Alle Versicherungen verstaatlichen?

Alle Versicherungen leben von den Einnahmen der Versicherten, an die aber auch immer nur wieder ein kleiner Teil der Einnahmen im Schadensfall zurückfließt.

Denn sehr großer Teil der Versicherungsbeiträge geht ja entweder nur als Dividende für die faulen Aktionäre verloren, Werbung, Managergehälter und Provisionen etc.

Volkswirtschaftlich betrachtet erwirtschaften die Versicherungen für die Menschen netto also nichts. Denn das was ausgezahlt wird, ist in der Summe ja immer weniger als was die Versicherten vorher eingezahlt haben!

Mit dem Geld wird weder irgendwas produziert, noch veredelt oder geforscht. Es ist eine reine Finanzdienstleistung nach den ewig gleichen Prinzipien wie vor 300 Jahren auf Basis der Angst der Menschen und ändert sich auch nicht mehr.

Wieso verstaatlicht man also nicht den gesamten Versicherungskomplex?

Dadurch das die Aktionäre immer eine hohe Dividende haben wollen, sind ja auch alle Versicherungen dazu angehalten, die Versicherten im Schadensfall maximal zu bekämpfen und deren Forderungen durch eigene Gutachten möglichst abzuschmettern und ihnen nur im äußersten Notfall nachzugeben. Alles andere senkt nämlich den Profit!

Wozu brauch ein Staat also private Versicherungen?
Ohne das damit verbundene Gewinnstreben, könnte man die Versicherungsbeiträge doch für alle Menschen deutlich senken und die Gutachten überall objektivieren!

Hier mal ein Beispiel:

Allein die Allianz hat eine Marktkapitalisierung von 58,24 Mrd und hat dieses Jahr 5,30 EUR Dividende auf jede Aktie gezahlt also mehr als 4%
http://www.finanzen.net/aktien/Allianz-Aktie

Insgesamt also mehr als 2,3 Milliarden Euro, nicht für die Versicherten, sondern für die Aktionäre und das jedes Jahr! Wozu?

Verstehe ich dich richtig? Meinst du alle Versicherungen, oder die Lebensversicherung, die private Haftpflicht, Bausparer, Kapitallebensversicherungen, Krankenversicherung was meinst du genau?

Was würde denn zwangsläufig passieren, wenn du das tätest nach der jetzigen Gesetzeslage mit der Einlagensicherung der Banken, so wie sie jetzt vorliegt?? Überleg mal.

Man könnte auch alle Betriebe, Banken und Unternehmen verstaatlichen und daraus so einen erfolgreichen Staat wie z.b die DDR machen.

Ashert001 schrieb:Wozu brauch ein Staat also private Versicherungen?

Weg mit dem "Staat".

Bauli schrieb:Verstehe ich dich richtig? Meinst du alle Versicherungen, oder die Lebensversicherung, die private Haftpflicht, Bausparer, Kapitallebensversicherungen, Krankenversicherung was meinst du genau?

Ich mein alle Versicherungen einschließlich der privaten Rentenversicherungen, eine für alles reicht doch, genau wie früher in der DDR.

Bauli schrieb:Was würde denn zwangsläufig passieren, wenn du das tätest nach der jetzigen Gesetzeslage mit der Einlagensicherung der Banken, so wie sie jetzt vorliegt?? Überleg mal.

Eine Verstaatlichung der Versicherungen löst doch keine Bankenkrise aus, die meisten Betroffenen davon wären nur deren heutige Aktionäre, die man enteignen würde. Deswegen plündern die doch aber nicht ihre Konten woanders.

Berlin47 schrieb:Man könnte auch alle Betriebe, Banken und Unternehmen verstaatlichen und daraus so einen erfolgreichen Staat wie z.b die DDR machen.

Die DDR ist an vielen Dingen gescheitert aber bestimmt nicht an der Staatlichen Versicherung der DDR.

