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Arbeit- der Lebenssinn?

234 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Geld ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Arbeit- der Lebenssinn?

15.05.2010 um 18:01
@der_weise
Ich bin von Beruf Koch und mache jetzt ne Umschulung zum Fachinformatiker.
Dann werde ich meine Ausbildereignungsprüfung ablegen.
Danach kommt die Fachhochschulreife. Dann Studium. Somit kann ich dann überall arbeiten und Geld verdienen.“

Wenn Du einen Job bekommst. Das ist nämlich nicht gesagt. Wenn Dir Informatik Spaß macht, dann ist das ja ok. Machst Du es nur, weil es zur Zeit gefragt ist, kann es sein, das Du viele Jahre Deines Lebens für eine Illusion opferst.

„Sondern zu lernen, Je mehr Wissen man anhäuft desto besser geht es einen.“

Da gebe ich Dir vollkommen recht. Man kann das Wissen immer gebrauchen, und Bildung zahlt sich immer aus. Aber lerne Dich selbst besser kennen, und versuche viel über Dich zu wissen. Du solltest z.B. genau unterscheiden können, ob Du etwas tust, um Annerkennung zu bekommen, oder ob Du etwas tust, um Deine innersten Wünsche zu befriedigen. Alles was man macht sollte man mit einer gewissen Leidenschaft machen.

„Je höher und oder breiter der Wissensstand desto angehnemer kann man sein Leben gestalten.“

Das erlebe ich gerade. Ich bin nämlich überqualifiziert, und bekomme erst recht keinen Job. Allerdings habe ich mir aufgrund meiner Fähigkeiten, ein sehr gutes privates Umfeld geschaffen. Wissen zahlt sich eben doch aus, nur nicht immer beruflich.

Darum bin ich dafür, das man fleißig lernt und zielstrebig ist, damit man ein möglichst hohes Niveau erreicht, aber nicht unbedingt dafür, das man es auch beruflich vermarkten kann. Dann nämlich kannst Du ganz schnell verzweifelt werden, wenn es nicht klappt. Beruflicher Erfolg ist nämlich auch sehr stark vom Glück und Vitamin B abhängig. Es liegt auch oft daran, wie viel Du bereit bist von Deiner Persönlichkeit aufzugeben.

„Und je mehr Wissen ein Mensch hat, desto mehr kann man auch an die nexte Generation weitergeben.“

Das setzt voraus das Dir die nächste Generation überhaupt zuhört.

„Und die Arbeit dazu dient das Wissen praktisch anzuwenden. Die Arbeit ist allso das Resultat seines Wissensstandes.“

Wenn man Dir Gelegenheit gibt, das Wissen auch anzuwenden. Bei vielen Berufen ist Kreativität gar nicht so gefragt, wie Gehorsam und reibungsloses funktionieren.

„Die Arbeit dient sozusagen alls Indikator in einer Gesellschaft ob man es geschafft hat sich ein sicheren lebensunterhalt aufzubauen.“

Erst einmal hängt es nicht von Dir allein ab, ob Du es schaffst, und diese Bedeutung hat Arbeit nicht. So wie Du urteilst, wärst Du dann der letzte Dreck, wenn Du es nicht schaffst. Arbeit ist nur ein Teil des Lebens, und Du kannst nur begrenzt beeinflussen, ob Du erfolgreich bist. Diese Begrenzung wird immer wieder gerne ignoriert, von Leuten die nicht wissen worum es geht, oder aber die gerade erfolgreich sind. Geht bei ihnen einiges schief, dann ändern sie ihre Meinung, oder bringen sich um. Du hast dann nämlich nur diese zwei Möglichkeiten, wenn Du alles auf die Karte Arbeit setzt.

„Auch je mehr man lernt desto mehr ansehen bekommt man von anderen Menschen.“

Was wäre ich doch für ein armseliges Wesen, wenn ich um Annerkennung von anderen buhlen müsste. Wenn Du das machst, hast Du die typischen Freunde, die Dich sofort im Stich lassen, wenn es bei Dir nicht mehr läuft.


„Jemand der nix kann und nix weis bildet in jeder Gesellschaft das Schlußlicht.“

Das Schlusslicht bildet jemand, der es allen anderen Recht machen will, und dabei seine Persönlichkeit aufgibt. Ohne Persönlichkeit ist man nämlich wirklich nichts.

„Jeder muss etwas von sich sozusagen verkaufen um zu überleben in einer Gesellschaft.“

Das müssen Nutten auch. Aber sie verkaufen „wenigstens“ nur ihren Körper.

„Die arbeiten nicht wirklich Körperlich müssen aber zu festen Zeiten anwesend sein.“

Ein bisschen mehr als Anwesenheit, wird schon von Kaufleuten verlangt.

„Andere Wiederum verkaufen ihre Entscheidungen die auf hohe Bildungsstände aufbauen.
Die arbeiten im Endefekt gar nicht mehr.“

Ja, z.B. die Banker die gerade Milliarden vernichtet haben. Die will man durch Einsparung im Bildungsbereich wieder reinholen. Viele Deine Äußerungen sind mir nicht kritisch genug.

„Und jeder muss für sich entscheiden was zu einem past. Und wenn der Körper irgendwann altersbedingt streikt, dann muss man auf geistige Fähigkeiten zurückgreifen.“

Dann ist es zu spät. Um heute mitzuhalten musst Du schon sehr früh anfangen zu lernen. Und es werden viele Menschen mit großen geistigen Fähigkeiten noch vor dem 60. Lebensjahr freigesetzt.

„Man kann allso sagen das die Arbeit das resultat vom Lebenssinn ist.“

Ich würde meine Einstellung an Deiner Stelle noch einmal überdenken, sonst wirst Du vielleicht sehr unglücklich.

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Arbeit- der Lebenssinn?

15.05.2010 um 18:02
@Braveheart17

Ach ja, das arbeitsfreie Leben in der Natur. Und das Essen bringt der Pizza-Service.
Es gibt Menschen, denen gönne ich mal ein Jahr Landwirtschaft.


@mahadeva

Ob man nun "geistig verkommen" sein muss, nur weil man seinen Job gern macht, und in ihm ggf. auch noch einen anderen Sinn sieht, als schnöden Mammon schubkarrenweise nach Hause zu fahren, halte ich dann doch für ausgesprochen zweifelhaft.

Arbeit ist ja nicht nur abhängige Lohnarbeit. Arbeit ist ja auch Haus- oder Familienarbeit, die Pflege von Kindern oder Angehörigen, ja, auch politisches, soziales oder kulturelles Engagement ist mit Arbeit verbunden.


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Arbeit- der Lebenssinn?

15.05.2010 um 18:12
Doors
„Leider gibt es Menschen, die Gesundheit und Glück ihrem Job opfern MÜSSEN.“

Das stimmt, aber jeder Mensch hat die Wahl. Leider gibt es in unserer Gesellschaft oft nur die Entscheidung. Entweder / Oder.

Soldaten z.B. haben sich den Beruf ausgesucht. Wenn jetzt niemand mehr Soldat werden würde, wer würde uns dann verteidigen. Jetzt geht es schon ins philosophische.

Aber die Entscheidung, was ich für einen Beruf ausübe, ist eine individuelle. Wie viele Menschen wählen ihren Beruf unter dem Gesichtspunkt, was kann ich für die Menschheit tun ?

Und es stellt sich auch noch folgende philosophische Frage. Wird die Arbeitswelt besser, wenn alle Menschen bis an die äußeren Grenzen gehen, oder verschlechtern sich dadurch sogar die Bedingungen.


