Warum sollte man sich die Mühe machen jemanden kennen zu lernen?

Du solltest weiterhin Menschen kennen lernen weil uns die Kommunikation und der Umgang zu anderen Menschen ausmacht. Da wirst du wohl auch kaum eine andere Wahl haben, außer du willst als Einsiedlerin auf eine einsame Insel ziehen und deine sozialen Kontakte auf einen angemalten Fußball namens Wilson beschränken.
Du bist noch jung, 19 Jahre, und wirst sicher noch oft solche Enttäuschungen durchleben müssen. Was dir dabei helfen würde, wäre besser damit umzugehen und dir nicht alles so zu Herzen zu nehmen. Menschen kommen und gehen, nur wenige bleiben wohl ein Leben lang. Das alles gehört einfach zum Leben dazu und du bist auch nicht die einzige mit solchen Problemen.

Das Problem ist einfach, dass viele Menschen nur ihre eigene Perspektive nachvollziehen können. Die wenigsten versetzen sich in andere Menschen hinein und letztendlich scheitert viel dann an der Kommunikation.
Ich würde dir einfach gerne raten weiterhin offen zu bleiben und ansonsten eine gesunde Prise "leck mich am Arsch" an den Tag zu legen. Gesund in dem Sinne, dass nicht alles direkt persönlich genommen wird und als das gesehen wird was es ist: die menschliche Gesellschaft, eine Scharade.

Ansonsten kann ich Ramisha nur zustimmen: Freundschaften und Beziehungen müssen sich ergeben, sowas kann man nicht erzwingen. Warum? Weil sie auf Gefühlen basieren. Alles andere kann nur in die Hose gehen.

Wenn man es als Mühe ansieht, Menschen kennen zu lernen, sollte man es eigentlich lassen, bis einem wirklich danach ist und es einem Spaß macht.
Freundschaften sollten sich genauso von alleine ergeben, wie eine Partnerschaft/Beziehung .
Dieses krampfhafte Suchen bringt weder in der einen, noch in der anderen Hinsicht etwas.

Chefdecuisine schrieb:Loyal ist man zunächst mal sich selbst, woran ja schon mal 90% aller Menschen scheitern, weswegen dann jeder Gedanke an zusätzliche Loyalität verfehlt weil unumsetzbar ist.

Für die restlichen 10% gilt: So man denn so etwas hat, ist man zu seinem Lebensgefährten loyal.

Alles andere ist Blödsinn.

Das schöne ist ja, dass jeder eine andere Meinung haben darf.

Und darunter fällt das hier gerade.

Für mich ist jemand, der 'zunächst' sich selber loyal ist (und dann erst an andere denkt) ein Egoist aus Leidenschaft, so einfach ist das!

Und wenn ich dich recht verstehe, bist du also nur deinem Lebensgefährten gegenüber loyal... also nicht zu deinen Freunden, Verwandten.

Von mir aus, kannst ja machen, was du willst.

Ich mache das jedenfalls nicht so, ist ja auch okay.

Ich mag' nur nicht, wenn jemand glaubt, dass seine eigene Meinung dazu führt, dass 'alles andere Blödsinn' ist.

Wer sich nicht selbst loyal sein kann, kann niemandem loyal sein. Wer schon seine eigenen Ideale zu verraten imstande wäre, seine eigenen Bedürfnisse zu leugnen, seinen eigenen Standpunkt nicht beizubehalten vermag, dessen Loyalität ist rein gar nichts wert, denn er ist eh ein Fähnlein im Wind, wenn es drauf ankommt.

Und jemand, der vorgibt, sich selbst für sogannte Freunde zu opfern, ist i.d.R. ein Schwätzer. Seinem Lebensgefährten gegenüber kann man das aus nachvollziehbaren Gründen, und manche tun das sogar. Für seine Verwandten oder Bekannten tut das kein Mensch.

@Chefdecuisine
Höre ich da ein wenig Verbitterung heraus....????

Ich gebe da @moric völligst recht

@Chefdecuisine

Chefdecuisine schrieb:Für seine Verwandten oder Bekannten tut das kein Mensch.

Hm - und was ist mit den Eltern? Sind ja schließlich auch Verwandte ...

Loyalität? Ideale verraten? Sich für Freunde opfern? Das klingt mir dann doch alles zu pathetisch für eine Freundschaft.

Vielleicht bleibt man mit so einem Weltbild dann doch besser allein.

liveonlemonade schrieb am 04.12.2011:Und jetzt frage ich mich nur noch warum ich mir die Mühe machen sollte jemanden kennen zu lernen.

