Suche etwas - Du kannst A nicht mit dem schlechten B begründen

Hallo,

Ich würde gerne wissen, ob folgendes als ein Konzept oder ähnliches in der Philosophie bekannt ist. Es ist ein grosses "Leiden" in unserer Gesellschaft. Wirtschaft ,Politik und eig. jeder argumentiert auf diese Weise. Krass ist ja, dass es sich hier um erwachsene Menschen handelt und man diese Prinzipien wohl im Kindergarten lernt.

Ich erkläre an einem Beispiel was ich meine:

Minarettinitiative - Es ging darum, Minarette zu verbieten
Argumentation die ich oft hörte: Wenn die daunten (in ihrem Land) Kirchen abfackeln, dürfen sie auch hier keine Minarette haben. Lustig ist, dass man sich hier auf einen kulturellen Teil bezieht, der sowieso allen egal ist. Wer ist heute noch gläubig?

Wie dem auch sei, es geht darum, dass man eine Handlung begründet durch eine andere welche auch schlecht ist. Das ist absolut falsch in eigentlich jedem Fall, ist aber Teil von jeder Diskussion und zeugt meines erachtens einfach an, dass die Person relativ wenig entwickelt ist, was Selbstreflexion und Selbstkritik angeht.

Wie nennt man das?

@xotix1

xotix1 schrieb:Wenn die daunten (in ihrem Land) Kirchen abfackeln, dürfen sie auch hier keine Minarette haben.

Der Unterschied ist aber, dass wir uns, Deutschland, in unserem Grundgesetz verpflichten, dass hier Religionsfreiheit herrscht.

Darunter steht auch das erbauen eines Gebäudes, wohin sie sich flüchten dürfen um ihren Glauben nachzugehen.

Wie man das nennt weiß ich nicht.^^

@xotix1
Suchst du Kausalität? :ask:

Pika schrieb:Darunter steht auch das erbauen eines Gebäudes, wohin sie sich flüchten dürfen um ihren Glauben nachzugehen.

Wie man das nennt weiß ich nicht.^^

Fällt das nicht unter die Religionsfreiheit?

@bo
Mit meiner letzten Aussage habe ich nur auf die Frage von dem Threadersteller geantwortet. Scheinst wohl was missverstanden zu haben..oder ich habe schon zuviel Bier intus.

Das Wort Religionsfreiheit habe ich sogar selbst noch genannt.

@Pika
Ich möchte nicht über das Beispiel diskutieren. Es geht einfach ums Prinzip, wie bescheuert unsere Politiker argumentieren und wie unrevlektiert es übernommen wird.

@Bodo
Nein bzw jein. Ab ist nicht Ursache von B oder umgekehrt. Ein Zusammenhang besteht, aber beides ist gleich falsch. Durch die Existenz von A, welche anscheinend irgendwie gerechtfertigt sein muss, weil es A ja gibt, wird B gutgeheissen, obwohl beides falsch ist. Man kann Minarette nicht verbieten, weil sie Kirchen abfackeln. Wir sind "besser", wir sind ein Vorbild.

@xotix1
lol was? Die Politiker argumentieren so? Welche denn? Das ist nämlich mehr als dämlich. :D

Wenn ein junger Bube wie ich schon weiß, was in unserem GG steht und was das bedeutet..dann sollten die das doch wohl erst recht wissen.

@xotix1

Mir fällt dazu nur die englische Redewendung 'Two wrongs don't make a right' ein...

http://dictionary.cambridge.org/dictionary/british/two-wrongs-don-t-make-a-right

@Pika
Absolut verfassungswidrig und menschenrechtswidrig, tägliche Alltag in der Schweizer Politik. Zumindest diese Tendenz. Interssiert keinen, damit bewegt man, es zieht weil der Mensch tief drinnen ein Tier ist. Aber wir weichen ab.

@Pika

Pika schrieb:Die Politiker argumentieren so?

Logo. Und die Hälfte von Allmy ebenfalls. Ist dir das noch nie aufgefallen?