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Arbeit- der Lebenssinn?

15.05.2010 um 18:16
@Doors
„Arbeit ist ja nicht nur abhängige Lohnarbeit. Arbeit ist ja auch Haus- oder Familienarbeit, die Pflege von Kindern oder Angehörigen, ja, auch politisches, soziales oder kulturelles Engagement ist mit Arbeit verbunden.“

Das sehe ich genauso. Und deshalb kann man ohne abhängige Lohnarbeit, ein sinnvolles Leben führen, und ein wertvoller Mensch für die Gesellschaft sein. Sonst müsste sich jeder Arbeitslose oder (Früh)rentner erschießen.


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Arbeit- der Lebenssinn?

15.05.2010 um 18:49
wer lebt um zu arbeiten ist selbst schuld^^


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Arbeit- der Lebenssinn?

16.05.2010 um 15:23
Ich habe zwar nicht den ganzen Verlauf gelesen (wäre etwas zu viel), aber ich finde das Thema sehr interessant.
Ich habe gerade meine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel beendet und stehe nun auch vor der Entscheidung, arbeite ich für mich, für meine Zufriedenheit und meine Ziele, oder arbeite ich für einen Arbeitgeber und bekomme meinen Zahltag weil ich auf Anweisungen höre und diese strikt befolge.

Ist es inzwischen nicht eine Frage der Gesellschaft welchen Weg man wählt?
Wenn man jemanden frisch kennen lernt und dieser erzählt einem er sei Müllmann (ein sehr wichtiger Beruf, ohne den wir in unserem eigenen Dreck ersticken würden), so hat man doch automatisch einen negativen Haken im Kopf. Kommt jedoch jemand her und verkündet einem er sei Arzt, so sieht man klischeehaft doch nur den Halbgott in weiß und nicht die schrecklichen Arbeitszeiten und die psychische Belastung.

Wie konnte die Gesellschaft diese Gratwanderung beschreiten einen Menschen mehr oder minder nach der Tätigkeit einzustufen?


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Arbeit- der Lebenssinn?

16.05.2010 um 16:21
Mehr negative Klischees als bei einem Müllmann hätte ich im Kopf, wenn mir jemanden beispielsweise einen der folgenden Berufe nennen würde:

Katholischer Pfarrer oder ggf. Bischof
Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank
Gebrauchtwagenhändler
Versicherungsvertreter
Zeitschriftenwerber
FDP-MdB


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Arbeit- der Lebenssinn?

16.05.2010 um 17:20
Mir ging es ja gerade nicht um einen speziellen Beruf, sondern eher um die Tatsache, das Menschen doch häufig nach ihren Berufen in Schubladen gesteckt werden.
Jeder Beruf ist auf seine Art wichtig in dem Zahnradsystem in dem wir leben.
Doch welche Auswirkungen hat dieses gesellschaftliche System auf die Arbeitswelt und die Denkweise, wie Menschen ihren Beruf auswählen?

@Doors
Es gibt genug Berufe die ich wirklich nicht ausüben würde, darunter gehören auch deine Beispiele, wobei auch diese Menschen wie schon erwähnt ihren Platz im System haben und man sie auch irgendwie braucht.


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Arbeit- der Lebenssinn?

16.05.2010 um 17:22
Na gut, nervige Drückerkolonnen von Zeitschriftenwerbern kann man vielleicht noch eher brauchen als FDP-Abgeordnete.


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Arbeit- der Lebenssinn?

16.05.2010 um 17:47
Da muss ich dir Recht geben!
Hattet ihr meine Frage schon in dem Teil der Diskussion die ich nicht mehr geschafft habe?


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Arbeit- der Lebenssinn?

