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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

129 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gewalt, Entscheidung, Pflege ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 04:33
3,4 Millionen Pflegebedürftige, Horror in einigen Pflegeheimen, Uberforderung, Mobbing.
Soll die Wahrheit ans Licht, oder lieber Schweigen?
Habt Ihr Erfahrungen damit?
Was würdet Ihr machen, wenn ihr Gewalt an Pflegebedürftigen miterlebt?
Angst vor Konsequenzen?


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 04:44
Ich finde die Fragen wirklich sehr schlecht formuliert... "Angst vor konsequenzen"? - Wer denn nun?


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 04:54
UPPPs, sorry zu viele Gedanken :-) Der Whistleblower, sozusagen die Petze. Das Dilema: Job riskieren und sich gegen den Arbeitgeber wenden oder Mund halten?


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 04:56
Also wenn wirklich Patienten geschlagen werden, dann wäre es ja sogar strafbar nicht zu petzen...Also Mund auf! )


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 04:57
ich bin dafür, dass die wahrheit ausgesprochen wird, statt dass sie verschwiegen wird.
die leute sollten schon wissen, was abgeht dort.
kann man doch anonym öffentlich machen, wenn man angst hat seinen job zu verlieren.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 05:03
Naja, so einfach ist es nicht, meiner Erfahrung nach. Viele Einrichtungen bangen um ihren Ruf, da werden schon Sachen unter den Tisch gekehrt und Mitarbeiter eingeschüchtert...
Man kommt sich schon ziemlich hilflos vor, denke ich.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 05:05
@Blinkin99
Ich denke wer in der Pflege Arbeit und zuschaut wie Patienten vermöbelt werden, der sollte ohnehin den Job wechseln und sich vll auch sonst einige Gedanken um sein Leben machen, denn es gibt keinen realistischen Grund der es rechtfertigt da zu schweigen.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 05:19
Da habe ich eine recht aktuelle Story von meiner Freundin, die in der Pflege arbeitet.

Sie war bis vor kurzem bei einem Pflegedienstleister der unter anderem WGs betreut mit Demenz kranken Menschen. Jedenfalls wurde dort 2 mal in 4 Monaten von den Bewohnern zu meiner Freundin gesagt das sie von der einen Pflegerin abends geschlagen werden würden, wenn sie nicht schnell genug sind (sie hatten sogar blaue Flecken).

Meine Freundin (Berufsanfängerin und erste feste Stelle), teilte das dem Teamleiter mit damit man dem diskret nach gehen kann. Knapp 2 Wochen später bekam meine Freundin ihre Kündigung in die Hand gedrückt, da sie angeblich nicht Teamfähig wäre.

Ein Schelm wer da etwas böses denkt...


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 05:35
@Shakky
Das ist es ja, was ich versuche zu erfahren. Ich hatte ja die Erfahrungen auch gemacht. Die Kontrollmechanismen greifen nicht. Die abgebrühten Pflegekräfte lassen es nicht zu, dass sich etwas verändert. Das muss sogar nicht mal Pflegerischer Bereich sein, so geht es woanders bestimmt auch zu. Nur in der Pflege leiden Menschen.
Aber was soll z.B. eine Alleinerziehende Mutter machen, wenn sie ein Pflegevergehen sieht? Sie braucht den Job.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 05:37
Muss weg....:-\ Aber bin heute Abend wieder da...


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 06:24
bin selbst ein Pflegefall seit acht Jahren meiner nun mehr elf jährigen Erkrankung (Schimmel in der Wohnung und das wars)

Ich werde noch in meiner Wohnung etwa 2 Stunden täglich gepflegt und habe dabei bisher
Glück gehabt mit meinen Pflegerinnen mit zwei aus einer früheren Einrichtung bin ich seitdem
sehr eng befreundet mit einer davon ganz besonders und mit der jetzigen habe ich wirklich
sehr gutes Verhältnis.
In Pflegeheimen und WG´s wo Menschen oft nur noch im Bett liegen gewickelt werden müssen
und kaum noch ansprechbar sind ist es leider all zu oft nicht mehr so schön.

