Wie wurde die Judenvernichtung organisiert?

@jimmybondy

das "das kann doch nicht stimmen" bezieht sich auf die art wie nazis di juden in die lager gebracht haben

meines ansicht nach zweifelt er an das es so einfach war mal eben zichtausend juden aufzustöbern

deshalb hinterfragt er die art wie das von statten gegangen ist

er hat nirgends den holocaust angezweifelt

KittyMambo schrieb:

"deswegen meine frage an @schtabea

warum hast du nicht schon versucht, beim zentralrat der juden und/oder bei den polnischen gemeinden diese aufzeichnungen einzusehen? in polen sprechen sehr viele noch deutsch, bzw. verstehen genug, um dir weiter zu helfen


Lies noch einmal meinen Eingangsthread, es war eine spontane Aktion. Nach dem Lesen des Spiegel-Artikels habe ich etwa eine halbe Stunde gegoogelt, bin nicht fündig geworden und habe dann diesen Thread eröffnet. Einige werfen mir deshalb Faulheit vor, ich halte diese Vorgehensweise allerdings für legitim: Wenn ich beim Googeln oder wiki nicht schnell fündig werde, dann trage ich eine Frage durchaus schon mal in ein Forum oder zu www.gutefrage.net, weil dort Dutzende oder hunderte Leute unterwegs sind, von denen womöglich einer mir ganz schnell eine gute Quelle nennen kann.

Eine off-Topic-Frage: Schon mehrmals in diesem Thread wurde betont, dieses Forum hier sei ein Mysteryforum. Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe keinen blassen Schimmer, wo ich hier eigentlich bin! Bin vor einem halben Jahr beim Googeln hier hineingeschneit, poste seither hier sehr unregelmäßig und habe mich schon manches mal gefragt, was der etwas merkwürdige Name "allmystery" wohl zu bedeuten hat. Bin ich hier in einen Geheimbund oder in eine Verschwörung geraten?

@fregman

Mal eben zichtausen Juden aufstöbern? Wir reden von Millionen Menschen und die Wehrmacht hat viele sofort erschossen.
Da war es auch egal wenn davon 10% keine Juden waren, die Menschen dort galten ja alle als minderwertig...

Und es wurde ja auch Vorarbeit geleistet, welche sich die Nazis zu nutze machten:

(wiki)

Während der Zweiten Republik nahm die Judenverfolgung in Polen zu, da die Juden oft nicht als wahre Polen anerkannt wurden. Dieses Problem wurde sowohl durch den polnischen Nationalismus mit Unterstützung der Sanacja-Regierung als auch durch die Tatsache, dass viele Juden ein von der polnischen Mehrheit getrenntes Leben führten, verursacht; 85 % der polnischen Juden gaben z. B. Jiddisch oder Hebräisch als ihre Muttersprache an. Die Lage verbesserte sich vorübergehend unter der Regierung von Józef Piłsudski (1926–1935), der sich dem Antisemitismus widersetzte. 1928 hatten alle jüdischen Gemeinden in Polen denselben Rechtsstatus erlangt. Nach seinem Tod 1935 wurde die Lage für die Juden wieder schlimmer.[4] Das Lager der Nationalen Einheit kam an die Macht, das eine repressive Politik gegenüber den nichtpolnischen Nationen verfolgte und die Anhänger einer toleranten Nationalitätenpolitik aus der Regierung drängte.

>>dass viele Juden ein von der polnischen Mehrheit getrenntes Leben führten, verursacht<<

N

@schtabea

wirst du jetzt deinem wissendurst damit löschen, indem du dir selbst (z.b. wie von mir vorgeschlagen) deine quellen beschaffst? wenn ja, würde ich es klasse finden, wenn du uns daran teilhaben lässt. :) das wären ja super dokumente, die man dann vorlegen könnte.

hey, das er den holocaust anzweifelt schreibe ich zumindest ja nicht..ich lese nur heraus, das der TE an der logistik (speziell hier: der judendeportation in osteuropa) zweifelt..und dafür beweise sehen möchte, das auch wirklich da und dort schriftlich nachweisbar ist, wieviele juden wann wohin deportiert wurden

@jimmybondy schrieb:


"Was kann nicht stimmen? Wo ist dieser Spiegelbericht? In welchem Zusammenhang steht er? Geht es in dem Bericht um Demjanjuk? Handelt es sich um die aktuelle Ausgabe KW50?"


Aktuelle Print-Ausgabe des Spiegel, der Bericht über Iwan Demjanjuk.

schtabea schrieb: Aktuelle Print-Ausgabe des Spiegel, der Bericht über Iwan Demjanjuk.

nun wir wissen bereits dass du sein verteidiger bist, aber gäbe es den link online auch ? oder die möglichkeit ihn einzuscannen?

@schtabea
Ich weiss nicht, ob es hier schon erwähnt wurde, oder ob ich es möglicherweise überlesen habe:
Die Deutsche Reichsbahn war ein reibungslos funktionerendes Rädchen der gewaltigen Vernichtungsmaschinerie.
Die Mitfahrt in den Güterwaggons der Transporte war keineswegs kostenlos.
Gewissenhaftig verkauften die Bahnbeamten Fahrkarten an die dem Tod Geweihten.

