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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

44 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nihilismus, Pessimismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 13:26
Hier möchte ich euch das Werk eines radikalen Querdenkers vorstellen, in dessen antikosmischer Sichtweise der gesamte Kosmos nichts anderes darstellt als den Willen zur absoluten Vernichtung:
@snafu
Philipp Mainländer: Auf dem Grunde sieht der immanente Philosoph im ganzen Weltall nur die tiefste Sehnsucht nach absoluter Vernichtung. ...
Philipp Mainländers Philosophie der Erlösung gilt als erste und einzige Metaphysik der Entropie, und das hört sich komplizierter an, als es eigentlich ist. Als direkter Nachfolger Arthur Schopenhauers definiert er dessen blinden Weltwillen als eine art kosmischen Todestrieb, der sich in allem manifestiert, was seit Anbeginn der Zeit existierte und verging und bis zum Ende aller Tage existieren und vergehen wird. Dieser Wille zum Tode entsprang laut Mainländer einem suizidalen Gott, welcher vor dem Universum existierte und seine Existenz auflösen wollte, dies jedoch nicht konnte ohne dabei unsere Welt zu erschaffen, welche die Manifestation seines Sterbens wurde. Kurz gesagt: Unser Kosmos ist ein verwesender Gott - alle Materie befindet sich auf dem Weg vom Übersein (Gott) durch das Sein (unsere Welt) ins Nichtsein (...). Bei der unbelebten Materie zeigt sich der Wille zum Tode offensichtlich durch ewigen Zerfall. Bei Pflanzen tarnt sich der Wille zum Tode bereits als Wille zum Leben, jedoch siegt im Endeffekt dennoch immer der Todestrieb. Bei Tieren und vor allem beim Menschen ist der Todeswille dann endgültig überdeckt vom Lebenswillen, das Mittel wird zum Zweck.

Man kann Mainländer vieles vorwerfen, wenn man will, allerdings nicht mangelnde Konsequenz: Als er die ersten gedruckten Exemplare seiner Philosophie der Erlösung erhalten hatte, stellte er fest, dass sein Leben nun keinen Sinn mehr habe und erlöste sich vom Dasein, indem er sich erhängte.
Quelle: http://antinatalismus.blogspot.de/2012/12/buchempfehlung-philip-mainlander.html

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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 13:32
Armer Willi.


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 13:35
@Peisithanatos

Wo ist denn die Diskussionsgrundlage?


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 13:39
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Gott, welcher vor dem Universum existierte und seine Existenz auflösen wollte, dies jedoch nicht konnte ohne dabei unsere Welt zu erschaffen, welche die Manifestation seines Sterbens wurde. Kurz gesagt: Unser Kosmos ist ein verwesender Gott ...
interessant formuliert.

Antikosmische Perspektive ist für das normale lebensbejahende Ego (Ich) schwer zu verstehen.

Da diese perspektive ÜBER den Lebenswillen des Ego's hinausgeht, und dieses als Erscheinung oder "illusion" erkennt. So dass das wahre letzte Ziel nur in der Auflösung des Kosmischen geschehens liegen kann. @Peisithanatos :)

edit:
Eigentlich finde ich diesen Thread in Philosophie besser. :)


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 13:53
@BlackPearl

Die Diskussionsgrundlage ist der Inhalt selbst, daher würde der Thread wahrscheinlich besser in die Sparte Philosophie passen, wie es mir @snafu schon naheglegt hat. Die Verwaltung wurde bereits benachrichtigt.


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Radix ehemaliges Mitglied

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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 13:55
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Dieser Wille zum Tode entsprang laut Mainländer einem suizidalen Gott, welcher vor dem Universum existierte und seine Existenz auflösen wollte, dies jedoch nicht konnte ohne dabei unsere Welt zu erschaffen, welche die Manifestation seines Sterbens wurde.
Das kann ich ein bisschen nachvollziehen.

Den Wille zum Tode aber, der existiert -meine ich- nicht.
Ausser natürlich suizidial aber das als Norm zu betrachten?

Aber ich muss dazu sagen, diesen P. Mainländer nie gelesen zu haben.