19.05.2010 um 12:25
@Waldfreund
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Wenn Du einen Job bekommst. Das ist nämlich nicht gesagt. Wenn Dir Informatik Spaß macht, dann ist das ja ok. Machst Du es nur, weil es zur Zeit gefragt ist, kann es sein, das Du viele Jahre Deines Lebens für eine Illusion opferst.
Allso Informatik ist immer gut. Denn es wird immer mehr vernetzt.
Bald ist der Kühlschrank wie alles andere mit dem Internet vernetzt.
Zudem habe ich fünf Jahre als Hilfsarbeiter gearbeitet. Jetzt muss ich Qualifikationsnachweise
bekommen zu der beruflichen Ehrfahrung. Und im IT Bereich bekommt man immer irgendwie arbeit. Selbst als Quereinsteiger.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Da gebe ich Dir vollkommen recht. Man kann das Wissen immer gebrauchen, und Bildung zahlt sich immer aus. Aber lerne Dich selbst besser kennen, und versuche viel über Dich zu wissen. Du solltest z.B. genau unterscheiden können, ob Du etwas tust, um Annerkennung zu bekommen, oder ob Du etwas tust, um Deine innersten Wünsche zu befriedigen. Alles was man macht sollte man mit einer gewissen Leidenschaft machen.
Da kann ich nur sagen ich weis was ich will. Meine inersten Wünsche? Darüber weis ich bescheid. Für mich ist Karriere alles. Möglichst weit aufsteigen.
Mit viel Geld hat man zwar nicht alle Sorgen los, aber doch einige weniger.
Und ich mach alles mit Leidenschaft sonst las ich es.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Das erlebe ich gerade. Ich bin nämlich überqualifiziert, und bekomme erst recht keinen Job. Allerdings habe ich mir aufgrund meiner Fähigkeiten, ein sehr gutes privates Umfeld geschaffen. Wissen zahlt sich eben doch aus, nur nicht immer beruflich.
Da stellt sich die Frage warum du überqualifiziert bist. Vieleicht wisierst du die Falsche
Tätigkeitsebene an. Mit einem Meister oder Studium wirst du alls normaler Facharbeiter
oder Hilfsarbeiter nicht eingestellt. Ist irgendwie auch nachvollziebar.
Aber irgendwas bekommt man immer, aber nicht immer ist man mit denn Arbeits/Vertragsbedingungen einverstanden.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Darum bin ich dafür, das man fleißig lernt und zielstrebig ist, damit man ein möglichst hohes Niveau erreicht, aber nicht unbedingt dafür, das man es auch beruflich vermarkten kann. Dann nämlich kannst Du ganz schnell verzweifelt werden, wenn es nicht klappt. Beruflicher Erfolg ist nämlich auch sehr stark vom Glück und Vitamin B abhängig. Es liegt auch oft daran, wie viel Du bereit bist von Deiner Persönlichkeit aufzugeben.
Hir sind wir grundsätzlich schon mal einer Meinung. Nur wenn du dir Wissen aneignest das sich nicht umsetzen läst, hast du under umständen Jahre für nix geopfert.
Ein gutes privates Umfeld ist auch wichtig für beruflichen Erfolg und aufstieg.
Ich habe 2/3 meiner Jobs über private Kontakte bekommen.
Und Vitamin B heist nur das man gute Kontakte benötigt um auf eine Position zu kommen.
Die jemand mit guten Freundeskreis durchaus hat.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Das setzt voraus das Dir die nächste Generation überhaupt zuhört
Glaub mir die hört zu. Ich wohne in einem sozialen Brennpunkt. Die Kids hir haben null Perspektive und wirklich null Chancen. Und sie hören zu wenn jemand ihnen zeigt wie sie zu dem kommen was sie wollen.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Wenn man Dir Gelegenheit gibt, das Wissen auch anzuwenden. Bei vielen Berufen ist Kreativität gar nicht so gefragt, wie Gehorsam und reibungsloses funktionieren.
Da muss ich dir Recht geben zumindest Teilweise. Es ist nämlich sehr entscheident was für einen Beruf man ausübt. Für jemanden der seine Persöhnlichkeit entfalten will, wäre natürlich Bankangestellter oder Jurist nix. So einer Person würde ich eher Berufe empfehlen die künstlerischer Natur sind. Da verdient man nicht so viel, aber dafür kann man sich entfalten. Wie zum Beispiel Koch, Konditor oder Flurist. Bei anderen ist Zuverlässigkeit das wichtigste wie z.B. Fernfahrer. Hir wäre jemand auch begrenzt sein eigenr Chef. Im großen und ganzen kann man sagen je höher man aufsteigt desto mehr kann man selbst entscheiden und verantworten. Wer herschen will muss eben erst das dienen lernen.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Erst einmal hängt es nicht von Dir allein ab, ob Du es schaffst, und diese Bedeutung hat Arbeit nicht. So wie Du urteilst, wärst Du dann der letzte Dreck, wenn Du es nicht schaffst. Arbeit ist nur ein Teil des Lebens, und Du kannst nur begrenzt beeinflussen, ob Du erfolgreich bist. Diese Begrenzung wird immer wieder gerne ignoriert, von Leuten die nicht wissen worum es geht, oder aber die gerade erfolgreich sind. Geht bei ihnen einiges schief, dann ändern sie ihre Meinung, oder bringen sich um. Du hast dann nämlich nur diese zwei Möglichkeiten, wenn Du alles auf die Karte Arbeit setzt.
Falsch, es hängt immer nur von einem selbst ab was man aus sich macht.
Wenn man in einer Firma nicht weiterkommt, dann wechselt man eben.
Zu welchem Preis ein wechsel stattfindet ist unterschiedlich. Auch hir muss jeder selbst entscheiden ob er geht oder nicht. Ich bin in einer Firma auch nicht weitergekommen, und habe inerhalb von 2 Stunden gekündigt. Dann zwei Tage später in einer neuen Firma angefangen, die mich weitergebracht hat. Wenn man alles auf die Karte Arbeit setzt,
hat man auch sich selbst gegenüber die Verpflichtung immer ein Auge offen zu haben.
Und nach Chancen ausschau hält. Und wenn es wirklich gar nicht mehr weitergeht, sich
überlegt was kann ich noch mit meiner Ausbildung anfangen. Wenn in Deutschland für einen kein Bedarf mehr vorhanden ist, vieleicht dann in einem anderen Land.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Was wäre ich doch für ein armseliges Wesen, wenn ich um Annerkennung von anderen buhlen müsste. Wenn Du das machst, hast Du die typischen Freunde, die Dich sofort im Stich lassen, wenn es bei Dir nicht mehr läuft.
Erst mal Freunde die dich im Stich lassen sind keine Freunde, diese personen nennt man Kumpels. Einen wirklichen Freund hast du ein oder zwei in deinem ganzen Leben.
Und auch für Freunde steigt dein Wert mit deinem Wissenstand. Und je mehr du weist und
je mehr du helfen kannst, desto größer ist die Chance wahre Freunde zu finden.
Und die Anerkennung von anderen kommt automatisch darum muss man nicht kämpfen oder betteln.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Das Schlusslicht bildet jemand, der es allen anderen Recht machen will, und dabei seine Persönlichkeit aufgibt. Ohne Persönlichkeit ist man nämlich wirklich nichts.
Ebenfalls falsch. Denn derjenige der alles allen Recht machen will scheitert aus andren Gründen. Da er sich komplett verausgabt. Solche Menschen haben aber ungeheueres Potenzial. Und alle Fähigkeiten die man benötigt um komplexe Arbeitsabläufe zu koordinieren. Meist steigen solche Menschen ins Managment ein.
Zudem hat jeder eine Pehrsöhnlichkeit. Ich habe noch nie jemanden getroffe der keine Persöhnlichkeit gehabt hat. Den es ist ja die Persöhnlichkeit die anderen Menschen an einem auffallen.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Das müssen Nutten auch. Aber sie verkaufen „wenigstens“ nur ihren Körper.
Der Vergleich ist nicht schlecht, und der Vergleich hat schon was.
Nur schau dir mal die Nutten an, die wenigsten haben einen Beruf oder einen vernünftigen Schulabschluss. Zudem verdienen Nutten nicht mal so schlecht. Haben locker das doppelte von deinem Einkommen.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Ein bisschen mehr als Anwesenheit, wird schon von Kaufleuten verlangt.
Aber nichtviel mehr, schließlich produzieren Kaufleute nix. Sie verwalten nur Daten.
Gegebenfalls werden diese noch verarbeitet. Und dafür verdienen Kaufleute mehr als jeder Handwerker. Schon eine komische Tatsache. ;)
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Ja, z.B. die Banker die gerade Milliarden vernichtet haben. Die will man durch Einsparung im Bildungsbereich wieder reinholen. Viele Deine Äußerungen sind mir nicht kritisch genug.
Auch hir wieder falsch. Denn die Bankkaufleute sind nur die Fusssoldaten.
Und sind auch nur Kaufleute. Die Millionen werden von Managern vernichtet.
Die BWL, Jura oder Internationales Managment studiert haben. Diese Leute sitzen meist im oberen Managment und haben Jahresgehälter ab 180000 aufwärts.
Zudem würde es jeder genauso machen auch du, wenn du die Möglichkeit dazu hättest.
Menschen sind nun mal Raubtiere und nur auf ihren Vorteil aus. Da macht keiner eine Ausnahme. Nur bin ich keineswegs dafür denn Steuerzahler dafür bluten zu lassen.
Würde ich kritischer werden, würden sich Leute wie du auf den Schlips getreten füllen.
Ich versuche alles so zu formulieren das jeder meine Aussagen versteht. Was mir natürlich nicht immer gelingt.
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Dann ist es zu spät. Um heute mitzuhalten musst Du schon sehr früh anfangen zu lernen. Und es werden viele Menschen mit großen geistigen Fähigkeiten noch vor dem 60. Lebensjahr freigesetzt.
Freigesetzt??? Wohl eher in die Sklaverei geschickt. Es werden recht viele ab 40 ausgemustert. Die fallen nach 1 - 2 Jahren von ALG1 auf ALG2 (Hartz4).
Das heise ich weder gut noch kann ich daran was ändern. Aber wenn Leute eben in ihrer bisherigen Tätigkeit nix mehr finden. Müssen sie umdenken und sich fragen was könnte mir noch Spaß machen wo ich meine bisherigen Fähigkeiten miteinbinden kann.
Zudem trifft das in erster Linie Leute aus Handwerk und Dienstleistung.
Da man da meist körperlich doch sehr hart teilweise arbeiten muss.
In solchen Berufen wie z.B. Metzger, Koch, Maler und Lackierer, Maurer oder auch Altenpflege wird heute niemand mehr in Rente gehen, als normale Fachkraft.
Auch ein Grund warum ich denn Kochberuf aufgegeben habe. Die wo älter sind als 40
und solche Berufe ausüben sind nunmal verheizt körperlich. Da muss man dann schauen ob eine Weiterbildung was bringt. Zum Beispiel Meisterbrief damit muss man dann nicht mehr ganz so hart arbeiten. Oder man kann auf Berufsschulen als Fachleherer arbeiten.
Man muss einfach flexsiebel bleiben. Sonst kann man nicht auf veränmderungen im Arbeitsmarkt reagieren. Und dann wird man auf das Standgleis gestellt.
Traurig aber war. :)
Zitat von WaldfreundWaldfreund schrieb am 15.05.2010:Ich würde meine Einstellung an Deiner Stelle noch einmal überdenken, sonst wirst Du vielleicht sehr unglücklich.
Das sehe ich anders. Wer nix aus seinem Leben macht wird sehr unglücklich werden.
Und ob man alt oder jung ist, alle haben Vorteile und Nachteile.
Man muss eben das beste aus seiner Lage machen. Und das kann man in jedem alter hinbekommen. Wenn keine medezinischen Gründe dagegensprechen.
Weil nicht nur die über 40 stehen im Regen bei einer Kündigung. Sondern auch die unter 25 jährigen. Denn über 40 jährigen wirft man vor das sie keine 20 mehr sind.
Und denn unter 25 jährigen das sie keine berufserfahrun und Lebenserfahrung haben.
Beide Parteien können daran nix ändern, alls bringt es nix sich darüber Gedanken zu machen.