Man sollte nur verstaatlichen was nicht im Wettbewerb mit besseren Technologien anderer Firmen steht. Der Wettbewerb ist nämlich noch der beste Planer und nicht irgendeine Beamtenstube.

Speziell beim ewig monotonen und völlig innovationslosen Versicherungswesen, das nur aus Buchhaltung und dem Ehrgeiz die Versicherten maximal auszubeuten besteht, kann man doch aber mal ernsthaft darüber nachdenken, was das in der Privatwirtschaft eigentlich soll!

Jeder der eine Versicherung abschließt will doch im Notfall, ein möglicht unbefangenes Gutachten und eine faire Entschädigung danach und eben nicht dauerhaft ein Großteil seiner Beiträge nur für die Dividende der Aktionäre opfern und sich durch sämtliche Instanzen gegen die Anwälte der Versicherungen klagen müssen.

Alternativ könnte man die Versicherungen ja vielleicht auch in eine Genossenschaft umwandeln, mit allen Versicherten als Genossenschaftsmitgliedern.

Alles ist doch jedenfalls besser als nur auf dem Leid der Menschen, noch seine Profite zu machen ohne das daraus jemals was neues erwächst!

Ashert001 schrieb:Die DDR ist an vielen Dingen gescheitert

Die DDR ist an allen Dingen gescheitert, sogar an der staatlichen Rentenversicherung. Hör auf, hier so einen Blödsinn zu erzählen. Sogar der Wohnungsmarkt war staatlich organisiert.

Wandere doch nach Argentinien aus. Dort findest du gute Möglichkeitender linken C. Kirchner deine Vorschläge zu unterbreiten oder gehe von mir aus nach Kuba. Da sind ganz tolle Bedingungen. Die haben bestimmt auch ein Ohr für dich.

Woran die DDR gescheitert ist steht vor allem auch im Schürerpapier:
http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Media/TextPopup/id/593077/month/Oktober/oldAction/Detail/oldModule/Chronical/year/1989

Da steht nichts von fehlenden Privatversicherungen oder Banken.
Der Fehler lag vor allem in den Subventionen, dem Zwang zur manuellen Vollbeschäftigung in der Industrie überall und dem fehlenden Wettbewerb.

Dadurch geriert die DDR immer mehr in technischen Rückstand zur BRD und konnte ihn nicht mehr aufholen.

Eine komplette Privatisierung aller Bereiche ist auch heute nicht erstrebenswert, sowas gibt es nicht.

In einer modernen Verstaatlichung hält der Staat in der Regel auch nur alle Aktien des Unternehmen und mischt sich darüber nicht in die Planung ein, wie etwa heute bei der deutschen Bahn, doch ein funktionierendes Konzept.

Das macht bei den reinen Finanzdienstleistern aber bestimmt noch mehr Sinn!

@Ashert001
Währe ich dafür. Zumindest könnte der staat eigene Modelle anbieten. Währe auf jedenfall vertrauenserweckender.

In Österreich könnte das eventuel die AK übernehmen...

Bauli schrieb:Wandere doch nach Argentinien aus. Dort findest du gute Möglichkeitender linken C. Kirchner deine Vorschläge zu unterbreiten oder gehe von mir aus nach Kuba. Da sind ganz tolle Bedingungen. Die haben bestimmt auch ein Ohr für dich.

Warum so aufgebracht?

Im Eingangspost werden sehr viele Dinge aufgezählt die tatsächlich stimmen und auch so passieren. Wie oft hört man denn von der Weigerung der Versicherungen im Schadensfall zu zahlen.

Da wird dann mehr Geld in Anwälte und Gutachten investiert, als dem Versicherten zustehen würde.

Das Geld das am Ende überbleibt fließt irgendwo hin, in einige wenige Hände. Ich finde der Vorschlag hört sich interessant an.

@Ashert001
Man könnte dies in kombination mit einer staatlichen Bank machen... diese einrichtung dürfte nicht spekulieren und nur möglichst sichere Produkte anbieten. Ich weis ja nicht wie das in Deutschland ist aber bei uns sind solche Staatlichen einrichtungen grundsätzlich vertrauenswürdig.

