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Menschen und Kultur in Marokko

24 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kultur In Marokko ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Menschen und Kultur in Marokko

19.04.2012 um 22:10
In der geschichtsträchtigen marokkanischen Stadt und Weltkulturerbe Essaouira (früher: Mogador) gibt es die Gnaoua; sie sind Tänzer, Musiker, ferner sind Seherinnen sowie Medien darunter, die aus Schwarzafrika wie Senegal, Sudan und Ghana von Sklaven abstammen; es handelt sich um eine Bruderschaft. Sie zelebrieren einmal jährlich ihr Ritual, genannt "Lila", wo sie die ganze Nacht tanzen, sich in Ekstase bringen, wo in alten traditionellen Liedern Ahnengeschichten erzählt werden und eine gemeinsame Mahlzeit eingenommen wird. Die Gnaoua werden hin und wieder aus therapeutischen Gründen zu Privatpersonen bestellt, meistens aber zum Musizieren für Gäste engagiert. Das Ursprüngliche in dieser Musik ist immer bewahrt worden, wenn sich der Stil auch etwas geändert hat.

Viele Menschen (in Afrika) glauben, dass die Gnoua ihnen mit ihrem religiösen Ritual zur Heilung verhelfen können.

Wer kennt sich aus mit der Kultur der verschiedenen Gruppen dort?

Liebe Grüße!

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19.04.2012 um 22:18
hört sich nach hokus pokus an.


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Menschen und Kultur in Marokko

19.04.2012 um 22:26
@Firehorse
Schau mal hier nach..

http://www.essaouiranet.com/de/information/essaouira/gnaoua-musik/ (Archiv-Version vom 26.06.2012)


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Menschen und Kultur in Marokko

19.04.2012 um 22:30
@Rexus
Daher kenne ich das unter anderem, auch durch die Erzählungen von meinem besten Freund.
Die Musik ist eine gute Meditationsmusik, auf die man sich seelisch "drauflegen" kann, um zu entspannen und evtl. Geist und Körper zu trennen.

Grüße!


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Menschen und Kultur in Marokko

19.04.2012 um 22:34
Zitat von FirehorseFirehorse schrieb:Die Musik ist eine gute Meditationsmusik, auf die man sich seelisch "drauflegen" kann, um zu entspannen und evtl. Geist und Körper zu trennen.
Wenn du dir die Master Musicians of Joujouka zwei Stunden gibst, sicher. Ich hab' sie mal in den Weltmusikthread gestellt: Weltmusik (Beitrag von Branntweiner)

Sufi Trance vom allerfeinsten. Der Musikstil dürfte so 4000 Jahre alt sein ;)

Wikipedia: Joujouka
Wikipedia: Master Musicians of Jajouka


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Menschen und Kultur in Marokko

20.04.2012 um 09:17
Die Gnawa tragen bestimmte Züge einer Sufi-Bruderschaft.

Entsprechend ihrer Herkunft verbinden die Gnawa Glaubensinhalte des Islam mit vorislamischen Praktiken des subsaharanischen Afrika, besonders aus dem alten Reich Mali. Die Geistmächte in ihrer besonderen volksislamischen Tradition heißen al-mluk („die Besitzenden“), da sie von den Menschen Besitz ergreifen können. Zu den mächtigen Geistern gehören die im islamischen Glauben weit verbreiteten Dschinn (Pl. ǧnūn, Sg. männl. ǧinn, weibl. ǧinnīa). Dschinn sind im Allgemeinen nicht genügend individualisiert, um eigene Namen zu tragen. In Marokko gibt es den Glauben an benannte Geister nur bei den Gnawa und als Ausnahme beim Sufi-Orden der Hamadscha, bei denen das weibliche Geistwesen Aisha Qandisha verehrt wird. Die Gnawa geben ihren Dschinn eine besondere Rangordnung und ordnen sie bestimmten Farben, Räuchersubstanzen, Tanz- und Melodieformen zu. Bei den Tänzen lässt sich eine symbolische Bedeutung ausmachen, die als rituelle Wiederholung einer afrikanischen Kosmogonie verstanden werden kann. In der Wiederholung der kosmischen Ereignisse vom Uranfang wird der Welt eine Ordnung gegeben

Wikipedia: Gnawa

Für mich hört sich das nach Synkretismus bedeutet die Vermischung religiöser Ideen oder Philosophien zu einem neuen System oder Weltbild.

