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Punks

399 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Punk, Punks ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Punks

08.03.2007 um 17:51
Punk sind auf das System genauso angewiesen wie andere.

Wenn ihr Wunschder
Anarchie in Erfüllung geht, sind sie die ersten die verschwinden.

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Punks

08.03.2007 um 17:56
@ fedaykin............
....schonmal was von den chaos tagen in berlin gehört ??denke wohl kaum.....
search mal ein wenig nach videos im netz.... wenn du fündigwirst, wird sich deine meinung schon ändern....
mfg


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Punks

08.03.2007 um 17:58
schonmal was von den chaos tagen in berlin gehört ?? denke wohl kaum.....
search malein wenig nach videos im netz.... wenn du fündig wirst, wird sich deine meinung schonändern....


Da herrscht keine Anachie. Wenn Anarchie herrscht ist dasGleichbedeutend mit dem Recht des Stärkeren.

Ohne irgendwelche nicht Punks, wäredas "schnorren" schwer möglich.


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Punks

08.03.2007 um 18:07
tja was soll ich sagen - gut erkannt...... punks sind ja keine schnorrer, wenn man es malauf den punkt bringt >.< - es ist nur eine wohl vergleichsweise lukrativenebenbeschäftigung dieser...........

mfg


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Punks

08.03.2007 um 19:10
Wie es der Zufall will, bin ich heute in der Bahn einer Punk-Lady begegnet, konnte an ihrnicht asoziales feststellen, im Gegenteil, sie hat ihre Kapuze mit einer Ratte geteilt,das nenn ich Tierlieb und äusserst sozial.


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Punks

08.03.2007 um 19:10
Ich kenn nur Chaostage Hannover


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Punks

08.03.2007 um 19:16
ach was, ich habe gar nicht gewusst das es die noch gibt:)


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Punks

08.03.2007 um 20:22
punx never die


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Punks

08.03.2007 um 20:26
"....schonmal was von den chaos tagen in berlin gehört ?? denke wohl kaum.....
searchmal ein wenig nach videos im netz.... wenn du fündig wirst, wird sich deine meinung schonändern.... "

Die Chaostage fanden traditionell in Hannover und nicht Berlinstatt....


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Punks

08.03.2007 um 22:02
Mein ich auch^^


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Punks

09.03.2007 um 09:10
jau, die ideellen Punk- Revoluzzer von seinerzeit gibt s nicht mehr. Nun selbst dengrößten Punk-Idealisten wird s irgendwann unbequem auf der Platte oder im Bauwagen.. umdann irgendwann festzustellen, so scheiße ist doch nit alles in der Gesellschaft

ps definitiv Hannover


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Punks

09.03.2007 um 16:00
Deshalb sind auch viele "Urpunks" in die Autonome oder die Ökoszene abgetreten.
Obwohl die Punkkultur im Ursprung eigentlich gar nix mit Ökos und Hippiekultur imSinn hatte.
Die wirkliche Urpunkszene existiert schon längst nicht mehr, bzw. kaumnoch.


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09.03.2007 um 17:14
Jungs, ich bin einer der ersten zehn deutschen Punkrocker. Das einzig Sinnvolle zu demThema in diesem Thread kam bis jetzt von the realamon und alcoroxx.


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Punks

09.03.2007 um 17:22
damals so in denn anfang der 80er jahre, da gabs noch die punks dann die elvis fans unddie rocker , und poper und was noch alles......lol
war halt jugend kultur. heutesieht man vereinzelt in der fussgaengerzone verwilderte kapputte punks, "hey alder hastdu mir mal nen euro"
in denn 80er jahren gabs noch die juppie punks , und soweiter(die wie punks waren aber mit edel klamoten und so) , heute sieht alles anders ausin denn 90er jahren hat sich alles geaendert , und das ist auch gut so................


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09.03.2007 um 17:25
Fedaykin
//Anarchie in Erfüllung geht, sind sie die ersten die verschwinden.//

ja kommen dan die braunen jungs , und saubern die strasse.???


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Punks

09.03.2007 um 17:25
Fedaykin
//Anarchie in Erfüllung geht, sind sie die ersten die verschwinden.//

ja kommen dan die braunen jungs , und saubern die strasse.???


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Punks

09.03.2007 um 18:04
ja kommen dan die braunen jungs , und saubern die strasse.???



Nö,wenn wir eine Anachie im klassichen Sinn herrscht, dann gilt das Recht des Stärkeren, unddann sind diese Leute nicht mehr lange dabei.

