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Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

17.11.2010 um 17:05
Diese Fülle von Elementen, die auf engem Raum zusammengepresst wurden, waren auch Hauptmerkmal der Malereien des Vierten Pompejanischen Stils.
Die Malerei wirkt zierlich, oft zerbrechlich und zumeist sind erotische, mythologische Szenen dargestellt.
Die Figuren sind in aktueller Mode dargestellt, so dass man annehmen kann, die Hausbesitzer haben sich indirekt selbst darstellen lassen.

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Die letzten Rätsel der Menschheit

17.11.2010 um 18:13
@KlausBärbel

Vor fast allen Stadttoren lagen größere und kleinere Totenstädte, die jeder Neuankömmling durchqueren musste. Die größten dieser Anlagen befanden sich vor dem Noceraner und vor allem dem Herculaner Tor.
Je bedeutender die Bestatteten waren, desto dichter lag das Grab an der Stadt. In einem Gebiet von etwa 30 Metern vor der Stadt behielt sich der Stadtrat die Vergabe von Ehrengräbern vor.

Besonders beliebt müssen die Plätze vor dem Herculaner Tor gewesen sein.
Die Bauten standen hier sehr dicht aneinander gedrängt. Die Grabbauten waren nicht nur Ort der Erinnerung und ein Statussymbol, sondern auch ein Ort politischer und sozialer Propaganda.
Es finden sich diverse auffällige, zum Teil sehr eigenwillige Grabbauten – oft von angesehenen Familien der Stadt –, die noch mit den toten Mitgliedern der Familie um Aufmerksamkeit kämpften.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 17:49
@Keysibuna

Um Platz für neue Bauten zu machen, wurden alte Grabbauten oft abgerissen, weshalb ältere Bauten heute kaum mehr zu finden sind. Es finden sich jedoch ein paar Beispiele, die auch von der Pflege der Gräber alter, verehrter Honoratioren der Stadt zeugen. So ist ein großer kubischer Grabbau gefunden worden, wo man Marcus Porcius, einen der ersten Honoratioren der frisch gegründeten Kolonie, bestattet hatte. Dieses Grab wurde auch noch mehr als hundert Jahre nach seinem Tode gepflegt, obwohl keine Nachkommen von ihm bekannt sind.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 17:52
@KlausBärbel

Neben diesem alten Grab wurden zu Beginn der Kaiserzeit zwei neue Bauten errichtet, die Gräber für Aulus Veius und die Venus-Priesterin Mamia. Beide wurden in Form von halbrunden Sitzbänken errichtet, die zum Meer hin ausgerichtet waren und zum Verweilen und Reden geradezu einluden.
Um näher an der Stadtmauer zu stehen, verzichteten manche Bauherren sogar auf die Errichtung ihres Grabes an der Straße und wichen in die zweite Reihe aus.
Direkt hinter den schon erwähnten Gräbern befand sich das zweistöckige Monument der Istacidier. Vor dem Noceraner Tor errichteten die Eumachier ebenfalls einen besonders großen Bau, der jedoch in die Breite und nicht in die Höhe ragte. Der Bau diente über mehrere Generation den Mitgliedern der Familie als Mausoleum.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 17:53
@Keysibuna

In nachaugusteischer Zeit scheint dieser Wettbewerb jedoch ein Ende gefunden zu haben. Die Grabbezirke waren jetzt eher von einheitlicher Bauweise. Sie wurden mit niedrigen Mauern und Ecktürmchen begrenzt. In der Mitte befand sich ein Sockelbau für die Urnen. Diese Grabbezirke wurden nur noch zu bestimmten Anlässen von den Verwandten betreten.

Am wichtigsten war jetzt der Grabaltar, der aufwendig und mit edlem Marmor gestaltet war. Hier fanden sich auch die Inschriften, die die Verdienste und die Frömmigkeit (Pietas) der Verstorbenen pries. Gab es in republikanischer und augusteischer Zeit vor allem Gräber der Honoratioren der Stadt, finden sich hier später auch Gräber von Freigelassenen.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 17:56
@KlausBärbel

Offenbar wurden Grabbauten oft als Latrine missbraucht.
Aus dem Gastmahl des Trimalchio weiß man, dass dieser sogar einen Wächter an seinem Grab postieren wollte, um dies zu verhindern.

Beredtes Zeugnis dafür ist auch eine Inschrift vom Grabmal der Urtica vor den Mauern Pompejis:

„Fremder, die Gebeine bitten dich, nicht an diesen Grabhügel zu pinkeln
und, wenn du dieser hier noch gefälliger sein willst, kack nicht!
Du siehst das Grabmal der Urtica. Verschwinde, Kacker!
Hier ist es für dich nicht sicher, deinen Hintern zu öffnen.“ :D


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 17:57
@Keysibuna

Vor allem in der Frühzeit der Dokumentation und Kartografie waren die Schöpfungen aus diesen Bereichen als eigenständige Kunstwerke zu betrachten, weshalb ihre Betrachtung unter Rezeptionsgesichtpunkten erfolgt.

In der späteren Forschung wurde häufig kritisiert, dass die wissenschaftliche Dokumentation vor der Zeit Fiorellis ungenügend gewesen sei. Richtig hingegen ist, dass die Dokumentation zwar unregelmäßig, zum Teil jedoch schon auf hohem bildlichen Niveau erfolgte. Problematisch ist vor allem, dass frühere Dokumentationen heute fast nur noch in sehr schwer zugänglichen Quellen zu finden sind.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 17:59
@KlausBärbel

Seit den 1760er Jahren wurden nicht nur Fresken, sondern ganze Wände maßstabsgetreu und sehr sorgfältig dokumentiert.
Leider wurden viele dieser Arbeiten nie publiziert.