Die Bahnbeamten schienen es wie selbstverständlich hinzunehmen, dass sie keine Rückfahrkarten zu verkaufen brauchten.
Über all das wurde mit akribischer Gründlichkeit Buch geführt.

Nur bei den Beförderungsbedingungen, der Verpflegung und der Sicherheit, mussten die Bahnbeamten wohl permanent die ganze Zeit weggesehen haben.

Das Wissen um die Vernichtungslager war weit verbreitet.

http://www.spiegel.de/thema/john_demjanjuk/



poste ihn rein, wenn er darunter ist.

@insideman


http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=67871650&aref=image040/2009/11/21/ROSP200904800360037.PDF&thumb=false

ich denke es ist derhier

Nun denn, dann kann man diesen Bericht wohl getrost auf den Müll werfen und schaut sich vielleicht ja doch mal lieber in der Bibiliothek nach Quellen zum Thema um.

Da hätte ich gleich auch einen Tipp, abermals von Wiki:

Wolfgang Benz befasste sich in „Dimension des Völkermords“ (erschienen 1991, 2. Auflage 1996) mit allen heute zugänglichen Quellen, Auswertungs- und Berechnungsmethoden der Opferzahlen. Sein Werk gilt als besonders zuverlässig.

@schtabea
bei uns im ort gab es drei jüdische familien - alle drei wurden furchtbar denunziert - in der reichskristiallnacht trieben es ganz viele jugendliche arg mit einem herzkranken mann - er starb in der gleichen nacht zu hause - seine frau setzte noch ihren mann bei - dann ging es auf eine lange reise mit den anderen - - überlebt hat keine familie - - -

dir also eine empfehlung: wenn dich das so interessiert - gehe doch bitte mal ins einwohnermeldeamt -- vielleicht gibt es in der ortschronik darüber auch veröffentlichungen - - auch ich bin gespannt, was du raus bekommst . ..

http://www.google.de/search?q=statistik+juden+1933&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=com.ubuntu:de:official&client=firefox-a

Schließlich wurde mit dem „Reichsbürgergesetz“ vom 14. November 1935 der Begriff „Jude“ in
unterschiedliche Kategorien unterteilt. Als Juden galten demnach Personen mit drei jüdischen
Großelternteilen, als „jüdische Mischlinge“ jene, die „von einem oder zwei der Rasse nach volljüdischen
Großelternteilen“ abstammten. Knapp zwei Wochen später, am 26. November 1935 legte der
Reichsminister des Innern in einem Runderlass die Begriffe „Mischling ersten Grades“ (Personen mit
zwei jüdischen Großelternteilen, auch „Halbjuden“ genannt) und „Mischling zweiten Grades“ (Personen
mit einem jüdischen Großelternteil, auch „Vierteljuden“ genannt) fest.4 Auch „Mischlinge“ galten unter
bestimmten Bedingungen als „Juden“ („Geltungsjuden“), nämlich dann, wenn sie zwei jüdische
Großelternteile hatten und zusätzlich beim Erlass des Gesetzes der jüdischen Religionsgemeinschaft
angehörten oder mit einem Juden verheiratet waren.

die deutschen amtsmühlen waren "vorbildlich" -

Laut der Volkszählung vom 17. Mai 1939 lebten rund 71.000 „Halbjuden“ im Deutschen Reich. In
Wuppertal, einer Stadt in Nordrhein-Westfalen in Westdeutschland, wurden in Wuppertal 372 erfasst.6

sicher kannst du ähnliches auch in deiner gemeinde finden - man muss nur mal fragen . ..

@KittyMambo

KittyMambo schrieb:naja...dieses thema ist ein minenfeld, machen wir uns nix vor.

Absolut. Und daran besteht überhaupt kein Zweifel.
Es ist auch sehr zu verstehen, wenn die Gemüter hier sehr leicht hoch kochen.
Aber wir als erwachsene Menschen, werden uns dazu nicht hinreißen lassen. ;)



@schtabea

Du bekamst jetzt wirklich viele Infos und auch Links.
Teile uns doch bitte deine neuen Erkenntisse mit, sobald du dich ausreichend zu dem Thema informiert hast.

Im Folgenenden werde ich mich nicht auf Judenvernichtung beschränken, sondern vor allem von ihrer Verfolgung ausgehen.
Die Verfolgung hat mehrere dunkle Kapitel - so z.B., wenn sich Juden im Mittelalter nicht auf den zuvor zugesicherten Schutz von Fürsten, Grafen oder gar Kirchenoberhäuptern verlassen konnten.
Ein befreundeter Buchhändler hat mir einst empfohlen, Der gelbe Fleck zu lesen, wenn ich die Wurzeln und die Geschichte des Judenhasses in Deutschland verstehen möchte.
Das Buch ist in der Tat sehr gründlich recherchiert, und es räumt mit vielen Mythen auf, denen sich der Jude im Laufe der Jahrhunderte ausgesetzt sah.
Juden sind Brunnenvergifter, Pestverbreiter, Kindsmörder oder Hostienfrevler - all diese Vorwürfe werden unter die Lupe genommen. Es ist erstaunlich, dass sich durch historische Quellen nichts von dem belegen lässt, was im Laufe der Zeit an Vorwürfen & Ressentiments entstanden ist.