Wenn aber Menschen, ob wehrlos oder nicht, geschlagen werden dann ist unbedingt erforderlich
so etwas anzuzeigen

@Blinkin99
wenn Du selbst von solchen Dingen betroffen bist und eine Entscheidungshilfe suchst, dann sprich
im Zweifelsfall das Gesundheitsamt an und verlange Diskretion eine weitere Möglichkeit wäre,
eine 3. Person aus dem eigen Bekannten oder Freundeskreis um Hilfe zu bitten, sadaß diese
sich als Bekannte der Patientin/en ausgibt diesen zubesuchen und dann durch die 3. Person
die PDL an zusprechen des weiteren könnte man den Gemeindepfarrer bitten einen Besuch
bei dem Patienten zu machen, wenn der Patient sich beschweren konnte dann kann er auch
den Wunsch äußern eine Pfarrer sehen zu wollen und klag sein Leid und der wird es dann
vortragen oder zur Anzeige bringen.
Aber nichts zu tun und weg sehen, damit macht man sich mit schuldig.
Tu was und warte nicht zu lange ein Pfarrer kanns am ehesten tun ohne es zu verraten
allerdings wenn es ums bezeugen geht dann nützen nur die Spuren am Körper, denn Du weißt
es nur vom hörensagen und darauf würd ich mich nicht einlassen.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 06:25
man sollte -trotz Risiko - auf jeden Fall so etwas melden, veröffentlichen etc. Vielleicht sollte man aber stichhaltige Beweise sammeln, auch als eigene Absicherung. Tonband- oder Filmaufnahmen, Fotos. Erstens hilft das, um wirklich gegen die Täter vorzugehen und man ist nicht so leicht erpressbar, da man ja Beweise hat, die man an Angehörige, Staatsanwaltschaft, Medien weitergeben kann. Den Mund halten, wenn es um Menschen geht, die sich weder wehren noch selbst schützen können sollte keine Option sein. Wer will denn da weiter arbeiten? Wer will mit dem auf dem Gewissen einfach weiter machen? Also ich nicht. Man muss ein Risiko eingehen, um etwas zu verändern, Mund halten hat bisher immer nur alles schlimmer gemacht.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 14:34
Ich würde eine möglichst grosse Öffentlichkeit herzustellen versuchen - wie bei jedem Missstand, der mir auffällt. Wer schweigt, stimmt zu!


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 14:46
Zitat von ShakkyShakky schrieb:Sie war bis vor kurzem bei einem Pflegedienstleister der unter anderem WGs betreut mit Demenz kranken Menschen. Jedenfalls wurde dort 2 mal in 4 Monaten von den Bewohnern zu meiner Freundin gesagt das sie von der einen Pflegerin abends geschlagen werden würden, wenn sie nicht schnell genug sind (sie hatten sogar blaue Flecken).
Demenz,
da müsste man anders ran gehen als einfach nur weitersagen.
das muss Protokolliert werden und wenn das erzählte mit den blauen Flecken übereinstimmt würde ich das verschiedenen Instanzen anonym zu kommen lassen.

@Blinkin99
Ja auf jeden Fall muss alles unternommen werden damit so etwas nicht passiert.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 15:06
Also ich habe Zivildienst in einem Altersheim in einer Station für schwere Demenzfälle gemacht.
Glücklicherweise war es ein relativ gutes Altersheim was bedeutet hat, dass die Patienten i.d.R. gut behandelt wurden.

Ausnahmen gibt es natürlich immer. Jeder der in einem solchen Bereich arbeitet wird bestätigen dass es Situationen gibt, bei denen man nur mit gutem Willen nicht weiterkommt. Wenn z.B. Patienten anfangen auf Steinen herumzukauen oder sich untereinander streiten muss man eben teilweise auch Gewalt einsetzen um zu verhindern, dass die Patienten sich oder andere verletzen.

"Grundlosen" Einsatz von Gewalt hätte ich sofort gepetzt - und hätte auch keine Angst vor Konsequenzen gehabt. Glücklicherweise ist es nie dazu gekommen (zumindest habe ich nichts in der Richtung mitbekommen).

Die Frage ist ja was man genau verpetzt und an wen. Wenn ich mit jmd. gearbeitet hätte, der die Patienten ohne Grund mißhandelt, hätte ich das wohl meinem Chef erzählt. Wenn darauf dann keine Reaktion erfolgt wäre, wäre ich auch weitergegangen.