Gruss


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:06
@snafu
Zitat von snafusnafu schrieb:Da diese perspektive ÜBER den Lebenswillen des Ego's hinausgeht, und dieses als Erscheinung oder "illusion" erkennt. So dass das wahre letzte Ziel nur in der Auflösung des Kosmischen geschehens liegen kann
Dahinter steckt natürlich ein radikaler Gedanke, der für den Menschen als "Triebwesen" als Ausdruck des reinen "Willens" zum Leben, schwer fassbar ist.
Aber jeder Prozess, jeder Augenblick, der vergeht, ist Vernichtung dessen was in diesem Augenblick war - alles gründet auf Vernichtung.
Es gibt keine beständigen Strukturen in diesem Kosmos, alles ist vergänglich, alles nichtig. Der Tod wohnt allen zusammengesetzten Dingen inne und der unbefangene Blick in die Natur kann dieses Prinzip nur unterschreiben.


PS:
"Alles ist wie es immer war und zweifellos auch immer sein wird, bis es einmal nichts mehr gibt."
E.Cioran


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Radix ehemaliges Mitglied

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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:11
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Es gibt keine beständigen Strukturen in diesem Kosmos, alles ist vergänglich, alles nichtig. Der Tod wohnt allen zusammengesetzten Dingen inne und der unbefangene Blick in die Natur kann dieses Prinzip nur unterschreiben.
Aber logischerweise doch auch das Leben. Das ist doch relativ.


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Radix ehemaliges Mitglied

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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:18
Es gibt beständigen Strukturen in diesem Kosmos, alles ist werdend, alles sein. Das Leben wohnt allen zusammengesetzten Dingen inne und der unbefangene Blick in die Natur kann dieses Prinzip nur unterschreiben.

Was nun?
Ich meine gut, Du kannst glauben was immer Du willst, aber das wäre dann wohl die gegen Darstellung zu jener Elegie.

Gruss


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:24
@Radix
Zitat von RadixRadix schrieb:Was nun?
Ich meine gut, Du kannst glauben was immer Du willst, aber das wäre dann wohl die gegen Darstellung zu jener Elegie.
Es gibt eben keine beständigen Strukturen - Sterne sterben, Galaxien lösen sich auf, am Ende zerstrahlt, zerfriert, zerfällt das Universum. Im Grunde genommen ist das Leben ein Euphemismus für Zerfall, Altern und Sterben.


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:24
@Radix
@Peisithanatos
Zitat von RadixRadix schrieb:Den Wille zum Tode aber, der existiert -meine ich- nicht.
Ausser natürlich suizidial aber das als Norm zu betrachten?

Aber ich muss dazu sagen, diesen P. Mainländer nie gelesen zu haben.
Habe ihn auch nie gelesen, kannt ihn gar nicht. Aber der antikosmische Gedanke gefällt mir, und ich kann ihn nachvollziehen.

Es ist quasi "meine religion" :)

Ich denke, es ist nichts anderes als Ausdruck der Dualität.
Im gnostischen Sinne, ist Satan die zurückziehende auflösende kraft, und Gott ist die werdende kreative kraft.

Das Licht und der Schatten. wobei das Licht aus der "Dunkelheit" entsteht, als sich Dunkelheit nicht als Dunkelheit definert. Da es NICHTS (Chaos) ist.

Erst als "Licht" entsteht, entsteht auch Dunkelheit , als der Schatten und Urspung des Lichts.

Deshalb ist der "satanische spirit" gemeinsam mit dem Licht entstanden, und das Licht wird von jener Dunkelheit umfasst und geborgen, und schattiert , um als Licht (Materie, welt) erscheinen zu können.

Deshalb wird Satan von dem Licht ( von dem Gott des Werdens) verleugnet, da die Dunkelheit die Illusion des Lichts auflöst, als die zurückziehende Kraft ins NIHIL Chaos.


