Share - Economy. Gut oder schlecht?

Bei der so genannten "Share - Economy" verändern sich die traditionellen Verhältnisse in der Wirtschaft:

Es wird nicht mehr notwendigerweise alles gekauft, was man benötigt, sondern geteilt, eine Sache von mehreren Menschen benutzt.
Im Prinzip funktioniert es so, dass man, benötigt man eine Bohrmaschine, aber möchte nicht extra eine neue kaufen, zum Nachbarn geht und sich die Bohrmaschine ausleiht. Dafür verleiht man seinerseits Dinge an den Nachbarn oder gibt ihm eine kleine Entschädigung.

In der Share - Economy geschieht das gleiche, nur in größerem Rahmen und professioneller.


Auch kann es sein, dass "unprofessionelle" Anbieter einen Dienst erweisen.
Professionelle Unternehmen verdienen hierbei etwa als Vermittler oder durch Wartung von verliehenen Gegenständen, beispielsweise Autos.

Ein aktuelles Beispiel ist der neue Dienst "Uber", der über eine App und Infrastruktur als Vermittler für Fahrdienste auch in Deutschland auftritt, ohne selbst direkt Chauffeure zu beschäftigen.


Was haltet ihr von der Share - Economy? Ist sie gut oder schlecht für unsere Wirtschaft, worin liegen Vor- und Nachteile?

@Kc

Ich finde das ganze klingt super. Ich werde zu der Thematik mal ein paar Quellen ergoogeln.

Im groben betrachtet klingt das für mich als Anti-Kapitalisten super. Für die Wirtschaft ist diese "Share-Economy" Prinzip natürlich ein finanzieller Nachteil und die Lobbys werden sich sicher dagegen wehren wollen.

Sollte sich so etwas durch setzen ( leider etwas unrealistisch ) sehe ich dadurch einen guten Weg das öde Geld und Finanzsystem endlich abzuschaffen !

King_Kyuss schrieb:Sollte sich so etwas durch setzen ( leider etwas unrealistisch ) sehe ich dadurch einen guten Weg das öde Geld und Finanzsystem endlich abzuschaffen !

Und wieder jemand der das System dahinter nicht verstanden hat..du musst für die Leistung die du dir von anderen holst trotzdem noch etwas zurückgeben.
Und wenn er an deinen Besitztümern oder Fähigkeiten nicht interessiert ist, ist es eben eine tauschwährung aka geld.

So ein System wäre sicherlich Interessant aber es ersetzt sicherlich kein Geldsystem.

@Nerok

Ich hab das System schon verstanden nur gehe ich davon aus, dass die meisten Bürger 1 / 2 Fähigkeiten haben die einen "gleichwertigen" Tausch wert wären. Und so dementsprechend keine Tauschware wie Papier aka Geld nötig wäre ;)

@Kc
Ein aktuelles Beispiel ist der neue Dienst "Uber", der über eine App und Infrastruktur als Vermittler für Fahrdienste auch in Deutschland auftritt, ohne selbst direkt Chauffeure zu beschäftigen.

Wat? Uber ist ein klassischer Vermittlungsdienst, also kein sonderlich neues System. Beispiele für Share Economy findet man eher beim Car- oder Bike-Sharing, wo das Fortbewegungsmittel gestellt und verliehen wird. Oder etwa, wenn Unternehmen kostenintensive Infrastruktur in die Cloud auslagern und somit auf die Hardware des Dienstleisters zurückgreifen.

@univerzal

Warum regen sich dann alle so drüber auf und das Thema kocht in Zusammenhang mit Share - Economy so hoch?

@Kc
Weil Newland. Demzufolge wäre jede Partnervermittlung aber auch Share Economy, von daher..
Zur Aufregung, die betrifft Uber an sich, weil es dem Taximonopol das Wasser abgräbt.

Naja Uber ist aber auch eine fragwürdige Aktion. Kumpels von mir dachten da könnte jeder einfach so teilnehmen man bräuchte nur das App ( auch als Fahrer ). Die hatten nichts davon mitbekommen das die Fahrer auch eine Art Vertrag mit Uber schliessen müssen.

Und ich tausche ja auch diese Leistung nur gegen "Geld" die fahren mich ja nicht und nen Tag später bau ich bei denen den Schrank auf oder fixe den PC.

Und beim Thema Uber sind wir auch bei "Professionallität" ich habe schon von einigen gehört das die Fahrer meistens sehr auf sich warten lassen oder überhaupt nicht kommen....

Die Taxis sehen sich durch Uber natürlich und ihren Berufsstand bedroht...außerdem ist Uber auch irgendwo im Grauzonenberreich. Eigentlich brauchen Taxifahrer eine Personenbeförderungslizenz...die Uber Fahrer nicht... hab gehört da gibts auch Probleme mit der Versicherung was das angeht.

@Kc
Irgendwie verstehe ich nicht, was so neu daran ist. Uber scheint mir irgendwie nur eine Mitfahrzentrale mit App zu sein und Carsharing ist weder sonderlich neu, noch etwas deutlich anderes, als eine Autovermietung.

