Kann eine Demokratie zerstören?

Ich eröffne diesen Thread jetzt schlicht aus einfachem Unwissen und neutraler Naivität. Ich habe schon viel über Demokratie gelernt (jeder Mensch mit zumindest durchschnittlicher Allgemeinbildung sollte das getan haben) habe einiges darüber gelesen und vorallem viele Meinungen gehört. Nun gibt es aber immer noch einige Fragen auf die ich immer noch keine Antwort kenne und das obwohl ich mich ausgiebig damit auseinander gesetzt habe, sie sind ganz fundamentaler Natur da sie wohl letztendlich dafür entscheident sind was ich von Demokratie halte. Es geht mir primär um den allgemeinen Glauben daran das Demokratie Freiheit sowie Persönlichkeitsrechte verkörpert, dies ist zumindest die allgemeine Aussage die ich immer und immer wieder höre. Nun stelle ich mir allerdings die Frage was wenn die sog. "Macht des Volkes" oder wie ich es nenne "Macht der Mehrheit" darauf beruhen würde Minderheiten zu unterdrücken oder gar zu quälen? In Deutschland haben wir "Die Würde des Menschen ist unantastbar" es gibt also wohl Grenzen. Doch wäre es theoretisch möglich das eine Staatsform existieren könnte welche "offiziel" den Namen "Demokratie" trägt allerdings zur gleichen Zeit auch beispielsweise Unterdrückung, extreme Menschenrechtsverletzung sowie Diskrimminierung repräsentiert? Wenn in einer Demokratie 90% der Bürger sagen würden: "Man sollte Homosexuelle in die Psychatrie stecken" oder "Man sollte alle Ungläubigen hinrichten" und dem Folge geleistet werden würde, wäre dies von der Definition noch eine Demokratie oder bereits Faschismus? Die Frage mag blöd sein doch ob ihr es glaubt oder nicht, ich schleppe soie schon lange mit mir herum und ich habe bis dato noch keine befriedigende Antwort gefunden. Die meisten Leute die ich gefragt habe wussten es entweder nicht oder haben sich offensicht geweigert mir eine klare Antwort zu geben. Es geht mir hier auch garnicht so sehr um "Meinungen" sondern viel eher ein für alle mal um eine sachliche Klärung des "Begriffes" Demokratie. Denn wie gesagt die meisten "wissen" zwar in etwa was sie bedeutet aber was für Formen sie letztendlich annehmen kann da haben die meisten Menschen keine Ahnung. Also könnt ihr mir da weiterhelfen?

Um solche Extreme zu vermeiden, wurde der Begriff der "wehrhaften" Demokratie eingeführt. Eine demokratische Staatsform, die sich zwar der Mehrheit verpflichtet fühlt, aber gleichzeitig an die Grundsätze der menschlichen Moral appelliert.

Also Freiheit und persönlichkeitsrechte könnte man auch mit einer Diktatur assozieren sofern sie sich für den vorteil der Mehrheit einsetzt .Die heutige politischen landschaften würde ich als destruktive Diktatur mit freiheit und persönlichkeitsrechten einstuffen.

Die Demokratie hat im alten Griechenland keine positive Staatsform umschrieben.

The.Secret schrieb:Doch wäre es theoretisch möglich das eine Staatsform existieren könnte welche "offiziel" den Namen "Demokratie" trägt allerdings zur gleichen Zeit auch beispielsweise Unterdrückung, extreme Menschenrechtsverletzung sowie Diskrimminierung repräsentiert?

Ist auch praktisch möglich, in den USA.

The.Secret schrieb:Wenn in einer Demokratie 90% der Bürger sagen würden: "Man sollte Homosexuelle in die Psychatrie stecken" oder "Man sollte alle Ungläubigen hinrichten" und dem Folge geleistet werden würde, wäre dies von der Definition noch eine Demokratie oder bereits Faschismus?

