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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Zukunft, Fleisch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
frischling Diskussionsleiter
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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:10
Glaubt ihr, das es irgendwann in manchen Ländern normal wäre Menschenfleisch zu servien oder zu essen?

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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:11
soweit ich weiss machen einige wenige soetwas in afrika.


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:12
Vielleicht nicht zu servieren bzw zu essen, aber eventuell wie im Film zu Nährstoffzusätzen zu verarbeiten ;)


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:18
Dieser Herr hier will doch schon einen Menschenfleisch-Döner einführen :D
https://www.youtube.com/watch?v=Mhxm_IsMsuk


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:19
das gibt es doch schon laengst ;)


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:21
Hat da jemand zufiel Roald Dahl gelesen oder...Soylent Green fuer sich entdeckt? o.O

Ziemlich unsinniger Gedankengang nachdam man doch Fleisch erst seit kurzem kuenstlich hergestellen kann.

Mmmmh....


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:22
Mich würde es nich wundern, wenn sowas irgendwann mal 'normal' ist..
Die Gesellschaft ist doch heutzutage schon total krank^^


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:24
Lt. zahlreichen Kannibalen, soll Menschenfleisch wie zähes Schweinefleisch schmecken.
Also kanns schon sein.
__

Aber.. so wie unsre Tiere vermehrt werden, brauchen wir kein Menschenfleisch.


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:29
@Diamond_girl

Das nennst du krank...?
Ich nenne diese Krankheit Menschsein.


@belphega

Wie waers mit der Rache der Zuchttiere? ^^


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:30
@KoMaCoPy
Dafür.
Menschen in Käfige und Tiere auf die Luxuscouch.

Was wetten, dass die Bauern die "Freilandhaltung" dann zu schätzen wüssten?


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:33
gab es nicht erst kürzlich eine PR-aktion, bei der ein menschenfleisch-restaurant in berlin eröffnet werden sollte? Moment bin kurz link suchen ........


ah hier :D im link vom nachtrag findet ihr auch was es mit der aktion aufsich hatte ;) sehr gelungen wie ich finde

http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/menschenfleisch-restaurant-in-berlin (Archiv-Version vom 17.09.2010)


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:34
mich gruselts echt vor solchen gedanken @Diamond_girl


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:36
@frischling

Da kommen auch schon mal Frischlinge rein:

/dateien/mg66123,1285162590,Englertwildschweinbraten

Jonathan Swift:

Ein bescheidener Vorschlag wie man die Kinder der Armen hindern kann, ihren Eltern oder dem Lande zur Last zu fallen, und wie sie vielmehr eine Wohltat für die Öffentlichkeit werden könnten

(1729)