Wenn sie im Weg stehen werden sievon nächstbesten mit mehr Gewaltbereitschaft ermordet oder sonstwas.

Schau dirdoch mal ein paar Ereignisse an wo Anachie herrschte.


ps. Lustiger Versuchmit ner Nazi Anspielung, leider daneben.


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Punks

10.03.2007 um 10:50
Bunkerbrief Nr.22/9.4.2001
Nazis wie Du und ich...
Der Feind im eigenen Bett!

Schonmal was von Karlheinz Hoffmann gehört? Das war in den 70ern so
einTyp, der irgendwie aussah, als sei er einem anderen Universum
entsprungen. FetterKaiser-Wilhelm-Bart, Tarnklamotten, und dauernd
robbte er mit seinen Kameraden durchdie Wälder. Yep, der Mann war
Chef einer Wehrsportgruppe, denn es gab natürlich auchin den 70ern
schon hier und da rechtsradikale Gruppen, die weder den Sorten
"jugendliches Pickelgesicht" noch "seniler Nazi-Greis" zuzuordnen waren.

Aber solche Mutanten, die hier und da auch schon mal als "Nazi-Rocker"
inErscheinung traten, bekamst Du eigentlich nie persönlich zu Gesicht.
Die gab'sirgendwie nur im Fernsehen. Die "Neonazis", das waren doch die
Bekloppten, die aufdem Münchener Oktoberfest eine Bombe gezündet
hatten, und unter Jugendlichen galtenNazis eh als völlig uncool...

Ja, liebe Ex-Genossen undvielleicht-demnächst-Kameraden, weiter geht's
mit meinem senilen Rückblick auflängst vergangene Zeiten. Schließlich
bin ich ja Zeitzeuge und sogar Mittäterepochemachender Ereignisse
gewesen: Der Wiederkehr brutalster Straßenkämpfe zwischen"roter
Front" und "brauner Brut" nach fast fünfzigjähriger Unterbrechung!

Entgegen der weitverbreiteten Annahme, daß der ganze Spuk in erster
Linieirgendwelchen demokratieunerfahrenen, durchgeknallten Ossis zu
verdanken sei, liegtder Beginn der ewigen Gemetzel zwischen "links" und
"rechts" rund zehn Jahre vor derWiedervereinigung, und dieser Ursprung
lag im WESTEN! Yep!

DieGretchenfrage: Wie konnte es eigentlich passieren, daß die in den
70ern völligisolierten extremen Rechten in 80ern plötzlich enormen
politischen Einfluß auf derStraße bekamen? Daß Dir plötzlich an jeder
Ecke irgendwelchen gewaltgeilen"Nazi-Skinheads" über den Weg liefen,
die zusammen mit rechten Fußballfans Jagd aufPunks machten und auch
sonst keinen Nazi-Slogan ausließen?

=> Hat es etwadamit zu tun gehabt, daß der "antifaschistische
Widerstand" in seiner Wachsamkeitnachgelassen hatte? Daß die "Nazis"
nicht mehr sofort "militanteErziehungsmaßnahmen" zu spüren bekamen,
wenn sie auftraten?

Nein... diepolitische Linke reagierte bei Straßenaktionen irgendwelcher
Nazi-Pickelfressen und-Greise paranoid wie eh und je und warf alles in die
Schlacht, um "den Anfängen zuwehren".

=> Lag es etwa daran, daß "die Regierung" oder "die Bonzen"
beschlossen hatten, den "Faschimus wieder hoffähig" zu machen und
durch "rechteStimmungsmache gegen Ausländer und andere
Randgruppen" die "Nazi-Brut" quasi aus derRetorte erzeugt hatten? Vom
Verfassungschutz bezahlt, um der nahenden Revolutionblutigen Nazi-
Terror entgegenzusetzen?

Ja, dieser Schwachsinn wird auchnicht dadurch wahrer, daß man ihn
andauernd wiederholt! Er verschweigt nämlich, daßauch in den
Jahrzehnten davor von etablierter Politik und Medien meist reaktionärer
Müll gekommen war - mit dem Ergebnis von '68er Studentenrevolte, RAF
sowieAnti-Atom-Bewegung!

Nein, nicht am Widerstand der Linken gegen Rechts oder ander Politik
allgemein hatte sich etwas geändert, sondern in den KÖPFEN, und zwar in
denen vieler Heranwachsender!

