Erdogan verbietet geplanten Kaiserschnitt

@ivi82
Aus Erdogans Sicht wahrscheinlich nicht, aus meiner Sicht wäre es auch kein "Notfall" jetzt rein begrifflich gesehen, aber es wäre ein - aus psychologischer Sicht - notwendiger Eingriff, da Deine Angst und Sorge zu groß sind und somit Du und auch das Kind Schaden davontragen könnten, solltest Du quasi zu einer Spontangeburt gezwungen werden. Aber wie gesagt, die Entscheidung sollte meines Erachtens sowieso die Frau haben, denn Zwang ist sicherlich immer schädlich. Ausserdem geht es ja hier nicht um Deinen persönlichen Fall. Du hast ja schon eine Geburt im negativsten Sinne erlebt. Mir geht es nach wie vor um die Frauen, die ohne jeden Grund gar nicht auf die Idee kämen, natürlich zu gebären, einfach weil sie diesen ganzen natürlichen Vorgang ablehnen. Du solltest vielleicht nicht nur Deine persönliche Situation sehen, sondern trotz Deiner Erfahrungen auch sehen können, dass eine Geburt sehr wohl funktionieren kann und somit ohne jedes Problem (ich gehe davon aus, dass die meisten Geburten problemlos verlaufen) vollbracht werden können. Man kann ja wirklich heutzutage viele Risiken rechtzeitig erkennen oder ausschliessen. Als ich meine Tochter geboren habe, waren ca. 15 andere Mütter auf der Station, 2 notwendige Kaiserschnitte, also geplant von Arzt und Eltern, ein Notkaiserschnitt, der Rest normale Spontangeburten ohne Komplikationen. Die Mütter mit dem geplanten Kaiserschnitt waren eher enttäuscht, dass sie nicht spontan gebären konnten, sie hatten Schmerzen, eine konnte nicht aufstehen und beide waren länger im Krankenhaus. Sie hätten es sich anders gewünscht, wenn es möglich gewesen wäre. Waren aber natürlich froh, dass es den Kindern und auch ihnen gut ging.
Es tut mir übrigens wirklich leid, dass Dich dieses Trauma jetzt schon 14 Jahre begleitet und es offensichtlich so schlimm war, dass Du es nicht verarbeiten kannst. So etwas möchte niemand im Zusammenhang mit der Geburt seines Kindes.

@Lightstorm
Der Arzt entscheidet über die Notwendigkeit des Eingriffs und ich stelle es mir schwierig vor anhand einer Stichprobenprüfung nach ein paar Monaten oder Jahren nachzuweisen, dass ein Eingriff unnötig war.
Von daher ist das Gesetz für die Tonne.
Inwieweit Erdi damit seinen feuchten Traum von den türkischen Legehennen befeuern kann oder ob er sich nur mal wieder (unglücklich) in Szene setzen wollte, ich weiss es nicht.
Hätte er sein Land ein Stückchen weiter in Richtung Zivilisation bugsieren wollen, so wären andere Themen wesentlich angebrachter gewesen.
Das Verhältnis zur Meinungfreiheit und Toleranz Andersdenkender zum Beispiel.
Vielleicht mal ein paar Journalisten aus den Gefängnissen entlassen wäre schon mal ein Anfang.

@emanon

Toleranz kannst du bei Erdogan nicht erwarten, entweder bist du AKP Anhänger oder du bist unten durch. Das ist nunmal die Tatsache.
Es ist ja nicht nur der Kaiserschnitt der für Aufregung sorgt, es ist auch noch im Gespräch die Abtreibung zu verbieten. Und wenn mal eine Frau durch eine Vergewaltigung schwanger werden sollte, so müsste erst mal ein Gericht darüber entscheiden, also die Frau hat auch in dem Fall kein Mitsprache recht.
Für das Kind würde dann der Staat sorgen, es würde ja nicht auf der Strasse landen.

Erinnert mich irgendwie an diese fanatischen, christlichen Abtreibungsgegner in den USA.

Meine Meinung ist:

Am Wichtigsten ist das Wohl des Kindes und der Mutter. Wenn dies nur durch einen Kaiserschnitt geschehen kann, muss das erlaubt sein. Da hat auch ein Herr Erdogan nicht rein zu reden.


Und zu den Abtreibungsgegnern aus den Reihen der fundamentalistischen Christen:

Rein vom Prinzip her bin ich auch ein ,,Abtreibungsgegner". Aber es würde mir nicht einfallen, zu einer Frau zu gehen und zu sagen, sie müsse unbedingt dieses Kind bekommen oder sie solle es wegmachen lassen.

