Spaltet sich Europa auf?

http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/schottland-katalonien-referendum

Die Schotten wollen nun die Unabhängigkeit von den Briten und auf eigenen Beinen stehen, die Chancen, dass die dies so passiert (Nach Umfragen befürworten 51% der Schotten die Unabhängigkeit) stehen scheinbar recht gut.

Katalonien will ebenso die Unabhängigkeit und durch die Abspaltung von Schottland könnte das viele andere Staaten beeinflussen und "anstacheln".

Was denkt ihr, wie sich die Lage in Europa entwickeln könnte ? Würde es politisch instabiler werden ?

@premiumsilver

Die Entwicklung ist auf alle Fälle interessant, Schottland, die Flamen, Katalonien alle wollen die Unabhängigkeit. Allerdings lassen sich meiner Meinung nach die Folgen noch nicht genau absehen.
Möglicherweise wird es neue Koalitionen im Europäischen Raum geben, dies ist allerdings noch reine Spekulation ;D. Möglicherweise sieht es bald wieder so aus. http://www.euratlas.net/history/europe/1500/Nordwest_Europa_1500.jpg :D

@ordoxeno
Haha ja an den Flickenteppich in Deutschland hab ich auch schon gedacht, kann ja dann nur ne Frage der Zeit sein, bis die Bayern unabhängig werden ;)

@premiumsilver
Die Schotten wollen unabhängig von England sein, nicht von Europa. Genauso die Katelanen von Spanien.
Alle wollen sie aus dem Mutterland raus aber Mitglied der EU bleiben.
Also spaltet sich Europa nicht wirklich auf.
PS:
Die neusten Umfragen gehen wieder von 52% Nein aus.
http://www.srf.ch/news/international/nein-lager-fuehrt-erneut-im-schottland-referendum

Wär für sowas nicht eine 75% Mehrheit sinnvoller?
Ansonsten müsste man sich vielleicht fragen : Spaltet sich Schottland auf ? ;)

@Glünggi
Es ist aber nicht sicher, wenn z.B. Schottland sich von den Briten unabhängig macht, sie überhaupt die vorraussetzungen erfüllen EU-Mitglied zu sein, da alle EU-Staaten bei einem Eintritt zustimmen müssen, wo wahrscheinlich England und Spanien (Aus Sorge um die Unabhängigkeit Kataloniens) dagegen stimmen würden.

"Es könnte durchaus passieren, dass sich Schottland und Katalonien gemäß Artikel 49 EU regulär um eine Neuaufnahme in die EU (und dann auch den Euroraum) bewerben müssten."

Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/schottland-katalonien-referendum

@premiumsilver
Es ist nicht anzunehmen dass sie die Aufnahmebedingungen nicht erfüllen. Beide Regionen, Schottland und die Katelanen, sind wirtschaftlich treibende Kräfte innerhalb des Mutterlandes.
Und da seh ich auch die Hauptsorge dieser Mamas... sie verlieren Knete.

@Glünggi

Glünggi schrieb:sie verlieren Knete.

Und die EU will ihre Absatzmärkte natürlich nicht verlieren... deswegen denke ich auch, das sie relativ zügig Zugang zum Euroraum erhalten würden... wenn sie ihn denn überhaupt verlieren würden...

@Gwyddion
Und die EU will ihre Absatzmärkte natürlich nicht verlieren... deswegen denke ich auch, das sie relativ zügig Zugang zum Euroraum erhalten würden... wenn sie ihn denn überhaupt verlieren würden...

Denke ich auch, vor allem könnte man dem ewigen Quertreiber GB vor den Karren pissen und deren Position merklich schwächen. Dazu muss jetzt aber das Votum erstmal durchlaufen, ehe man spekuliert. btw, alle erwähnten Regionen und Länder, also die Flamen und Katalanen, wollen schon seit längerem die Unabhängigkeit. Das ist keine Erscheinung der aktuellen Umstände.

@univerzal
Da hast du Recht, dass diese Länder schon länger auf Ihre Unabhängigkeit pochen. Nur kann ich mir gut vorstellen, dass dieses in greifbarere Nähe rücken kann, wenn z.B. Schottland wirklich Ihre Unabhängigkeit kriegen würde.