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Arbeit- der Lebenssinn?

19.05.2010 um 18:53
@der_weise
Du bist ja sehr ausführlich auf das eingegangen was ich geschrieben habe. Ich versuche mal auf die wichtigsten Dinge einzugehen. Einige Dinge sehe ich aufgrund meiner Erfahrung anders.

Nun noch zu einigen Aussagen von Dir, worauf ich eingehen möchte.

„Da kann ich nur sagen ich weis was ich will. Meine inersten Wünsche? Darüber weis ich bescheid. Für mich ist Karriere alles. Möglichst weit aufsteigen.
Mit viel Geld hat man zwar nicht alle Sorgen los, aber doch einige weniger.“

In meiner intensiven psychologischen Ausbildung, habe ich gelernt, das solche Aussagen wirklich fremdbestimmt sind. Es gibt viele die aufgrund solch einer Einstellung in der Psychiatrie gelandet sind. Einige davon fackeln ihr Haus ab, indem ihre erschlagene Familie liegt.

Karriere wird oft gemacht, um persönliche Defizite zu kompensieren. Und gerade dann wird man von Geld und Macht korrumpiert, wenn man wirklich zu den wenigen gehört die es schaffen.

„Und Vitamin B heist nur das man gute Kontakte benötigt um auf eine Position zu kommen.“

Wo willst Du die hernehmen wenn Du nicht gerade auf der Sonnenseite geboren worden bist.

„Und sie hören zu wenn jemand ihnen zeigt wie sie zu dem kommen was sie wollen.“

Willst Du es ihnen zeigen ? Du hast noch viele Jahre vor Dir, bevor Du weißt, ob Du mit Deiner Entscheidung richtig liegst. Bisher sprichst Du nur das nach was Dir Politiker, Lehrer etc. vorsagen.
Flexibel sein, Fleißig sein, jeder kann was werden. Hört sich gut an, ein guter Plan, nur klappen muss er.

„Falsch, es hängt immer nur von einem selbst ab was man aus sich macht.“

Etwas aus sich machen ist schon wieder so ein eingetrichterter Begriff. Wann hat jemand etwas aus sich gemacht. Wenn er sagen kann, mein Haus, mein Auto, mein Boot. Dann kommt jemand der hat Pferde und Pferdepflegerinnen. Und schon bekommt der andere Depressionen.

„Ebenfalls falsch. Denn derjenige der alles allen Recht machen will scheitert aus andren Gründen. Da er sich komplett verausgabt. Solche Menschen haben aber ungeheueres Potenzial. Und alle Fähigkeiten die man benötigt um komplexe Arbeitsabläufe zu koordinieren.“

Solche Menschen haben ein psychisches Problem, und werden schamlos vom Arbeitgeber verheizt. Wenn sie dann ausgebrannt sind, dann werden sie entsorgt.

„Aber nichtviel mehr, schließlich produzieren Kaufleute nix. Sie verwalten nur Daten.
Gegebenfalls werden diese noch verarbeitet. Und dafür verdienen Kaufleute mehr als jeder Handwerker. Schon eine komische Tatsache.“

Ich möchte jetzt nicht mit Dir darüber diskutieren was Kaufleute leisten müssen, würde zu lange dauern. Und ich möchte Dir nicht von unfähigen und unverschämten Handwerkern erzählen, die dann auch noch hohe Rechnungen verschicken.


„Auch hir wieder falsch. Denn die Bankkaufleute sind nur die Fusssoldaten.“

Wenn ich von Bankern spreche, meine ich bestimmt keine Lehrlinge, sonder Personen in einer bestimmten Position. Allerdings zocken in England auch angelernte mit Millionenbeträgen.

„Die BWL, Jura oder Internationales Managment studiert haben. Diese Leute sitzen meist im oberen Managment und haben Jahresgehälter ab 180000 aufwärts.“

Das sind meistens Leute die Vitamin B haben, und deshalb diese Position haben. Das hat nichts mit Verstand und können zu tun. Das ist ein Märchen. Auch wenn es wenige Ausnahmen gibt.

„Zudem würde es jeder genauso machen auch du“

Nein, ich würde kein Geld verbrennen, ich habe aus 200 Euro nach 9 Monaten 1200 Euro gemacht.

„Menschen sind nun mal Raubtiere und nur auf ihren Vorteil aus.“

Nein, es gibt ein Unterschied. Nachdem ich die 1200 Euro hatte, habe ich aufgehört. Als Betriebswirt, weiß ich wann man aufhören sollte. Der ökonomische Sachverstand ist bei mir höher als die Gier.

„Würde ich kritischer werden, würden sich Leute wie du auf den Schlips getreten füllen.
Ich versuche alles so zu formulieren das jeder meine Aussagen versteht. Was mir natürlich nicht immer gelingt.“

Du kannst alles sagen, wir können offen reden. Ich veranstalte das ganze hier aber nicht, um recht zu haben, oder dich zu kränken. Ich hoffe das Du nur einmal über Deine Motivation nachdenkst. Es ist nicht verkehrt etwas aus sich zu machen, und sich weiterzuentwickeln. Geht es Dir nur um Geld und Macht, dann könntest Du hinterher Probleme bekommen. Du solltest immer bedenken, das Du nur ein Spielball der Mächtigen bist. Sie geben Dir sicherlich reichlich „Leckerlies“ um Dich zu manipulieren. Nur solltest Du immer kontrollieren, ob Du die Fäden in den Händen hältst, oder schon längst eine Marionette bist.

„Auch ein Grund warum ich denn Kochberuf aufgegeben habe. Die wo älter sind als 40
und solche Berufe ausüben sind nun mal verheizt körperlich.“

Auch Lehrer oder Sozialarbeiter sind schon früh verheizt. Und von den Kaufleuten schafft es auch kaum einer bis 60.

„Wer nix aus seinem Leben macht wird sehr unglücklich werden.“

Das sind auch wieder diese Knallharten Sprüche. Wer entscheidet wann er etwas aus seinen Leben macht. Wenn ich diese ganzen kranken, reichen und gestörten prominenten Existenzen sehe, dann bewundere ich immer die Rentner die bei uns an der Ruhr angeln und die Sonne genießen. Man wird ja auch keine 500 Jahre alt, so das sich der ganze Mist oft gar nicht lohnt.