Das lässt sich aus meiner Position natürlich leicht sagen, weil ich nur Zivi gemacht habe und nicht auf die Arbeit angewiesen war. Ich denke aber, dass ich wenn ich richtig in dem Beruf arbeiten würde auch so verfahren würde - einfach um mich weiter im Spiegel ansehen zu können.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 15:33
Ich seh das genauso wie Tussinelda und auch alle übrigen bisher, darum, es gibt bei Pearl und Amazon schon recht preisgünstige Minikameras mit Aufzeichnungchips die auch garnicht besonders auffällig sind, es ist eben nur die Frage ob einem der eigene Seelenfrieden und die Beendigung der Schmerzen und Qual der der betroffenen 30,00€ bis 40,00€ wert sind, mir wärs das wert, man´s kann´s ja später noch für andere Einsätze weiter verwenden.
Und so wie es Sayne sagt, den Job wechseln, wenn ich dann selbst die soziale Einstellung zu diesem
Job habe der doch weitaus höhere Qualikationserwartungen als ein Putzfrau stellt dann würde ich
mir eine seriöse Pflegeeinrichtung suchen. Und wenn man bei diesem Verantwortungsvollen Job
nicht mit Überzeugung bei der Sache ist, sollte man diesen Job nicht machen er ist in jedem Fall
unterbezahlt mit oftmals 8,50€ und je nach Region noch weniger, selbst wenigerqualifizierte
Krankenschwestern bekommen mehr und haben mit Ausnahme derer die Spritzen setzen dürfen
erheblich weniger Verantwortung zu tragen und müssen auch nicht ganz so psychisch belastbar
sein. Wobei ich nicht das Ansehen der K-Schwestern schmälern möchte sondern die Leistungen
guter Pflegekräfte.
Und als alleinerziehende Mutter, würde ich zu meinem Arbeitsvermittler gehen und ihn fragen
was ich in diesem Fall tuen sollte. ob es realisierbar ist weiß ich nicht aber sie dürfte dann wenn
sie dort kündigt keine Sperre bekommen wenn der Jobvermittler das ander sieht macht er sich
mitschuldig. Nur Mut! Schweigen ist schlimmer


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 15:41
Das Problem ist wahrlich ein ethisches Dilemma, sage ich nichts, akzeptiere ich es. Sage ich etwas, kann es sein, dass ich mit Konsequenzen zu rechnen habe, da die meisten ja in einem Abhängigkeitsverhältnis sind. Es muss sich aber jeder bewusst sein, dass viele Berufe einen "Ehrenkodex" haben und man nach diesem handeln soll. Man sollte sich so entscheiden, dass man ruhig schlafen kann. Viele Institutionen haben eine Stelle für Gewaltvorfälle/prävention an die man sich wenden kann, ansonsten gibts oft Ombudsfrauen/Männer. Auch die Opferschutzhilfe kann eine anonyme Anlaufstelle sein um sich beraten zu lassen. Man sollte aber am besten die Person, welche Gewalt - in welcher Form auch immer - ausführt, ansprechen und mit ihr gemeinsam zur Leitung gehen.

Klienten gehören zu den "Schwächeren" - und man sollte sich mit diesen solidarisieren, sie können manchmal nicht sprechen oder so handeln und haben keine Anlaufstelle, also müssen wir das für sie tun.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 15:51
Also..ich arbeite in der Pflege.
Und sollte ich nur 1x mit bekommen, das ein Bewohner mißhandelt oder mißachtet wird, werde ich es melden.
Angst vor Konsequenzen habe ich nicht. Bin zwar auf meinen Job angewiesen, aber ich kann mich auch gegen etwaige Konsequenzen wehren.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 15:52
Was würdet Ihr machen, wenn ihr Gewalt an Pflegebedürftigen miterlebt?
Angst vor Konsequenzen


Was für ein Frage..

aber niemals würde ich dabei zusehen. Stimme da mit Doors Idee überein. Medien sind da hilfreich. Ich denke die Verantwortlichen würden dann zu Rechenschaft gezogen werden. Angst um meinen Job? Weshalb ?.. weil ich die Wahrheit sage?
Es gibt auch ein Arbeitsgericht.. da würde ich bis zur letzten Instanz gehen.


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Whistleblowing in der Pflege - ja oder nein - ?

15.02.2012 um 15:53
Das ist genauso, wie wenn ich Tiere, Kinder oder eben ältere Menschen missbrauche. Egal wie, mit Schlägen oder sonstigen Grausamkeiten. Diese Menschen können sich nicht einmal wehren und das ist für mich einfach nur armselig.
Wehrlose zu schlagen oder zu missbrauchen zeugt von einer schwachen Person mMn. Und so eine Person sollte niemals so einen Beruf ausüben, oder den Beruf wechseln.
Und ich persönlich würde sowas sofort melden. Und wenn ich dadurch meinen Job verlieren sollte, dann gehe ich in die Öffentlichkeit. Davor haben viele Angst. Und solche sachen müssen einfach gemeldet werden. Da darf man die Augen davor nicht schließen. Wir leben in einer egoistischen Gesellschaft und wegsehen ist einfacher, hauptsache keine Probleme -.- Das finde ich persönlich einfach nicht richtig.


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