Sollte man Kindern Märchen vorlesen?

Dr.Shrimp schrieb: Was sollen die Kinder dabei lernen?

das frauen pöhse sind...


und märchen vorlesen ist für kinder super, natürlich notfalls die geschlechter rolle anpassen(ist bei den meisten märchen kein problem).
müssen nicht die deutschen sein, die griechen haben auch ne menge spannende erzählungen(und das zählt dann als bildung)
es ist für kinder absolut nicht gut wenn sie ständig nur von friede freude eierkuchen hören. das macht die neuen disneyfilme auch so mies, kindern wird nicht ein bisschen grauen zugemutet(ich fürchte mich heute immer noch ein bisschen vor einzelnden scenen im Dschungelbuch..., aber das ist gut^)

@IvoryTower

Was soll man ihnen anderes vorlesen, es gibt ja nichts andere?

@saba_key
häh? Es gibt doch Millionen von Kinderbüchern, mit allen möglichen Themen, sind doch nicht alles Märchen......

@Tussinelda

Im Prinzip ist alles Märchen, alles Illusion.
Außer meinem Blog, da steht nichts als die Wahrheit=> Die Steintafeln habe ich noch im Keller.

@saba_key
na dann lese Deinen Kindern eben Deinen Blog vor.......ich bevorzuge da Anderes.....

Klar, es gibt fantastische Geschichten, gerad jenseits der Gebrüder Grimm :alien:. Ein paar Seiten zum Einschlafen sind super.

@Tussinelda

...Ich werde nie Kinder haben u. a. auch daher, weil ich keine Kinder möchte. Mir ist es egal, was Eltern ihren Kindern vorlesen.

Generell möchte ich selbst aber auch mal wieder etwas von den Gebrüdern Grimm lesen, deren Märchen sind nämlich auch für Erwachsene geeignet.

Ich sehe da auch keine Probleme:)
Habe als Kind auch diverse Märchen vorgelesen bekommen :)
Geschadet hat es nicht im Gegenteil habe dadurch die Liebe zum lesen entdeckt :)

Als Elternteil / Betreuungsperson kann man ja, je nach angestrebter Thematik, dem Kindesalter entsprechend die Märchen auswählen.
Erscheinen einem manche Worte zu heftig, sind Situationen zu krass beschrieben, ist die Wortwahl überholt, kann man dies während des Erzählens abändern.
Sinnvoll ist es daher wenn man im Vorfeld die Bücher alleine durchliest bevor man sie den Kindern vorliest.

Märchen und Kinder...
herrjeh, ich wünschte ich wüsste noch was ich damals in der Ausbildung zu dem Thema gelernt habe (in Jugendliteratur kam dieses Thema natürlich auch dran).

In Märchen beschriebene Situationen wie "Wolf wird von den Geißlein reingelassen, frisst alle bis auf eines und wird anschließend bestraft" haben auch immer einen "Aufzeigeeffekt":
- Man lässt keine Fremden ins Haus, erst recht nicht wenn die Eltern nicht daheim sind (der Wolf und die 7 Geißlein)
-Man steigt nicht zu Fremden ins Auto und lässt sich auch nicht von Fremden in ein Gespräch verwickeln (beispielsweise bei Rotkäppchen)
-Man nimmt nichts von Fremden an (Schneewittchen)

Sieht man dagegen alles lieber realistisch dann müsste man Märchen so erzählen wie Susanne Sto Helit (eine Figur aus meiner Lieblingsromanreihe). Diese Susanne sieht alles extremst realistisch und erzählt zu den Märchen beispielsweise wie Jack (von Jack und die Bohnenranke) wegen Hausfriedensbruchs und Diebstahls anschließend vor Gericht gestellt wird und seine gerechte Strafe erhält.


Heutzutage gibt es ein riesengroßes Angebot an Vorlesegeschichten.
Gestaffelt nach Thema, Teilthemen, Altersklasse der potentiellen Konsumenten (sorry, mir fällt grad nicht die korrekte Formulierung ein aber eigentlich müsste es klar sein).

Ich lese meinem lütten welche vor, bisher kam doch eig jedes Kind damit aus, bzw ist damit aufgewachsen, sowas gehört einfach zu einer Kindheit dazu in meinem Augen!

Und was die Kinder heute teilweise im Tv mitbekommen oder dergleichen ist viel schlimmer wie ich finde.

Ich finde es auch sehr schade das viele Jugendliche etc kaum noch die Märchen kennen....aber mit 12 dafür schon wissen was Counterstrike und der ganze rotz ist...

