Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

@al-mekka

al-mekka schrieb:Eigentlich irrst du dich da gewaltig aber nicht du bist nicht der einzige in dieser Zeit, der so denkt. Es sind noch verdammt viele andere Völker Nachfahren der Osmanen.

WENN du die Kurden meinst, nein.

Die Türken sind doch die ''Osmanen'', oder nicht?

warneverends schrieb:Obwohl die armenische Zivilbevölkerung und die in der osmanischen Armee dienenden Soldaten mehrheitlich loyal geblieben waren, machte die Staatsführung des Osmanischen Reiches die Armenier nun kollektiv für die militärischen Probleme in Ostanatolien verantwortlich

Darauf weisen auch die Geschichten der türkischen Opas (gibt es nicht mehr viele ...) und Uropas hin ->

Mir hat ein Türke, der sich gut mit der jüngeren Geschichte der Türkei auskennt, erklärt, dass nach dem 1. WK viele Armenier ihre Identität nicht angaben, sich teilweise sogar als Muslime ausgaben, und dass in vielen Dörfern nur noch die betagteren Armenier übrigblieben.

In seinem Dorf - so erzählte es ihm sein Großvater - seien bsp. von der wütenden Dorfbevölkerung einige Armee in einen örtlichen See geworfen worden ...

Das weist darauf hin, dass es vielerorts Progromstimmung gab. Diese wurde durch armenische Übergriffe mitverursacht, aber mit Sicherheit stehen auch die Schergen der Jungtürkenherrschaft dahinter, welche der Bevölkerung signalisierten, dass die Armenier als "vogelfrei" zu betrachten sind.

EINE Sache darf aber nicht vergessen werden: Die Ata Türk- Türkei versteht sich juristisch und per Verfassung NICHT als Nachfolger des osmanischen Reichs. Die BRD würde es wohl auch ablehnen, des Völkermords zur Zeit der preußischen Herrschaft beschuldigt zu werden und darauf verweisen, dass die BRD sich juristisch nicht für die Massaker der preußischen Armee verantwortlich fühle. Daher ist eine Völkermordklage gegen die Türkei ohnehin problematisch ...

@spectaculum

Aus einem eingeständnis müßten sich nicht unbedingt schadenserstzforderungen ergebn

Auf einem internationalen Gerichtshof ? Da könnten ihnen nicht einmal die Amis mehr helfen, da sie ja seinerzeit die Forderungen der Juden gegen Deutschland unterstützt hatten, seltsam, daß USA so gar nichts zu diesem Thema verlautbaren läßt ;)

Sorry, es muss natürlich heißen:

In seinem Dorf - so erzählte es ihm sein Großvater - seien bsp. von der wütenden Dorfbevölkerung einige ARMENIER in einen örtlichen See geworfen worden ...

Mazlum@

Warum sollen allgemein die Türken mehr Nachfahren der Osmanen sein als die Kurden oder Araber unter osmanischer Herrschaft?

Inwiefern man sich als Nachfahre der Osmanen betrachtet, hängt von der Identifikation mit dem osmanischen Reich ab.

Natürlich identifizieren sich vor allem Türken mit dem osmanischen Reich, weil die Herrscher türkischstämmig waren, der Osmanenstolz vieler Türken ist häufig ein Türkenstolzersatz bzw. Türkenstolz in einem anderen Gewand.

Umgekehrt war es für arabische Intellektuelle und Politiker leicht, die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass die Osmanen Besatzer waren. Warum? Natürlich weil sie keine Araber waren, auch wenn man es natürlich mit Unrecht und Diskriminierung begründete. Wären sie Araber gewesen, hätten die arabischen Regierungen und Intellektuellen das Gegenteil gesagt ...

Es ist deine Sache, ob du dich mit dem osmanischen Reich identifizierst oder nicht, aber deine Vorfahren waren genauso Bewohner des osmansichen Reichs wie die Vorfahren ethnischer Türken ;)

Die Kurden waren Bewohner.
Die türkischen Menschen (die die sich als Osmanen sehen bzw. von ihnen ''entstanden'' sind) sehen sich als Nachfahren.
Also nicht alle türkische Menschen, nicht das ich hier wieder falsch verstanden werde <.<'

@warneverends

warneverends schrieb:Was ist das für eine Logik ?

Ob es nun ein türkisches Volk oder ein Osmanische Reich gab ist völlig egal ... den Toten interessiert es nicht wie ihr Mörder hieß... die türken sind doch die Nachfahren des Osmanen oder irre ich mich ? Schließlich sind die heutigen Duetschen die Deutschen die aus einem Land stammen, das 1945 vor der ganzen Welt kapituliert hat...

Und glaube mir ...im dritten Reich haben sich auch nicht ALLE Deutschen, jung und alt an einen Tisch gesetzt und mal eben den Holocaust organisiert oder irgendwelche Entscheidungen getroffen...