Also, vergesse auf Deinem Weg nicht was wirklich wichtig ist. Überlege welche Opfer Du bringst und wofür. Ich habe auch viel gelernt und erlebt, und habe keine Karriere gemacht, dafür habe ich mich aber auch nie selbst verloren. Ich hatte auch noch Gelegenheit neben dem Lernen mein Leben zu genießen. Und ich hatte nie viel Geld. Ich habe vorhin, meinen Bücherschrank ausgemistet, und dabei Kistenweise Bücher aussortiert. Dann fragt man sich wofür das alles. Ein trauriger Augenblick. Aber dann ist mir eingefallen, das ich das ganze ja auch sehr genossen habe. Ich hoffe Du kannst das dann auch sagen. Also setze lieber nicht alles auf die Karte Karriere.

Du weist ja, wenn Du auf einem toten Gaul reitest, kommst Du nie ans Ziel. Also nicht aufs falsche Pferd setzen.


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Arbeit- der Lebenssinn?

19.05.2010 um 19:34
okay ich gehe arbeiten und ich gehe auch wirklich gerne arbeiten aber als meinen lebenssinn sehe ich es gewiss nicht an. es gehört nunmal eben dazu. wir brauchen geld und müssen eben dafür arbeiten. ohne moos nix los.


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Arbeit- der Lebenssinn?

19.05.2010 um 19:41
Arbeit und Karriere/Geld verdienen sollten nie Lebensinhalt werden - wenn man nichts anderes hätte, wäre man wirklich ein armes Schwein!
Ich war jahrelang ein wirklicher Workaholic (hab auch schön verdient dabei) , trotzdem bin ich noch intensiv all meinen anderen Interessen nachgegangen...sowas macht ein "normaler" Körper nicht lange mit und mich hats regelrecht ausgeknockt, gedankt hat mir mein Engagement auch niemand.


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Arbeit- der Lebenssinn?

19.05.2010 um 22:23
Arbeit- der Lebenssinn?
So habe mich durch gearbeitet und alles bisherige gelesen und darf nun Feststellen keiner hat unrecht. Wohl ist mir aufgefallen das 2 Aspekte nicht erwähnt wurden. So wurde nicht bedacht dass wir Menschen nicht nur einmal auf diese Erde Inkarnieren sondern viele male. Und dadurch sind ja verschiedene Talente und Fähigkeiten gegeben.
Und 2tens das Konsumverhalten der zivilisierten Menschen.
So lässt sich feststellen, das die Naturvölker im Urwald kein Auto herstellen und nicht täglich 4 Stunden im Durchschnitt TV sehen.
Aber glücklich in Gemeinschaft Leben.
Und dann kommen wir zivilisierte Menschen mit unserem ach so großen wissen und beschimpfen die Naturvölker als primitiv.
Ja, von Zeit zu Zeit ändern sich die Lebensaufgaben. Das haben ja die Weber im1900 Jahrhundert auch lernen dürfen. Die Kraft der Motoren ist Groß! Nun auch um 1975 mit der Verbreitung vom PC wurde eine wirtschaftliche Revolution erlebt, die neue Berufe hervor brachte und Alte ab geschaffen hat.
Und die nächste steht in den Startlöchern. Das begonnene Roboter-Zeitalter hat begonnen und wirkt sich ja auch schon kräftig aus. Wenn man zB. mit 40 Menschen Autos baut und 4000 Mitarbeiter erübrigen kann macht man dies.
Roboter werden nicht Krank benötigen keinen Urlaub u.s.w. Zahlen aber auch keine Steuer und andere Abgaben. Die Gewinne steigen und die 4000 wissen nicht was sie Essen sollen.
Leider werden die 4000 dann als Faul bezeichnet wenn sie nicht anders für ein Einkommen Sorgen können.
In der Gegenwart haben es die Politiker verschlafen, darauf mit verkürzter Arbeitszeit zu Reagieren und handeln entgegengesetzt mit Erhöhung der Lebensarbeitszeit. Wissen "Haben" und nicht danach Handeln zeugt von Interessenvertretung. Aber Erfüllen nicht ihren EID...zum wohle des Volkes.

das aber ist ein anderes Thema.


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Arbeit- der Lebenssinn?

20.05.2010 um 08:18
@Allwanderer


"So lässt sich feststellen, das die Naturvölker im Urwald kein Auto herstellen und nicht täglich 4 Stunden im Durchschnitt TV sehen.
Aber glücklich in Gemeinschaft Leben."



Es sei denn, sie haben das Pech, als Behinderte, als Mädchen, als Zwilling oder alsunerwünschte Kinder zur Welt zu kommen. Dann sterben sie - und das nicht mal glücklich.

"Vor allem in Europas Medien wurde es Mode, aus scheinheiliger „politischer Korrektheit“ völkerkundliche Fakten aus der Dritten Welt gezielt zu unterdrücken. Sydney Possuelo hat indessen keinerlei Probleme damit, außergewöhnliche Stammestraditionen, darunter die Kindstötung, zu erläutern. So halten Indiomütter verschiedener Stämme weiterhin an dem Brauch fest, mit Mißbildungen wie Blindheit oder Bewegungsschäden zur Welt gekommene Babys sofort zu töten. Nach indianischer Logik wären diese Kinder unter den harten Bedingungen der Wildnis nicht überlebensfähig. In einer Entbindungsstation der Amazonasstadt Manaus hatten Hebammen, ohne Kenntnis des Brauchs, einer Yanomami-Mutter die Defekte an den Geschlechtsorganen ihres gerade geborenen Sohnes erklärt und sie daraufhin alleine gelassen. Die Frau tötete das Kind auf der Stelle. Sie kann dafür nicht zur Rechenschaft gezogen werden, da laut Gesetz nicht akkulturierte Indios als strafunmündig angesehen werden. Gemäß einem Experten der staatlichen Indianerschutzbehörde FUNAI dulden die über zehntausend Yanomami-Indios keine Kinder mit Geburtsfehlern:“Wenn ein Baby mit einem physischen Problem zur Welt kommt, das später verhindert, alle Lebensfunktionen zu übernehmen, wird es sofort eliminiert.“

Das Indianerkulturzentrum in Sao Paulo erläutert, daß bei den noch traditionell lebenden Stämmen zudem bei Zwillingsgeburten stets eines der beiden Babys getötet wird. Die Mütter sähen es als unmöglich an, sich im komplizierten Urwaldalltag um zwei Kinder gleichzeitig zu kümmern und daneben auch noch die Wildnis zu durchstreifen, alle nötigen Arbeiten zu tun. Jedes erwachsene Individuum müsse dazu fähig sein, ohne fremde Hilfe zu überleben. Indianergruppen, die im Einflußbereich kirchlicher Missionsstationen leben, haben den Angaben zufolge den Brauch der Kindstötung abgelegt, ließen sich davon überzeugen, daß es sich dabei um eine Sünde handele. Auch ist bekannt, daß Nonnenjene Kinder aufziehen, die andernfalls getötet worden wären. Im Alto Xingu gehört bei den Stämmen der Iaualapitis,Camaiuras, Cuicuras und Meinacos noch diese Art der Kindstötung zum Alltag, betonen Anthropologen. Die Mütter, heißt es, verscharren Kinder mit Behinderungen, aber auch solche, die Resultat von Ehebruch, Inzest oder sexueller Gewalt sind, sofort nach der Geburt. Zudem gibt es Stämme, die beide Zwillinge töten. Nach indianischem Glauben sei eines der Kinder gut, das andere böse. Da man nicht wisse, welches das gute sei, opfere man eben beide.