Es ist ein melancholischer Anblick für alle, die in dieser großen Stadt umgehen oder im Lande reisen, wenn sie die Gassen, Straßen und Türen der Hütten voller Bettlerinnen sehen, hinter denen sich drei, vier oder sechs Kinder drängen, die alle in Lumpen, jeden Vorübergehenden um ein Almosen belästigen. Diese Mütter sind, statt für ihren ehrlichen Lebensunterhalt sorgen zu können, gezwungen, ihre ganze Zeit auf Streifzüge zu verwenden, weil sie für ihre Kinder Brot erbetteln müssen; die aber werden, wenn sie emporwachsen, entweder aus Mangel an Arbeit zu Dieben oder sie verlassen ihre teure Heimat, um in Spanien für den Prätendenten zu kämpfen oder schließlich verkaufen sie sich selbst auf die Barbados.
Ich denke, alle Parteien sind sich darüber einig, dass diese übertriebene Kinderzahl in den Armen oder auf dem Rücken oder an den Fersen ihrer Mütter und oft genug ihrer Väter bei dem gegenwärtigen beklagenswerten Zustand des Königreiches nur eine Plage mehr ist; und wer daher eine gute, billige und leichte Methode fände, diese Kinder zu nützlichen Gliedern des Staates zu machen, würde sich ein solches Verdienst um die Öffentlichkeit erwerben, dass man ihm als einem Retter der Nation eine Statue errichten müsste.
Aber meine Absicht beschränkt sich keineswegs darauf, nur die Kinder berufsmäßiger Bettler zu versorgen, sondern die greift viel weiter aus und will die volle Zahl der Kinder eines bestimmten Alters umfassen, wie sie von Eltern geboren werden, die in Wirklichkeit nicht besser imstande sind, sie zu erhalten als jene, die in den Straßen um Almosen betteln.
Ich selber habe viele Jahre lang über dieses Thema nachgedacht und die verschiedenen Vorschläge anderer Weltverbesserer reiflich erwogen und stets gefunden, dass sie sich in ihren Berechnungen gröblich irren. Freilich lässt sich ein eben geborenes Kind ein Sonnenjahr lang mit der Milch der Mutter ernähren, ohne für mehr als zwei Schilling andere Nahrung zu verbrauchen und diese Summe oder ihren Wert in Brocken kann die Mutter sicherlich durch ihren gesetzlichen Beruf des Bettelns beschaffen und eben nach Vollendung des ersten Jahres gedenke ich für die Kinder in einer Weise zu sorgen, dass sie statt ihren Eltern oder der Gemeinde zur Last zu fallen und statt für den Rest ihres Lebens an Nahrung und Kleidung Mangel zu leiden, vielmehr zu der Ernährung und teilweise auch der Kleidung vieler Tausender beitragen werden.
Noch einen großen Vorzug hat mein Vorschlag: Es wird nämlich jenen mutwilligen Fehlgeburten und jenem scheußlichen Gebrauch der Frauen ein Ende machen, die ihre unehelichen Kinder töten; dieser Brauch ist leider nur zu häufig unter uns, und die armen unschuldigen Säuglinge werden, dünkt es mich, eher geopfert, um die Kosten als die Schande zu vermeiden, denn die würde noch in der wildesten und unmenschlichsten Brust Tränen und Mitleid wecken.
Man berechnet die Zahl der Seelen in diesem Königreich in der Regel auf anderthalb Millionen, darunter schätze ich, werden etwa zweihunderttausend Paare sein, deren Frauen Mütter sind; von denen ziehe ich dreißigtausend Paare ab, die imstande sind, ihre Kinder selbst zu unterhalten, wenn ich auch fürchte, unter den gegenwärtigen Nöten des Königreiches werden ihrer noch nicht einmal so viel sein; aber angenommen, das stimme, so bleiben hundertsiebzigtausend Mütter. Ich ziehe nochmals fünfzigtausend ab, und zwar auf die Frauen, die eine Fehlgeburt tun, oder deren Kinder innerhalb des ersten Jahres durch Unfall oder Krankheit sterben; dann bleiben nur noch Hundertzwanzigtausend jährlich von armen Eltern geborene Kinder. Die Frage ist also, wie diese Anzahl aufgezogen und versorgt werden soll, denn wie ich bereits gesagt habe, ist das nach den bisher vorgeschlagenen Methoden völlig unmöglich; wir können sie weder im Handwerk noch im Ackerbau verwenden; wir bauen weder Häuser (ich meine auf dem Lande) noch bebauen wir Felder. Höchst selten können sie sich vor ihrem sechsten Jahre durch Stehlen ihren Lebensunterhalt suchen, es sei denn, wo die Veranlagung besonders günstig ist; ich gebe freilich zu, dass sie die Anfangsgründe weit früher lernen, doch können sie während dieser Zeit eigentlich nur als Novizen gelten, wie mir ein führender Herr aus der Grafschaft Cavan mitteilt, der mir auch versichert, dass er selbst in einem wegen der schnellsten Fortschritte in dieser Kunst so berühmten Teil des Königreiches nie mehr als ein oder zwei Beispiele unter dem sechsten Jahr erlebt habe.
