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Der Vater des Amokläufers

316 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Winnenden Amoklauf Vater Urteil ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Metanoia Diskussionsleiter
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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 08:32
Hallo Zusammen!
(Wie immer: wenn es das schon gibt, einfach löschen!) Ansonsten:

Der Vater des Amokläufers von Winnenden steht vor Gericht. Er soll sich für die Tat seines Sohnes verantworten, für die er mitschuldig gemacht wird.
Sein 17-jähriger Sohn hat viele Menschen getötet (bevor er sich selbst erschossen hat), sein Vater muss sich nun vor Gericht für die ungesicherte Aufbewahrung der Tatwaffe verantworten. Viele Hinterbliebene weisen dem 52-jährigen Sportschützen eine erhebliche Mitschuld am Amoklauf von Tim K. am 11. März 2009 zu.
Liest man die Vernehmungsprotokolle der Polizei, fallen ungelenke Sprache, abgehackte Sätze und grammatikalische Fehler auf. Der Vater von Tim K. hat erkennbar Schwierigkeiten, seine Gedanken zu formulieren. Glaubt man den Gutachtern, verhält es sich mit seinem Gefühlsleben ähnlich. Die Arbeit für seine Firma in einer Nachbargemeinde von Winnenden hat für den Geschäftsmann, der sich aus kleinen Verhältnissen hochgearbeitet hat, stets im Vordergrund gestanden.

Einen tiefen emotionalen Zugang zu seinem Sohn hatte der Mann wohl nicht, aber möglicherweise eine ähnliche Art, persönliche Defizite zu kompensieren. So interpretieren die Gutachter das Arsenal an Gewehren und Pistolen sowie tausenden Schuss Munition, die der Vater von Tim K. zu Hause aufbewahrte
Dass er mit seinem Sohn zum Schießtraining ging, obwohl er über dessen Sorge, manisch-depressiv zu sein, wusste, dürfte eher als Sprach- und Hilflosigkeit zu werten sein. Wenn schon kein Gespräch über seelische Nöte möglich war, wollte der Vater seinen Sohn wenigstens unter Leute bringen. Auch sonst versuchten die Eltern, Tim alle Wünsche zu erfüllen - seien es Killerspiele für den PC oder eine Softair-Pistole.

Blieb der Vater während des ganzen Prozesses - vermutlich auf Anraten seiner Verteidiger stumm - brachen doch Worte der Reue und des Bedauerns nach deren Plädoyer aus ihm heraus. Auf die Hinterbliebenen wirkten sie allerdings wenig glaubwürdig. Die meisten sahen darin einen taktischen Versuch, eine drohende Gefängnisstrafe abzuwenden.

Sie haben das lange Fernbleiben des Angeklagten vom Prozess als Schlag ins Gesicht empfunden und sehen sich in ihrer Einschätzung bestätigt, dass der Mann nicht zu seiner Verantwortung stehen kann. Schließlich habe er auch seine Firma bereits seiner Frau überschrieben und versuche, sein Vermögen vor Schadenersatzansprüchen zu retten.

(Quelle: Edgar Neumann, dpa, N24)

Heute fällt das Urteil, er könnte wegen fahrlässiger Tötung in 15 Fällen und fahrlässiger Körperverletzung in 14 Fällen verurteilt werden. Dem 51-Jährigen droht damit eine mehrjährige Haftstrafe.

Mich interessiert, ob Ihr das für gerechtfertigt haltet.

Danke für Eure Beiträge!