Das ist Sache der Frau.

Auch, wenn ich die Entscheidung eventuell schrecklich fände und entsprechende Konsequenzen ziehen müsste - ich denke nicht, dass es mein Recht ist, sie zu einer bestimmten Entscheidung zu zwingen.

@Kc

Und inwiefern hat eine Mutter über das Leben ihres Kindes zu entscheiden?
Man kann fragen wann hat ungeborenes Leben welche Rechte.
Und da muss man meiner Meinung nach zwangsläufig der Mutter nicht sämtliche Rechte geben.
So wie es ja auch der Fall ist bei einem geborenen Kind und einer Mutter.
Erziehungsrecht ja aber nicht Entscheidung über Leben oder Tod.

@Lightstorm

Ist wohl eine Frage des Zeitpunkts, würde ich sagen.

Klar, wenn man schon einen Fötus oder noch mehr erkennen kann, sollte Abtreibung nicht mehr geschehen, denke ich.

Aber ein paar Zellen sind noch kein Mensch.

@Kc

Im islamischen Glauben wird am 120. Tag seit Beginn der Schwangerschafft dem Baby die Seele eingehaucht (als entwickelt zum ersten mal die Seele)

Hast du oder jemand da draußen Informationen, ab wann eine Abetriebung verboten ist, oder bzw, genauer gefragt, ab wann, also ab welchen schwangerschaftstag ein Fötus, als ein Mensch betrachtet wird, dass man nicht mehr abtreiben darf, sodass es Mord wäre ? Also wie sieht die aktuelle Rechtslage aus.

Wenn man schon Abtreibt, sollte dies vor dem 120 Tag geschehen, da ist mein Meinung.

Hab da mal was:

"Ab wann ist ein Mensch ein Mensch?
Bei der Diskussion darüber, ab wann ein Mensch ein Mensch und sein Leben schützenswert ist, muß man darauf achten, WER es sagt und MIT WELCHEM INTERESSE er/sie es sagt. Denn es ist schlichtweg unmöglich, einen Zeitpunkt festzulegen, wann der "Zellklumpen" aufhört, ein solcher zu sein und zu einem Menschen wird. Rückführungstherapien und die pränatale Psychologie beweisen, daß bereits der Fötus seine Umgebung wahrnimmt, Gefühle hat, hört, sieht, und sogar wahrnimmt, ob es geliebt oder abgelehnt wird.

Ist damit die Behauptung, das Kind bekomme seine Abtreibung nicht mit, leide nicht und fühle keinen Schmerz, sei kein Mensch und könne deshalb getötet werden, nicht wiederlegt?

Die Zeugung wird durch die Erkenntnisse der regressiven Therapien und pränatalen Psychologie zur einzig akzeptablen Grenze. Dies anzuerkennen ist für mich eine Frage des gesunden Menschenverstandes.

Jedes Argument, daß die Menschwerdung auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt, muß also auf seine darunterliegende Motive abgeklopft werden. Man denke sich: Manche Ärzte behaupten allen Ernstes, der Mensch würde erst zum Menschen, wenn er sich sprachlich aritkulieren könne, also mit etwa 3 Jahren! Abtreibung bis 3 Jahre? Warum nicht, schließlich hat das Argument ebenso viel für sich wie das Argument einer 12-Wochen-Frist oder 18-Wochen-Frist ect."

http://www.tolzin.de/abtreibung.htm (Archiv-Version vom 09.06.2007)

Erdogan plant einen Kaiserschnitt?

@nurunalanur

Tja, das ist halt so die kniffelige Frage...

Manche glauben, das Menschsein beginnt schon mit der Befruchtung der Eizelle.

Andere meinen, es beginnt nach einem bestimmten Tag oder wenn man schon per Ultraschall menschenähnliche Formen erkennen kann.

Das möchte ich nicht entscheiden, bin ich ehrlich.

Ich denke jedenfalls, dass das Menschsein nicht schon mit der Befruchtung beginnt. Und auch nicht nach ein paar wenigen Zellteilungen.

Es ändert aber nichts an meiner Aussage, dass ich mich außer Stande sehe, Frauen vorzuschreiben, ob sie abtreiben dürfen oder nicht.

Jedenfalls würde ich auf keinen Fall zu einer sagen:,,Mach das Kind weg".

@Kc

Kc schrieb:Tja, das ist halt so die kniffelige Frage...

