Absichtslosigkeit - ist sie wirklich ohne Absicht?

Aloha Gemeinde,
anstoß zu diesem Thread gab mir eine kleine Diskussion im Thread Praktisches Wissen zur Bewußtseinsentwicklung

Was ist Absichtslosigkeit?
Sind Leute die behaupten keine Absichten zu haben wirklich ohne jeglichen Impetus?
Haben Menschen die behaupten ohne Absicht zu handeln über das nachgedacht, was sie tun?
Oder ist es gerade "In" von sich zu behaupten, man habe keine Gefühle, keine Emotionen?
Wieso scheint diese Ansicht der Absichtslosigkeit gerade in der Spiritualität's- und Esoszene so beliebt zu sein?
"Erheben" sich die Leute damit und machen sich so zu etwas "besserem"?
Ist es wirklich so viel besser seine Worte und genannten Emotionen als "leere Hülsen" darzustellen, indem man sich selbst als Absichts-, Motiv- und Impetuslos bezeichnet?

Der Post wurde bewusst in Regenbogenfarben gehalten - Der Mensch ist ein Individuum, auch wenn er (in-)direkt an das Kollektiv gekoppelt ist. Abcihts- und Motivlosigkeit lässt den Menschen, meiner Meinung und Erfahrung nach, zu jemandem werden, der nichtmehr empathisch ist.
Was das eine mit dem anderen zu tun hat?
Der Mensch der sich selbst als leere Hülse zurücklässt, indem er Absichts- oder Motivlosigkeit von sich behauptet, ist sich doch gar nicht klar über seine Gefühle, seine Wünsche und die hat jeder Mensch, außer vielleicht wirklich irgendwelche Geisteskranken und selbst bei denen spürt man manchmal mehr Freude und Liebe zu den Dingen, wie zB mir mein Freund bis heute erzählt, habe er die größte Spirituelle Erfahrung mit einer Mongoloiden machen können, die eine Packung Kekse um sich herum ausgebreitet, die Kekse im kreis gelegt hat und sich darüber tierisch freute (ok, das war ein bandwurmsatz, sorry :D ).

Was meint ihr dazu, kennt ihr solche Menschen, was haltet ihr von ihnen, wie benehmen sie sich?
Freue mich auf angeregte Diskussion!! :)

@Zerox

Ich kenne keine Absichtslosigkeit. Mir geht es darum, zu erkennen, warum ich dies oder jenes tue und um reflektiertes bewusstes zielorientiertes Denken und Handeln. Frei von Absichten riecht für mich nach „es ist alles egal“ oder so. Ich sage aber auch: „Schmetterling, Fähnchen im Wind, kommst doch ans Ziel“.

@AnGSt
Ja, das geht's mir ganz ähnlich wie dir, mir geht es auch darum bewusster zu Leben...
Für mich klingt diese ganze "Absichtslosigkeitsgeschichte" auch nach "mir ist es egal" und solche Ansichten, nicht's als seine Ansicht zu sehen oder sich zumindest nicht teilweise mit irgendwas identifitzieren zu können, halte ich persönlich für sehr gefährlich. Da weiß man nie ob die Leute noch zwischen dem was "richtig" und "falsch" ist, unterscheiden können, ode rihre Absichtslosigkeit in Willkür verfällt...

@Zerox

Wer sich nicht selbst bestimmt wird fremdbestimmt. Das mal ohne soetwas wie göttliche Führung gedacht. Ich denke, letztere ist es, auf das spirituelle Absichtslose hinaus wollen.

@AnGSt
Dass sie sich selbst zur Absichtslosigkeit erziehen, damit göttliche Kräfte durch sie wirken, wiel sie denken, ihr "Selbst" behindert sie dabei?
Ja, das könnte durchaus sein. Nur, sind - wenn es denn Götter gibt, die durch uns wirken können - nicht gerade eher an einer Person interessiert, die sich selbst so verörpert, wie es dem Gott passt?
Öhm, ich hoffe das war verständlich, kann meine Komplexen Gedanken nicht immer ausdrücken :D

Aber wenn ZB jehova jemanden "erwählen" würde, würde er doch eher jemanden erwählen, der die Absichten- und Motve einer jenen Gottheit teilt als jemanden, der sich mit nicht's identifitzieren kann, oder?
Also, so würde ich es als Gott auf jeden Fall machen, schätz' ich :D

Es kommt darauf an, womit sich der Mensch identifiziert. Die Frage ist, ob man Nichtidentifikation objektiv gelten lassen kann. Ich persoenlich identifiziere mich mit allem, das ich beeinflussen kann. Der Grad der Identifikation schwankt mit dem Grad der Beeinflussbarkeit. Ich bin meine Gedanken und ich bin meine Handlungen. Ich bin auch meine Empathie. In spirituellen Kreisen distanziert man sich gern von all dem, um einer absoluten Wahrheit naeher zu kommen, fuer mich ist das nichts.

