EZB fordert Krisenländer zu Lohnsenkungen auf

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/schuldenkrise-ezb-fordert-krisenlaender-zu-lohnsenkungen-auf-11849757.html

Ein Prozess der in Deutschland übrigens lange Abgeschlossen ist. Auf der Anderen Seite (nur eins von vielen Beispielen):

http://www.zeit.de/2012/32/Energiewende-Stuergeschenke-Unternehmen

oder auch Meinungsmache wie....

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article108475427/Der-Erfolgreiche-ist-in-Deutschland-der-Dumme.html

Fasse mal kurz zusammen. Während sich die "Arbeiter und Angestellten" der Völker Europas Lohnkürzungen, Auflockerung des Kündigungsschutzes und Absenken des Mindestlohnes, mit dem Verweis auf das Diktat der leeren Kassen, gefallen lassen sollen, sind Steuergeschenke an Unternehmen an der Tagesordnung und Steuerforderungen an Reiche eine verwerfliche Neiddebatte. Die Umverteilung von unten nach oben also "alternativlos" die Umverteilung von oben nach unten aber purer Neid der einem gefälligst die Schamesröte ins Gesicht treiben sollte.

Wie lange können wir uns das noch gefallen lassen? Wie viel muss noch passieren eh die "Arbeiter und Angestellten" auf die Barrikaden gehen?

Will und kann man weiterhin zulassen das ein Keil in unsere Gesellschaften geschlagen wird der durchaus in Gewalt gipfeln könnte?

Ich sage nur: "Genug ist Genug, bis hierher und nicht weiter"

Was meint ihr dazu?

@Generationps
Schau Griechenland an. Die nehmen auch noch alles relativ "locker" hin. Also sind wir ganz schön ausbaufähig. Griechenland ist zurzeit wie ein Experiment in der Hinsicht. Es gibt zwar Unruhen, Ausschreitungen, usw. aber das könnte man alles noch als Kollateralschaden abtun.

@Zophael

Das macht die Sache ja nicht besser. Außerdem sind die Deutschen leider leider noch wesentlich devoter als die Griechen, was sich in fehlender Solidarität zu den Griechen zum eigenen Nachbarn und letzten Endes sogar zu sich selbst niederschlägt. Hoffnung macht vollgendes.....

http://www.stern.de/politik/deutschland/protestaktion-wir-suchen-orte-des-reichtums-heim-aber-uns-geht-es-nicht-ums-klauen-563642.html

http://www.heise.de/tp/blogs/8/152552

Ich bin ein absolut friedlicher Mensch und ich will keinem was aber wie sollen wir uns wehren.....das ist eine FRAGE und eure Antworten interessieren mich.

6 Millionen, so die geschätzte Dunkelziffer, leben allein in Deutschland in Armut oder an deren Grenze. Es ist aber der pure Neid von den Reichen unserer Gesellschaft Solidarität zu fordern.

6 Millionen die nach Berlin pilgern und den Reichstag besetzen sollten.......

@Generationps
Ich stimme dir grundsätzlich zu, nur die geforderten Steuererhöhungen treffen überwiegend die Falschen. Der Spitzensteuersatz braucht eine höhere Staffellung, denn wenn er ab einem Einkommen von 80.000 p.a. greift, trifft er vor allem den Mittelstand sehr hart.

So sehr ich mich auch weigere einen Konsens mit einer Zeitung des Springerverlages ("Welt") zuzugeben, stimmt seine Einschätzung, das in der Gesellschaft ein falsches Bild besteht, wer mit dem Spitzensteuersatz besteuert wird:

Hand aufs Herz: In welchem Land leben wir? In einem "Steuerparadies für Vermögende, Erben und Spekulanten", wie Bsirske meint? Anders gefragt, in welcher Welt leben Frank Bsirske oder die SPD, die Grünen und die Linkspartei eigentlich? In einer besseren jedenfalls, als sie zugeben. In einem florierenden, von Mittelstand und Familienunternehmen geprägten Land, das der Krise immer noch erstaunlich stabil trotzt.

Als reich gelten übrigens nicht nur die 17.000 Einkommensmillionäre, die auch ihre nicht unerhebliche Einkommensteuer entrichten mussten. Als reich gelten den Grünen beispielsweise Einkommen ab 80.000 Euro jährlich, die mit einem Spitzensteuersatz von 49 Prozent bedacht werden sollen, Abgaben auf Privatvermögen nicht eingeschlossen. Und die Linkspartei träumt den französischen Traum von 75 Prozent Spitzensteuersatz.

Der Großteil derer, die damit besteuert werden sollen sind keine skrupellosen Börsenspekulanten sondern ganz normale Unternehmer die in Zeiten der Krise versuchen ihr Unternehmen über Wasser zu halten.

also tl;dr: Erhöhung des Spitzensteuersatzes ja, aber erst ab höheren Einkommen

allmyboy schrieb:also tl;dr: Erhöhung des Spitzensteuersatzes ja, aber erst ab höheren Einkommen

Da geb ich Dir Recht, was mich stört ist die Forderung nach noch mehr Armut und nach Verzicht auf der einen....und ein sympthomatisches fördern des Reichtums auf der anderen Seite. Die neoliberalen Gehirnwäschefloskeln ala "Neiddeabtte" und "Enteignungsgelüste" auf der einen....und die systematische Forderung nach Umverteilung von unten nach oben au der anderen Seite.