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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 08:51
Zitat von MetanoiaMetanoia schrieb:Auch sonst versuchten die Eltern, Tim alle Wünsche zu erfüllen - seien es Killerspiele für den PC oder eine Softair-Pistole.
An dem Punkt des Berichts ist wieder einmal klar in welche richtung sich die ganze sache bewegen wird! Das ganze wird doch unterschwellig wieder nur dazu missbraucht gegen die schrecklichen "Killerspiele" (Ich nenne sie Taktik shooter) vor zu gehen. Das er mit seinem "Manisch depressiven" Sohn auf den Schießplatz geht finde ich jetzt nicht verwerflich. Manisch depressiv bedeutet ja nicht gleich das er mit Papas Gewehr den halben Ortsteil unter Blei begräbt. Er ist mit den Waffen losgezogen und hat gemetzelt. Das kommt aber nicht vom zocken oder davon das er mit seinem alten Herrn auf dem Schießplatz war. Da muss vorher schon ein knacks gewesen sein. Entschuldigung ich wich vom Thema ab... :D

Ich denke der Vater sollte schon zur Rechenschaft gezogen werden. Allerdings nicht wegen mehrfachen Mordes/Körperverletzung. Die hat ER halt nicht begangen. Er hat lediglich die Sorgfaltspflicht bezüglich seiner Waffen verletzt. Das sollte ihm maximal eine Bewährungsstrafe einbringen aber nicht mehr. Hätte der Bengel die Wummen nicht aus Papas Waffenkammer geklaut dann wär er in die nächste Stadt gefahren und hätte sie sich dort besorgt. Oder hätte sich sehr wirksame und höchst zerstörerische Bomben nach Anleitungen aus dem Internet gebaut mit denen er unter umständen noch weitaus mehr Schaden hätte anrichten können.


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 09:03
Zitat von MetanoiaMetanoia schrieb:Liest man die Vernehmungsprotokolle der Polizei, fallen ungelenke Sprache, abgehackte Sätze und grammatikalische Fehler auf. Der Vater von Tim K. hat erkennbar Schwierigkeiten, seine Gedanken zu formulieren.
Janun, was will man von Polizisten auch anderes erwarten?

Ich frage mich allerdings, was eine Kritik an den sprachlichen Schwächen des Beamten in diesem Kurzbericht zu suchen hat, der ja offenbar auch nicht gerade von einer Leuchte verfasst wurde.

Ausserdem frage ich mich, warum die Berichterstattung elegant umgeht, daß die Ereigniss bei den Medikamenten, die der Junge bekam, auf der Packungsbeilage unter Nebenwirkungen zu finden sind. Von einem Prozess gegen den Arzt oder den Hersteller hab ich dennoch bisher nichts gehört.

Bananenrepublik...


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Metanoia Diskussionsleiter
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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 09:12
@Sophosaurus
Und ich frage mich, wie Du dazu stehst, dass man den Vater anklagt?
Dazu finde ich nichts in Deinem Beitrag und genau DAS würde mich interessieren....


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 09:31
Im Prinzip richtig, weil Schusswaffen ausserhalb gesicherter Tresore nichts zu suchen haben.

Jeder, der den Umgang mit solchen Waffen erlernte, und andere dürfen ohnehin keine besitzen, weiß um die Gefahren und ist uns allen dafür verantwortlich, daß die unter keinen Umständen in unbefugte Hände geraten.

Ich mein, es hätte ja auch jeder Mitschüler oder Kumpel vom Kumpel für sonstwas für Zwecke an die Waffen geraten können, nur weil der Sohn sie irgendwo erwähnt. Wer fahrlässig Waffen verschludert, muß auch dafür haften, was mit denen angerichtet wird. Wer Waffen unsachgerecht aufbewahrt, nimmt ja den Fall des Falles in Kauf. Und jeder, der schon mal Umgang mit gefährlicheren Waffen hatte, weiß was man damit anrichten kann.

Ich finde nur sehr bedauerlich, daß man den seit einigen Jahren immer wieder auftauchenden Hinweisen auf eine Klasse von Medikamenten, die dafür bekannt ist, Sicherungen zu lockern, nicht nachgeht. Normalerweise ist zwar weit häufiger Suizid die Folge als Amoklauf, aber auch da stellt sich die Frage, wie fahrlässig handeln Ärzte im Umgang mit problematischen Psychopharmaka.