@xotix1
Falsche Kausalität, falsche Korrelation, Fehlschluss? Da etwas dabei? Sonst muss ich leider passen :)

@Thawra

Thawra schrieb: Und die Hälfte von Allmy ebenfalls. Ist dir das noch nie aufgefallen?

Natürlich. Was denkst du warum ich so abgehoben bin? Hier ist selbst Metepec über dem Durchnittsniveau.


@xotix1
So merkt das Volk wenigstens wer gewählt werden sollte.^^

@Bodo
Muss ich prüfen :P Aber es geht schon in diese Richtung.

Es befreit halt vom Denken, es befreit von der Verantwortung, es ist gemütlich und bequem. Man zeigt mit dem Finger auf andere. Wieso sollte man selbst etwas negatives in Kauf nehmen, wenn es andere nicht machen?

Das alles sind doch Dinge, die man im Kindergarten lernt und dann später wieder verlernt.

Es geht mir nicht um Zahn umd Zahn, Auge um Auge, das ist ähnlich, was ich meine ist wirklich reine Argumentationstaktik. (Falls man das Taktik nennen kann)

Sagen wir, ich mache eine Biotech Firma. Ich mache einen Gentechmais, der verbreitet sich per Pollen auf natürlichem Wege. Ein Biobauer hat nun gentech auf seinem Feld, ungewollt. Monsanto klagt ihn an und verlangt Lizenzgebühren. Unabhängig des Entscheids vom Gericht mache ich das gleiche und stütze mich auf dem Handeln von Monsanto. Sozusagen: Die machen das auch, also darf ich auch.

(Bitte keine Diskussion über gentech und Monsanto, danke :P)

Eigentlich müsste ich sagen: Wart mal, es ist nicht okay, diesen Bauern anzuzeigen, weil natürliche und somit unsteuerbare Kräfte daran schuld sind. Ich zeige ihn nicht an und statuere damit ein Exemple welches evtl. das bestehende Unrecht, die Praktiken von Monsanto, aufhebe. Aber auch wenn nicht, ich verzichte darauf, weil es korrekt ist. Auch wenn ich damit nicht den maximalen Profit (nicht unbedingt monetär gesehen) bekomme. Weiter müsste die Selbstreflexion und Selbstkritik hier greifen, welche eigentlich VOR jedem Prozess gemacht werden sollte (Zulassungsverfahren, Ethikkommission etc.): Wenn ich meine Technik bzw. dessen Verbreitung nicht unter Kontrolle habe und ich damit jemandem Schade, so darf ich es nicht machen. Auch hier gibt es ja das Prinzip welches ungefähr folgendermassen geht: Man kann nur so egoistisch sein, bis es jemand anderen verletzt. Der Grundpfeiler einer Gemeinschaft.

Monsanto dachte sich aber: Ich brauch Geld, ich hab Anälte, Gesetztesverdreher, ich bin schlicht und einfach ein Arschloch und daher klage ich den Bauern an. Man kann nun also sagen, dass die Leute all diese initialschritte wie Selbstkritik etc. nicht machen da sie ja das gleiche Ergebniss anstreben wie Monsanto. Diese haben das sicherlich schon gemacht und auch wenn nicht, es dient als Argumentation.

Das Dilemma ist: Das menschliche Wesen begünstigt diese Denkweise und se wird auf höchster Ebene vorgelebt.

Mir ist unerklärlich, wie man das machen kann. Es ist schwer, das zu erkennen und auf diese Weise zu argumentieren und sobald man es beginnt zu verstehen werden die meisten Diskussionen mühsam, da 50% (gefühlt) aller Argumente auf diesem Quatsch aufbauen.

Gutes Beispiel ist auch: Wieso xyz boykottieren, es wird sowieos hergestellt, da mach ich keinen Unterschied. (Auch wenn hier noch das Prinzip der Summe greift)

@xotix1
Ich weiß, was du meinst :)

Wie du sagst werden die meisten ja schon in der Schule damit konfrontiert "Nur weil der das macht, musst du es nicht ja auch machen. Oder springst du auch aus dem Fenster, wenn er es tut?"