Ich bekomme langsam eine Scheissangst denn die Politik in Deutschland, Europa und die "Politik" einer EZB, IWF U.S.W. ist pure Brandstifterei und wenn wir als Völker uns weiter entsolidarisieren lassen wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz böse Enden. Das einige "Reiche" das Ähnlich sehen zeigt folgender Artikel:

Vermögende appellieren an die Politik"Nein, wir zahlen nicht genug!"

http://www.n-tv.de/politik/Nein-wir-zahlen-nicht-genug-article6897986.html

Will ja nicht schwarzmalen, aber wenn es nach manchen ginge hätten wir schon zustände wie in China. Langsam aber sicher kommen wir der Sache immer näher. Und leider Gottes glaube ich kaum dass die Deutschen da aufmucken... Besonders wenn sie Langsam einen Plüschstrick um den Hals geschnürt bekommen.

und Sätze wie: "In einem florierenden, von Mittelstand und Familienunternehmen geprägten Land, das der Krise immer noch erstaunlich stabil trotzt."

sind schlichtweg gelogen, jedoch die übliche mediale Gehirnwäsche.

@Generationps

Die Dunkelziffer liegt wohl weithaus höher als 6 Mio. Aber wenn die Presse immer wieder das bessere Deutschland heraufbeschwört, mit sinkender Arbeitslosenquote müssen wir uns doch nicht wundern, wenn hier immer Ärmere aus anderen Ländern hereingeströmt kommen.

Ein anderes Problem ist, wenn die Menschen in den Urlaubsändern sehen, wieviel Deutsche Urlaub machen, außerhalb des eigenen Landes, sehen die nur unseren Wohlstand, aber nicht das Menschen dafür bis auf 3 Jobs knechten und Entbehrungen des täglichen Lebens hinnehmen.

Was ich hingegen bedenklich finde, ist das ausländische "Fachkräfte", die das deutsche Niveau nicht erreichen, jetzt in ihren eigenen Ländern billiger werden, um damit auch deutsche Fachkräfte dem Joch der Billliglöhner weiter zu unterwerfen. Die vermaledeite Agenda 2010 von dem roten Kanzler zieht damit noch weitere Kreise. Die Kurzsichtigkeit und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Abschwung sind alle Türen geöffnet. Naja, dann werden die Kergrundbedürfnisse befriedet und kein Schnickschnack mehr und weniger Müll weggeworfen. ... Aber wenn das alles ist.....!!!! Dann kommt die hochgelobte Autoindustrie auch zum Erliegen. Für wen wird dann noch produziert, wenn sich keiner mehr was leisten kann?

@Bauli

genau diese Art von Entsolidarisierung, die Dein Post vermittelt, meine ich. Wir müssen doch langsam mal aufwachen. Glaubst Du im ernst unsere Feinde sind die Armen die aus anderen Ländern kommen oder die billigen ausländischen Fachkräfte. NEIN die sitzen mit uns in einem verdammten Boot und während wir uns auf dem Boot die Köppe einschlagen, lachen sich diejenigen einen Ast die uns in dieses Boot verfrachtet haben. Denn solang wir uns gegenseitig die Keule überziehen, haben wir keine Zeit sie DENEN über den Kopf zu ziehen und das ist auch genauso gewollt!

KNOW YOUR ENEMY

http://www.wrint.de/2012/08/04/wr097-holger-ruft-an-bei-steffen-wg-krise/

Hier kann man nachhören, dass es auch helfen würde, wenn die Lohnzurückhaltung in Deutschland aufgegeben würde.

Um nochmal klar zu machen das mit der Forderung der EZB und den anderen von mir genannten Dingen eine klare Strategie verfolgt wird die den "Feind" deutlich offenbaren:

Die Verarmung des Staates ist der strategische Hebel für allerhand: für Privatisierung, für Lohnsenkungen, für Aushungern des öffentlichen Dienstes und für die Verringerung der Versorgung mit den Gütern des öffentlichen Bedarfs. Die Verarmung des Staates führt zu ständigen Klagen über den Staat und setzt damit die Abkehr von Leistungen in öffentlicher Verantwortung fort.

In Griechenland wird die Strategie wieder einmal angewandt: Reformen, Sparen, Staatstätigkeit verringern, Beschäftigte entlassen. Auf Anweisung aus Berlin, Brüssel und Washington (IMF).