Jedenfalls super idee.

@insideman

In der Masse, bei 80 Mio. abgeschlossener Lebensversicherungen in der BRD sicherlich nicht.
Aber es ist im Grunde Geld, was der Staat zur Finanzierung verwendet, denn die Versicherungen parken das Geld ja bei Staat.

Ich finde es witzig, dass @Ashert001 uns durch die Hintertür eine Neuauflage einer DDR präsentieren will. Eine Bank (HRE) wurde bereits verstaatlicht. Andere werden folgen, wenn es die nächsten Wahlen zulassen.

@Bauli die bank wurde nicht verstaatlicht weil der staat das wollte sondern weil er eingreifen musste, da sonst der halbe bankensektor in dt auseinander geflogen wäre...

@25h.nox

Das ist mir egal, das ist dasselbe, als wenn die Versicherungen dann ohne Limit sich nicht an die Auszahlungsprämien halten. Das versuchen die ja nun schon seit Jahren. Nun wird das Risiko auf alle Versicherungsnehmer umgelegt, auch zugunsten der jeweiligen Regierung, weil die mit dem angelegten Geld arbeitet.

Die Versicherung arbeitet nicht mit unkalkulierbarem Risiko. Das ist erst der Anfang glaube es mir. Die Banken und Versicherungen stehen verschärft seit den letzten Jahren im Wettbewerb.

Das ist sehr schwer, das in kurzen Sätzen zu erklären.

@Bauli
und eine bank bzw versicherung die staatlich ist hat eben nicht diesen erfolgsdruck. man umgeht dadurch mehrere nachteile.

@interrobang

Das die Enteignung der Besitzenden unumgänglich wird. Siehst ja bei der HRE in München. Die hatte und haben schon seit Jahren keinen Erfolgsdruck mehr und so arbeiten die auch.

@Bauli
warum sollte jemand enteignet werden? ich stelle mir eine lösung vor in der der staat neben den privaten diese dienste anbietet. somit währe allen geholfen.

Bauli schrieb:Das die Enteignung der Besitzenden unumgänglich wird. Siehst ja bei der HRE in München. Die hatte und haben schon seit Jahren keinen Erfolgsdruck mehr und so arbeiten die auch.

die arbeiten jetzt besser als früher als sie noch privat waren...

und anfangen sollte man mit den krankenversicherungen, da muss der staat niemanden enteignen.
nur nen paar gesetze ändern, und schon wird massig gespart.

Ashert001 schrieb:Alle Versicherungen leben von den Einnahmen der Versicherten, an die aber auch immer nur wieder ein kleiner Teil der Einnahmen im Schadensfall zurückfließt.

Denn sehr großer Teil der Versicherungsbeiträge geht ja entweder nur als Dividende für die faulen Aktionäre verloren, Werbung, Managergehälter und Provisionen etc.

Du kannst sicherlich Deine beiden Behauptungen, daß nur "ein kleiner Teil der Einnahmen im Schadensfall zurückfließt" während ein "sehr großer Teil der Versicherungsbeiträge" für anderweitige Zwecke verwendet wird durch fundierte Zahlen untermauern ??? Oder hast Du dir diese beiden Behauptungen einfach nur ausgedacht ? Mich interessieren diese Zahlen wirklich, völlig sinnlos über dieses Thema zu diskutieren, wenn wir nicht wissen, wieviel Prozent der Einnahmen die einzelnen Versicherungssparten tatsächlich zur Schadensregulierung aufwenden.

@interrobang

Also die die Aktien von der HRE gekauft haben, wurden enteignet. Sie haben auch keinen Ausgleich bekommen und sich arm geklagt.

@Bauli
sorry ich kenne keine hre. wie gesagt stelle ich mir als erstes ein paraleles system vor. von den aktien und änlichen firlefanz sollte man natürlich weg.