Greift in Marktsegementen die Kommerziell nicht bedient werden. So wie Kinder halt den Rasen mähen beim Nachbarn

King_Kyuss schrieb:Ich hab das System schon verstanden nur gehe ich davon aus, dass die meisten Bürger 1 / 2 Fähigkeiten haben die einen "gleichwertigen" Tausch wert wären.

Ach? Wie sieht das aus, wenn ich einen Menschen operiere (Aufwand 10 Stunden), dessen Fähigkeiten Rasenmähen (ich habe keinen Rasen) und Bilder malen (die mir nicht gefallen) ist.
Muss dieser Mensch so lange suchen, bis er einen Chirurgen findet, der seine Bilder mag oder der dringend jemanden zum Rasenmähen braucht? Was, wenn er keinen findet? Oder nur einen, der 500 km weit weg ist?
Wäre es da nicht besser, wenn es ein universelles Tauschmittel gäbe?

@kleinundgrün

Was ist wenn man nicht voraussetzt für alles gleich einen Tausch bekommen zu müssen ? Weil es einfach nicht notwendig ist und jeder, jedem bereitwillig hilft, da sie wissen dass ihnen sowieso geholfen wird wenn nicht von dem denen sie egrade geholfen haben, aber von jemandem anders der das bereitwillig macht ohne eine Gegenleistung zu verlangen weil er sie an anderer Stelle sowieso bekommt ?

Die Shared Economy hat eher was mit Nachhaltigkeit (vermeintilch) zu tun. Bestimmt nicht darum Alternative Währungen zu etablieren. Eine Währung gibt es nicht umsonst seit Beginn der Zivilisation in allen Hochkulturen.

King_Kyuss schrieb:Was ist wenn man nicht voraussetzt für alles gleich einen Tausch bekommen zu müssen

Sondern? Einen Schuldschein?

King_Kyuss schrieb:Weil es einfach nicht notwendig ist und jeder, jedem bereitwillig hilft

So wei das Menschen schon immer machen? Ich brech gleich weg.

@King_Kyuss
in welche Welt bist du denn? Versuch es dochmal.

kleinundgrün schrieb:Einen Schuldschein?

Ich hab ne Idee!
Und diesen Schuldschein...geben wir in verschiedenen Größenordnungen aus..weil es könnten sich ja mehrere Anhäufen und die überall rumfliegen zu haben wäre doof..
Und wir nennen es.."Geld".

@King_Kyuss
Mal eine kurze Frage: Arbeitest Du, um Geld zu verdienen?

Falls ja, würdest Du auch arbeiten, wenn Du nichts direkt dafür bekommst?

Oder würdest Du Dich freuen, dass Du alles umsonst bekommst und keine Gegenleistung erbringen müsstest?
Also viele Menschen würden das genau so machen.

Deine Idee ist eine reine Utopie, die das Wesen der Menschen völlig außen vor lässt.

Ohje bevor ihr mich endgültig zerreisst muss ich da etwas richtig stellen:

Klar ist, dass was ich oben schrieb Utopie. Sollte es jedoch nicht das Ziel des Menschen und der Gesellschaft sein eben diese Utopie zu erreichen ? Eine Welt die nicht von Regierungen sowie Kapital- und Finanzmärkten gesteuert wird ? Klar ist das alles vom heutigen Standpunkt aus nicht möglich, aber man kann den Grundstein dafür legen, dass es in vlt. 200 Jahren nicht mehr so ist wie jetzt ?

Klar würde keiner heutzutage arbeiten gehen ohne Papier äh Geld zu erhalten. Der Mensch ist ein primitves Wesen gesteuert von Urinstinkten und Lebenserhaltungstrieb. Kein Geld = Keine Nahrung und keine Wohnung also brauche ich Geld.

Was jedoch wenn es irgendwann mal kein Geld mehr gibt und der Mensch hat eine geistige und soziale Entwicklung vollzogen ?

Du brauchst einen Fernseher ? Dann geh einfach ins Lager und hol dir einen, schliesslich tut man ja auch selber etwas für die Gesellschaft indem man als "hier bitte beliebigen Beruf eintragen" arbeitet. Wie bereits erwähnt werden wir das nicht erleben, jedoch ist dies eine vernünftige Utopie an der es gilt zu arbeiten.

Entwicklung findet nicht nur körperlich statt sondern auch geistig. Wir Menschen können ( wenn wir es wollen ) uns von unseren Instinkten wie Neid und Gier befreien und so eventl. dem Geld entsagen und auf ein sozialeres Tausch System hinarbeiten.

In dem es eben nicht um "gleichwertigen" Tausch geht.

Ist ne nette Spartenidee, für Leute die gerne Teilen, wird aber nie dominieren diese Idee.
Einbussen sehe ich auch nicht..die Bohrmaschine wird statt von einem von 5 Leuten benutzt und geht darum 5x schneller kaputt.

Neben der Möglichkeit, die dieses Verfahren beispielsweise für die Zwischenmenschlichkeit bietet (Wer geht schon regelmäßig zu seinen Nachbarn, um sie um Unterstützungzu bitten?), sehe ich auch ein paar ganz praktische Fragen.
Was geschieht zum Beispiel im Versicherungsfall, wenn Geräte defekt zurückgebracht werden? Auch das könnte im Zweifel dazu führen, sich nicht daran zu beteiligen.