Radikale Muslime die Ausnahme?

Ich habe die Diskussionen um die Friedfertigkeit des Islam und der Ausnahmeerscheinung Terrorismus hier verfolgt. Nun hat sich in Pakistan ja etwas ereignet - der Aufstand an der Roten Moschee, der heute zuende ging. Dazu kann man bei N-TV nun folgendes lesen:

"Die radikale Führung der Koranschulen bot eine Kapitulation unter bestimmten Bedingungen an. Man werde nicht vor dem Militär, sondern nur vor muslimischen Würdenträgern kapitulieren. Ghazi ermutigt seine Schüler nach eigenen Angaben, nach Afghanistan zu gehen und dort gegen westliche Truppen zu kämpfen. Selbstmordanschläge hält er ausdrücklich für gerechtfertigt. "

(http://www.n-tv.de/822929.html)

Im Spiegel noch ne Erläuterung zu Ghazi:

""Wir haben unsere Schüler angewiesen, nicht das Feuer zu eröffnen", fügte Ghazi, der die radikalislamische Moschee und ihre Koranschule zusammen mit seinem Bruder leitet, hinzu."
[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,492249,00.html)

Dazu kann man noch lesen, daß beide auch Selbstmordanschläge gegen das eigene Volk, also Glaubensbrüder, angedroht haben.

Dazu hätte ich jetzt gene mal ne klare Antwort: Sind das keine Muslims?

Wenn doch, wie vereinbaren sich die zweifelsfreien Gewaltandrohungen von hohen geistlichen Würdenträgern (und Leitern eine Moschee und zweier Koranschulen) mit dem "friedlichen Islam"?

Wenn nein: Wie können die beiden dann eine Moschee in der Hauptstadt und zwei Koranschulen mit etlichen 100 Studenten leiten?

Bitte kein Herumgewinde, sondenr eine klare Antwort.

FD

Komische Frage, natürlich sind das Muslime.
Sie lehren den Islam in ihrenKoranschulen. Sie sind, zumindest aus ihrer Sicht, redliche Muslime die das 100% richtigetun.

In Deutschland gibt es doch auch Ausschreitungen, sind nun alle Deutschen radikal undgewalttätig?

Es geht nicht um die Ausschreitungen, sondern um die Aufrufe hoher muslimischerGeistlicher, dem Führer der Moschee und dem der Koranschulen, Selbstmordattentate gegendie eigenen Glaubensbrüder und gegen die Westler in Afghanistan zu verüben.

Mirist nicht bekannt, daß hier ein Bischof zu Selbstmordanschlägen aufgerufenhätte...

Wenn Du da den Unterschied nicht siehst...

@FrankD

FrankD schrieb:Mir ist nicht bekannt, daß hier ein Bischof zu Selbstmordanschlägenaufgerufen hätte...

Sicherlich nicht, einige zünden sich einfach an ;)

@ FrankD

Die Sache ist ein Drahtseilakt.

Die Verwendung des Begriffs"radikal" lässt natürlich jeden aufhorchen, weil nunmal nicht jeder radikal ist. (Nichtim von uns verstandenen Sinne.)

Der Verweis auf den "wahren" Islam dagegen istmeiner Meinung nach nicht gerechtfertigt, kommt aber immer wieder auf den Tisch, wenn esum "gemäßigte" Muslime geht.

Ein "gemäßigter" Muslim ist aber ebenfalls nicht "derwahre Islam", wie ein radikaler Bombenleger. Warum also wird auf diese Muslime verwiesen,wenn man den "wahren Islam" in der Vordergrund rücken möchte?

Der "wahre" Islamist NICHT gemäßigt, wie auch JEDE andere Religion in ihrer Urform nicht gemäßigt seinKANN. Die Formulierung "gemäßigt" zeigt ja schon deutlich, dass ein Unterschiedbesteht.

Problematisch ist Folgendes:

Werden negative Handlungen vonMuslimen angesprochen (Terror), verweisen Muslime auf den "wahren Islam", der dies nichtvorsieht etc.

Werden nun aber negative Dinge aus dem "wahren Islam" (Koran)angesprochen, verweisen Muslime auf den "gemäßigten" Islam und argumentieren, dassheutzutage der Islam nicht 100% befolgt wird usw.

Daraus folgt, dass das 100%igeBefolgen der islamischen Vorschriften aus unserer Sicht radikal und nicht akzeptabelist.

Dieser Drahtseilakt zeigt deutlich, dass bisher etwas versäumt wurde, wasz.B. im Christentum längst erfolgt ist:

Das Abgrenzen von radikalenGlaubensinhalten.

Ganz im Gegenteil wird aber im Islam die strenge Befolgung derRegeln usw. als Tugend betrachtet.

Demnach ist eine echte Annäherungunmöglich.

der spiegel und axel spinger verlag das sind ja mal echt seriose zeitungen...... :) :D

@JoschiX:
Von den Vertretern des friedlichen Islam wurde angedeutet, daß dieTerroristen und Gewalttäter nur fehlgeleitete Irre sind, die den Koran nicht kennen undeigentlich keine Muslims sind.

Daher de Frage, wie es sich mit diesen hohenislamischen Geistlichen verhält, die hier ihre Schüler offensichtlich ganz offen undunzweideutig zu Anschlägen auffordern... auch fehlgeleitete Irre die den Koran nichtkennen?