Verschmelzung von realer Wirklichkeit (greifbar, sichtbar, rational) und magischer Realität (Halluzinationen, Träume)

Aus gleiche Quelle;

Bekannt geworden sind die Gnawa insbesondere aufgrund ihrer rhythmusbetonten Musik. Die drei Hauptinstrumente sind Ṭbal (mit Stöckchen geschlagene Fasstrommel), Sintir (Langhalslaute, Resonanzkörper kann ein Schildkrötenpanzer sein) und Gimbri (dreisaitige Langhalslaute mit rechteckigem Resonanzkörper aus Holz), dazu kommt die metallene Gefäßklapper Qarqaba (Pl. Qaraqib). Die Musik hat ihre ursprüngliche Funktion beim nächtlichen Lila- oder Derdeba-Ritual. In dieser wichtigsten Zeremonie, die aus Musik, Tänzen, ritualisierten Tabubrüchen und einem Tieropfer besteht und zwölf Stunden dauern kann, werden böse Geister vertrieben und andere angerufen. Sie erfüllt auf der individuellen Ebene den therapeutischen Zweck der Selbstheilung für die Teilnehmer, die in Trance fallen, mit der Erinnerung an ihre schwarzafrikanischen Wurzeln.


12 Stunden kann so ein Musik, Tabubrüchen und Tieropfer (Erwartungsdruck und Gruppendynamik) am laufenden Band kann schon für einige Halluzinationen führen und auch an "Wunderheilungen" ^.^


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Menschen und Kultur in Marokko

20.04.2012 um 16:29
@Keysibuna
Herzlichen Dank für Deine Mühe mit dem langen, informativen Beitrag.
Geisteranrufung ist, soweit ich weiß, bei den meisten Naturvölkern völlig üblich. Sie sind verbunden mit dem Geistern der Natur, sprich den Energien.
Die meisten Sufis leben in Eritrea, was früher zu Äthiopien gehörte, nicht wahr?

Haben die Rituale eine Ähnlichkeit mit dem Voodoo-Kult?

Liebe Grüße!


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Firehorse Diskussionsleiter
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Menschen und Kultur in Marokko

20.04.2012 um 16:29
Wer von Euch ist schon in Marokko gewesen und in welchen Orten?


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Menschen und Kultur in Marokko

20.04.2012 um 17:19
@Firehorse

Gemäß den Gelehrten der alten und seltenen Gnaoua, Musik und Rituale Gnawa, einen gemeinsamen Ursprung mit dem Voodoo , kubanischen Santeria und brasilianischen Candomblé. Diese Praktiken der Yoruba Herkunft, Angola oder Fon musste verwandeln, um zu überleben und zu verabschieden Islam als eine Religion, um ihre Kontinuität zu gewährleisten (wie ihre Vettern, die zum Christentum in Amerika übernehmen musste).


Wikipedia: Gnaouas (Französisch)


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Menschen und Kultur in Marokko

20.04.2012 um 20:11
Ja, damit die Kulturen überleben konnten, richtig?

Was traurig ist aus meiner Sicht: es werden alleine in Essaouira alte Straßen in der Medina aufgerissen, eine moderne Kanalisation gebaut, Letzteres ist okay; nur insgesamt wird durch den Bau moderner Straßen, die den europäischen ähneln, die Atmosphäre der uralten Stadt teilweise zerstört; viele Touristen, die Essaouira besuchen, möchten die Energien, die Ausstrahlung der Stadt fühlen! Jede Stadt, jedes Gebäude usw. fühlt sich anders an. Glücklicherweise haben viele Ausländer alte Häuser gekauft, renovieren sie nur, damit diese so erhalten bleiben.
Auch die Umgebung (environs) wird immer unnatürlicher; da werden alte Bäume gefällt und müssen einer modernen Promenade weichen etc. Es werden Hotelblöcke gebaut u.a.
Marokko will sich anpassen. Es gibt auch Mc Donald´s und andere westliche Restaurants.
In solche kann ich auch hier gehen; ich möchte als Touristin doch das GESAMTE marokkanische Leben selbst erfahren, erleben.
Wir Menschen scheinen uns in vielerlei Hinsicht immer mehr vom Ursprünglichen zu entfernen.

Grüße!


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Menschen und Kultur in Marokko

06.05.2012 um 19:09
Die Löhne dort sind meistens derart gering, dass es sich beispielsweise lohnt, Nordseekrabben in Marokko (und auch in Polen) zu puhlen und dann zurück zu uns zu transportieren.

Hier in den Geschäften werden meistens europäische Früchte angeboten; europäische Firmen achten höllisch darauf, dass sie aus Marokko möglichst wenig Konkurrenz bekommen, wenn ich da nicht ganz falsch informiert bin.
Fast das Einzige, was ich von dort im Laden finde, sind die marokkanischen Datteltomaten.


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Menschen und Kultur in Marokko

06.05.2012 um 19:54
@Firehorse

Hier ich,

Essaouira, marrakesh, fez, rabat, agadir und und und.


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Menschen und Kultur in Marokko

06.05.2012 um 21:57
@Puschelhasi
Da warst Du schon? Auch in Agadir? Ich frage nicht zuletzt wegen meinem Freund. Welcher Ort gefällt Dir besonders? Fühlst Du auch, dass jeder Ort, jedes Gebäude sich anders anfühlt?
Bist Du gerne in Menschenmengen, z.B. auf einem Jahrmarkt?
Wirst Du viel angebettelt?
Den Kindern, die Touristen anbetteln, soll man ja KEIN Geld geben. Es ist nicht nur Schulpflicht, sie sollen etwas lernen, anstatt zu betteln, wenn es auch verständlich ist, damit sie eine einigermaßen gute Schulbildung erreichen.