Für alle, die Verschwörungstheorien vermuten, hier noch ein Hinweis auf eine von Barbara Supp (SPIEGEL ONLINE) zitierte Äußerung eines „Experten“ der neoliberalen Bewegung. Es ist eingebettet in ihren Text:

Dringend, schrieb in den neunziger Jahren so ein mehr in Wirtschaftskreisen bekannter Experte, müsse der Staat an Macht verlieren. Dagegen sei Widerstand zu erwarten. Zu lösen sei das Problem, indem man beispielsweise Steuern senke. Man brauche „das Diktat der leeren Kassen“. Man brauche „ein Defizit, das als anstößig gilt“. so könne man den Staat beschneiden. Ganz unverblümt steht es da: Nicht aus Notwendigkeit solle der Staat machtloser und ärmer werden, sondern aus Prinzip.

Der das schrieb, war kein Exot. Es war Herbert Giersch, ein vor anderthalb Jahren in hohem alter verstorbener Wissenschaftler, der jahrzehntelang als „Doyen der deutschen Volkswirtschaft“ galt. Er war Regierungsberater, Gründungsmitglied der „Fünf Wirtschaftsweisen“, Direktor des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, prägender Lehrbuchschreiber und Ausbilder mehrerer Generationen von Ökonomen, die heute in Banken, Verbänden, Unternehmen zu finden sind. Einer der führenden neoliberalen Wirtschaftswissenschaftler, wie Thatcher ein Hayek-Anhänger, auf den sich ja jede klassische marktliberale, jede klassisch unternehmerfreundliche Politik beruft.

Quellen für die beiden Giersch-Zitate: Das “Diktat der leeren Kassen” kommt in einem kleinen Giersch-Traktat von 1991 vor; es heißt “Europas Wirtschaft. Ordnungspolitische Aufgaben in Ost und West”. Das zweite, das mit dem “anstößigen” Defizit, ist aus einem Giersch-Text in der Wirtschaftswoche, 22.10.1998, Titel: “Produktive Schulden”.

Quelle:

Tolle Idee, dann muß denen bald mehr geholfen werden, wenn bei dadurch erzeugter Rezession weniger Steuern reinkommen und die Hilfe der EZB noch größer ausfallen muß.
Selbstmörder aller Länder vereinigt euch.

wrentzsch schrieb:Tolle Idee, dann muß denen bald mehr geholfen werden, wenn bei dadurch erzeugter Rezession weniger Steuern reinkommen und die Hilfe der EZB noch größer ausfallen muß.

Du sagst es....und der Zusammenhang mir der Giersch Lehre ist wohl unübersehbar. Das ganze hat System......

@Generationps

Generationps schrieb:Ein Prozess der in Deutschland übrigens lange Abgeschlossen ist. Auf der Anderen Seite (nur eins von vielen Beispielen):

der prozess ist noch nicht abgeschlossen,er wird hier in diesem unsrem land weiter gehen!

wenn politiker von leistungsträger reden die ein leistungsgerechtes salär erhalten sollen, meinen sie nicht den normalen angestellten bzw den ausgebildeten handwerker, die sind nur ein notwendiges übel.
sie meinen die topmanager,17 mio€ für winterkorn,das sind die leistungsträger, alles andere ist humankapital, unwort des jahres 2004, es wird auch als solches behandelt.

dasewige schrieb:der prozess ist noch nicht abgeschlossen,er wird hier in diesem unsrem land weiter gehen!

Mag sein das abgeschlossen falsch ausgedrückt war.....wir sind jedenfalls einer der Vorreiter....die Rente mit 67 u.Ä. stehen in anderen EU Ländern noch aus.....(dabei fällt mir dann gleich ein, daß die Junge Union neulich sogar ein Rentenalter von 70 Jahren vorschlug)...da die verdummung scheinbar bei uns schon weiter fortgeschritten ist, als in anderen EU Ländern.

Ansonsten hast Du mit allem völlig Recht.

@Generationps
die junge union soll mir mal erzählen, wie eine 69 jährige krankenschwester oder altenpflegerin diesen beruf leistungsgerecht ausüben soll!

@dasewige

Soll sie ja nicht.....aber für jedes Jahr das man früher in Rente geht gibts Abzüge. Sowas nennt sich "versteckte Rentenkürzung".

Es wird Zeit in Rage zu geraten.....für uns alle....

@Generationps
damit es geldwerte ergebnisse erzielen soll müßte gleichzeitig, die sozialhilfe und algII abgeschafft werden, ansonsten werden die kosten in diesem bereich enorm ansteigen.

@dasewige

Bei so manchem ja......Andere werden sich vllt überlgen noch stärker in PRIVATE Altersvorsorge zu investieren.....was dann der Privatwirtschaft wiederum zu neuen Einnahmen verhilft.....und da schliesst sich der Kreis der Logik dann auch schon, denn das ist es was dieses schmierige Pack will. Selber hofft man ja in der Jungen Union auf eine nette Politikerkarriere und somit auf eine Altersversorgung auf koste´n derer die man selbst beschnitten hat! Iset net schöön......

@Generationps
wie soll man eine private altervorsorge betreiben wenn der lohn nur gerade essen und wohnen abdeckt?
desweiteren wie soll man eine familie gründen wenn die perspektiven fehlen, weil sich keiner mehr eine familie leisten kann und somit zum luxusgut geworden ist!