Unsere Kaufleute versichern mir, dass ein Knabe oder ein Mädchen unter dem zwölften Jahr keine marktfähige Ware ist; und selbst in diesem Alter werfen sie börsenmäßig nicht mehr als drei Pfund oder höchstens drei Pfund und eine halbe Krone ab, das kann sich weder für die Eltern noch für das Königreich lohnen, denn die Kosten der Ernährung und der Kleiderfetzen sind mindestens viermal so hoch gewesen.
Ich werde also jetzt demütigst meine eigenen Gedanken darlegen, die, wie ich hoffe, nicht dem geringsten Einwand begegnen können.
Mir ist von einem sehr unterrichteten Amerikaner meiner Bekanntschaft in London versichert worden, dass ein junges, gesundes, gutgenährtes einjähriges Kind eine sehr wohlschmeckende, nahrhafte und bekömmliche Speise ist, einerlei, ob man es dämpft, brät, bäckt oder kocht und ich zweifle nicht, dass es auch in einem Frikassee oder einem Ragout in gleicher Weise seinen Dienst tun wird. Ich unterbreite also der öffentlichen Erwägung demütigst den Vorschlag, dass von den hundertzwanzigtausend bereits berechneten Kindern zwanzigtausend für die Zucht zurückbehalten werden, von ihnen soll nur ein Viertel aus Knaben bestehen, was immerhin schon mehr ist, als wir bei Schafen, Hornvieh oder Schweinen erlauben; mein Grund ist der, dass diese Kinder selten die Frucht der Ehe sind, auf die unsere Wilden nicht viel Gewicht legen; und deshalb wird ein Knabe für vier Mädchen genügen. Die übrigen Hunderttausend mögen nach ihrem ersten Lebensjahr im ganzen Königreich vornehmen und reichen Leuten zum Kauf angeboten werden; dabei mag man der Mutter raten, die Kinder im letzten Monat reichlich zu säugen, damit sie für eine gute Tafel prall und fett werden. Ein Kind wird bei einer Freundesgesellschaft zwei Schüsseln ergeben und wenn die Familie allein speist, so wird das Vorder- oder Hinterviertel ganz ausreichen; mit ein wenig Pfeffer oder Salz gewürzt wird es gekocht noch im vierten Tage ganz ausgezeichnet schmecken, besonders im Winter.
Ich habe im Durchschnitt berechnet, dass ein neugeborenes Kind zwölf Pfund wiegt; bei erträglicher Nahrung wird es in einem Sonnenjahr auf achtundzwanzig Pfund steigen.
Ich gebe zu, dass diese Kinder als Nahrungsmittel etwas teuer kommen werden, aber eben deshalb werden sie sich sehr für die Großgrundbesitzer eignen; da die Gutsherren bereits die meisten Eltern gefressen haben, so haben sie offenbar auch den nächsten Anspruch auf die Kinder.
Es wird im ganzen Jahr Kinderfleisch geben, am reichlichsten aber im März oder kurz vorher oder nachher, denn ein ernster Autor, ein hervorragender französischer Arzt, versichert uns, dass in römisch-katholischen Ländern, da Fische eine zeugungskräftige Nahrung sind, neun Monate nach dem Fasten mehr Kinder geboren werden als zu irgendeiner anderen Jahrezeit; deshalb werden ein Jahr nach dem Fasten die Märkte noch mehr überfüllt sein als gewöhnlich, denn die Zahl der papistischen Kinder beträgt in diesem Königreich mindestens das Dreifache der anderen. So wird mein Vorschlag noch einen Nebenvorteil mit sich bringen, indem er die Zahl der papistischen Kinder verringert.
Ich habe die Säuglingskosten eines Bettlerkindes (unter deren Zahl ich alle Kätner und Landarbeiter und vier Fünftel der Pächter begreife) einschließlich ihrer Lumpen bereits auf etwa zwei Schilling im Jahr berechnet und ich glaube es würde keinem Edelmann leid tun, wenn der für den Körper eines guten, fetten Kindes zehn Schilling gäbe, denn, wie ich bereits gesagt habe, wird er vier Schüsseln einer ausgezeichneten nahrhaften Speise ergeben, wenn er nur einen engeren Freund oder die eigene Familie zu Tisch hat. So wird der Gutsherr lernen, ein guter Landwirt zu werden; er wird beliebt sein unter seinen Pächtern, die Mutter wird acht Schilling Reinverdienst haben und arbeitstüchtig bleiben, bis sie ein neues Kind gebärt.