Ich weiß nicht was an Biomatsch ohne Bewusstsein knifflig sein soll.

@Kc
@nurunalanur
@krijgsdans

Die völig degenerierte Asja Huberty von den Linken meinte mal zu der Problematik folgenden an Schwachsinn kaum zu überbietende Aussage

Ein Embryo/Fötus befindet sich in einem Zustand der Dämmerung, etwa vergleichbar mit dem unbewussten Gefühlsleben einer Pflanze. Er verfügt also weder über einen Charakter, über nichts, was man mit nachhaltiger Emotion oder gar Intelligenz auch nur entfernt vergleichen könnte, über keine wie auch immer geartete Persönlichkeitsstruktur oder irgend eine andere spezifische Disposition, die ihn einmalig machen würde. Er ist kein Individuum und befindet sich im besten Falle auf der evolutionären Stufe mit einer Kaulquappe, aber ganz sicher nicht mit einem Menschen


Ein Schwangerschaftsabbruch kann demnach niemals als "Mord" bezeichnet werden, da schlicht niemand ermordet wird. Punkt.


Diejenigen "Lebensschützer", die am lautesten nach Abtreibungsverboten schreien, vor Kliniken demonstrieren, Frauen nötigen und so tun, als würde es sich bei dem im Fruchtsack befindlichen Zellhaufen um ein Baby oder gar ein Kind handeln (Klerikale, Antiliberale, Mysogyne und auch Nazis)...


sollte sich aber die schwangere Frau aus Angst vor der Geburtsfolter (eine Narkose ist laut den klassischen Babyfetischisten nicht so gut für eben dieses und daher zu vermeiden), vor der Einschränkung ihres Sexuallebens


In den Medien wimmelt es geradezu von Propaganda, die den leiblichen Nachwuchs zu einem Statussymbol erhebt, von pseudowissenschaftlichen Dokumentationen, in denen fast täglich neue, Mutterglückshormone auslösende Hirnregionen gefunden werden, von Hetze gegen körperliche Trennung von Kindern und natürlich gegen Schwangerschaftsabbruch. Die menschliche Larve, Hauptsache, sie ist unter 6 Jahre alt, wird zu einem rasend intelligenten Wesen stilisiert

http://www.scharf-links.de/51.0.html?&tx_ttnews[cat]=40&tx_ttnews[tt_news]=5580&tx_ttnews[backPid]=91&cHash=6d17ef90ad

So, jetzt ist die Frage wohl ganz wissenschaftlich geklärt. Alles klaro

@nurunalanur
bisher ist Abtreibung in der Türkei bis zur 10. Woche erlaubt.....Erdogan würde es lieber nur bis zur 4. oder 5. Woche erlauben, was lächerlich ist, denn oft ist da die Schwangerschaft noch gar nicht festgestellt

http://www.zeit.de/2012/24/Tuerkei

Am besten finde ich das fett gemachte, um mal wieder auf den VT-Wahn in der Türkei anzusprechen

Nun ist die Aufregung der liberalen Türken groß – und berechtigt. Bisher hatte der fromme Herr Erdogan Vorwürfe, er wolle die Türkei islamisieren, stets mit dem Argument gekontert, als Premier aller Türken den säkularen Staat nicht anzutasten. Er erlaubte beispielsweise das Kopftuch an den Universitäten – zwang aber keine Frau, es zu tragen. Doch seit Anfang des Jahres scheint sich nun der „wahre Erdogan“ zu zeigen. Plötzlich forciert er ein muslimisch-konservatives sozialpolitisches Programm, das auf eine umfassende „geistig-moralische Wende“ zielt.

Es begann Ende Januar. Da verkündete der Premier, die Regierung wolle eine „religiöse Jugend“ in der Türkei heranziehen. Dazu dienen soll offenbar das wenig später von der regierenden konservativ-religiösen AKP verabschiedete neue Schulgesetz, das die Spielräume religiöser Schulen erweitert. Vor einer Woche wurde verfügt, die kostenlosen staatlichen Jugendferiencamps künftig nach Geschlechtern getrennt abzuhalten. Am Mittwoch kündigte Erdogan den Bau einer gigantischen neuen Moschee auf Istanbuls höchstem Hügel an. Und jetzt folgt er dem Ruf einflussreicher islamistischer Gruppen, denen das liberale Abtreibungsgesetz schon ewig nicht passt.