So gab es Stiche der Villa des Diomedes, die jedoch nie veröffentlicht wurden.
Seit den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden stets Grabungszeichner beschäftigt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:01
@Keysibuna

Da heute viele Grabungsbefunde – vor allem Wandmalereien – verfälscht oder gar verloren sind, sind diese genauen Dokumentationen wichtige Quelle für die heutige Wissenschaft. Auch ein seit 1806 im Maßstab 1:48 gefertigtes Korkmodell der Stadt, das alle Mauertechniken, Wanddekorationen usw. zeigte, ist heute in den erhaltenen Resten von unschätzbarem Wert.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:02
@KlausBärbel

Durch die Einrichtung eines Grabungstagebuches und die Begründung der ersten regelmäßigen Publikation Giornale degli Scavi di Pompei, 1868–1879) wurden die Dokumentationen wissenschaftlich und ausführlich.

Unter Fiorelli wurde auch erstmals das neue Medium Fotografie zur Dokumentation der Grabungen eingesetzt.
Das im Londoner Kristallpalast errichtete Pompeian Court war eher ein idealisierter Bau denn eine Nachschöpfung pompejanischer Architektur.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:03
@Keysibuna

Bei der archäologischen Kartografie betrat man in Pompeji Neuland. Noch heute sind alte Karten wichtiges Hilfsmittel der Archäologen, um zerstörte oder verfälschte Befunde rekonstruieren zu können. Schon Francesco La Vega erstellte einen ersten Plan, der zwar in der Darstellung der Gesamtlage äußerst fehlerhaft ist, jedoch Details sehr genau wiedergibt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:05
@KlausBärbel

Ebenso war es mit dem Stadtplan von Francesco Piranesi, dem einzigen Plan, der lange Zeit käuflich zu erwerben war.
Er wurde zwischen 1785 und 1793 in drei verschiedenen Fassungen veröffentlicht.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:05
@Keysibuna

In den 1820er Jahren entstandene geodätisch genaue Pläne wurden nicht veröffentlicht. Sie waren jedoch die Vorlage für viele, meist im Maßstab 1:3000 publizierte Pläne der Stadt, die häufig beschreibender Literatur beilagen. 1885 fertigte Giacomo Tascone auf Veranlassung Fiorellis hin einen neuen, genauen Plan im Maßstab 1:1000.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:07
@KlausBärbel

Dieser ist in den Grundzügen bis heute gültig und Grundlage der meisten neueren Pläne.

Auf photogrammmetrischer Grundlage wurde ein weiterer Plan im Maßstab 1:1000, das Corpus Topographicum Pompeianum gefertigt, der bisher jedoch nur in Teilen publiziert wurde.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:08
@Keysibuna

In der Architektur wurde nur selten auf Vorbilder aus Pompeji zurückgegriffen. Einzige große Ausnahme ist das von Friedrich von Gärtner erbaute Pompejanum in Aschaffenburg. Es ist der Casa dei Dioscuri nachempfunden. Einzelne Versatzstücke der Architektur wurden auch an anderer Stelle verwendet, so beim heute zerstörten Palais de Prince Napoleon in Paris.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:10
@KlausBärbel

Die Idee, eines der Häuser originalgetreu und vollständig in Neapel nachzubauen, ist immer wieder gescheitert. In der Überlegung waren die Casa di Pansa und das Haus des Fauns.

Weitaus häufiger wurden die Ornamentik und die Kleinkunst nachgebildet, wenn auch häufig in einer abgeänderten Form.
Dennoch war die Einrichtung Pompejanischer Zimmer der erste Schritt der Rezeption im Wohnbereich.
Diese Mode hatte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts Bestand.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:11
@Keysibuna

Ein Problem für die Darstellung in bourbonischer Zeit waren die restriktiven Bestimmungen. Nicht nur die Besuche waren reglementiert, auch das Verbot des Zeichnens in den Ruinen für Gäste verhinderte weitere Darstellungen. Pietro Fabris steuerte für den Reisebericht des britischen Botschafters William Hamilton Zeichnungen bei.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:12
@KlausBärbel

Giovanni Battista Piranesi schuf kurz vor seinem Tod 1778 Pläne und Ansichten der Stadt, die von seinem Sohn Francesco erst 1804 veröffentlicht wurden.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden kleine Serien von kolorierten Veduten nach Vorlagen von Louis Jean Desprez und Philipp Hackert, die an die Besucher der Ausgrabungsstätte verkauft wurden.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:14
@Keysibuna

François Mazois arbeitete über mehrere Jahre an einer monumentalen Darstellung Pompejis, die vor allem die Architektur berücksichtigte und bis 1838 in vier Bänden erschien. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen auch erste Fotoserien – so von Brogi und Alinari – auf den Markt.


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Die letzten Rätsel der Menschheit

18.11.2010 um 18:16
@KlausBärbel

Im Laufe der Zeit änderte sich die Darstellung immer mehr von der pittoresken Darstellung einzelner Fundstücke zur Dokumentation und teilweisen Rekonstruktion der antiken Lebenswelt.

Hier ragen vor allem die elfbändige Reihe Pompei.
Pitture e Mosaici und das deutsche Projekt Häuser in Pompeji heraus, die die bereits ergrabenen Teile der Stadt mit üppigen Darstellungen illustrieren.


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