Lg :)

auf die Überschrift bezogen:
nein Kinder brauchen keine Bibel vorgelesen bekommen..

Mit dem Facepalm den ich grad gemacht hab, hätte ich fast mein Gehirn nach Thailand geschlagen!

Ich finde es wichtig Kindern etwas vorzulesen, da es die Fantasie anregt, und die Kinder dann auch in Zukunft sich höchstwahrscheinlich fürs Lesen interessieren und sich folglich bilden und gut ausdrücken können. Obs nun die Märchen von Grimm sein muss, muss denke ich jeder selber wissen. Die Geschichten mögen "grausam" klingen, aber ich denke jedes Kind ist in der Lage das ganze richtig zu deuten, dass man eben nicht einem Wolf den Bauch aufschlitzen muss um Oma zu finden :D

@slobber
Das mit Rotkäppchen und dem Auto verstehe ich nicht....das Kind hat mit einem Fremden geredet (Wolf), trotz Warnung der Mutter, der Wolf frisst die Oma und liegt als Oma verkleidet im Bett, weil er auch Rotkäppchen fressen will.....die erkennt ihn nicht und wird gefressen......
Wolf=böser Mann
Rotkäppchen=ungehorsames Kind, das sich trotz Warnung in Gefahr begibt

Seriously - man kann Kinder nicht vor ALLEM schützen.

Es ist geradezu ungesund, sie in Watte zu packen und vor allem ,,schlimmen" fern halten zu wollen.
Denn irgendwann werden sie in einer Welt leben, die nicht rosarot ist und wo Bäche aus Milch und Honig fließen und alle Ringelreihe tanzen.

Ich hab noch von keinem Kind gehört, das angstvoll zusammengebrochen und einen seelischen Knacks erlitten hätte, weil es ,,Rotkäppchen" gehört hat.

Kinder gruseln sich bei Geschichten oder lachen bei Geschichten oder verstehen sie nicht oder denken drüber nach, ihre Fantasie wird angeregt - aber das ist auch alles.

Man sollte sich mal klar machen:

Okay, die Hexe im ,,Hänsel und Gretel" wird ins Feuer geworfen, Rotkäppchen und die Großmutter werden gefressen, wofür dem Wolf der Bauch aufgeschnitten wird, bei Rapunzel wird der Prinz geblendet...

Na und?

In Zeichentrickserien werden die Figuren mit schweren Autos überfahren und stehen dann mit komischem Gesichtsausdruck und fliegenden Vögeln um den Kopf einfach wieder auf. Oder ihnen fällt ein Amboss auf die Birne oder sie kriegen einen Hammer ab und sie stapfen mit einem Kopfverband weg.
Oder sie bekommen brutale Schläge ab und Schüsse purer Energie - trotzdem bleiben sie unverletzt stehen.


Denken deshalb viele Kinder, dass sie sich auch einfach von einem Auto überfahren lassen oder von einem Hammer an der Birne treffen lassen können, ohne dass was passiert?

Schließlich wird das ja bildlich genauso vorgestellt, dafür brauchen sie gar keine Fantasie.


Habe aber noch niemanden gehört, der sagt:,,Verbietet Zeichentrick, nachher denken die Kids, man kann nach einem Frontaltreffer mit einem 40-Tonner unbehelligt weiterlaufen!"


Wir nehmen glaube ich zu sehr eine Erwachsenenposition ein bei der Bewertung der Märchen.

Weil wir Erwachsenen aus Filmen, aus den Nachrichten oder vielleicht sogar aus eigenen Erfahrungen wissen, wie es ist, richtige Tote zu sehen, die vielleicht auch durch schwere Verletzungen zu Tode kamen.
Oder was diese und jene Handlung wirklich für Verletzungen verursacht.


Das ist aber bei Kindern meist nicht der Fall. Vor ihrem geistigen Auge läuft dann einfach beispielsweise ab:
,,Da ist ein Held, der ist groß und toll, der köpft den bösen Ritter und den Drachen und rettet die Prinzessin und sie leben glücklich bis an ihr Lebensende!
Wow, toll, der Held hat den Bösen besiegt, weil er sich angestrengt hat und er hat der armen Prinzessin geholfen. Sowas will ich auch machen!"

Und dann schnappen sie sich ihr Spielzeugholzschwert und einen Kumpel und ,,verwandeln" sich auch in tolle Ritter, die gegen Drachen kämpfen.