Wer wirtschaftlicher ist (und ich muss gestehen, die Zeiten drängen dazu), kann den Leichnam häuten; die Haut wird kunstvoll gegerbt, wundervolle Damenhandschuhe und Sommerstiefel für elegante Herren ergeben.
In unserer Stadt Dublin kann man zu diesem Zweck in den passendsten Gegenden Schlachthäuser errichten; wir können versichert sein, dass es an Schlächtern nicht fehlen wird. Ich persönlich freilich empfehle eher, die Kinder lebend zu verkaufen und gleich nach dem Schlachten herzurichten, wie wir es mit Spanferkeln machen. Ein sehr würdiger Mann, der dieses Land mit echter Liebe liebt und dessen Tugend ich sehr hoch schätze, hatte kürzlich die Liebenwürdigkeit, als wir über diesen Gegenstand sprachen, noch einen Verbesserungsvorschlag zu meinem Plan zu machen. Er sagte, dass mancher Edelmann dieses Königreichs in letzter Zeit sein Hochwild völlig abgeschossen habe; und also meinte er, dass man dem Mangel an Wild sehr wohl durch junge Burschen und Mädchen nicht über vierzehn und nicht unter zwölf Jahren abhelfen könnte, zumal eine so große Zahl von jungen Leuten beiderlei Geschlechts allen Ländern aus Mangel an Arbeit und Dienst vor dem Hungertode ständen; sie sollten ihre Eltern, wenn sie noch leben, und sonst ihre nächsten Verwandten, vergeben.
Doch bei aller Achtung vor einem so ausgezeichneten Freund und einem so verdienstvollen Patrioten kann ich seinen Gedanken nicht ganz zustimmen; denn was die Knaben angeht, so versichert mir ein amerikanischer Bekannter auf Grund vielfacher Erfahrung, dass ihr Fleisch wie das unserer Schulknaben durch fortwährende Leibesübungen im allgemeinen zäh und dürr, ihr Geschmack aber angenehm sei; und sie zu mästen, würde die Kosten nicht lohnen. Was ferner das Mädchen angeht, so glaube ich in demütiger Ehrfurcht, dass dieser Plan einen Verlust für die Öffentlichkeit bedeuten würde, weil sie bald selbst Mütter werden müssten. Außerdem ist es nicht unwahrscheinlich, dass ein paar überbedenkliche Leute, wenn auch sehr zu Unrecht, einem solchen Brauch den Vorwurf machen würden, er grenze ein wenig an Grausamkeit, was für mich, wie ich gestehe, stets der stärkste Einwand gegen jeden Plan gewesen ist, so gut er auch gemeint sein möge.
Um aber einem Freund gerecht zu werden, so gab er zu, dass dieser Ausweg ihm von dem berühmten Palmanazar eingegeben worden war, einem Eingebornen der Insel Formosa, der vor mehr als zwanzig Jahren von dort nach London kam und meinem Freund in der Unterhaltung sagte, dass, wenn in seiner Heimat irgendein junger Mensch hingerichtet würde, der Henker den Leichnam als besondere Leckerei an vornehme Personen verkaufte, so sei zu seiner Zeit der Leichnam eines dicken, fünfzehnjährigen Mädchens, das gekreuzigt wurde, weil es versucht hatte, den Kaiser zu vergiften, vom Galgen weg in einzelnen Stücken um vierhundert Kronen an den ersten Staatsminister Seiner kaiserlichen Majestät und andere Hofmandarinen verkauft worden. Ich kann auch nicht leugnen, wenn von mehreren prallen jungen Mädchen in dieser Stadt derselbe Gebrauch gemacht würde, zumal sie ohne einen Heller Vermögen, doch nicht ohne Tragsänfte aus dem Hause gehen können und dabei in ausländischem Putz, den sie niemals bezahlen werden, im Theater und in Gesellschaften erscheinen, dass das Königreich dabei nicht über fahren würde.
Einige Leute von mutloser Charakteranlage sind in großer Sorge um jene ungeheure Anzahl Armen, die bejahrt, krank oder verkrüppelt sind; und man hat mir oft den Wunsch ausgesprochen, ich möge mein Denken darauf richten, welchen Weg man einschlagen müsse, um das Land von einer so schweren Last zu befreien; aber das macht mir nicht die geringste Mühe, da es nur zu bekannt ist, dass sie tagtäglich, so schnell man es vernünftigerweise nur erwarten kann, vor Kälte, Hunger, Schmutz und Ungeziefer sterben und verfaulen. Und auch die jüngeren Arbeitsleute sind mittlerweile in fast der gleichen hoffnungsvollen Lage. Sie können keine Arbeit finden, und also siechen sie vor Nahrungsmangel dahin, und zwar in einem Grade, dass sie, wenn sie gelegentlich zu gewöhnlicher Arbeit gedungen werden, keine Kraft mehr haben, sie zu verrichten; so wird das Land, und so werden sie selbst glücklicherweise vor kommenden Übeln bewahrt.