Beispiel: als im Mittelalter die Pest in Europa grassierte, wurde die Gelegenheit genutzt, um die Juden ihrer Habe zu entledigen.
Um die Pest auszurotten, sollte alles den Flammen zum Opfer fallen - mit ausdrücklicher Ausnahme von Geld, Gold und anderen Wertgegenständen.

@niurick

Ein befreundeter Buchhändler hat mir einst empfohlen, Der gelbe Fleck zu lesen, wenn ich die Wurzeln und die Geschichte des Judenhasses in Deutschland verstehen möchte.
Das Buch ist in der Tat sehr gründlich recherchiert, und es räumt mit vielen Mythen auf, denen sich der Jude im Laufe der Jahrhunderte ausgesetzt sah.
Juden sind Brunnenvergifter, Pestverbreiter, Kindsmörder oder Hostienfrevler - all diese Vorwürfe werden unter die Lupe genommen. Es ist erstaunlich, dass sich durch historische Quellen nichts von dem belegen lässt, was im Laufe der Zeit an Vorwürfen & Ressentiments entstanden ist
.Juden sind Brunnenvergifter, Pestverbreiter, Kindsmörder oder Hostienfrevler - all diese Vorwürfe werden unter die Lupe genommen.
Es ist erstaunlich, dass sich durch historische Quellen nichts von dem belegen lässt, was im Laufe der Zeit an Vorwürfen & Ressentiments entstanden ist.

Besonders hartnäckig hielten sich wohl diese schrecklichen, Kindesmorde - Vorwürfe, in Form von angeblichen Ritualmorden, in vielen Ländern übrigens, auch in Russland und islamischen Ländern.

Ein bekannter angeblicher Fall ist der in Südtirol, die Sage vom Anderl von Rinn

Wikipedia: Anderl von Rinn

Als ich vor vier Jahren Urlaub in Südtirol machte, stiess ich im Museeum im Schloss Tirol auf dort ausgestellte "Dokumente", mit Bildern der Story, und begann mich für diese schreckliche Ritualmord - Unterstellung zu interessieren.

Laut wikipedia ist diese Sage für einige Leute, immer noch glaubwürdig, und nicht nur für Rechtsextreme scheinbar :/

aus dem wiki link:
Trotzdem findet nach wie vor alljährlich am Sonntag nach dem 12. Juli eine privat organisierte Wanderung von lokalen und regionalen Rechtsextremisten und katholischen Fundamentalisten zum „Judenstein“ bei Rinn statt.
Entgegen der allgemeinen Linie der katholischen Kirche und entgegen den begründeten wissenschaftlichen Erkenntnissen über diese Legende haben sich einzelne Katholiken zustimmend zur Begehung des Festtags geäußert und sehen die Fiktivität des Ritualmords als nicht erwiesen an. Dazu gehören der vom Dienst suspendierte und in Österreich 1998 wegen Volksverhetzung verurteilte Kaplan und Mitorganisator der Wanderung, Gottfried Melzer, der Theologe und Engelwerk-Mitglied Robert Prantner und der ehemalige St. Pöltener Bischof Kurt Krenn

Dein vorgestelltes Buch kenne ich noch nicht, danke für den Tipp.
Scheint ja sehr interessant und aufschlussreich zu sein, in Sachen Aufklärung über die Entstehung der Wurzeln des Judenhasses .

allerdings werde ich es nicht mehr vor Weinachten lesen, gibt es schönere Themen jetzt ;)

@elfenpfad


Der christliche Antisemitismus kann auf eine lange Geschichte zurück blicken.
Er begann nicht erst mit Martin Luther, wurde aber seither ungleich heftiger.
So gesehen kann man Herrn Luther schon als geistigen Brandstifter, als Anstifter zum Völkermord bezeichnen.

Ja richtig der Antisemitismus existierte schon im alten Rom als es noch "heidnisch" war und er blieb auch bestehn als die Leute den Juden Jesus, als Erlöser annahmen.
Christlicher Antisemitismus ist genauso Grotesk wie, töten im Namen der Nächstenliebe.
Nun es gab nun mal diese verpeilten Leute.
Aber nun die Religion für das Handeln dieser Leute verantwortlich zu machen halte ich für genauso verpeilt.

@Glünggi

Wenn ich nicht die christliche Religion für den (zumindest europäischen) Antisemitismus, von "Christusmördern" bis "Hostienschändung" oder "Ritualmord", von Kleidungsvorschriften bis zu abgetrennten Wohngebieten, verantwortlich machen kann, wen dann? Die paar spanischen Muslime?

@Doors
Mach einfach die Vergewaltiger dieser Religion verantwortlich und steinige die Vergewaltigte nicht auch noch.