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:30
@snafu
Zitat von snafusnafu schrieb:Habe ihn auch nie gelesen, kannt ihn gar nicht. Aber der antikosmische Gedanke gefällt mir, und ich kann ihn nachvollziehen.
Man muss sagen, er war auch sehr konsequent und hat sich, nachdem sein Oeuvre vollendet war, auf einem Stapel seiner druckfrischen Werke erhängt. Ich kenne kaum einen Philosphen, der seiner Philosphie mehr und glaubwürdiger Nachdruck verliehen hat.^^


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Radix ehemaliges Mitglied

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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:31
@snafu
@Peisithanatos

Freilich war das Dunkel zuerst, das wussten schon die Orphiker, und wir erleben es tagtäglich an unseren Schatten.
Nur, die Finsernis hat es nicht begriffen, denn, auch das Dunkel oder die Finsternis ist Sein.

Nun kommt aber das Werden hinzu, welches auch ein Bestandteil unserer Welt ist.

Diesen Suizid könnte man wohl auch so interpretieren,
dass die Nacht an sich nicht existent ist,
doch wenn sie das Licht trägt, wird sie.

Leben ist werden und was ist der Tod ohne das Leben?


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Radix ehemaliges Mitglied

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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:42
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Zerfall, Altern und Sterben.
Und im Tode das Gegenteil. Bzw. muss man ja erst mal anfangen zu blühen.


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:43
@Radix
Zitat von RadixRadix schrieb:Nur, die Finsernis hat es nicht begriffen, denn, auch das Dunkel oder die Finsternis ist Sein.
Die Finsterniss hat es nicht ER-griffen. :)
Deshalb kann das licht existieren.

Die Finsterniss, umhüllt es aber ergreift es nicht. es ist immer geteilt..
Finsterniss ist Nicht-Sein. die das Sein er-trägt.
Zitat von RadixRadix schrieb:Leben ist werden und was ist der Tod ohne das Leben?
-> Was ist das LEBEN ohne TOD?


epische Konsequenz. @Peisithanatos


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:54
@Radix
Zitat von RadixRadix schrieb:Leben ist werden und was ist der Tod ohne das Leben?
Werden ist eine Umschreibung des permanenten, omnipräsenten, kosmischen Verfallsprozesses, in dessen spasmischen Zuckungen das Universum vergeht.

Zitat von RadixRadix schrieb:Und im Tode das Gegenteil.
Wollte man aus Mainländers Perspektive/Philosophie heraus argumentieren, nicht aus kosmischer Sicht, denn alles läuft einem absoluten Ende entegen, dem "nihil negativum", dem absoluten Nichts.


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Radix ehemaliges Mitglied

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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:55
@sanfu

Die Nacht (Finsternis) gebeut Ruhe, aber sie, die schöne Nyx existiert doch,
natürlich, ich sagte es ja, wenn man nur von de Nacht spricht existiert sie nicht,
in diesem Sinne existiert aber nichts, wenn es alleine ist.

Zu sagen, dass alles auf den Tod hinaus läuft ist ja richtig, nur darin die Konnotation
des Zerfalles als Grund anzugeben, ja gar auf Suizid zu schliessen,
nicht mehr den Frühling zu sehen, das ist Resignation vor was auch immer.
Denn es stumpt die Seele als selbständiges Wesen einfach beiseite.


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Radix ehemaliges Mitglied

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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 14:57
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:denn alles läuft einem absoluten Ende entegen
Aber auch hierfür, bräuchtest Du erst mal einen absoluten Anfang.
Und der impliziert doch schon Zeit, also Werden.


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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 15:01
@Radix
Zitat von RadixRadix schrieb:Aber auch hierfür, bräuchtest Du erst mal einen absoluten Anfang.
Und der impliziert doch schon Zeit, also Werden.
Existenz ist ein Selbstmordprojekt und "Werden" umschreibt den Zerfallsprozess einer "einfachen Einheit"(Gott), die am Anfang alles war und nur durch die Welt der "Vielheit" ins Nichts eintreten kann - so würde wahrscheinlich P. Mainländer argumentieren.


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Radix ehemaliges Mitglied

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Philip Mainländer - Philosophie der Erlösung

13.06.2013 um 15:08
@Peisithanatos

Ich verstehe schon, nur wird sovieles vernachlässigt, Stichwort Frühling, Sex,
es scheint mir Gott hat suizid begangen, die Einheit zerstört.
Und doch gebiert jene Einheit immer aufs neue, Neues!


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