Meine Abschweifung ist schon allzu lang geworden, ich kehre also zu meinem Thema zurück. Ich denke, die Vorzüge meines Vorschlages sind handgreiflich und zahlreich, und obendrein von höchster Bedeutung.
Zunächst würde er, wie ich bereits bemerkt habe, die Zahl der Papisten, von der wir alljährlich überrannt werden, bedeutend verringern, sie sind zugleich die kinderreichsten Leute der Nation und unsere gefährlichsten Feinde, und sie bleiben eigens im Lande, um das Königreich dem Prätendenten auszuliefern, sie hoffen durch die Abwesenheit so mancher guter Protestanten die Oberhand zu gewinnen, die lieber ihr Land verließen als zu Hause blieben und wider ihr Gewissen einem bischöflichen Pfarrer den Zehnten zahlten.
Zweitens werden die ärmeren Bauern einen eigenen wertvollen Besitz haben, der gesetzmäßig pfändbar werden und dazu verhelfen kann, den Gutsherrn ihre Pacht zu zahlen; denn ihr Getreide und ihr Vieh sind bereits beschlagnahmt, und Geld ist ihnen etwas völlig Unbekanntes.
Drittens wird das Nationalvermögen, währen die Unterhaltung der hunderttausend Kinder von zwei Jahren an aufwärts jährlich auf nicht weniger als auf je zehn Schilling zu berechnen ist, auf diese Weise, um jährlich fünfzigtausend Pfund vermehrt, abgesehen von dem Vorteil, dass ein neues Gericht auf die Tafeln aller wohlhabenden Herren im Königreich kommt, die nur ein wenig Geschmacksverfeinerung besitzen; und das Geld wird im Lande bleiben, da die Ware ganz einheimisches Wachstum und Fabrikat ist.
Viertens werden mit Kinden gesegnete Leute, abgesehen von dem Reinverdienst von jährlich acht vollwertigen Schillingen, den sie durch den Verkauf ihrer Kinder erzielen, von der Last befreit sein, sie noch nach ihrem ersten Jahr erhalten zu müssen.
Fünftens würde diese Nahrung auch den Weinkellern großen Besuch einbringen, denn die Wirte werden sicherlich klug genug sein, die besten Rezepte für eine vollendete Zubereitung zu beschaffen, dann werden ihre Häuser von all den feinen Herren besucht werden, die sich mit Recht auf ihre Kenntnisse in vorzüglicher Küche etwas zugute tun, und ein geschickter Koch, der seine Gäste zu verpflichten weiß, wird auch dafür Sorge tragen, die Speisen so teuer zu bereiten, wie sie es nur wünschen können.
Sechstens würde er einen großen Ansporn zur Eheschließung abgeben, wie alle weisen Nationen sie entweder durch Belohnung ermutigt oder durch Gesetze und Strafen erzwungen haben. Es würde die Sorgfalt und Zärtlichkeit der Mütter ihren Kindern gegenüber steigern, wenn sie einer lebenslänglichen Versorgung der armen Kleinen sicher wären, zumal die Öffentlichkeit sie in einem gewissen Grade zu ihrem jährlichen Nutzen statt zu ihrem Verlust zu liefern hätte. Wir würden unter den Verheirateten einen ehrlichen Wettstreit erleben, welche von ihnen das fetteste Kind auf den Markt bringen könnte; die Männer würden gegen ihre Frauen während der Zeit ihrer Schwangerschaft so liebevoll werden, wie sie es jetzt gegen ihre trächtigen Stuten, Kühe oder Säue sind, und sie würden sie aus Furcht vor einer Fehlgeburt nicht mehr schlagen, noch mit Füßen treten, wie es jetzt nur zu häufig der Brauch ist.
Es ließen sich noch viele andere Vorteile aufzählen; zum Beispiel der, dass unser Export eingetonnten Rindfleisches um jährlich einige tausend Fässer steigen würde; das Schweinefleisch würde größere Verbreitung finden, und ebenso die Kunst, guten Speck zu bereiten an dem es bei uns so außerordentlich fehlt, weil die Ferkel allgemein vernichtet werden, diese Ferkel erscheinen viel zu oft auf unserem Tisch, und sie sind in keiner Weise nach Geschmack und Fülle mit einem gut gewachsenen, festen einjährigen Kind zu vergleichen, das sich, am Spieß gebraten, auf einem Bürgermeistergastmahl oder bei jeder anderen öffentlichen Festlichkeit stattlich ausnehmen wird. Aber dies und vieles andere lasse ich aus, da ich mich der Kürze befleißige. Angenommen, dass in dieser Stadt tausend Familien ständige Käufer des Kinderfleisches wären, abgesehen von denen, die es bei Lustbarkeiten, vor allem bei Hochzeiten und Taufen essen würden, so berechne ich die Zahl der Leichen, die Dublin allein verbrauchen würde, auf jährlich etwa zwanzigtausend; die übrigen