@premiumsilver
Klaro, das beflügelt nochmal die Tendenzen und Wünsche der dortigen Bürger. Aber von einer Spaltung Europas würde ich noch lange nicht sprechen.

@univerzal
Na ein Titel muss doch immer etwas überspitzt sein, sonst liest's ja niemand ;)
Aber auf lange Sicht ? Ich verfolge das aufjedenfall alles mal sehr gespannt, denn soo lange gibt es ja das Europa, was wir kennen bzw. die Europäische Union noch garnicht.

@premiumsilver
Das stimmt, wobei der Grundgedanke 'Europa' schon älter ist. Richtungsmäßig gehts aber eher andersrum, die EU bspw. erweitert ihre Mitglieder. Was nicht verkehrt sein kann, denn in einer globalen Welt ist Kleinstaaterei kein Königsweg.

@univerzal
Klar, da hast du Recht, wobei ich es auf eher auf die Europäische Union bezogen meinte, wo es z.B. auch innereuropäisch nicht zu Kriegen kommt.
Kleinstaaterei würde vieles einfach nur wieder verkomplizieren, besonders falls einige Staaten dann nichtmehr in die EU wiederaufgenommen werden würden.

Trennt Deutschland wieder in Ost und West dann ist auch hier alles in Butter

Ich bin ja für Spaltung nach politischer Einstellung, statt nach Volkstümelei.

Es wird einen Rechtsrutsch geben und die Extremisten werden Anschläge versuchen.

Ich glaube nicht, dass sich Schottland überhaupt abspaltet, auch bei einem positiven Referendum ...

GB wird in eine Föderation umgewandelt und Schottland bekommt mehr Autonomie, vor allem bei den Steuern ...

In die Unabhängigkeit zu gehen ohne einen richtigen Plan, das wäre Wahnsinn ...

@univerzal

univerzal schrieb am 12.09.2014:vor allem könnte man dem ewigen Quertreiber GB vor den Karren pissen und deren Position merklich schwächen

Damit wird jedoch auch die Position Deutschlands (zumindest in den meisten wichtigsten politisch/wirtschaftlichen Fragen) in der EU geschwächt, besonders dann, wenn ein mögliches Restbritannien beschließt aus der EU komplett auszutreten, was wohl ziemlich sicher der Fall sein wird.
Ein unabhängiges Schottland kann daher nicht im langfristigen Interesse Deutschlands sein, auch nicht der EU - mit Blick auf andere Separatistenbewegungen in Europa.



@premiumsilver

premiumsilver schrieb am 12.09.2014:Nur kann ich mir gut vorstellen, dass dieses in greifbarere Nähe rücken kann, wenn z.B. Schottland wirklich Ihre Unabhängigkeit kriegen würde.

Die Schotten können ihr Referendum auch nur abhalten, weil London es ihnen erlaubt hat.
Dass Madrid oder Rom ähnliches gestatten ist wohl momentan mehr als zweifelhaft, anders sieht es wohl momentan nur in Belgien aus.

Ich denke das Problem liegt darin, dass sehr viele Menschen in Europa sich entmachtet fühlen unter dem Joch der EU.
Schottland selbst ist kein EU Mitglied, sondern nur als Teil des Vereinigten Königreiches.
Fraglich, ob sie als autonomer Staat in die EU eintreten würden. Ich denke eher nicht.
Im Moment bestimmen 29 Personen über den Großteil von Schottlands belangen. Und von diesen 29 ist kein einziger ein Schotte.

Ich kann den Wunsch nach Selbstbestimmung sehr gut verstehen. Und ich denke es wird auch so kommen.
Bei Katalonien bin ich da skeptischer. Wobei es interessant wäre, wo Barca dann spielt. In der katalonischen Liga? :)

@Deepthroat23

Deepthroat23 schrieb:Fraglich, ob sie als autonomer Staat in die EU eintreten würden. Ich denke eher nicht.

Natürlich würden sie sich bemühen in die EU aufgenommen zu werden - sofern sie nicht automatisch in dieser verbleiben, denn diese Frage ist noch ungeklärt.
Dabei würde man sich jedoch bemühen einige Sonderrechte abzuringen und sich dem Euro verwehren, oder ihn höchstens als letzten Notnagel annehmen.