Na die Demokratie spiegelt die Meinung der Mehrheit wieder unter Berücksichtigung der Rechte von Minderheiten.
Das Problem ist lediglich, dass wohl überall im Westen die Demokratie pervertiert wird, sich zersetzt. Zu Technokratien und Plutokratien, zu Gesellschaften in denen ein Bruchteil der Menschen über riesiges Kapital verfügen, dementsprechend ihre Macht in der Politik und Wirtschaft zur Geltung bringen. Die Konsequenz der Gesellschaft muss die Demokratie sein, aber die Konsequenz von Demokratie ist Oligarchie. Darum: souveräne Demokratie, der Staat muss über ausreichend Machtfülle verfügen. Ansonten nämlich wird dieses Vakuum von der Wirtschaft ausgenutzt und die Demokratie de facto abgeschaffen, umgewandelt.

allein die idee das demokratie gut sein soll nur weil jeder mal seine meinung sagen darf (und wenn nur in form einer zettels) ist total irrsinnig
somit wird in der demokratie wenn überhaupt nur das getan was ein grauer durschnitt will und den gibts es reel bekannterweise nicht also wird keiner wirklich bedient mal ganz zu schweigen das die masse zwar weiss was sie will nicht aber was sie braucht

Zettel abwerfen reicht natürlich nicht.
Eine lebendige Demokratie in der Streitkultur herrscht verlangt aktive Teilnahme der Bürger,sei es in Bürgerinis,sei es in Parteien,in Organisationen wie Attac,Bund,Sozialforum,Nabu,X-quer etc pp

wo bitte gibt es eine demokratie?

Solange du noch über Regierung und Behörden fluchen kannst und deinen Unmut öffentlich kundtust,solange ich die Schienenstränge nach Gorleben unpassierbar mache ohne erschossen zu werden,solange ist das noch eine

@Warhead
Es gab in Russland zu Zeiten der Zaren oft Demonstrationen und Kundgebungen wo lautstark über die Führung gefluht wurde und man nicht dafür erschossen wurde trotzdem war es eine Monarchie und keine Demokratie. Das man für Kritik an der Führung ins Gefängnis gesteckt wurde oder gar umgebracht wurde führte erst Lenin und Stalin ein, da gerade diese Schwäche des Zaren für seinen Fahl verantwortlich war . Wie du siehst kann es Meinungsfreiheit und Menschenrechte auch in einer Monarchie geben.

Doch wäre es theoretisch möglich das eine Staatsform existieren könnte welche "offiziel" den Namen "Demokratie" trägt allerdings zur gleichen Zeit auch beispielsweise Unterdrückung, extreme Menschenrechtsverletzung sowie Diskrimminierung repräsentiert?
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Willkommen in Deutschland.

"solange ich die Schienenstränge nach Gorleben unpassierbar mache ohne erschossen zu werden,solange ist das noch eine"

ich sehe da keinen zussammenhang

@The.Secret

Demokratie an sich ist eine Regierungsform bzw Regierungssystem, das sich auf Mehrheitsentscheidungen stützt.
Ethische Werte sind nicht dasselbe, jedenfalls nicht automatisch, auch wenn die Demokratien sie sich mehrheitlich auf die Fahnen geschrieben haben.
Am Ende bleibt es immer eine Sache der Interpretation und somit wieder eine Mehrheitsentscheidung bis hin zum Verfassungsgericht, wo auch wieder die Mehrheit entscheidet.
Aus irgendwelchen Gründen, besteht die Basis der Demokratie darin, anzunehmen, daß die quantitative Anhäufung einer bestimmten Meinung oder Vorschlages automatisch auch qualitativ das Richtige bedeutet und sich deshalb auch durchsetzen muß.
Doch aufgrund welcher Tatsachen und Resultate kann man eine solche Behauptung wirklich rechtfertigen ?

Ab dem 18. Lebensjahr kann man wählen...ob der 18Jährige nun Du bist oder irgendein schwachsinniger Neonazi...seine Stimme zählt genauso viel wie Deine.
Da kann doch irgendetwas nicht stimmen, an diesem System.