achtzigtausend würde der Rest des Königreiches verzehren, in dem sie wahrscheinlich ein wenig billiger verkauft werden würden.
Ich kann mir nicht denken, dass gegen diesen Vorschlag ein einziger Einwand zu erheben wäre, es sei denn, man wollte geltend machen, dass die Bevölkerungsziffer in diesem Königreich bedeutend verringert würde. Das gebe ich offen zu, ja, es war eine meiner Hauptabsichten, als ich ihn der Welt unterbreitete. Ich wünsche, der Leser möge wohl beachten, dass ich mein Heilmittel nur für dieses eine individuelle Königreich berechne und für kein anderes, das es auf der Erde je gegeben hat, gibt, oder soweit ich mir vorstellen kann, geben wird. Deshalb komme mir niemand mit anderen Auskunftsmitteln; mit einer Steuer von fünfundzwanzig Prozent ihres Einkommens, die in England lebenden Irländer zu zahlen hätten; damit, dass wir weder Kleider noch Hausrat brauchen dürften, die nicht in Rohstoff und Verarbeitung aus unserem Lande stammen; damit, dass wir Materialien und Werkzeuge, die ausländischen Luxus fördern, streng ablehnen müssen; damit, dass es gilt, unsere Frauen von den teuren Vergnügungen des Stolzes, der Eitelkeit, des Müßigganges, des Spieles abzubringen; damit, dass wir den Hang zur Sparsamkeit, Vorsicht und Mäßigkeit stärken sollen; damit, dass wir unser Land lieben lernen müssen (in welchem Punkt wir uns selbst von den Lappen und den Bewohnern von Popinanbo unterscheiden); damit, dass wir unsere Feindseligkeiten und Zänkerein aufzugeben haben, um es nicht länger wie die Juden machen, die sich noch in dem Augenblick, als ihre Stadt erobert wurde, gegenseitig totschlugen; damit, dass wir vorsichtig sein sollten, nicht unser Land und unser Gewissen um ein Nichts zu verkaufen, damit, dass wir den Geist der Ehrlichkeit, Betriebsamkeit und Gewandtheit in unsere Landbesitzer pflanzen sollen, die sich, wenn man jetzt den Beschluss fasste, nur noch unsere einheimischen Waren zu kaufen, sofort verbünden würden, um uns zu betrügen, im Preis, im Maß und in der Güte der Ware zu übervorteilen, wie sie denn auch bisher noch niemals dazu zu bringen waren, dass sie sich ein einziges Mal erboten hätten, hinfort ehrlich zu verfahren, obwohl man sie oft und ernsthaft dazu aufgefordert hat.
Deshalb wiederhole ich, es rede mir niemand von diesem und ähnlichen Auskunftsmitteln, bevor er nicht wenigstens einen Schimmer von Hoffnung hat, dass jemals ein kräftiger und aufrichtiger Versuch gemacht wird, sie in die Wirklichkeit zu übertragen. Ich selber habe mich jahrelang damit abgemüht, eitle, müßige und visionäre Gedanken abzulegen, doch als ich an jedem Erfolg schließlich verzweifelte, verfiel ich glücklicherweise auf diesen Vorschlag, der einerseits völlig neu ist, und anderseits eine feste und reale Grundlage hat; er verursacht keine Kosten und wenig Mühe; seine Ausführung liegt ganz in unserer eigenen Macht, und er bringt uns nicht in Gefahr, England zu verstimmen, denn diese Ware eignet sich nicht für den Export, da das Fleisch zu zart ist, um sich selbst in Salz lange zu halten, freilich könnte ich wohl ein Land nennen, das mit Freuden unsere ganze Nation auch ganz ohne Salz aufessen würde.
Ich versichere in der Aufrichtigkeit meines Herzens, dass ich nicht das geringste persönliche Interesse verfolge, wenn ich versuche, dieses notwendige Werk zu fördern, denn ich habe nichts weiter im Auge, als das öffentliche Wohl meines Landes. Ich will unsere Kinder versorgen, unseren Armen Erleichterung verschaffen, und auch den Reichen ein wenig Vergnügen gönnen.
Ich selbst habe keine Kinder, durch die ich auch nur einen Heller verdienen könnte. Mein Jüngster ist neun Jahre alt und meine Frau über die Zeit des Gebärens hinaus.



