jofe schrieb:Aber wahrscheinlich bleibts doch am Lokführer hängen!
rutz schrieb:stimmt..das erste was man imemr hört ist "menschliches versagen"
Bericht: Güterzug-Lokführer überfuhr Haltesignal
Nach dem schweren Zugunglück in Sachsen-Anhalt mit zehn Toten haben sich die Vorwürfe gegen den Lokführer des Güterzuges erhärtet.
Einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums zufolge hat der 40-Jährige vor dem Zusammenstoß mit einem Regionalzug zwei Signale missachtet und auch nicht auf einen Funk-Notruf reagiert.
HEX leitete noch Schnellbremsung ein
Laut dem Bericht war die eingleisige Strecke am Abschnitt bei Hordorf für die Durchfahrt des Harz-Elbe-Expresses (HEX) freigegeben.
Die "Fahrstraße" für den Güterzug sei nicht eingestellt gewesen, das Einfahrsignal sowie das dazugehörige Hauptsignal hätten auf "Halt" gestanden.
Der Fahrdienstleiter im Stellwerk Hordorf hatte nach eigenen Angaben den Güterzug-Lokführer zudem noch über Funk zur Notbremsung aufgefordert.
Der HEX-Lokführer habe es noch geschafft, seinen Zug per Schnellbremsung von 98 auf 66 Kilometer pro Stunde zu drosseln. Damit habe er vermutlich weitere Opfer verhindert.
Der Lokführer der Regionalbahn starb bei dem Unglück.
Mitglieder einer Hunderettungsstaffel stehen in Hordorf in der Nähe der Unfallstelle
Daehre warnt vor Vorverurteilung
Endgültigen Aufschluss erhoffen sich die Ermittler von der Auswertung der beiden Fahrtenschreiber, die im Laufe der nächsten Tage erwartet wird. Außerdem soll der Lokführer des Güterzugs befragt werden. Bislang verweigerte der Mann die Aussage. Offen ist auch die Frage, warum er im hinteren Teil der Lok gefunden wurde und nicht im Führerhaus saß.
Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre warnte vor Vorverurteilungen. Daehre sagte bei MDR INFO, bislang gebe es gegen den Güterzug-Lokführer nur einen Anfangsverdacht. Die Polizei wollte sich zu den neuen Vorwürfen noch nicht äußern. In den Vorermittlungen geht es um den Verdacht der fahrlässigen Tötung, Körperverletzung und Gefährdung des Bahnverkehrs.
Bahn will Strecken schnell nachrüsten - Unglücksstrecke wieder frei
Indes kündigte die Deutsche Bahn an, schnellstmöglich alle Strecken mit moderner Sicherungstechnik auszustatten. Bahnchef Rüdiger Grube sagte, alle eingleisigen Strecken würden überprüft und - wo nötig - mit automatischen Bremssystemen ausgerüstet. Vom knapp 34.000 Kilometer langen Schienennetz der Bahn ist fast die Hälfte eingleisig. Für die Unglücksstrecke war laut Bahn im März ein Notfallbremssystem geplant.
In der Nacht zu Sonntag war der Harz-Elbe-Express in Hordorf bei Oschersleben auf eingleisiger Strecke frontal in den Güterzug gerast. Dabei starben zehn Menschen, 23 wurden schwer verletzt. Die Strecke wurde am Dienstag wieder für den Verkehr freigegeben.
quelle:
http://www.mdr.de/nachrichten/8175877.html (Archiv-Version vom 03.02.2011)