Wenn man nun wirklich diejenigen die reif und fähig sind politische und ethisch getragene
Entscheidungen zu treffen, denen gegenüber stellt, die weder den Willen noch die Reife besitzen um sinnvoll an einer Wahl teilzunehmen gegenüber stellt, dann ergibt sich ein krasses Mißverhältnis zu Ungunsten der Verantwortungsbewußten Wähler, die nicht bereit sind den Politikern abzukaufen, daß sie tatsächlich an sinnvollen und vernünftigen Lösungen der aktuellen gesellschaftlichen Probleme interessiert sind, sondern im 4 Jahresrhytmus ihre üblichen Lügen auftischen.

Dies bedeutet aber in nächster Konsequenz, daß die überwiegende Masse, die nicht in der Lage ist, sich ihre politische Meinung selbst zu bilden eine Meinungsbildung im passiven Sinne erfährt.
Also entweder dem geschwätz der Politiker Glauben schenkt oder sich anderweitig durch die kapitalistisch geprägten Medien beeinflussen läßt.

Nimmt man nun wiederum die Zahl der eigentlichen Meinungsmacher, so ist diese wiederum im Verhältnis zu den reifen und verantwortungsbewußten Wählern ebenfalls
in der Minderheit.
Nur eben mit dem kleinen aber bedeutenden Unterschied, daß sie über die Mittel und Möglichkeiten verfügen der unbewußten und denkfaulen Mehrheit - die an nichts anderem interessiert ist, als ihren gegenwärtigen Wohlstand zu erhalten -durch bestimmte Angstprojektionen dazu zu verleiten ihre Stimme dahingehend abzugeben, daß sie einen Nutzen davon haben.

Somit entsteht das Paradoxon, daß die Demokratie die sinngemäß eigentlich Mehrheitsentscheidung bedeutet, in der Praxis auschließlich von Minderheitsentscheidungen getragen wird.

Die Demokratie ist also weder die richtige noch die falsche bzw weder eine gute noch eine schlechte Regierungsform, sondern sie ist gar keine Regierungsform.
Denn tatsächlich wird darin nicht regiert. Es gibt keinen der wirklich regiert und damit auch die damit verbundene Verantwortung übernimmt.
Es ist ein schwammiges und orientierungsloses Dahintreiben...im Sinne der Wirtschaft und Industrie, sich aussaugen und auspressen zu lassen und offiziell gibt es keine Alternative dazu.
Sollte aber doch einmal jemand laut über eine Alternative nachdenken, dann fallen sie über ihn her und klagen ihn als Feind der Demokratie an...ohne selbst fähig zu sein, dieses von mir geschilderte Paradoxon so recht zu begreifen...bzw begreifen zu wollen.

Das ist der IST-Stand der Demokratie und mehr ist auch in Zukunft davon nicht zu erwarten, da diejenigen die die tatsächliche Macht besitzen - die Macht und die Mittel die Meinung der Unreifen und Denkfaulen in ihrem Sinne zu gestalten - niemals freiwillig abgeben werden.
Jedenfalls nicht bevor sie nicht alles bis zum letzten Grashalm abgefressen und den Rest vergiftet haben .

Und dies ist alles andere als eine düstere Prophezeihung, sondern einwandfrei mit den Gesetzen der Logik nachzuvollziehen und somit unausweichlich !

so ein dickes /sign was da drunter gehört kann man garnicht schreiben
leider verbieten sich die meisten in diese richtung zu denken...

Wir bewegen uns auf eine Welt-umspanende Oligarchie zu. Dazu ist es nötig, die Demokratie zu unterwandern und zwar am besten so, dass es keiner merkt.

Im Moment scheint es so zu sein, dass so langsam jene Parteien stärker werden, die eine solche Entwickung unterstützen (vorallem FDP). Ich denke eine "Regierung" CDU/FDP würde einen weiteren Schritt in diese Richtung bedeuten.