Während nämlich noch über weite Strecken der70er die radikale Linke
das Rebellentum für sich allein gepachtet hatte, ändertesich das ab 1978
fast schlagartig.

Ja, PUNK war auf der Bildflächeerschienen, und mit ihm eine neue Musik,
eine neue Kultur und eine neue Radikalität,die sich gegen die Gesellschaft
als Ganzes richtete, die linken "Hippies"inbegriffen, und insbesondere ihre
angeblich "rebellische" Kultur, die längst vonder Geldmaschine gefressen
worden war. "Rockmusik" als Ausdruck dieser "Rebellion"war nur noch
peinlich, und noch peinlicher waren die Typen, die meinten, vorrangiges
Ziel der "Nazis" sei es, ihre "Gitarren brennen" zu sehen - so damals im
Kommunistenblättle ELAN.

Also mußte eine eigene Rebellion her - und diebeste Versicherung gegen
einen Ausverkauf ist nun mal, sie mit Symbolen zuschmücken, die sich
einer Massenvermarktung radikal widersetzen, weil sie Ekel undAbscheu
hervorrufen!

Was eignet sich da besser als Nazi-Symbole aller Art,Hakenkreuze,
Hitlerzitate und gnadenlose, zynische Witze aus dem Nazi-Repertoir?
Zumal man damit die "Hippies" problemlos zur Weißglut treiben kann!

Geradedie Punks aus Arbeiterschichten trieben dieses Spiel oft bis zum
Exzess, weil man esso den dort verhassten "Ökos" und "Laberköppen"
richtig geben konnte, ohne sich aufderen langatmige und moralisierende
Argumentationen einlassen zu müssen. Undobendrein bekam die
"langhaarige Sau" vielleicht sogar noch was zwischen die Augen!

Scheiße, plötzlich hatten die ach so lockeren Freaks richtigen Zoff mit der
rebellischen Jugend, die da mit Nazi-Devotionalien durch die
Nachbarschaftstolzierte, Bands wie "Blitzkrieg" hörte und bei Songs wie
"Dachau Disco" erst sorichtig in Fahrt kam, begleitet von einem zackigen
"Sieg Heil"!

Politikspielte dabei nur eine geringe Rolle, wohl aber der
Nationalsozialismus als DASMittel zur Provokation.

Und die Linke tat den Punks natürlich den Gefallen: Inlinken Gazetten
wurde Punk panikerfüllt als "faschistoide Jugendbewegung"dramatisiert,
die - natürlich gesteuert von Industrie und Kapital! - den "Faschismus
wieder gesellschaftsfähig machen" sollte...

Jeder aber, der auch nur einwenig Einblick in die entstehende Punk-
Szene bekam, sah sofort, daß diese Vorwürfeabsolut schwachsinnig
waren, und schnell standen die als die Verarschten da, die"dem
Faschismus immer und überall entgegentreten" wollten.

Punk stelltesich so spätestens ab 1980 als DIE Alternative für all
diejenigen dar, die genausowie ich in linken Kreisen erste politische
Erfahrungen gemacht hatten, dort abernicht die geistige Freiheit fanden,
die sie suchten, die linke Meinungsmache,Phrasendrescherei und
Humorlosigkeit einfach nur noch zum Kotzen fanden.

Auch ich hatte oft regelrechte Angst, in den schier unerträglichen Plenen
irgendwelcher "undogmatischer Linker" als jemand aufzufallen, der diesen
ideologischen Müll schon längst nicht mehr nachvollziehen konnte, all die
RAF-Jubelarien, klugscheißenden Strategiediskussionen und von Beweisen
aller Artunterstützenden Verschwörungstheorien!

... und so kam Punk 1981 wie ein Orkanüber mich und veränderte mein
Leben völlig: Es wurde intensiver, erlebnisreicher undbefreiender, als ich
es mir je vorher vorzustellen gewagt hätte!

=> Dashört sich ja alles sehr schön an...fast wie bei den JESUS FREAKS...
an welchem Punktaber kommen die wirklichen Rechten ins Spiel? Wann
begannen sie ihren "Straßenterrorgegen Punks, Linke, Ausländer und
andere Randgruppen"?

Überhaupt nicht!Nicht irgendwelche "Nazis" außerhalb der Szene
schickten ihre Truppen gegen die neuePunk-Bewegung auf die Straße,
um etwa "Deutschland vom Abschaum zu befreien"! Nein,die ganze
Scheiße entstand INNEN!

