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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

64 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zukunft, System, Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 22:46
Ich verstehe nichts von Politik, will auch nicht so tun, als wäre es anders. Aber ich mach mir gelegentlich so meine Gedanken...


Das kapitalistische System, so wie wir es zur Zeit erleben, baut auf Egoismus als Motivation auf und lebt von der Ausbeutung aller Ressourcen, egal ob es sich dabei um die Arbeitskraft von Menschen oder Tieren handelt oder um Rohstoffe, die der Planet liefert.
Ich glaube, jedes System, das man sich entwickeln läßt, ohne dabei der Motivation "Egoismus" eine andere Kraft zur Seite und entgegen zu stellen, nämlich Verantwortungsbewußtsein und Nachhaltigkeit, kommt irgendwann an einem Punkt an, an dem es entweder gewandelt werden muß oder kollabiert.

Unser System ist umso erfolgreicher, je mehr es auf den menschlichen Arbeiter verzichten und diesen durch Maschinen und Computer ersetzen kann. Produkte werden dadurch im Idealfall präziser, exakter und perfekter, und Mensch wird von anstrengender Arbeit befreit und entlastet. Weitestgehend läuft das so im produzierenden Bereich, während im Bereich der Dienstleistung eher das Gegenteil gilt. "Dummerweise" sind Dienstleistungen aber Arbeiten, die nicht direkt einen Gewinn oder ein Produkt gebären; die Pflege von Alten, Kranken oder Kindern z.B. erzeugt lediglich, daß diese Menschen leben oder zufrieden sind. Für ein System hat aber die Zufriedenheit oder das Leben von nicht arbeitenden und nicht konsumierenden Menschen keinen Wert.
Das System verlangt gerade jetzt in Zeiten der Krise, daß Menschen Verzicht üben, bei Zufriedenheit, Sicherheit (Alters-/ Krankenvorsorge, Arbeitsplatz, Zukunft...) usw. Abstriche machen, damit das System, so wie es vor der Krise war, wieder hergestellt werden und wie gehabt weiterlaufen kann.

An diesem Punkt müssen wir den grundsätzlichen Fehler in unserem Denken erkennen, daß wir dem System verpflichtet seien und für sein Funktionieren Opfer bringen müßten. Es ist genau umgekehrt, das System dient dazu, unsere Bedürfnisse abzudecken, nicht wir die seinen.

Wenn die Vertreter der Industrie und der "Arbeitgeber" in der Politik ihre Interessen stark vertreten, führt das letztlich dazu, daß der Staat über weniger Geld aufgrund geringerer Steuereingänge verfügt (Firmen zahlen geringere Abgaben; Arbeiter werden massenhaft entlassen, viele zu so geringen Löhnen beschäftigt, daß sie wenig/ keine Steuern zahlen UND keine vollwertigen Konsumenten sind --> Mehrwertsteuer bringt auch nicht mehr viel ein).

Alles in allem kollabiert dieses System, wenn man zuläßt, daß es von seiner Triebfeder, dem Egoismus des Individuums, durch die Lobbyisten korrumpiert wird.
Es muß gewährleistet sein, daß weiterhin genug Steuergelder eingehen, damit das System seinem eigentlichen Zweck gerecht werden kann, nämlich die Versorgung und Zufriedenheit der Menschen herzustellen.

Wir müssen uns dabei aber der Tatsache stellen, daß so viele Menschen, wie zur Verfügung stehen, als Arbeitskräfte nicht mehr gebraucht oder zumindest von niemandem mehr eingestellt/ bezahlt werden. All diese Erwerbslosen fallen als Konsumenten weg, ebenso wie Niedrigentlohnte, Minijobber usw., die weder dem Staat durch Steuerzahlung noch dem System durch Konsum nützlich sein können.
Das System muß so gewandelt werden, daß es auch diese Inhaber einer unantastbaren Würde einschließt und ihnen dient.