...weil nicht alle Menschen so sind..

Nun.. ich habe auch schon meine Erfahrungen machen dürfen.. und tue dies auch immer wieder.. und auch ich.., habe mir diese Frage schon selbst gestellt..

Ich für mich trage mein Herz nciht mehr auf der Zunge.. wie so schön sagt.. sprich.. ich behalte vieles für mich zurück.. um keine Angriffsfläche zu bieten.. und fühle mich dabei eigentlich sehr wohl :)

Eltern sind Menschen, die ein eigenes Leben haben, das zum eigenen zeitversetzt ist. Man muß sein eigenes Leben finden und dazu gehört, sich abzulösen, seine eigenen Standpunkte zu finden, für sich selbst zu stehen. Wie könnte man da seinen Eltern ersparen wollen, was man selbst für sich zu leben hat? Und wie könnte man seinen Kindern aufbürden, was man selbst vor sich hat?

@Chefdecuisine

Chefdecuisine schrieb:Eltern sind Menschen, die ein eigenes Leben haben, das zum eigenen zeitversetzt ist.

Gehört zwar nicht zum eigentlichen Thema, aber ich habe meine Mutter bis beinahe zu ihrem Tod gepflegt, jedenfalls solange es medizinisch vertretbar war und das würde ich auch für meinen Partner tun!

Und nein, ich mache mir nicht unbedingt die Mühe jemanden kennen zu lernen.

Nach lesen des ET denke ich ebenfalls das die Schuld für die abwendung der Freunde nicht unwesentlich beim TE zu suchen ist. Ich könnte mir gut vorstellen, das die Freunde alles in einem anderen Sachverhalt darstellen würden und auch Punkte erwähnen welche die TE unerwähnt lies.An eine Mobbingverschwörung mag ich nicht so recht glauben...obwohl das natürlich auch sein kann.
Was die Frage angeht, ob es sich lohnt neue Leute kennen zu lernen.... Ja sicher! Es lohnt sich immer neue Leute kennen zu lernen.Man sollte aber keine Erwartungshaltung dabei annehmen.

Trapper schrieb:.Man sollte aber keine Erwartungshaltung dabei annehmen

Genau das ist das Problem der meisten Menschen.. auch meines..
Aber ich arbeite dran.. ;)

@Trapper

Trapper schrieb:Ich könnte mir gut vorstellen, das die Freunde alles in einem anderen Sachverhalt darstellen würden und auch Punkte erwähnen welche die TE unerwähnt lies.

Das ist wohl immer so, wenn man nur die eine Seite hört (bzw liest) . Ist ja auch schwer in einem Forum, wenn nicht alle Beteiligten angemeldet sind und den Sachverhalt darstellen können :D . Es liegt wohl auch in der Natur mancher Menschen, daß immer und ausschließlich die anderen die Schuld haben ;) .

@GoldStern
Eine Erwartungshaltung entsteh ja meißt wenn man gezielt losgeht um jemanden bestimmtes zu suchen. Eine Figur die in die vorgegebene Form passen muss.... und wehe wenn nicht! ;)

Lernt man einfach so jemanden kennen, ohne über sein "Profil" im vorraus gegrübelt zu haben, sollte das viel unkomplizierter sein. Neutral halt.

Thalassa schrieb:Es liegt wohl auch in der Natur mancher Menschen, daß immer und ausschließlich die anderen die Schuld haben ;) .

Die Gefängnisse sind voll von solchen Typen. ;)

@liveonlemonade

Findest du es nicht auch irgendwie merkwürdig, daß sich innerhalb von zwei Wochen deine mehr oder weniger engsten Vertrauten von dir abgewendet haben? Also mir gäbe das schon irgendwie Grund zum Zweifel, an meiner eigenen Einstellung und Art - bist du schonmal auf die Idee gekommen, daß du eventuell zu sehr klammerst und dein Umfeld versuchst einzuengen? Einfach zuviel erwartest?

Vielleicht sollte man auch einfach Eremit bleiben. In totaler Einsamkeit. Ohne jeglichen menschlichen Kontakt.

Hermit Sketch

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@liveonlemonade

Auch wenn es definitiv nicht das sein wird, was du hören willst, geb ich trotzdem auch mal meinen senf dazu...

liveonlemonade schrieb am 04.12.2011:Mensch Nr. 1 - Ein symphatischer Mann den ich sehr, sehr mochte und der mir zu Anfang viel Aufmerksamkeit geschenkt hat. Ich habe ihm gesagt was ich on ihm denke und wie ich für ihn fühle, er hat verständnisvoll reagiert. Auf einmal war ich dann nicht mehr so wichtig und in seinen Augen nicht Mal mehr eine Begrüßung wert.