@The.Secret

Wenn Du mit Demokratie meinst, das die Mehrheit immer Recht hat, dann ist es wohl möglich, das Demokratien gefährlich seien können.

Damit eine Demokratie funktioniert benötigt man Grundrechte ( Verfassung ) und mündige ( kluge ) Bürger. Auch dann ist sie kein Selbstläufer. Der mündige Bürger muss ständig darauf achten das sie eingehalten wird. Manchmal habe ich die Befürchtung, dass wir nur als Stimmvieh missbraucht werden, und unsere Meinung nur kurz vor den Wahlen wichtig ist. Es wird auch viel zu viel an unserer Verfassung geändert, um unsere Rechte einzuschränken.

Das Fernsehprogramm wird ziemlich demokratisch bestimmt, zumindest von den Privatsendern. Denn es zählt nur die Quote ( je mehr desto besser ). Was dabei für ein Müll herauskommt wissen wir ja alle.

demokratie ist schon richtig!

denn die mehrheit hat eig immer recht..siehst du bei jauch,wer wird millionär zuschauerfrage..

also wir leben nicht in einer demokratie weil wir eine dritte person damit beauftragen für uns entscheidugnen zu treffen deie gegen unsere interessen sind!!!!!

also deshalb muss es wieder mehr volksentscheide geben,nur so kann man direkt mitbestimmen..das ist demokratie

georgerus schrieb:denn die mehrheit hat eig immer recht..siehst du bei jauch,wer wird millionär zuschauerfrage..

Das liegt daran, weil Impulse von Einzelnen kommen, die den Weg vorgeben. Die Mehrheit hat nämlich meistens keine Ahnung, sie unterliegen der plakativen Berichterstattung der Massenmedien.

das ist mir schon klar

aber mehr mitbestimmung fordert vom einzelen sich weiterzubilden u sich zu informieren um die richtige entscheidung zu treffen

das fehlt heutzutage weil wir nciht selber entscheiden außer welche partei wir wählen..

Um die egoistische Selbstgerechtigkeit und Gier zu entfernen, anstelle dieser dann Mündigkeit zu platzieren, muss eine Regierung zur Änderung des kollektiven Bewusstseins beitragen: dabei wünsche ich jeder Regierung ganz viel Spaß.
Die Menschen sind faul, dumm und ignorant. Sie waren es immer und werden es auch immer bleiben. Es braucht Einzelne, die den Organismus lenken, diese jedoch müssen nicht die Meinung des Volkes wiedergeben, sondern die Bedingungen schaffen, die für das Volk am besten sind.

Wenn unter Demokratie ganz Abstrakt, die reine Mehrheitsentscheidung als solche verstanden wird, dann kann sie auch durchaus zerstörerischen Charakter annehmen.

Wenn eine ganze Volksgemeinschaft entscheiden darf und kann, was immer ihr so beliebt, dann ist das durchaus möglich, dass dadurch mehrheitlich auch zersetzende und zerstörende Kräfte frei gesetzt werden können. Aber das hängt dann lediglich vom Gutdünken der Volksgemeinschaft ab.

Masse zeigt aber nur ein Machtpotential an, nicht unbedingt, dass dieses auch richtig liegt (Aber wer will das schon beurteilen). Eine gewisse Gefahr besteht also auch durchaus in der Demokratie, dass je nach Volksstimmung, dann falsche Entscheidungen getroffen werden können.

Ein Beispiel will ich mal dazu geben: Es ist dem Wähler frei gestellt, sein Kreuzchen zu machen, wo er will. Allerdings hängt dies davon ab, welche Parteien da überhaupt zur Wahl stehen. Noch immer ist die NPD als wählbare Partei zugelassen. Wenn nun theoretisch die Mehrheit des Volkes da ihr Kreuzchen machen würde, dann wäre diese Partei an der Regierung.