Die Entscheidungen sollch ein Verbrechen zu begehen wurde ganz oben entschieden.

Das es von verdammt vielen einfach so hingenommen wurde oder nichts dagegen unternommen wurde ist meiner Meinung nach ein zusätzliches Verbrechen.

Schnappt euch halt die übriggebliebenen Verbrecher und sperrt sie ein von mir aus !

@MazlumDogan

Nein, ich meine nicht nur die Kurden. Araber, die Menschen im Balkan, Griechen, Afrikaner, Türken, auch etwas Perser, Armenier, Georgier etc. sind alle zu Teil Nachfahren der Osmanen. Und wer die Nachfahren sind und wer nicht, haben die Türken alleine nicht zu entscheiden. All diese stellten das Volk der Osmanen, denn der Begirff Osmane war ein Oberbegriff für diese Völker im osmanischen Reich.

@imislamdaham
@taothustra1

Die Türkei ist zwar nachfolgestaat des Osmansichen Reiches und auch Rechtsnachfolger aber im Zuge der Aussöhnung kann sie vor Schadensersatzforderungen verschont bleiben durch die Staatenimmunität.

Müsste aber alles im Vorfeld abgeklärt werden

ad_rem schrieb:und auch Rechtsnachfolger

Inwiefern?

MazlumDogan schrieb:WENN du die Kurden meinst, nein.

@MazlumDogan


trotzdem waren die kurden beim Völkermord der Armenier und Assyrer dabei...

ImIslamDaham

Ich weiß nicht inwiefern dies irgendwelche Auswirkungen haben kann aber ich habe in mehreren politischen Statements gelesen dass die Türkei definitiv Rechtsnachfolger des osmaischen Reiches wäre. Auch der Bundestag sprach von dem Rechtsnachfolger des osmaischen Reiches

ImIslamDaham
Aber inwiefern dies nun etwas bedeuten muss, kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur dass sie gemäß des Staatenimmunitätsgesetzes vor Schadensersatzansprüchen verschont bleiben können. Auf jeden Fall wenn es vorab so abgehandelt wird

@makaveli96

Wann habe ich den behauptet das die Kurden nicht dabei waren und auch mit ermordet haben?


Das war auf was anderes bezogen.

Behaupten kann man viel, aber inwiefern ist die Türkei de jure Nachfolger des osmanischen Reichs? Ata Türk versuchte, die osmanischen Wurzeln in Politik, Kultur und Sprache abzuschneiden. Inwiefern kann man da von Rechtsnachfolger sprechen?

Wenn man mich widerlegen kann, tue man es. Ich habe nur den Eindruck, dass unsere Medien aus bekannten Gründen (Turkophobie) von einer Rechtsnachfolgerschaft sprechen, die sie selbst nicht begründen können.

ImIslamDaham
Wie gesagt, ich kann es dir selber (leider) nicht näher erklären. Ich weiß halt nur, dass unserer Regierung die Türkei als Rechtsnachfolger ansieht.
Welche Folgen und Konsequenzen dies haben wird, kann ich dir auch nicht sagen

Moment mal, :D ich bin bissl durcheinander ....

imislamdaham schrieb:EINE Sache darf aber nicht vergessen werden: Die Ata Türk- Türkei versteht sich juristisch und per Verfassung NICHT als Nachfolger des osmanischen Reichs.

So also, in der türkischen Verfassung steht das die Türkei nicht Nachfolgestaat des O-Reiches ist.

ad_rem schrieb:Ich weiß halt nur, dass unserer Regierung die Türkei als Rechtsnachfolger ansieht.

Die türkische Regierung sieht sich als Nachfolgestaat?



??????

MazlumDogan schrieb:Die türkische Regierung sieht sich als Nachfolgestaat?

Mit "unsere Regierung" meinte ich die deutsche Regierung und nicht die türkische Regierung

Achso, ok mein Fehler. Sorry :S

@al-mekka

al-mekka schrieb:Doch haben sie. Es gab sehr großen Reden an riesigen Orten mit Monumenten etc, wo das Volk seinen Rechten Arm austreckte, die ganze Zeit "Heil Hitler" rief und zujubelte. Sie sagten nicht "nein" sondern sie schrien "ja". Sie befürworteten es und ganz Deutschland sah es zu dieser Zeit. In diesen Reden verteufelte Hitler auch die Juden. So etwas ähnliches gab es nicht im Geringsten im osmanischen Reich.

Aus Wikipedia :


Diese Loesung der Armenierfrage scheint den Anhaengern der schroffen Richtung, zu der fast alle Militär- und Regierungsbeamte gehoeren [sic!], eine ideale zu sein. Das tuerkische Volk selbst ist mit dieser Loesung der Armenierfrage keineswegs einverstanden und empfindet schon jetzt schwer die infolge der Vertreibung der Armenier ueber das Land hier hereinbrechenden wirtschaftlichen Not [sic!].“

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Sie wussten demnach auch bescheid was dort passiert.