Sydney Possuelo ist der Meinung, daß solcher „Infanticidio“ keineswegs als Straftat angesehen werden dürfe:“Es handelt sich hier um seit vielen Generationen überlieferte Traditionen.“ Possuelo erinnert an die Niederschriften des Brasilienreisenden Pero Vaz de Caminha, der die Schönheit der indianischen Körper herausstellte. „Die Europäer, mit einer ganzen Serie von Krankheiten befallen, trafen auf dunkelhäutige Indianer, mit schöner, glatter Haut. Physische Defekte waren mit der Zeit durch den Infantizid eliminiert worden, wie durch eine Auswahl der besten Gene. Derartiges schockiert unsere Gesellschaft – aber wir provozieren doch viel heiklere Dinge, die nicht den geringsten Nutzen bringen. In einer indianischen Gemeinde ist jeder einzelne verantwortlich für alles, was er ißt und benutzt. Ein Behinderter kann nicht richtig jagen. Im Falle der Zwillinge tötet man manchmal das Erstgeborene. Man muß einfach sehen, daß sich eine Indiomutter vom Morgen bis in die Nacht um ihr Kind kümmert. Sie wird erst dann ein weiteres Kind bekommen, wenn das andere nicht mehr gestillt werden muß. In jedem Kontext handelt man auf bestimmte Weise, aber ich denke, wenn die Tradition bestimmt, daß ein Baby nicht lebenbleiben soll, würde ich das respektieren, selbst wenn es wehtut. Andernfalls würde ich die Indianerrechte verletzen. Ich weiß von Leuten, die eingegriffen haben, aber ich würde das nicht tun.“"

(ila-web.de/brasilientexte)








" Der Krieg gegen Fremde hätte kaum einen Zweck, wenn er nicht von Infantizid gegen das eigene Blutbegleitet wäre. Sind die Lager und Siedlungen der Feinde zerstört und sind diesevertrieben, dann dürfen die Sieger nicht zulassen, daß die Bevölkerung ihres eigenen Dorfes zu stark wächst, um etwa die entstandene Lücke aufzufüllen. Fremde zuvertreiben, um den Lebensraum mit eigenen Leuten zu füllen, ist nur in agrarischen Staatsgesellschaften zweckmäßig. Im Falle der Dschungelbewohner wäre diese Strategie Sisyphus-Arbeit. Ob das Wild durch eigene oder durch fremde Leute überjagt wird,ergibt für die Überlebenden keinen Unterschied. Nur wenn die Vertreibung und Streuung von Fremden mittels Krieg ergänzt wird durch Bemühungen, das eigene Bevölkerungswachstum mittels Infantizid einzudämmen, bleibt das günstige Gleichgewicht von Bevölkerungsdichte und Wildbestand erhalten und damit die Nahrungssicherung gewährleistet. Nur Krieg in Kombination mit Infantizid verhindert die Umwelterschöpfung. Der Krieg bekämpft die Bevölkerungsdichte und der Infantizid bekämpft das Bevölkerungswachstum. Die Verbindung beider Strategien bietet eine grausame, aber wirksame Lösung des Malthusianischen Dilemmas (Dickeman 1975;Freeman 1971; Harris / Ross 1987; Scheper-Hughes 1984).Den Indios wird dieser systemische Zusammenhang wohl kaum bewußt sein. Sie erklären die Tötung der Mädchen mit dem niedrigen Wert der Frau, mit der Notwendigkeit, sich auf das Großziehen von männlichen und verteidigungsfähigen Kriegern konzentrieren zu müssen und mit dem Wunsch der Männer, das erstgeborene Kind müsse ein Junge sein. Dies zwingt die Frauen dazu, zumindest erstgeborene Mädchen umzubringen. Jedoch haben nicht nur Männer, sondern auch Frauen ein Interesse an der Bevorzugung von Jungen. Letztlich haben es die Frauen in der Hand,das Großziehen der Kinder und den Infantizid zu steuern. Sie bevorzugen Jungen aus den gleichen Gründen wie die Männer, nämlich aus dem Wunsch nach kriegerischerStärke und Schutz (Harris 1997 b: 269 ff).Dies ließe sich so darstellen: Wenn zwei angrenzende Dörfer in einer Generation nur die Kapazität für das Heranwachsen von jeweils 60 Kindern haben, dann wird das Dorf in einem militärischen Vorteil sein, dem es gelingt, 40 statt 30 Krieger aufzuziehen. Diese Überlegenheit kann dann nur durch die Tötung von 10 Mädchen erkauft werden. Nur dieser kollektive Behauptungs- und Überlebenswille kann wohl ein so mächtiges kulturelles Motiv generieren, in der Psyche der Mütter die Mutterliebe für ihre unglücklichen Töchter austrocknen zu lassen. Unter der Bedingung eines knappen Nahrungspotentials und damit unter der Bedingung einer Obergrenze der Anzahl aufzuziehender Kinder hängt der militärische Sieg eines Dorfes davon ab, möglichstviele kriegerische Männer zu produzieren. Tötung weiblicher Kinder ist in diesem Sinne eine Maßnahme im Zusammenhang militärischer Aufrüstung, eine Frage der Opportunitätskosten.
(...)
Die permanente Kriegführung im Tiefland begünstigt die Aufzucht von Söhnen, deren Aggressivität glorifiziert wird, und die Abwertung von kampfesuntüchtigen Töchtern. Diese Abwertung und dieses Ressentiment rechtfertigt wiederum die Vernachlässigung, Mißhandlung und Tötung der Töchter (Schapiro 1971).Die Unterdrückung und Schikane von Frauen bei den Yanomamö sind scheinbar grenzenlos. Gewalt gegen Frauen, Prügel und Verletzungen sind an der Tagesordnung.„Yanomamö-Frauen sind mit Narben und blauen Flecken übersät, in der Mehrzahl das Ergebnis heftiger Zusammenstöße mit Verführern, Vergewaltigern, Ehemännern. Keine Frau entkommt der brutalen Überwachung durch ihren rauschgiftsüchtigen undjähzornigen Kriegergatten. Alle Männer mißhandeln ihre Frauen. Nette Ehemänner begnügen sich mit blauen Flecken und kleineren Verstümmelungen; die wilden unterihnen verwunden ihre Frauen und bringen sie um.... Es hebt das Image eines Mannes,wenn er seine Frau in der Öffentlichkeit mit einem Knüppel verdrischt.“ (Harris 1997:94)Die Perversion der Geschlechterbeziehungen geht so weit, daß Frauen auf ihre Wunden stolz sind. Ein Mangel an Verletzungen und an Prügel wird als Desinteresse des Mannes gedeutet.Alle Beobachter, die je mit den Yanomamö in Berührung kamen, stimmen darin überein, daß sie zu den aggressivsten, kriegerischsten und am stärksten von den Männern bestimmten Gesellschaften der Welt gehören. Harris nennt sie Chauvis,Chagnon bezeichnet sie immer wieder als extrem wildtätig und grimmig (Harris 1997:94 ff; Chagnon 1994: 13).„Die Yanomamö sind grimmige Leute. Nie habe ich auch nur einen von ihnen sagen hören:wir sind in Wahrheit Feiglinge oder wir nehmen lieber die Beine in die Hand als zu kämpfen... (ich mußte einsehen), daß der Krieg die Hauptbeschäftigung beiihnen darstellt und fast sämtliche Aktivitäten beeinflußt.“ (Chagnon 1994: 11, 13).Die Männer werden von Kindheit an zur Gewalttätigkeit erzogen. Es wird ihnen beigebracht, jede Kränkung mit Gewalt zu beantworten. Die Eltern dulden keinesfalls,daß ihre Knaben sich nicht wehren oder sich nicht durchsetzen. Schon die Zweijährigen bekommen Beifall, wenn sie andere Kinder heftig schlagen. Ein geschlagenes Mädchen hingegen darf sich keinesfalls verteidigen, sondern soll an die Opferrolle gewöhnt werden. Jungen hingegen werden darin geübt, Schmerzen und Folter zu ertragen, keine Angst und keine Empfindlichkeit zeigen. Sensibilität für die Schmerzen anderer werdenbei ihnen anästhesiert, Toleranz und Mitgefühl bleiben unterentwickelt. Schon Kleinkindern wird beigebracht, welche Freude es bereitet, Tiere zu quälen und zu töten.Kinder fangen Affen, stechen ihnen die Augen aus, reißen ihnen die Gliedmaßen aus und bereiten ihnen oft unter Folter ein langes und qualvolles Ende. Als Erwachsene praktizieren sie dergleichen mit fremden Dorfbewohnern (Lizot 1977; Harris 1997: 89 ff;Chagnon 1994: 186 f).Die Unterdrückung der Frauen resultiert in psychologischer Hinsicht aus der Wildheit und Aggressivität der Männer, welche wiederum eine Folge ihrer kriegerischen Sozialisation und Aktivitäten sind. Die außenpolitischen Kriege verlängern sich in einen innenpolitischen Geschlechterkrieg, besser formuliert: in ein vollkommen hierarchisches Geschlechterverhältnis. Die Männer nutzen gewissermaßen ihre militärische Potenz zur Unterdrückung und Verdinglichung von Frauen. Die Yanomamö sagen in diesem Zusammenhang, die Hauptursache ihrer Kriege sei der Streit um Frauen und ihre Gier nach ihnen – so sieht es auch Chagnon. Daß diese Äußerungen der Indios ihre greifbaren Motive wiedergeben, daran ist kein Zweifel. Den dahinter liegenden systemischen Zusammenhang kennen sie nicht. Aber gleichviel,unbestreitbar wahr ist, daß die Krieger bei ihren Jagdzügen vor allem Frauen erbeuten. Frauen sind die einzige Beute. Sobald die Kriegertruppe sich auf dem Rückzug sicher fühlt, wird die Gefangene kollektiv vergewaltigt. Im Lager angekommen, wird sie den übrigen männlichen Dorfbewohnern noch einmal zum gleichen Zweck zur Verfügung gestellt und dann einem Mann nach langem Feilschen zur Ehe übergeben (Chagnon1994: 136, 264). Mehr als 10% der Ehen kommen durch einen solchen Raub zustande.Infolge des Infantizids und der Vielehe sind Frauen eindeutig Mangelware. Besondersstreitbare und ranghohe Krieger haben mehrere Frauen. Mehr als 25% der Männer haben zwei oder mehr Frauen. Da schon die Mädchen an Männer aufgeteilt sind, gibt es für viele junge Männer nur die Möglichkeiten, entweder verheiratete Frauen gegen Dienstleistungen an die Ehemänner zur Verfügung gestellt zu bekommen oder aber sie mit Drohungen oder Schmeicheleien zum Ehebruch zu veranlassen. Männer haben eine ausgesprochene Zuhältermentalität nicht nur gegenüber Frauen fremder Dörfer,sondern auch gegen die Ehefrauen und die Frauen des eigenen Dorfes. Je kriegerischerein Mann ist um so mehr Frauen hat er zur Verfügung. Die weniger Gewalttätigen laufen Gefahr, ohne Frau zu bleiben oder aber sich in Abhängigkeit von einem Mann zubegeben, der seine Frau für Gaben und Dienste ausleiht. Obwohl Chagnon jahrelang beiden Indios gelebt hat, haben sie seine Fragen nach ihrem Verständnis von Liebe nicht einmal verstanden (Chagnon 1994: 185).Napoleon Chagnon schließt sich bei seinem Erklärungsversuch des permanenten Kriegszustandes mehr oder weniger dem Selbstverständnis der Yanomamö an. Er vertritt eine neodarwinistische Fortpflanzungstheorie, derzufolge die Kriege die Funktion hätten, die individuelle Genverbreitung von Kriegern zu maximieren. Ein Krieger kann nicht nur weibliche Gefangene nach Hause nehmen, sondern er kann auch durch sein kriegerisches Auftreten die Leute im eigenen Dorf einschüchtern, früher heiraten, mehr Frauen und Liebschaften haben und folglich mehr Kinder zeugen(Chagnon 1988, 1968, 1994: 144 ff). "