Aber das nur zu Ergänzung. Dass man nicht durchgehen lassen kann, wenn Leute Schusswaffen ungesichert aufbewahren, sollte selbstverständlich sein. Der Prozess ist natürlich insoweit gefährlich, als er ein völlig verkehrtes Signal setzen könnte, wenn er mit einer Einstellung endet.


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 09:43
Zitat von MetanoiaMetanoia schrieb:Heute fällt das Urteil, er könnte wegen fahrlässiger Tötung in 15 Fällen und fahrlässiger Körperverletzung in 14 Fällen verurteilt werden. Dem 51-Jährigen droht damit eine mehrjährige Haftstrafe.

Mich interessiert, ob Ihr das für gerechtfertigt haltet.
Dass er wegen Sorgfaltspflichverletzung vor Gericht steht, ist sicherlich gerechtfertigt. Die Waffen hätte er besser weg schliessen sollen, wobei natürlich auch das keine Garantie gewesen wäre, dass der Sohn nicht trotzdem irgendwie an die Schlüssel für den Waffenschrank gekommen wäre.

Allerdings stört mich an dem Prozess der Umstand, dass man offenbar einfach einen "Schuldigen" sucht, den man für den Amoklauf "abstrafen" kann. Den Täter selbst kann man ja (leider) nicht mehr bestrafen.

Man bestraft -etwas überspitzt formuliert- einfach irgendjemand exemplarisch und dann ist der Fall erledigt. Dieser "Trend" kommt aus dem angelsächsischen Raum und man kennt das ja auch hier schon aus der Politik. Wenn irgendjemand in der Politik "Mist" baut, dann muss auch irgendjemand gehen. Oftmals muss allerdings gar nicht derjenige gehen, der wirklich "Mist" gebaut hat. Oft genügt irgendein Bauernopfer, um die Gemüter zu besänftigen.

Mal angenommen, Tim K. hätte sich mit der Waffe seines Vaters selbst erschossen (also ohne vorhergehenden Amoklauf), dann würde man doch (so aus dem Bauch raus) sagen, dass der Vater durch den Tod des Sohnes schon mehr als genug bestraft worden wäre und jetzt nicht noch juristisch belangt werden sollte.

Der Amoklauf war für den Vater sicher nicht vorhersehbar und deshalb kann man ihn dafür auch nicht verantwortlich machen. Dass die Angehörigen/Freunde der Opfer (teilweise) gerne einen Schuldigen hätten, der für die Tat bestraft werden würde, ist natürlich verständlich. Aber der für diese Wahnsinnstat Hauptverantwortliche hat sich halt schon feige zur Hintertür davon gemacht und kann nicht mehr belangt werden ...

Emodul


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 10:42
Endlich wird mal in die richtige Richtung gearbeitet! Seid der Tat von Tim . K habe ich mich gefragt, was aus dem Vater wird, dem eigentlichen Täter?......Als Waffenbesitzer muss er ja Lehrgänge und Prüfungen absolviert haben. Dort geht ganz klar hervor, das Schusswaffen so zu sichern sind, dass sie für dritte unzugänglich sind! Dies schien ja nicht so, da der Junior mit den Waffen den Amoklauf durchführen konnte. Es ist daher nicht die Frage , ob der Vater von dem Phychischen Zustand, seines Sohnes wusste. Fakt ist, die Waffen waren für dritte zugänglich!!
Es hätte dadurch nicht umbedingt zu der Tat kommen müssen, aber eine Selbstverletzung (Unfall) oder der tot eines anderen hätte auch gereicht!
Ganz egal, ob einer oder hunderte sterben, es steht der Tatbestand der ungesicherten Waffen. Von daher ist eine Anklage gegen den Waffenbesitzer absolut korrekt!


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:11
Zitat von MetanoiaMetanoia schrieb:Dem 51-Jährigen droht damit eine mehrjährige Haftstrafe
Selbst die bösen Killerspiele machen vor alten Leuten nicht halt! :D


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:14
Der Angeklagte hat eine Bewährungsstrafe von ein Jahr und 9 Monaten bekommen. Es kann wohl kein Urteil geben, welches ALLE gerecht empfinden.


