wird?

Geld abschaffen klingt auch immer so ein bisschen nach Kommunismus. Die Idee das wir alle gleich sind und das alles dem Volk gehört usw.
Hatte man übrigens schon probiert. Hatte aber nicht funktioniert. ;)

Die Idee scheint wirklich eher von Leuten zu kommen , die Neidisch auf jene sind, die es zu etwas gebracht haben.
Wenn unsereins 50 Euro in der Kneipe verballert, würde niemand sagen das er die Hälfte davon in eine afrikanisches Krankenhaus stecken muß.
Millionäre werden aber schief angeguckt, wenn sie sich Luxus gönnen, der ihrer Briftasche entspricht.
Der Millionär hat genauso für seine Kohle gearbeitet wie der Produktionshelfer. Er war lediglich besser, cleverer, erfolgreicher.
Ich versteh nicht warum er auf seinen Status verzichten sollte um seine Millionen in die Welthungerhilfe zu stecken.
Warum sollte er sich dann überhaupt noch bemühen z.B. ein Firmenimperium zu führen, wenn er sich nicht mehr Luxus leisten kann als der niedrigste seiner Arbeiter?

Geld ist ein Statussymbol und vermittelt einem ein Sicherheitsgefühl.
Einen besseren Platz in der Gesellschaft.

Es abzuschaffen ist meines Erachtens ein Traum von Leuten die sich zu viele Tüten in die Birne gezogen haben.