Oder: "Solange in China der Smog über den Städten hängt ists ja egal, ob ich den Müll einfach aus dem Fenster werfe".

@Bodo
Ja, sowas. Und ich suche halt einen Begriff, ein Prinzip welches das umschreibt, damit ich den Leuten einfach das an die Nase halten kann und mich nicht erst 10 Minuten lang erklären muss. Wird irgendwann mühsam. :P

Offtopic: Weis jemand, wie man eine Runde nennt, die sowas diskutiert? Wäre toll, einer solchen Gruppe im Studium dann beizutreten. Sowas wie die Freimaurer :P Kein Debattiertclub, da lernt man eher Taktik etc.

xotix1 schrieb:Wie nennt man das?

Keine Gleichbehandlung im Unrecht.
Wikipedia: Gleichbehandlung im Unrecht

xotix1 schrieb:Weis jemand, wie man eine Runde nennt, die sowas diskutiert?

Skatrunde. :D

Hinter den meisten Fällen von vermeintlichem Unrecht steckt viel mehr, als der durchschnittliche Blöd-Leser mitbekommt. Im Beispiel der Minarette etwa stecken Bauvorschriften drin, die sich zum Beispiel auf Einheitlichkeit des Ortsbildes beziehen (keine "zu fremden" sprich ausländische oder sonstwie unpassende Elemente, maximal erlaubte Höhen etc., man darf längst nicht überall bauen was und wie es einem selbst gefällt, vor allem wenn es ein Bauwerk sein soll, das nach Errichtung radikal ins Auge fallen würde). Statt also immer wieder blind auf Schlagzeilen hereinzufallen und von Unrecht und religiöser oder sonstiger Diskriminierung zu reden, müssen immer erst alle relevanten Punkte auf den Tisch.

@xotix1

xotix1 schrieb:Wie nennt man das?

Kind?

@Rao
Ich ignoriere deine pauschalisierten Anfeindungen, bitte verlasse den Thread sofern du nicht vorhast beim Thema zu bleiben. Wir reden nicht von vermeindlichem Unrecht, das wüsstest du, wenn du dir den Thread durchgelesen hast. Du meinst etwas anderes als ich, dass ist hier offtopic. Ich gehe nicht weiter auf deinen Beitrag ein. Danke trotzdem.

Falls du nun das Bedrüfnis hast, irgendwas dazu zu sagen, so mach dies per private Nachricht, danke.

@xotix1

Du kannst A nicht mit dem schlechten B begründen

Doch kann man.
Man nennt dass dann Notwehr.
Beispiel:
A: ein Staat sperrt einen Mörder ein
schlechtes B = der Mord.

Notwehr ist aber an drei Bedingungen gebunden
1) Das Unrecht was man verhindert muss schlimmer sein als das Unrecht dass man dafür begeht
2) Man muss das grössere Unrecht auch tatsächlich verhindern
3) Es darf keine Möglichkeit geben das grössere Unrecht auch mit weniger Unrecht zu verhindern.

Insbesondere der Punkt 2 ist von entscheidender Wichtigkeit. Da man das Unrecht das man in Kauf nimmt normalerweise ganz konkret anrichtet. Wohingegen das Unrecht dass man verhindert in der Zukunft liegt und eher eine Spekulation ist.

xotix1 schrieb:Ja, sowas. Und ich suche halt einen Begriff, ein Prinzip welches das umschreibt, damit ich den Leuten einfach das an die Nase halten kann und mich nicht erst 10 Minuten lang erklären muss. Wird irgendwann mühsam

Wenn du den Begriff selber nicht weisst...wieso glaubst du dass Leute die es nicht mal verstehen damit etwas anfangen können.?

Ich würde dir vorschlagen ihnen zu sagen

"Wenn du tust was sie tun. Wirst du was sie sind. Willst du wirklich das werden was du selbst verachtest?"