Quelle:
Georg W. Oesterdiekhoff
Ökologie, Ernährungswirtschaft, Sozialstruktur und kriegerisches Verhaltenim Regenwald.
Spannungen im ökologisch-demografischen Gleichgewichtssystem am Beispiel
südamerikanischer Dorfgesellschaften.
Karlsruhe 2000









So viel zum beliebten Klischee des "edlen Wilden" in den Köpfen von mittelmässigen Mittelschichts-Kindern.


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Arbeit- der Lebenssinn?

20.05.2010 um 22:52
@Propan

Ja, ein Landwirt muss hart arbeiten - keine Frage. Nur unterscheidet er sich von den "normalen" Arbeitern in einer Sache, ER IST SEIN EIGENER HERR!
Darauf kommt es an!

Dein Chef oder Vorgesetzer sagt dir was du tun musst, was du zu denken hast.

Man verliert seine Freiheit, seine Gesundheit - ja eigentlich sein Leben, wenn man arbeitet ??!

MfG

axer


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Arbeit- der Lebenssinn?

21.05.2010 um 10:15
@axer

Und dann sagt er mir halt was ich tun muss. Ich seh da kein Problem drin. Das mein Vorgesetzter mir sagt was ich zu denken hab ich grosser Quatsch.

Mal ganz ehrlich was nützt es mir wenn ich mein eigener Herr bin aber von morgens bis abends schuften muss damit ich einigermassen überlebe ?

Als Selbstständiger bzw. Landwirt hast du auch nicht unbedingt die Freiheit. Du bist dazu gezwungen zu arbeiten, nur kann dich niemand bestrafen wenn du mal Mist baust.

Die Gesundheit ist bestimmt auch nicht begeistert. Nicht bei der harten Arbeit.


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Arbeit- der Lebenssinn?

21.05.2010 um 11:26
@Propan

Gestern hörte ich einen interessanten Radio-Bericht über "Psychologie der Selbstständigen":

Nicht zum Firmenboss geboren
Das psychologische Profile von Unternehmern
Von Barbara Leitner
Gerade mal zehn Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind selbstständig, in den 50er-Jahren waren es noch 30 Prozent. Psychologen und Praktiker haben deswegen überlegt, wie Unternehmertum entwickelt und dadurch die Innovationskraft des Landes erhalten und gestärkt werden kann.

"Wir haben so ein Heldenbild von Führungskräften und Unternehmern im Kopf. Man denkt, das geht alles von alleine. Man hat das in die Wiege gelegt bekommen, braucht nicht an sich zu arbeiten und ist Unternehmer. So ist es aber nicht. Man muss hart dafür arbeiten, muss an sich arbeiten und muss sehr, sehr viele Gedanken sich machen - und insofern ist Reflexion ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird."