Neuerdings kann sich unser System in D. nicht mehr allein oder stark vorwiegend vom Export nähren; es ist notwendig, den innerdeutschen Konsum zu fördern, die vielfach ausgebeuteten und mit Niedriglöhnen abgespeisten Menschen wieder konsumfähig zu machen.
Vom System/ der Industrie als Arbeitskraft nicht mehr gebraucht zu werden, darf kein Grund für Diskriminierung sein, denn, wie gesagt, nicht wir sind es schuldig, dieses System zu erhalten, sondern das System ist dazu da, uns zu dienen. Ändern sich die Umstände, so müssen nicht wir uns anpassen oder Opfer bringen, sondern das System muß ein "Update" erfahren.
Diese Wandlung kann keine spontane Reduzierung des Humankapitals sein, und auch produktive Arbeitsplätze zaubert niemand aus dem Hut.
Es gilt, 3 Bedingung zu erfüllen:

- die erwerbslosen Menschen so zu versorgen, daß ihr Status keinen Makel mehr darstellt; nicht mehr arbeiten zu müssen sollte als Triumph unserer Technologie verstanden werden können!
- Niedrigentlohnte und Erwerbslose zu effizienten Konsumenten und somit Steuerzahlern zu machen
- allen Menschen Sicherheit und Zufriedenheit zu geben.

Nach meinem Dafürhalten ist das bedingungslose Grundeinkommen die perfekte Lösung für alle diese Anforderungen, zumal es außerdem auch die ehrenamtlichen Tätigkeiten (für gewöhnlich die wertvollen, aber zu wenig gewürdigten Dienstleistungen!) fördern würde sowie auch den Niedrigentlohnten ermöglichen würde, angst- und sorgenfrei zu leben. Besonders unangenehme Arbeiten müßten endlich angemessen bezahlt werden, da sie sonst wohl niemand machen würde ;) .


Möglicherweise habe ich irgendetwas übersehen, nicht in meiner Betrachtung berücksichtigt oder faktische Fehler gemacht.
Es würde mich interessieren, wie das alles für Euch aussieht und wie Ihr die Zukunft des Kapitalismus, des System und unserer Gesellschaft seht - nicht unbedingt realistisch, sondern vor allem idealistisch - was ist jetzt möglich und nötig?

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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 22:51
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Nach meinem Dafürhalten ist das bedingungslose Grundeinkommen die perfekte Lösung für alle diese Anforderungen, zumal es außerdem auch die ehrenamtlichen Tätigkeiten (für gewöhnlich die wertvollen, aber zu wenig gewürdigten Dienstleistungen!) fördern würde sowie auch den Niedrigentlohnten ermöglichen würde, angst- und sorgenfrei zu leben. Besonders unangenehme Arbeiten müßten endlich angemessen bezahlt werden, da sie sonst wohl niemand machen würde
Du hast da wohl eine etwas falsche Vorstellung vom Grundeinkommen


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 22:55
@ad_rem
Etwas ausführlicher bitte.


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 22:57
Ist doch schon halbwegs ausführlich im EU-Thread und im Grundenkommen-Thread dargelegt worden.

Das Grundeinkommen sichert nur das existenzielle Minimum ab und nichts weiter


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:03
Einmal ab hier: Köhler schlägt Grundeinkommen vor (Seite 12)
Und ab hier: Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle (Seite 78)


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:03
@ad_rem

Das ist nicht richtig Von WELCHEM Grundeinkommen ist bei DIR die Rede? die links über das Grundeinkommen das "Bedingungsloses Grundeinkommen" heißt und von Götz Werner entwickelt wurde - zeigen ein anderes Bild.


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:05
@ad_rem
DAchte ich mirs doch! DIES "GRundeinkommen" ist NICHT gemeint sondern DAS:

http://www.unternimm-die-zukunft.de/


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:05
Das Grundeinkommen von 1500 Euro ist nicht finanzierbar.
Ich favorisiere das Grundeinkommensmodell nach Althaus aber würde den Betrag von 800 auf 1000 bis 1100 (Kinder die Hälfte) Euro erhöhen


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:06
@ad_rem
Und wo steht geschrieben, daß man NUR das Grundeinkommmen zur Verfügung haben kann?
Die allermeisten Menschen würden weiterhin gegen ein Gehalt arbeiten gehen oder selbständig arbeiten. Das Grundeinkommen würde dabei absichern, daß man als Arbeitnehmer nicht mehr erpreß- und versklavbar ist.
Und wer gar nicht gegen Geld arbeiten will oder kann, ist versorgt, entweder um zu Hause zu bleiben (z.B. ein Elternteil) oder eben ehrenamtlich zu arbeiten.