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:22
@Lilie
Das ist eindeutig zu wenig! Man kann hier ja nicht von Unwissenheit sprechen! Es gibt Dinge im Leben, bei denen man nicht besonders klug sein muss, um zu wissen welche Konsequenzen es hat! Die Knarren und Munition so offen liegen zu lassen gehört dazu! Vor allem ist es ja nicht vorhersehbar wer die Teile in die Finger bekommt! Man stelle sich mal vor ein kleines Kind wäre an die Waffen gekommen!


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:26
@Klavier
Ich habe das Urteil nicht gesprochen. ;) Auch habe ich nichts von "Unwissenheit" usw geschrieben ;)

Welches Urtei wäre denn angemessen?


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:31
@Lilie
Das habe ich ja auch nicht Dir unterstellt! Ich bezog mich nur auf Deine Post. Der Vater hätte ruhig eine Gefängnisstrafe bekommen können, ohne Bewährung. Von mir aus auch das eine Jahr und die neun Monate.
Wenn ich so überlege, bekommt man schon für den Waffenbesitz (unerlaubt) bis zu fünf Jahren. da muss noch nicht mal was passiert sein.


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:32
@Lilie
Das Thema Unwissenheit bezog sich auf den Vater. Ich meinte damit, dass er sich nicht darauf berufen kann, dass die tat unvorherbar abzusehen war!


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:34
Wie auch immer er bestraft wurde/worden wäre. Die Opferfamilien werden dadurch auch nicht glücklich genausowenig wie er selber.
Kann aber verstehen, daß die Opferfamilien ihn hätten gerne im Bau gesehen.
Eni


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:36
@Einfachnurich
Klar, das macht die Tat nicht ungeschehen, aber der eigentliche Täter (der Vater) muss für diese Sache richtig bestraft werden. Ich sehe ihn als den wahren Täter, da er dies ja erst ermöglicht hat!


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:41
Hab heute wiedermal ein Interview mit der atante vom Winnenden Aktionsbündnis gesehn und da könnte ich mir schon wieder an den Kopf klatschen.
Ok, der Vater hat seine Waffen nicht ordnungsgemäß weggesperrt, aber er hat niemanden erschossen, das war sein Sohn!
Und dem Mann eine gewisse Psychische Verfassung zu unterstellen, nur weil er Waffen hat ist meiner Meinung nach etwas zu einfach und sollte man so nicht tun.


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:42
das Urteil soll gerecht sein? Unsere Justiz ist nur noch erbärmlich...

was sind denn schon 15 Tote, da reichen doch ein Jahr und neun Monate, noch dazu auf Bewährung.

Fakt ist, dass die Familie nunmal reich ist, und das wird man in Deutschland kaum erleben, dass Reiche so bestraft werden wie sozial Schwache...

Ein Hartz IV-Empfänger wäre ohne Bewährung für lange Zeit in den Knast gewandert


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:45
@Klavier
Was die Sache und die Beurteilung schwierig macht, ist die schlimme Tat, die geschehen ist.
Rein rechtlich hat der Vater die Knarren nicht weggeschlossen. Der kann doch nicht ahnen was Junior damit anstellt.
Er wurde also deswegen vom Richter verurteilt. Die Morde hat er ja nun nicht begangen.
Eni


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:45
@Brainiac
Er hatt den Amoklauf nicht gemacht, er hat aber die tat ermöglicht! Nimmst Du einem Handwerker sein Werkzeug weg, kann er seinen Job nicht machen! Du hast ihm quasi die Handlungsgrundlage genommen!
So musst Du das mit den Waffen auch sehen. Wären diese ordnungsgemäss verschlossen, hätte diese tat nicht geschehen können! Der Vater ist zwar nicht der Mörder, aber ein Mittäter! Jetzt ist vielleicht noch zu klären, was schwerer wiegt?


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Der Vater des Amokläufers

10.02.2011 um 12:47
Und woher weiß man, das der Sohn nicht auch den Schlüssel für den Waffenschrank genommen hätte?


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