Ich weiß nicht, was du ihm gesagt hast und ich kenne auch die Situation nicht, in der er dich anscheinend nicht gegrüßt hat, aber nur weil sich jmd ein wenig zurückzieht zu sagen, er hat dich enttäuscht und du hättest ihn "verloren" halte ich für sehr sehr übertrieben. Jeder brauch mal seinen Freiraum und vllt hat er eigene Probleme, um die er sich grad kümmern muss. Wie gesagt, ich weiß nicht was du ihm gesagt hast, aber kann es sein, dass er was von dir wollte, du ihm aber gesagt hast, du willst nur Freundschaft und er das halt erstmal verdauen muss?! Nur eine Vermutung...

liveonlemonade schrieb am 04.12.2011:Ich habe Mails entdeckt wo von mir als eine 'egoistische, termperamentvolle, keine Kritik ertagen könnende, immer auf Aufmerksamkeit aus seiende' Person geredet wurde. Ausserdem hat Mensch 3 behauptet dass ich 'einen Rad abhabe', und Mensch 2, die mich normalerweise verteidigen würde, hat eher zugestimmt.

Zuallerst, mails von Freunden zu lesen ist absolut tabu, außer sie werden dir gezeigt. Die gehen dich rein gar nichts an und sind Privatsache. Es wurde anscheinend geschrieben, dass du sehr viel Aufmerksamkeit willst und deine Freunde kommen damit anscheinend nicht zurecht... Bei "Mensch 1" hast du geschrieben, du hast ihn verloren, weil ihr dir nicht mehr soviel Aufmerksamkeit geschenkt hat, wie du es von ihm gewohnt warst. Außerdem postest du deine Geschichte in einem öffentlichem Forum. Scheint also was wahres dran zu sein. Zudem wird von Temperamentvoll und egoistisch gesprochen. Freundschaften aufzugeben, weil dir jmd weniger Aufmerksamkeit schenkt finde ich durchaus egoistisch und nur weil jmd mal was schlechtes über dich schreibt temperamentvoll...

Hinzukommt, in einer guten Freundschaft muss man sich auch mal verzeihen können. In diesem Falle wärst du die Person, die anderen verzeihen sollte. Und, wie gesagt, ich kenne dich nicht und kann nur reflektieren was ich hier lese, scheint es aber durchaus zu stimmen, was deine Freunde da über dich geschrieben haben.
Wenn ich meinen Freunden oder umgekehrt meine Freunde mir nicht auch mal verzeihen würden, oder wir bei jeder Streitigkeit außernander gehen würden, dann hätte ich auch keine Freunde mehr. Eine gute Freundschaft übersteht auch Schwierigkeiten, das macht sie nämlich erst aus.


Langer Text, ich weiß, aber denk einfach mal drüber nach, ob immer alle anderen schuld sind, oder ob du nicht auch ein wenig an dir arbeiten solltest.


MfG
Papa-Schlumpf

Müstest dir mein Leben Jetzt mal anschauen, dan könntest du dir die Frage selbst beantworten,
wenn du niemanden mehr kennenlernst, verschwinden eventuell nach und nach die meisten, dann wirst du unter umständen depressive, vielleicht verlierst du mit der Zeit dann alle und irgendwann lernst du, selbst wenn du's willst niemanden mehr kennen, weil du so kapput bist durch die einsamkeit.
Kommt aber auch drauf an wie der rest von deim Leben ist, war nur nen extreme "beispiel".

Meine Meinung ist dazu, erst wenn man gelernt hat, "alleine" glücklich zu sein,
und sich nicht von irgendwelchen Menschen abhängig macht, der ist wirkich befreit.

Ich weiss, ich weiss. Es ist schwer, aber es lohnt sich, lerne loszulassen,
und das Leben so zu nehmen wie es ist, dann wird Dich nichts so schnell erschüttern.


Und lerne aus deinen Fehlern, es bringt nichts sich immer als Opfer zusehen...

@liveonlemonade

liveonlemonade schrieb am 04.12.2011:Mensch Nr. 1 - Ein symphatischer Mann den ich sehr, sehr mochte und der mir zu Anfang viel Aufmerksamkeit geschenkt hat. Ich habe ihm gesagt was ich on ihm denke und wie ich für ihn fühle, er hat verständnisvoll reagiert. Auf einmal war ich dann nicht mehr so wichtig und in seinen Augen nicht Mal mehr eine Begrüßung wert.