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:09
Der Gedanke des Grundeinkommens kann ja nicht sein den Lebensstandard in der Weise zu finanzieren, dass jeder Anreiz des Arbeitens verloren geht.
Es sollte doch eher darum gehen, dass man seine Exiostenzminimum gesichert hat ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen und sich als Schmarotzer vorkommen zu müssen


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:10
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Und wo steht geschrieben, daß man NUR das Grundeinkommmen zur Verfügung haben kann?
Eben, die Möglichkeit des Zuverdienstes sollte unbedingt gefördert sein um seinen Lebensstandard zu erhöhen


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:11
@ad_rem
Der Anreiz, zu arbeiten, liegt nicht im Geld, sondern in dem natürlich Bedürfnis des Menschen, sich nützlich oder produktiv oder kreativ zu beschäftigen. Es ist eine Minderheit, auf die das nicht zutrifft, und diese Minderheit von Müßiggängern könnten wir tragen.


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:13
@ad_rem

Nun LIES Doch endlich erst mal etwas zu DIESEM Grundeinkommen ehe Du hier sämliche Vorurteile ausbreitest die längst in den entsprechenden links verarbeitet sind! Ewig diese gottverdammte Besserwisserei ohne auch nur den Hauch von Bereitschaft sich zu informieren! Es ist einfach zum ... ach was solls!


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:13
Zitat von LuciaFackelLuciaFackel schrieb:Der Anreiz, zu arbeiten, liegt nicht im Geld, sondern in dem natürlich Bedürfnis des Menschen, sich nützlich oder produktiv oder kreativ zu beschäftigen.
Der Anreiz ist eine Kombination aus beiden Faktoren


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:14
@jafrael

Ich habe mir bei Modelle durchgelsen, das Althaus- und das Werner-Prinzip und ich bevorzuge halt das Althaus-Prinzip


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:15
@jafrael

Das ist keine Besserwisserei, sondern einfach meine Überzeugung der besseren Durchführbarkeit des anderen Modells.


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:17
@ad_rem
Ich versteh nicht ganz, wo Du überhaupt ein Problem siehst.
Das Grundeinkommen deckt eine Grundlage ab, und für jeden "Luxus" darüber hinaus muß Mensch sich noch auf anderem Wege Geld beschaffen. Somit hätten wir keinen merklichen Verlust an Arbeitskräften, denn nur zu überleben reicht doch den meisten nicht.


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:19
@LuciaFackel

Ich sehe kein Problem denn ich schrieb ja dass ich Befürworter des Grundeinkommens nach dem Althaus-Modell bin. Dies deckt die existenziellen Grundbedürfnisse ab und gut ist


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Hansi ehemaliges Mitglied

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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:20
@ad_rem
Zitat von ad_remad_rem schrieb:Ich favorisiere das Grundeinkommensmodell nach Althaus aber würde den Betrag von 800 auf 1000 bis 1100 (Kinder die Hälfte) Euro erhöhen
Wenn sowas eingeführt würde, würden mit Sicherheit 80% der Leute an meiner Arbeitsstelle (einschließlich meiner Wenigkeit) den Hammer werfen.
Nichts gegen Visionen, aber einen Rest Realitätssinn sollte sich doch jeder erhalten.


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:24
@ad_rem

Das - exakt DAS hatten wir schon einmal!! Micht mal eine Woche her - Also gleich noch einmal ?? ad_rem weiß was für die Allgemeinheit richtig ist! Na klar! Dieses andere Grundeinkommen HABEN wir nämlich schon es heißt Hartz-4 - Und ich weiß das Du das für ausreichend hältst, das mußt Du hier nicht noch einmal klarstellen.

Alleine dieses arrogante "und gut is" ...


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Tod oder Zukunft des Kapitalismus

22.06.2009 um 23:25
@Hansi
Lies dir mal das Althaus-Modell durch und du wirst mit Sicherheit deine Meinung ändern.
Von dem Grundbetrag hat jeder erstmal 200 Euro an eine Krankenkasse abzuführen um sich in einem Grundtarif zu versichern. Mitversicherung von Familienmitglieder über einen Versicherten gibt es nicht mehr und auch keine Versicherung für hier nicht lebende.
Und es sind dort weiter Dinge augezählt, die die Finanzierbarkeit erst ermöglichen und wie gesagt, es deckt lediglich das Existenzminimum


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