Wieso ist der Sarrazin DA eigentlich nicht drauf gekommen?


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22.09.2010 um 15:36
@crazypunk
Mich auch, aber verwunderlich wäre es nicht..


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:37
Ist doch auch was: Ich hätte gern den Ami mit allem, ohne Schafskäse bitte.


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:39
@Doors
WÄH.

Dann sind das quasi FairTrade-Babys?


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:40
@Zophael


Gibt's schon beim Bäcker:

Amerikaner, weiss:

/dateien/mg66123,1285162831,amerikaner0017yr

Afro-Amerikaner:

/dateien/mg66123,1285162831,amerikaner


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22.09.2010 um 15:41
na ja so eklig sind wir menschen ja dann doch nicht alle, ob wohl ausnah@Diamond_girl
men durch aus bestehen :)


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22.09.2010 um 15:42
Vielleicht, nächste Eiszeit kommt bestimmt.

Amis wären mir aber zu Kalorienreich und ungesund. Ich halte mich lieber an asiatisches Essen. ;)


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Der Mensch als Nahrung in naher Zukunft?

22.09.2010 um 15:42
@Doors
War so klar das es jetzt kommen musste :D
Irgendwie ist die vorstellung lustig. Ein Ami hat einen leichten Hamburger geschmack, ein Chinese hat etwas von einerm Reisbällchen, der Deutsche schmeckt so herb wie Bier usw.... :D


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