Grüße!


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Menschen und Kultur in Marokko

06.05.2012 um 23:24
@Firehorse

Jede stadt hat schon ein eigenes Flair, besonders interessant is die Altstadt von Fez, Agadir, hmja sehr Touristisch natuerlich, marrakesh ebenso.

Die Menschenmengen das war mir immer eher nicht angenehm, ich hatte aber zum Glueck Bekannte die mir die Leute vom Leib hielten bzw etwas Platz schufen.
Man bewegt sich innerstaedtisch mit den petit taxis fort, oder per Kutsche wo es angeboten wird.
Essen kann man im Prinzip ueberall, was ich uch getan habe, von sog. Sandwich mit Pommes fuer einen euro bis hin zu restaurants dort meist Tagine fuer auch kaum mehr als N paar Euro.

es hilft allerdings sehr Marrokaner dabei zu haben, sonst wird man leicht ausgenommen.

Bettelnden Kindern habe ich bei Gelegenheit was zu Essen gekauft, was meist zu trauben von weiteren Kindern fuehrte, was aber nicht wirklich schlimm war, die Kosten halten sich im Rahmen.


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Menschen und Kultur in Marokko

06.05.2012 um 23:44
@Puschelhasi
Danke für Deinen Bericht. Mein Freund (nicht Partner) isst am liebsten in marokkanischen Gaststätten (oder kocht selbst), jedenfalls nicht in Touristenvierteln; zum einen ist es in ersteren, wie Du vermutlich auch weißt, erheblich günstiger, zum anderen ist das Essen oft wirklich besser, meint er.
Targine ist ein Eintopf (für die Anderen), was für Marokko typisch ist. Dort sind sie es nicht gewohnt, dass man z.B. Reis, Erbsen o.ä. getrennt kocht und reicht.
Mc Donalds-Restaurants gibt es da mittlerweile auch. In Agadir ist das Trinkwasser mittlerweile auch etwas gechlort, soll von uns Europäern aber nicht ungekocht getrunken werden. Auf dem Wochenmarkt kann man super günstig einkaufen. Das Brot wird dort so stark subventioniert, dass meistens viel mehr davon gekauft als gegessen wird. Die Tiere draußen freuen sich... Aber Importwaren sind sehr teuer, für die meisten Marokkaner kaum erschwinglich.
Was man dort kaum kennt, ist der Erhalt von Immobilien, auch Hotels. Es wird gebaut und dann abgewohnt, selten renoviert. Teilweise fehlt sicher auch das Geld zum Renovieren.
Der Raum Agadir ist Erdbebengebiet, doch heute werden ja keine Lehmhäuser mehr gebaut, sondern moderne Betonbauten, auch mit Stahlträgern durchzogen. Er hat es jedenfalls so gemacht.
Viele Häuser haben schöne Dachterrassen. Man muss täglich duschen wegen dem feinen Saharasand, von dem sich unbemerkt immer ein bisschen auf der Haut und im Haar absetzt.
In diesem Jahr ist, um sich Europa anzupassen, da auch die Sommerzeit eingeführt worden.

Grüße!


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Menschen und Kultur in Marokko

10.05.2012 um 15:41
Ja, kenne mich dort auch ein bisschen aus. War mal für ein paar Wochen in Khamlia (Provinz Errachidia), einem Musikerdorf, wo auch Gnawa leben und auftreten für die Touristen. Wollte da eigentlich mein Praktikum vom Studium aus machen und die Deutschlandtour der Musiker mit organisieren und begleiten, musste aber vorher leider abbrechen, weils mir nich gut ging :-(!


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Firehorse Diskussionsleiter
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Menschen und Kultur in Marokko

10.05.2012 um 20:54
@aseria23
Oh, das ist ja total schade, aber es ist nicht aller Tage Abend, oder? Du kriegst vielleicht nochmal eine ähnliche Chance.
Wo liegt die besagte Provinz?

Liebe Grüße!


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10.05.2012 um 21:03
@Firehorse

Ja, mal sehen, vielleicht ja mal im Sommer irgendwann in den nächsten Jahren :-)! Die Provinz liegt ganz im Südosten Marokkos, fast an der Grenze. Ist glaub ich bei der Wüste Erg Chebb oder so ;-)! Das ganze war ein Projekt wo ne Schule für die Kinder vom Dorf unter anderem aufgebaut wird und wo es jeden Frühling und Sommer mal mit einer Gruppe runtergeht. Die Leute aus dem Dorf sind sehr nett und gastfreundlich und es war sehr spannend, sich mit ihnen zu unterhalten, wenn auch manchmal nur in Zeichensprache ;-)!


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Menschen und Kultur in Marokko

10.05.2012 um 21:09
Da leben doch nur Haschbauern auf den Hügeln. :D


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