Marie Dorothee Burandt, Vertreterin der Sektion Wirtschaftspsychologie beim Verband deutschen Psychologinnen und Psychologen und Mitautorin der psychologischen Expertise für erfolgreiches Unternehmertum in Deutschland. Die zeigt auf ihren 120 Seiten: In Deutschland gibt es zu wenig unternehmerischen Geist. Die Selbstständigenquote ging von über 30 Prozent in den 50er-Jahren auf heute zehn Prozent zurück. Anders als in anderen Ländern besteht hierzulande eine große Angst vor dem Scheitern und wenig Zuversicht für Gründer - wie auch der Global Entrepeneurship Monitor als weltweit größtes Forschungskonsortium zur Analyse von Gründungsaktivitäten bescheinigt. Deshalb fragten die Psychologen, was unternehmerische Initiative fördert sowie die Bereitschaft weckt, Verantwortung zu übernehmen und Risiken einzugehen.

Dabei entdeckten sie: In der Kindheit und Jugend als einer Zeit des Aufbruchs spielt Unternehmertum eine viel zu geringe Rolle.

"Hier wird als Entwicklungsaufgabe an die jungen Leute herangetragen, sich mit beruflichen Dingen auseinanderzusetzen. Da gibt es Defizite im Bereich Selbstständigkeit. Das wird wenig als berufliche Option wahrgenommen. Aber interessant ist, dass sich diese unternehmerischen Kompetenzen bereits im frühen Jugendalter zeigen. Diese unternehmerische Umtriebigkeit, Übernahme von Verantwortung zeigt sich bereits sehr früh und trägt sich dann später in eine Selbstständigkeit, auch bei denen die ein unternehmerisches Rollenvorbild haben."

Frank Arnaud, Entwicklungspsychologe von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
In ihren Studien entdeckten die Wissenschaftler bereits bei 16-Jährigen ein unternehmerisches Persönlichkeitsprofil. Geprägt wird es nicht nur vom Charakter, sondern auch durch den familiären Hintergrund. Spätere Unternehmer - so zeigt die Forschung - erfuhren eine warmherzige, unterstützende Erziehung. An sie wurden hohe Leistungserwartungen gestellt, aber sie durften auch Dinge ausprobieren und fanden entsprechende Vorbilder. Doch Kindergarten, Schule und auch Universität beginnen gerade erst, Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in diesem Sinne zu unterstützen und ermöglichen beispielsweise die Gründung von Schüler- beziehungsweise Studentenfirmen. Dabei ist nicht nur Wirtschaftswissen, sondern vor allem Handlungskompetenz gefragt.

"Also zu lernen, wie man eigene Ideen auch verfolgt, wie man Ziele verfolgt, wie man Entscheidungen trifft, gut trifft, wie man im Team zusammen arbeitet. Die ganzen Soft Skills, die sind für Unternehmer auch sehr wichtig und da können auch Psychologen sehr viel beitragen, die zu fördern."

Luiza Olos begleitet an der Freien Universität Berlin Studierende bei eigenen selbstständigen Projekten und vermittelt ihnen - wie es Neudeutsch heißt - Entrepreneurship Education, also eine unternehmerische Ausbildung. Ungefähr zehn Prozent der Studenten werden an der FU inzwischen durch solche Angebote erreicht, vor allem zukünftige Geisteswissenschaftler und Studenten aus den neuen Studiengängen. Sie werden weniger als die Generationen vor ihnen mit festen, sicheren Stelle rechnen können und selbst wenn, werden sie auf unternehmerische Fähigkeiten angewiesen sein, um ihren Platz am Markt zu behaupten. Dazu gibt es inzwischen verschiedene Schulungen.

Wissenschaftler der Uni Jena entwickelten und evaluierten ihr Trainingsprogramm "Wer hat das Zeug zum Unternehmer?". 600 Thüringer Schüler lösten unter Anleitung ihrer Lehrerkräfte verschiedene Aufgaben und bekamen ein Feed-back, wie kreativ, risikofreudig, teamfähig sie sind.

"Und gerade für die Schüler, die Selbstständigkeit nicht aus der Familie oder von anderen Vorbildern, Rollenmodellen kennen, haben wir eine Steigerung unternehmerischen Interesses gefunden."

Deshalb schlagen die Wissenschaftler vor, Schüler frühzeitig für unternehmerische Aktivitäten zu interessieren und die Lehrpläne darauf ausrichten. Außerdem sollten die Curricula vom Kindergarten bis zur Hochschule auch in diesem Punkt aufeinander abgestimmt werden, so wie in den USA die Gründungsbereitschaft von Kindesbeinen an gefördert wird. Die noch junge Forschung zur Entrepreneurship Education in Deutschland zeigt: unternehmerische Kompetenzen sind lehr- und lernbar. Und das ist auch notwendig.

Wie der KfW Gründungsmonitor von 2009 aussagt, sind mehr als drei Viertel der Gründer - trotz Gründungsberatung und finanzieller Unterstützung - drei Jahre später nicht mehr selbstständig. Sie scheitern an mangelnder Motivation und Durchsetzungsfähigkeit. Auch unzählige Start-ups, die im IT- Bereich in den zurückliegenden Jahren Unternehmerfreude bewiesen, geraten inzwischen an die Grenzen ihrer unternehmerischen Möglichkeiten - auch aus psychologischen Gründen. Marie Dorothee Burandt:

"Was da passiert ist in erster Linie das Thema Führung, was da schiefläuft. Das waren immer Freunde, die haben sich zusammengeschlossen, waren alle immer alle auf dem gleichen Niveau und waren immer eher so, dass sie gleichberechtigt sind, partnerschaftliche sind, demokratisch sind. Und das Unternehmen wächst und jetzt müssen Führungshierarchien eingeführt werden und das funktioniert nicht, denn der eine kann den anderen nicht anleiten, die Führung scheitert und es kommt zu massiven Konflikten zwischen allen Beteiligten. Und wo keine Führung ist, kommt keine Folgschaft und dann kommt es auch zu existenziellen und finanziellen Einbrüchen."

Mit verschiedenen Studien belegen die Fachleute, dass psychologische Expertise den Spielraum für wirtschaftliches Handeln erweitern kann. Das betrifft beispielsweise die Suche nach dem richtigen Personal jenseits von nur einfachen Vorstellungsgesprächen, die verschiedene Bewertung von unternehmerischem Erfolg durch Frauen und Männern oder das Krisen- und Risikomanagement. Zugleich wird auch auf psychologisch noch wenig erforschte Aspekte verwiesen, für die es auch an praktikablen Handlungsmodellen fehlt - beispielsweise, wenn eine Firma auf einen Nachfolger übertragen wird.

"Nachfolge ist psychologisch gesprochen ein kritisches Ereignis für denjenigen, der abgibt. Der abgibt, muss seine Identität verändern. Das heißt, er geht jetzt in den Ruhestand. Er gibt einen großen Machteinfluss ab, an ein Familienmitglied oder einen Neuen. Die Dinge werde nicht mehr so laufen, wie sie unter ihm gelaufen sind. Das heißt, das Unternehmen, das er aufgebaut hat, wird anders aussehen in ein paar Monaten. Das sind alles hochpsychologische Fragestellungen."

Deutschlandfunk 20.5.10


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Arbeit- der Lebenssinn?

21.05.2010 um 16:06
hab mir den thread nicht ganz durchgelesen...
aber seien wir doch ehrlich...
für die meisten menschen ist arbeit nur ein mittel um sich seine freizeit zu gestalten.
die sogenannten "freizeitmenschen"
ich bin auch einer :) und geniere mich nicht dafür.


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