Das ständige Abhängen vieler Punks inlinken Jugendzentren, die damals
als einzige Möglichkeit für Punk-Konzerte zurVerfügung standen, führte
nämlich zu einem langsamen Verschmelzen der Punk-Szene mitdem dort
vorhandenen linken Umfeld. Im Zuge der damals entstehenden
"Hausbesetzerbewegung" lebte man zusammen in besetzten Häusern,
lieferte sichSchlachten mit der Polizei oder ging gemeinsam auf linke
Demos.

Mehr undmehr "Hippies" schnitten sich die Haare ab und färbten sie und
sahen den bisherigenPunks teilweise zum Verwechseln ähnlich. Während
bereits die ersten Punks - meistdie aus Unterschichten - Richtung Fußball
abzuwandern begannen, um dort ungestörtvon den verhassten "Hippie-
Punks" die Nazi-Provo fortzuführen, begann irgendwanndiese neue
Generation "linker Punks" mit ihrem "Kampf gegen den Faschismus" in
ihrer "eigenen Szene".

Nun, Ihr wißt sicher, wie gerne junge Männer sichheldenhaft für eine
"gerechte Sache" in Pose werfen und liebsten auch dafür kämpfen- wir
kennen ja alle diese tollen Indianerfilme! - aber wir wissen natürlich auch
daß diese von unglaublichen Hormonschüben getriebene Sorte Mensch
keinemspannenden Revierkampf aus dem Wege geht!

Diejenigen nämlich, die schon zu einemZeitpunkt "auf Punk" gekommen
waren, als die ganzen "Hippie-Punks" noch mit langenHaaren auf
irgendwelchen Anti-Atom-, Hausbesetzer- oder Friedensdemos
herumlatschten, fühlten sich nun richtig vor den Karren gepißt.
Ausgerechnet SIEselbst sollten nun also "keine richtigen Punks" sein oder
aber gefälligst dieHakenkreuze aus den Punk-Accessoires auszusortieren!

Das taten sie natürlichnicht - wozu waren sie Punks? - sondern legen
lieber noch ein paar Briketts auf dieNazi-Provo drauf! Klar, daß es nicht
lange dauerte, bis die Fäuste flogen!

Wie praktisch, daß in England bereits vorher eine ähnliche Entwicklung
eingesetzt hatte und die eher proletarischen Punks als Zeichen ihrer
Ablehnungvon Punk-Mode, New Wave und linken "Hippie-Punks" zur
wiederauflebendenSkinhead-Bewegung konvertierten. Diese ersten
Skinheads sahen sich nun als die"wahren Punks" an und hatten nichts als
Verachtung für die neue Generation. Undgaben ihnen gerne was auf die
Fresse!


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Punks

10.03.2007 um 10:50
Das ganze schwappte 1980 mit der Musik der "Cockney Rejects" nach
Deutschlandüber, als sich insbesondere in Hamburg und Berlin Punks
massenhaft die Haareabrasierten. Dabei sahen sie zwar zunächst noch wie
Punks aus, aber nach und nachwichen Lederjacke, Karo-Hose und
Springerstiefel typischen Skin-Utensilien wieBomberjacken und Doc
Martens-Schuhen. Ganz vorne dabei: die angeblichen"Nazi-Punks", für
die das eine gute Gelegenheit war, sich von den "Hippies mitbunten
Haaren" auch optisch abzusetzen.

Das war die Zeit, in der die"Böhsen Onkels" von Punks zu Skinheads
mutierten, in Hamburg die "Savage Army"(SA)mit wüsten Prügelorgien
die Straßen verunsicherten, kaum ein Konzert ohne Prügeleienzwischen
Punks und Skins abging und sich eigentlich jede Band ihren Anti-Nazi-
Song ins Set schrieb. "Deutschland muß sterben, damit wir leben können"
vonSLIME war nur einer davon, aber der wohl bekannteste.

=> Und ratet mal, aufwelcher Seite ICH in dieser Zeit stand?!

Ganz einfach: ICH gehörte zu denen, diees richtig GEIL fanden, nach
Jahren, in denen man außer den schon öfters genanntenrechten
Spinnern einfach keine RICHTIGEN Nazis zu sehen bekam, endlich einmal
WIRKLICH gegen ein ECHTE Nazi-Gefahr KÄMPFEN konnte! Ich genoß das
prickelndeGefühl, diesen glatzköpfigen NAZIS mit der Brutalo-Aura mutig
entgegenzutreten undkein armes, theoretisierendes linkes Würstchen
mehr zu sein!

