Rugby - Eine Chance um Strassengewalt zu sozialisieren?

Jeder der momentan mal die Rugby-WM verfolgt, auch wenn er den Sport nicht kennt, wird feststellen das es Möglichkeiten gibt Aggressivität sportlich auszuleben, ohne die Grenzen der Fairness zu brechen.

Es gibt beim Rugby einen teilweise ungeschriebenen Codex der Respekt vor dem Gegner zum absoluten Gesetz macht.

Die Frage ist, kann man durch diese Form des Sports Leute dazubringen ihr Potential an Gewalt zu kontrollieren?

Nein, wer ein großes Gewaltpotential hat wird das nicht verlieren wenn er es auslebt, egal ob illegal oder sportlich, sondern in dem er sich damit ausseinandersetzt und lernt sie zu kontrollieren.

@-ripper-
Ich hab aber schon die Erfahrung gemacht das eine gewisse Kanalisierung eintritt. Die Jungs, oder Mädels, haben durch den Kontakt mit den älteren Spielern eine ganz andere Akzeptanz gewonnen. Im Gegensatz zum Fußball ist Rugby auch ein Mannschaftssport auf höchstem Körperkontaktniveau wo Einordnung ganz wichtig ist.

@-ripper-
Ist es denn Ziel, das Gewaltpotenzial des betroffenen Menschen gänzlich auszulöschen?
Birgt denn nicht jeder Mensch ein gewisses nicht auszulöschendes Gewaltpotenzial?

Damit ändert man die Persönlichkeit. Da wäre ich dagegen. Wie gesagt. Sie müssen lernen, die Gewalt zu kontrollieren. So lange sie diese kontrolliert einsetzen können, ohne ihren Mitmenschen zu schaden, ist es okay. Wenn die Gewalt denn im Sport eingesetzt wird und dann sonst nirgendwo mehr angewendet, da sie dort ein ausreichendes Ventil haben, dann wäre das schon in Ordnung so.

@Dr.Precht
Richtig. Die Chance beim Rugby besteht darin dieses Gewaltpotential auf dem Platz auszuüben innerhalb eines ganz engen Regelwerkes. Und einfach festzustellen das man ohne seine Mitspieler nichts erreichen kann, trotzdem aber seine Individualität einbringt.

@occitania
Ich sehe gerade, er möchte das Gewaltpotenzial kontrolliert wissen. Das klingt richtig.
Aus Gewohnheit entnehme ich den Menschen rasch den Wunsch, das Gewaltpotenzial gänzlich zu vernichten, wenngleich dies gar nicht möglich ist.

Ja, ich glaub, das isses.

Es wird erlernt, sich auf seine Mitspieler zu verlassen, sich ihnen anzuvertrauen. In dieser Art von "körperbetontem" Sport, der zusätzlich richtig auspowert, klingt das für mich vielversprechend. Es müssen Regeln eingehalten und auch ein- und zurückstecken erlernt werden - es wird praktisch spielerisch Sozialverhalten trainiert.

Ja, ich denke, man kann einiges damit erreichen, um Gewaltgedanken zu kanalisieren.

@Dr.Precht
'Er' möchte dieses keinesfalls, weil 'er' weit weg ist von der Kontrolle der menschlichen psyche. Es entspricht nicht seinem naturell kontrolle auszuüben. Es geht darum potentzial zu nutzen. um dem menschlichen bedürfnis rechnung zu tragen diese seite seiner natur auszuüben. Allerdings im rahmen eines regelwerkes... :-)

@occitania
Worauf stützt du deine Behauptungen?
Du sagst es sei ein natürlich-menschliches Bedürfnis, von seinen Potenzialen Gebrauch zu machen.

@Lorea
Insofern ist es auch noch nützlich das man die unterschiedlichsten Typen einzetzt. Wir haben in unserer Jugend nen Kerl dabei der ständig von seinen Mischülern gemobt wurde auf grund seiner körperfülle. der junge spielt im verein in der jugend Erste Reihe... das was er an selbstvertaruen dadurch mitnimmt... ist fast unbezahlbar

@Dr.Precht
Die Behauptung? Auf Erfahrung... gib dem Mensch die Chance Potential zu nutzen, er wird es tun, man muss ihm nur die chance geben und bei einigen vielleicht auch bisschen mal in den hintern treten, ganz sacht... :-)

@occitania
Genau DAS glaub' ich Dir gern. Und das gehört ja ganz bedeutend zu einer guten Entwicklung.

Ich denke sowieso, daß Sport im allgemeinen nicht schlecht ist, besonders für etwas entgleiste Jugendliche. Erfolge bringen Selbstbewußtsein, körperliche Erschöpfung vertreibt dunkle Gedanken, Selbstdisziplin und Motivation ist manchmal nicht unangebracht usw.

@Lorea
So sollte es sein! Wenn ich aber seh das meinem Neffen beim Fußball-Training als 12jähriger beigebracht wie er sich im strafraum fallen zu lassen hat sobald er "körperkontakt" zu seinem gegner hat... da wird mir schlecht...

@occitania
:D Ja, das ist wahrscheinlich wieder ein ganz anderes Thema, oder? Geht's da um Vermeidung von Verletzungen? Ich tippe mal drauf, oder? Ist ja heutzutage auch so 'ne Sache.....

@Lorea
Wenns nur das wäre...es geht darum durch Betrug Punkte (sprich Elfmeter) zu schinden. Das ist genau das was es beim Rugby nicht gibt. Umfallen gilt da nur wenn du tot bist ((:-)... das war jetz überzogen... Nein, grundlgend gilt das du als spieler nur verletzt vom feld gehst, wenn es wirklich so ist...

@occitania
Ach ja, sicher. Da hab' ich grad nicht richtig geschaltet.

Ja, das ist der Hammer. Wie link. Da werden dann die Kleinsten schon auf diese Spur gebracht. Tsssss.

Fairplay :D.

@Lorea
Es gibt da nen Spruch auf der Insel: Rugby ist Sport für Barbaren, wird gespielt von Gentleman... Fußball ist Sport für gentleman, wird gespielt von barbaren..

@occitania
Cool - sehr cool. Muß ich mir merken.

@Lorea
Nicht cool.. DAS IST EHRLICH! :-)