@FrankD

Ich will das nicht entschuldigen, vor 60 Jahre hat Deutschland die größtenKriege aller Zeiten begonnen, unser eigenes Leid hat uns (vielen) auch die Augengeöffnet, die USA z.B. haben diese Entwicklung nicht gehabt, die negativen Auswirkungenihrer Politik ist auf kein Fall geringer. Solange es einen Kampf um Macht gibt, werdendie Menschen leiden und jeder der dies befürwortet und unterstützt ist Täter, somit gibtes im Westen auch ausreichend davon. Ich hoffe du kannst die Zusammenhänge sehen.

@Jeara

Jeara schrieb:Der "wahre" Islam ist NICHT gemäßigt, wie auch JEDE andereReligion in ihrer Urform nicht gemäßigt sein KANN. Die Formulierung "gemäßigt" zeigt jaschon deutlich, dass ein Unterschied besteht.

Die Unterschiedebestehen sicherlich in der Auslegung, in welcher Form Widerstand gegen Besatzer etc.geleistet wird und wer überhaupt zu den Feinden gehört und welche Mittel angewandt werdenkönnen. Gemäßigt drückt nicht das abweichen von dem Ursprung aus, sondern ist eineUmschreibung eines anderen Verständnisses.

Jeara schrieb:Daraus folgt, dass das 100%igeBefolgen der islamischen Vorschriften aus unserer Sicht radikal und nicht akzeptabelist.

Das ist einfach nur eine falsche Schlussfolgerung....

@mafiainter
Und kannst Du auch was Sachliches vortragen?

@Jeara

Jeara schrieb:Demnach ist eine echte Annäherungunmöglich.

Zuerst wird ordentlich Propaganda betrieben, dann möchteman noch eine "Annäherung". Sollte man sich dann wundern, dass sich einige abwenden?

"Von den Vertretern des friedlichen Islam wurde angedeutet, daß die Terroristen undGewalttäter nur fehlgeleitete Irre sind, die den Koran nicht kennen und eigentlich keineMuslims sind."

Und genau das behaupten die fehlgeleiteten Irren von denfriedlichen Muslimen.

Erstmal sind Radikale in irgendeiner Gruppe meist immer die Minderheit. Und gerade beiGeistlichen sollte man sich nicht so sicher sein das sie streng gläubig sind. Ich lehnejegliches Klerikale Systeme ab den hier wird Religion mit Macht gekoppelt und meist gehtes doch nur um Macht und Geld die man versucht mit dem Alibi Religion zu erhalten oder zuerweitern.

"Zuerst wird ordentlich Propaganda betrieben, dann möchte man noch eine "Annäherung".Sollte man sich dann wundern, dass sich einige abwenden?"

Alles was negativeAuswirkungen auf das Ansehen des Islam hat ist Propaganda ? Weltweit durchgeführteSelbstmordanschläge im Namen des Islam, Mordaufrufe gegen Apostate oder gewalttätigeDemonstrationen, weil die religiösen Befindlichkeiten verletzt sind gibt es inWirklichkeit garnicht ?
Und falls es das doch alles gibt, wie passt das ins Bild desIslams, das ist ja mehr oder weniger die Frage des Anfangspostes.

Weiterhin sollte man nicht vergessen, dass die Muslime eine bestimmte Rechtstraditionseit Jahrhunderten haben und es enstanden zu Anfang Methoden wie man zu einerUrteilsfindung in einigen bestimmten Rechtsfragen kommen konnte.
Heute verhält essich leider so, dass es einige Gruppen innerhalb des Islams gibt, die keinerlei Methodenanerkennen, sowohl Koranverse als auch die Sunnah des Propheten sav. die teilweise ineiner bestimmten Situation geäußert wurden, ohne Kontext beurteilen und als absoluterklären! Diese Art der Urteilsfindung ist erst im 18. Jahrhundert entstanden undspaltete sich von der großen Mehrheit und dem vorherrschenden Rechtsverständnisab.
Und gerade aus dieser Gruppe ist der bekannte "islamische Terrorismus"hervorgegangen.....

Wie immer gehts um Pauschalisierung und Verallgemeinerung. :(

@JoschiX

JoschiX schrieb:Alles was negative Auswirkungen auf das Ansehen des Islam hat istPropaganda ?

Jap, warum wurde dann Mohammad sav. im Mittelalter von vielender Europäer als Höllenhund bezeichnet? Die Denkweise in Bezug auf den Islam hat sichnicht geändert, nur das System. Warum gerade Christen besonders den Islam studieren,zeigt das meiner Meinung nach deutlich und nicht zu vergessen die unwissenschaftlichenArbeiten einiger Orientalisten, die man schon als lächerlich bezeichnen könnte....

"Jap, warum wurde dann Mohammad sav. im Mittelalter von vielen der Europäer alsHöllenhund bezeichnet?"

Nadann viel Spass beim Zurücklehnen und auf andere zeigen.

Da sagt der auch noch "Jap".

Das gibts echt nicht...

Das sowas gerade in Pakistan vorkommt, ist nicht überraschend, aber umso bedrohlicher.Zur Erinnerung: Pakistan ist Atommacht! Präsident Muscharaff traut sich schon kaum nochdas Land zu verlassen, weil er fürchtet in seiner Abwesenheit von Islamisten abgesetzt zuwerden.

In amerikanischen Sicherheitskreisen gilt es als nicht unwahrscheinlich,das dort ein Putsch stattfinden wird, der den säkularen Muscharaff stürzt und Al KaidaFreunde die Hand auf dem roten Knopf haben könnten. Das macht mir eigentlich mehr Sorgenals das Atomprogramm des Iran.