Aber es ist für sie nicht relevant, sie denken nicht dran, sie wissen gar nicht, dass es keine Drachen gibt. Oder beim Köpfen des bösen Ritters eigentlich ein menschliches Leben ausgelöscht wird, Blut spritzt.
Oder das ,,voll sexistisch und diskriminierend" ist, dass die Prinzessin, die gerettet werden muss, meistens eine Frau ist.

Sie kümmern sich nicht darum. Für sie zählt einfach die Fantasie, das Erlebnis von Abenteuer, die Erkenntnis, dass ,,das Gute gewinnt", wenn man sich anstrengt und man Bedürftige retten soll.


Wie ich schon mal schrieb:

Man muss nicht überall politische Korrektheit entsprechend dem Zeitgeist reinbringen und deshalb in Geschichten die Rollen völlig vertauschen oder die Geschichten ,,kindgerecht" umschreiben, um den Kindern beizubringen, dass Frauen gleichberechtigt, Schwarze (=,,schwarze Ritter") nicht böse sind oder eine Monarchie mit einem mächtigen König eigentlich total demokratiefeindlich ist.

Was die Märchen angeht, sollte man sie einfach Kinder sein und dem Zauber der Fantasie überlassen.

Alles andere lernen sie noch früh genug.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie sollten als Kinder noch Spaß haben, fantasieren, ausprobieren und nicht immer ,,das Richtige" lernen und tun.

@Kc

Kc schrieb:Ich hab noch von keinem Kind gehört, das angstvoll zusammengebrochen und einen seelischen Knacks erlitten hätte, weil es ,,Rotkäppchen" gehört hat.

Das würde eher sein als wenn man einen Kind unvorbeteitet und unwissend ins wahreleben
schickt.

@threadkiller

Genau.

Wie gesagt, ich kann es ja irgendwo verstehen, wenn Eltern ihren Kindern negative Erlebnisse ersparen wollen.

Aber man kann seine Kinder nicht nur in Watte packen und von allem fern halten, was negativ ist.

Sie werden in einer Welt leben und zurechtkommen müssen, die heute zwar in weiten Teilen besser ist, als beispielsweise zur Entstehungszeit der Grimms Märchen, aber die eben trotzdem kein rosarotes Utopia ist.

Märchen bereiten auch spielerisch auf dieses Leben vor, auf gewisse Weise.

Und wie gesagt:

Die Grimms haben auch keine Kinderbücher geschrieben.

Sie sind rumgezogen und haben die Geschichten aufgeschrieben, welche sich die Menschen damals so im Volk erzählten.
Manche waren wirklich für Kinder gedacht. Andere waren eigentlich für Erwachsene, für harte Jungs und Mädchen.


Man kann sich auch nicht einen Horrorfilm kaufen und dann beschweren, der sei nicht kindgerecht :D

Lieber Grimms Märchen lesen als Super RTL und Kika den ganzen Tag zu glotzen und zu verdummen.

Ja man sollte Kinder Märchen vorlesen.
Kinder erkennen im Märchen sehr schnell den Unterschied zwischen Gut und Böse.
Auch fragen sie nach, ein Austausch von Gedanken entsteht.

Mir haben Märchen nie geschadet, ich lese sie heute noch gerne.
Wenn ich heute an die Kinderprogramme im Fernsehen denke, hmmm...manchmal schon sehr traurig was da läuft.

Ja, natürlich. Wie soll man sie sonst auf eine auf Ausbeutung und Brutalität basierende Gesellschaft vorbereiten.

Ich denke das die Verantwortung bei den Eltern liegt. Man kann Kindern Geschichten erzählen ob nun Märchen, oder Pixi-Hefte (gibt es die noch?) oder sonst was in der Richtung. Man kann Kinder aber auch vor dem Fernseher parken und sie so sehen lassen was noch gar nicht für sie geeignet ist weil da eben noch ein paar Jahre fehlen damit sie "richtig" begreifen was sie da sehen. Es ist ja auch ein Reifungsprozess der da abläuft. Wenn man Grimm's Märchen realitätsnah umsetzen würde wären die ja FSK 18 (ich glaube in den 90gern gab es mal ein Comic-Art-Book das dieses gemacht hat). Das kannst du keinen Würmchen in die Hand geben und angucken lassen. Es liegt in der Verantwortung der Eltern oder denen die die Kinder aufziehen, auf sie aufpassen (zB. Babysitter), etc.