Ja, ICHgehörte zu jenen "Hippie-Punks", die all ihre Hoffnung in die
Punk-Bewegung setzen,vom "Krieg in den Städten" träumten, von einem
nicht endenwollenden, berauschendenKrawall gegen System und
"Faschos", ganz in der Tradition der 30er Jahre. ICHgehörte zu denen,
die gebannt an den Lippen derer hingen, die aufregende Geschichtenaus
Hamburg oder Berlin von "Krieg gegen die Glatzen" zu berichten wußten,
vonden "Heldendaten", wo man z.b. die "Fascho-Punks" aus der
Hamburger Szene geprügelthatte, wie man jeden Punk, den man mit
Nazi-Symbolen erwischte, diese von der Jackeriß, um ihm anschließend
ein paar "antifaschistische Lektionen" zu erteilen!

Der Kampf gegen die angeblichen oder tatsächlichen - wer weiß das heute
nochwirklich? - Nazi-Skins wurde mehr zur Sinnquelle des eigenen Punk-
Seins, und diePolarisierung konnte fröhlich voranschreiten, unterstützt
durch per Flugblattgeführte Papierkriege, in denen die Linke ja seit jeher
enorme Erfahrung hat...

Dadurch wurde aber auch die andere Seite, die "richtigen" Rechten, auf
dieEntwicklung aufmerksam gemacht. Genauso wie viele Linke vorher zu
Punks, wurde nundie Pickelfraktion, also erfolglose rechte Jugendliche, zu
Skinheads und sorgten fürdie ideologische Untermauerung der noch eher
anarchischen Skin-Szene. Ihrerbisherigen Treffpunkte beraubt - in die
linken Zentren kam man ja nicht mehr herein- und sich zudem am
englischen Vorbild orientierend, strömten die Skins nun in die
Fußballstadien, wo es zur "Wiedervereinigung" mit alten Freunden kam.
Eineriesige Skin-Welle setzte ein, die Punks wurden fast überall aus den
Innenstädtenvertrieben.

=> Wieso aber wurden die "Nazi-Glatzen" nicht einfach nach Strichund
Faden vermöbelt und von der Straße vertrieben? War das nicht die Zeit
derHausbesetzungen in Berlin, der Hafenstraße, die Zeit heftigsten
militantenStraßen-Widerstandes?

Sicher, aber die Fronten verliefen selten wirklich klar,und es machte die
Sache auch nicht einfacher, daß auf der anderen Seite Leute waren,mit
denen man oft jahrelang befreundet gewesen war. Wie oft erlebte man
es, daßdie Freunde eines Tages urplötzlich in Skin-Kluft auftauchten, weil
sie die"Kameradschaft", den "Zusammenhalt" der Skins einfach besser
fanden als die"Feigheit" der meisten Punks. Und es stimmt schon, daß
auf manchen Punk-Konzertenein Dutzend Glatzen das ganze restliche
bunthaarige Publikum in Schach hielt und siesich ihre Gegner immer
schön der Reihe nach vorknöpfen konnten...

Ja, eserschütterte einfach bei vielen das mittlerweile durch linke
Vorstellungen geprägteWeltbild, in dem die "Nazis" immer eher so was
wie fremdartige, unverständlicheAliens gewesen waren - aber keineswegs
die Saufkumpels von gestern!

Bei mirhatte dieses Weltbild bereits 1981 erste Risse bekommen, als ich
Kit, einePunk-Frau, kennlernte. Kit wetterte kräftig gegen "Emanzen",
was mir überhaupt nichteinleuchtete. Emanzen? Das waren doch die
GUTEN! Die, die sich gegen eine vonMännern beherrschte Gesellschaft
wehrten! Zumindest in meiner linkenVorstellungwelt!

Nix da: "Emanzen wollen weniger Lustobjekte. Ich will mehr!",
kommentierte Kit meine Einwände trocken, und mir drehten sich die
Hirnwendungen.Die Linken waren also nicht zwangsläufig die "Guten"; da
gab's also noch ein paarandere Dinge, die nicht glasklar und
wohlgeordnet auf dem Tisch lagen und über diesich das Nachdenken
lohnte.