@Zerox

Ich meine mich zu erinnern schon von Gläubigen gehört oder gelesen zu haben, dass „Gott“ den Menschen mit freiem Willen geschaffen habe, damit der Mensch sich selbst für Gott entscheiden kann, dann aber würde Gott die Führung übernehmen oder so. Da kennt sich sicher jemand hier aus.

@dedux

dedux schrieb:ch bin meine Gedanken und ich bin meine Handlungen.

Ja, eben. Man ist doch das, was man tut, auch wenn man sich mit seinem eigenem verhalten nicht immer identifitzieren kann, weil einem nicht immer bewusst ist was man tut - Aber dennoch ist man das was man tut und man tut es aus einem Impetus heraus.
Ich distantziere mich auch sehr deutlich von Absichtslosigkeit. Ich weiß zwar auch nicht immer genau warum ich was tue und tue manches auch einfach so, ohne irgendeinen speziellen Grund, aber im Grunde genommen versuche ich mir, besonders bei Zwischenmenschlichem, immer bewusst zu sein darüber, warum ich was tue oder lasse....

@AnGSt
:D
Ja, allerdings genau das mit dme freien Willen kommt von jenen Gläubigen... Irgendwie widersprüchlich, dass Gott uns mit freiem Willen geschaffen hat, damit manche den hier versuchen "abzulegen"...

@Zerox

Ich warte noch darauf das sich hier jemand zu Wort meldet, der seiner Meinung nach absichtslos ist.

@AnGSt
Schau mal auf die Uhr, die pennen bestimmt alle noch um diese Uhrzeit :D
Aber ja, auf so jemanden warte auch ich, würd' gerne seine "Meinung" hören - Falls er eine hat :troll:

@Zerox

„Falls er eine hat“ trifft es auf den Punkt.

@AnGSt
Genau, weil das ja dann konträr zu dem wäre, wozu er steht. Aber vielleicht kann man uns das ja "logisch" vermitteln, weil für mich ergibt das bisher keinen Sinn.

@Zerox

Man sagt auch, „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“.

@Zerox

Aber was mir gerade durch den Kopf geht, man braucht kein Kontrollfreak zu werden, darf sich ruhig auch mal gehen lassen. Das wollte ich mit dem Schmetterling sagen. Vielleicht ist das mancher Ideal?

@AnGSt
Sich gehen lassen gehört für mich dazu... Das heißt ja nicht zwangsläufig (wie viele das automatisch da reinimplementieren), dass ich dadurch Dinge tu', die ich später bereuen werde, weil sie falsch waren oder dass man "Blackouts" bekommt...

Vielleicht melden sich ja hier noch mehr Leute, die alle ganz ganz viel Ideale haben, das würde mich ehrlich freuen...
Ob ich so etwas wie ein Ideal habe, weiß ich eigentlich auch nicht wirklich zu beantworten. Aber ich weiß wenigstens, dass ich nicht Absichtslos bin :D

@Zerox

Mit Absicht zu handeln ist auch ein Ideal, mM.

@AnGSt
Hmh, aber manchmal handle ich auch, ohne eine direkte Absicht dahinter zu erkennen - Manchmal laufe ich in der Wohnung im Kreis zB, wahrscheinlich um besser nachzudenken.

Aber muss man "immer" mit Absicht handeln, damit dies zu seinem Ideal wird? Dann wäre es nicht mein's, das tu' ich nämlich nicht immer (bewusst, unbewusst sicherlich schon).
Mein Ideal... Ist vllt einfach das "nett zu Menschen sein" ^^

Zerox schrieb:Manchmal laufe ich in der Wohnung im Kreis zB, wahrscheinlich um besser nachzudenken.

Das funktioniert wirklich. :)

@AnGSt
Liefen die Menschen der Antike nicht auch mit ihren Schülern im Kreis, für besseren Unterricht, oder so? :D

@Zerox

Weiß nicht, habe mal gelesen dass motorische Bewegungen beim Lernen dieses fördern können.