Doch Erdogan geht es nicht nur darum, dass Abtreibungen „gegen den Willen Gottes“ verstießen, sondern vor allem, dass sie den Bestand des türkischen Volkes und dessen wirtschaftliche Dynamik gefährdeten. Seit langem empfiehlt er jeder türkischen Frau mindestens drei, am besten fünf Kinder. Es scheint, dass der Premier sich jetzt stark genug fühlt, seine bevölkerungspolitischen Ideen zur Maxime des staatlichen Handelns zu machen. Deshalb wetterte er zugleich gegen Kaiserschnittgeburten. Beide Eingriffe seien Teil eines „geheimen Komplotts des Auslands, um die Türkei von der globalen Bühne zu fegen“, erklärte Erdogan. Er klang wie einst der rumänische Diktator Ceaucescu, der Abtreibungen und Verhütungsmittel verbot, um die Bevölkerungszahl zu steigern, was unendliches Leid in Waisenhäusern zur Folge hatte.

Erdogan weiß, dass er mit seinen Thesen in der religiöser gewordenen Bevölkerung auf große Zustimmung trifft. Umfragen zeigen, dass nur noch ein Drittel der Türken Abtreibungen wegen unehelicher Schwangerschaften oder zu vielen vorhandenen Kindern tolerieren, während es 1990 noch zwei Drittel waren. Die Zahl der Eingriffe ist in der Türkei zwar angestiegen, aber im Vergleich mit Europa nur halb so groß, dafür ist die Kindersterblichkeit die höchste in der OECD. Zu befürchten ist daher ein Rückfall in Zeiten der Kurpfuscher, ein Anstieg der Müttersterblichkeit und die Wiederkehr des Abtreibungstourismus nach Nordzypern.

http://www.fr-online.de/meinung/tuerkei-erdogan-verbot-tuerkinnen-kaempfen-fuer-recht-auf-abtreibung,1472602,16290780.html

Der ist wirklich nicht ganz dicht

Nachdem es zunächst hieß, die Regierung wolle Abtreibungen nur noch bis zur vierten Schwangerschaftswoche zulassen, erklärte Akdag, in seinem Gesetzentwurf sollten Abtreibungen nur noch bei medizinischen Indikation, also wenn das Leben der Frau bedroht ist, zugelassen werden. Selbst Vergewaltigung sei kein Abtreibungsgrund.


Statt Abtreibung als Mord zu denunzieren, solle Erdogan sich lieber um die Verhinderung der alltäglichen Morde an Frauen durch deren Ehemänner oder Verwandte kümmern.

http://www.taz.de/!94489/

Männliche Politiker und Kirchenfürsten haben in meinen Augen erst dann das Recht, über Schwangerschaften zu befinden, wenn sie das erste Mal ungewollt schwanger geworden sind. Vorher nicht.

@Ben_Nemsi

Diese Aussagen von Frau Huberty finde ich ganz eklig.

Naja sorry - es ist nun einmal so, dass bei der menschlichen Rasse Frauen eben das sich entwickelnde Kind austragen und dann ab einem bestimmten Punkt gebähren müssen.


Ich würde es wirklich abhängig machen vom Zeitpunkt und von der Frage, ob man schon menschenähnliche Strukturen erkennen kann.

@Kc

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Wo siehts du die Grenze?

Ab der 7 Woche sieht es nach wat aus. Vorher nicht wirklich....

@emanon

Am liebsten gar nicht.

Ich hab ja schon gesagt, ich möchte solch eine Entscheidung nicht treffen. Deshalb will ich auch Frauen nicht sagen:,,Ihr dürft das" oder ,,ihr dürft nicht abtreiben".

Vor allem die Frau wird damit klarkommen müssen, was sie tut.

Grundsätzlich lehne ich Abtreibungen generell ab. Aber eben nicht in der Art und Weise vieler Abtreibungsgegner, die sich anmaßen, Frauen zu zwingen, das Kind auszutragen.


Aber wenn du mich halt so direkt fragst - 2,5 bis 3 Wochen wären das maximale, wenn man mich zwingen würde, diese Entscheidung über Erlaubnis oder Nicht-Erlaubnis zu fällen.

@Kc

Kc schrieb:Aber wenn du mich halt so direkt fragst - 2,5 bis 3 Wochen wären das maximale, wenn man mich zwingen würde, diese Entscheidung über Erlaubnis oder Nicht-Erlaubnis zu fällen.

Damit hättest du das Thema dann elegant ad absurdum geführt. :D

Die allerwenigsten Schwangerschaften sind zu diesem Zeitpunkt überhaupt bekannt.