Oder die vielen Punks im Ruhrgebiet, die garnicht gut auf Türken zu
sprechen waren und sie abfällig als "Kanaken" bezeichneten.Bei
Nachfragen kam dann heraus, daß irgendwelche Türkengangs es
regelmäßig alsihre Aufgabe betrachteten, für "Ordnung und Sauberkeit"
zu sorgen und in den Punksihre willkommenen Kunden sahen.
"Ausländer sind unsere Freunde!" - das war alsoschon mal eine Parole,
die nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmte!

Das Gefühl, daß sich vielleicht die "große" Polit-Welt, nicht aber das
eigeneUmfeld, wie aus dem Polit-Lehrbuch in "links" und "rechts"
unterteilen ließ, wurdeauch dadurch verstärkt, daß mir Skins begegneten,
die einen wahren Haß gegen jedeForm der Anpassung pflegten - aber
von Ausländern forderten, sich anzupassen. Daßich einen Punk kannte,
dem es kein Problem bereitete, die Parolen "Nazi-Punks - Fuckoff!" und
"Ausländer raus" in einem Arbeitsgang an Hauswände zu sprühen. Daß
Leute über Nacht die "Fronten" wechselten. So leicht war das! Es gab
keineunüberwindbaren Hürden in Charakter und Einstellung, die dabei im
Weg gewesen wären.

Diese Erfahrung, daß die "Nazis" nicht etwas unsagbar Fremdes und
Widerwärtiges sind, dem man ohne Gewissensbisse in edelster Absicht
endlos aufdie Fresse geben kann, sondern teilweise die ehemals EIGENEN
Leute, war in meinemAntifa-Weltbild so nicht vorgesehen.

Es war der schiere HORROR, immer befürchtenzu müssen, daß vielleicht
derjenige, der GERADE JETZT an Deiner Seite steht, wenn esgegen die
"Nazi-Glatzen" geht, möglicherweise schon MORGEN auf der Seite eben
dieser Glatzen steht! Ja, denkt er vielleicht schon IN DIESEM MOMENT
daran,überzulaufen? Es ist wie in "Invasion der Körperfresser", wo Du
auch nie weißt, obDein Nachbar, Dein Freund, schon längst von den
Aliens übernommen wurde!

Diese geradezu neurotische Erfahrung nährt noch heute die paranoide
Angst vonPunks und "Antifaschisten" davor, daß eigentlich JEDER in der
Gefahr steht, von der"braunen Pest" angesteckt zu werden. Daß man
völlig hilflos mitansehen muß, wie dieAUSSERIRDISCHEN MONSTER die
MACHT über Deinen Freund übernehmen, so daß es Dir amEnde nur
übrig bleibt, ihn zu erschlagen! Es ist für alle das Beste!

=>Hm... will ich damit etwa andeuten, daß die "Antifaschisten" selbst
SCHULD an dieserirren Auseinandersetzung haben, weil sie damals ohne
Not, aber in paranoidem Wahn,sich ihre eigenen Nazis aus der Retorte
SELBST erzeugt hat?

Nun, "Schuld"ist hier sicher nicht das passende Wort... aber Linke und
Punks haben auf jeden Fallkräftig an der Schraube gedreht und ihren
Gegner zudem jede Menge "frisches Blut"zugeführt. Zumal in dieser Zeit
die politische Rechte aufgrund ihrer eigenenSchwäche zunächst gar kein
Interesse am Straßenkampf hatte, die Linke aber glaubte,wie gehabt alles
auf die "militärische Lösung" setzen zu können. So ist das halt mit
Kriegen: Man fängt sie an, weil man glaubt, sie gewinnen zu können...

Daßdas eine Fehleinschätzung war, ist bekannt, und die heutige Situation
auch.

Hm... kann es sein, daß Ihr nun ganz ungeduldig von einem Bein auf das
anderetretet, weil Euch mittlerweile Opa Nagels Kriegserlebnisse reichen
und Ihrstattdessen ein paar bohrende Fragen habt? Z. B. folgende:

=> Wieso benehmensich die Linken so bescheuert? Oder haben sie etwa
aus ihren Fehlern der 80er Jahregelernt? Müssen wir nicht alle
gemeinsam die Zivilisation vor der Barbarei - alsoden Faschisten! -
BEWAHREN? und nicht zu ihnen ÜBERLAUFEN?


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aniki ehemaliges Mitglied

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Punks

10.03.2007 um 13:04
Cooler Text! Sehr interessant, danke schön! :)


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